Weitere Sonderregeln
Sprache, Wörterbücher, Literatur
1.
a) Sprachen werden wie geographische Schlagwörter behandelt und erhalten in der SWD den Indikator g.
Sie werden i.d.R. mit dem von der geographischen oder ethnographischen Bezeichnung abgeleiteten Adjektiv in undeklinierter Form angesetzt.
SW Afrikaans
SW Deutsch
SW Judenspanisch
SW Mandschurisch
SW Thailändisch
Gebräuchliche Adjektiv-Substantiv-Verbindungen (Sprachadjektiv und Schlagwort Sprache) und andere nicht gewählte Formen werden als Synonyme erfasst.
SW Russisch
BF Russische Sprache
Großrussisch
b) Gibt es für eine Sprache eine andere eindeutige Bezeichnung in nicht adjektivischer Form, so wird mit dieser angesetzt. Nicht gewählte Formen werden als Synonyme erfasst.
SW Latein
BF Lateinische Sprache
Lateinisch
SW Tamil
BF Damul
Tamilisch
Tamilische Sprache
Tamul
c) Gibt es kein inhaltlich zutreffendes, eindeutiges und gebräuchliches Adjektiv oder keine andere eindeutige Bezeichnung, so wird ein Kompositum oder eine Adjektiv-Substantiv-Verbindung aus dem ethnographischen oder geographischen Schlagwort und dem Zusatz Sprache bzw. Sprachen (bei Sprachgruppen) gebildet.
SW Guaraní-Sprache
SW Telugu-Sprache
daneben:
SW Telugu
für das Volk
SW Bantusprachen
SW Germanische Sprachen
SW Uralische Sprachen
Verweisungen, die sowohl für das Geographikum/Ethnographikum als auch für die präkombinierte Sprachbezeichnung relevant sind, werden i.d.R. nur beim Grundwort erfasst.
SW Ibo
BF Igbo
SW Ibo-Sprache
BF Ibo / Sprache
Ibo <Sprache>
nicht: BF Igbo-Sprache
d) Für Darstellungen zu mehreren Sprachen innerhalb einer geographischen Einheit wird, wenn es keine übergeordnete Bezeichnung gibt, das geographische Schlagwort mit dem Schlagwort Sprache verknüpft.
SWW Afrika ; Sprache
daneben aber auch:
SW Afrikanische Sprachen
Q M, B 1986
für die einheimischen Sprachen in Schwarzafrika
SWW Schweiz ; Sprache
Aber:
SW Balkansprachen
Q M, B 1986
e) Ist das Verbreitungsgebiet einer Sprache durch ein Geographikum eingeschränkt, werden Sprachbezeichnung und Geographikum verknüpft (vgl. § 13,2).
SWW Deutsch ; Österreich
SWW Englisch ; Indien
SWW Spanisch ; Antillen
Bieten die Nachschlagewerke jedoch für die Sprache dieses Raumes eine präkombinierte Bezeichnung, so wird diese angesetzt (für Gegenstände aus dem Bereich der Literatur vgl. aber § 703,2).
SW Amerikanisches Englisch
Q M
BF Englisch / USA
SW Frankokanadisch
Q Klose, Du.
BF Französisch / Kanada
SW Sudan-Arabisch
Q Meier-Sprache
BF Arabisch / Sudan
Die Verbindung von Sprache und Geographikum bleibt erhalten, wenn bei Bildung der Schlagwortkette ein Sachschlagwort aus dem Bereich der Linguistik hinzutritt (für Gegenstände aus dem Bereich Literatur vgl. § 703,2,a).
SWW Deutsch ; Österreich ; Standardsprache
(213) (312)
SWW Spanisch ; Argentinien ; Verb
(213) (312)
Bei derartigen Verknüpfungen wird die Bezeichnung für die Sprache verwendet, nicht die von dieser abgeleitete Bezeichnung für ein Verbreitungsgebiet.
SWW Französisch ; Afrika ; Wortschatz
nicht: Frankophones Afrika ; Wortschatz
f) Bei einzelnen Sprachen wird soweit möglich die jeweilige Sprachfamilie und bei regionalen Sprachvarianten die übergeordnete Sprache als Oberbegriff erfasst.
SW Laotisch
OB Thaisprachen
SW Sudan-Arabisch
OB Arabisch
2.
a) Mundarten einzelner Regionen werden mit dem vom Landschaftsnamen abgeleiteten Adjektiv angesetzt. Ist das unüblich oder nicht möglich, wird der Landschaftsname mit dem Schlagwort Mundart verknüpft.
SW Hessisch
BF Hessen / Mundart
SW Schlesisch
SW Wallonisch
SW Schweizerdeutsch
Aber:
SWW Artois ; Mundart
nicht: Artesisch
SWW Spessart ; Mundart
b) Für Mundarten einzelner Orte wird der Ortsname mit dem Schlagwort Mundart verknüpft.
SWW Frankfurt <Main> ; Mundart
c) Bei einzelnen Mundarten wird i.d.R. die übergeordnete Großmundart oder Sprachbezeichnung als Oberbegriff erfasst. In diesen Fällen werden auch die mit dem Schlagwort Mundart gebildeten Schlagwortketten für Mundarten einzelner Regionen und Orte in die SWD aufgenommen.
SW Mecklenburgisch
OB Ostniederdeutsch
SW Pikardisch
MO Französisch ; Mundart
SWW Memmingen ; Mundart
OB Schwäbisch
3.
a) Einzelne Stufen einer Sprache, die mit alt-, mittel-, früh-, spät-, neu-, ur-, proto- bezeichnet werden, sind als eigenes Schlagwort anzusetzen, wobei die Zusammensetzung mit Neu- meist als pleonastisch entfällt.
SW Altsächsisch
SW Mittelpersisch
SW Frühneuhochdeutsch
SW Spätlatein
SW Urslawisch
SW Protobantu
SW Deutsch
BF Neuhochdeutsch
Aber:
SW Neugriechisch
Altgriechisch BS Griechisch
SW Neulatein
SW Neuhebräisch
b) Bei Mundarten werden Sprachstufen nicht als eigenes Schlagwort angesetzt. Stattdessen wird das Schlagwort für die Mundart mit dem entsprechenden Zeitschlagwort verknüpft.
SWW Bairisch ; Geschichte Anfänge-1050
nicht: Altbairisch
c) Geographisch bestimmte Formen einer Sprache oder einer Mundart werden als eigenes Schlagwort angesetzt. Die übergeordnete Einheit wird als Oberbegriff erfasst.
SW Hochpreußisch
OB Preußisch
SW Mittelfränkisch
OB Westmitteldeutsch
SW Nordfriesisch
MO Friesisch ; Mundart
SW Ostkaukasische Sprachen
OB Kaukasische Sprachen
4.
a) Sondersprachen werden i.d.R. in präkombinierter Form als Sachschlagwort angesetzt und ggf. mit einer Sprachbezeichnung verknüpft.
SW s Bergmannssprache
SW s Jägersprache
SW s Jugendsprache
SWW g Englisch ; s Bergmannssprache
b) Bei Fachsprachen wird i.d.R. das Schlagwort für das Fachgebiet mit dem Schlagwort Fachsprache sowie ggf. mit einer Sprachbezeichnung verknüpft. Bei diesen Verknüpfungen steht in der Schlagwortkette das Schlagwort Fachsprache jeweils hinter der Fach- bzw. Sprachbezeichnung.
SWW Maschinenbau ; Fachsprache
SWW Englisch ; Fachsprache ; Maschinenbau
(321)
c) Zusammengehörige Fach- und Sondersprachen werden ggf. als verwandte Begriffe in Beziehung gesetzt.
SW Winzersprache
VB Weinbau ; Fachsprache
SWW Weinbau ; Fachsprache
VB Winzersprache
a) Bei der Verknüpfung von Sprachschlagwörtern mit Sachschlagwörtern aus dem Bereich der Linguistik werden für Listenfunktionen Eintragungen gemäß § 220,4 unter der Sprache und unter dem Sachbegriff gemacht (zur Bildung der Grundkette vgl. auch § 706,2).
SWW Finnisch ; Vokal
(21)
SWW Deutsch ; Gaunersprache ; Lehnwort
(231) (321)
Die Eintragung unter dem Sachschlagwort entfällt dann bei:
Akzent Phonologie
Aussprache Rechtschreibung
Etymologie Semantik
Fachsprache Stilistik
Grammatik Syntax
Morphologie <Linguistik> Wortschatz
Mundart Zeichensetzung
Phonetik
Stattdessen wird eine Pauschalverweisung erstellt (vgl. § 12,8).
PVw Phonologie s. a. unter der einzelnen Sprache; z.B. Englisch ; Phonologie
Die Eintragung entfällt auch, wenn weitere Sachschlagwörter hinzutreten.
SWW Englisch ; Adverbiale ; Syntax
(231)
b) Das Schlagwort für die Sprache bzw. Mundart entfällt als pleonastisch, wenn es sich um eine Erscheinung handelt, die nur in einer Sprache bzw. Mundart auftritt (vgl. § 13,3).
SW Laryngaltheorie
BF Indogermanische Sprachen / Laryngaltheorie
SW Passé simple
BF Französisch / Passé simple
Dies gilt nicht, wenn weitere einschlägige Sachschlagwörter hinzutreten. Diese stehen in der Grundkette dann unmittelbar hinter der Sprachbezeichnung (vgl. auch § 201a,3).
SWW Französisch ; Zeitungssprache ; Passé simple
(231) (321)
1. Für allgemeine und fachlich begrenzte Sprachwörterbücher wird entsprechend der Liste der Formschlagwörter" (vgl. Anl. 6) das Formschlagwort 'Wörterbuch' verwendet. Es steht entgegen § 15 zwecks übersichtlicher Sortierung für Listenfunktionen i.d.R. an zweiter Stelle der Schlagwortkette, ausgenommen in den Fällen, in denen eine Verknüpfung zur Wiedergabe des Sachaspekts notwendig ist (vgl. § 504,2).
SWW Englisch ; Wörterbuch
SWW Deutsch ; Wörterbuch ; Englisch
(321)
SWW Englisch ; Wörterbuch ; Marketing
(321)
Aber:
SWW Englisch ; Fremdwort ; Wörterbuch
(213)
SWW Englisch ; Fremdwort ; Spanisch ; Wörterbuch
(2134) (3214)
für ein einsprachiges Wörterbuch der Fremdwörter aus dem Spanischen
SWW Polnisch ; Ortsname ; Oberschlesien ; Wörterbuch ; Deutsch
(21345) (32145) (52341)
für ein zweisprachiges Wörterbuch der oberschlesischen Ortsnamen
2. Allgemeine Sprachwörterbücher
a) Bei einsprachigen allgemeinen Sprachwörterbüchern wird die Sprach- bzw. Mundartbezeichnung mit dem Formschlagwort Wörterbuch verknüpft. Bei Sondersprachen tritt gemäß § 701,4,a das entsprechende Sachschlagwort zur Sprachbezeichnung und steht in der Schlagwortkette vor dem Formschlagwort.
Titel: ¬The¬ Oxford English dictionary / prepared by J.
A. Simpson ... - 2. ed. - 1989
SWW Englisch ; Wörterbuch
Titel: Soldatendeutsch / hrsg. von Georg Wilhelm Haupt-Heydemarck. - 1934
SWW Deutsch ; Soldatensprache ; Wörterbuch
(213)
b) Zweisprachige allgemeine Sprachwörterbücher stehen unter den behandelten Sprachen bzw. Mundarten. Für Sondersprachen gilt § 702,2,a analog.
Titel: ¬A¬ comprehensive English-Arabic dictionary. -
1983
SWW Arabisch ; Wörterbuch ; Englisch
(321)
SWW Deutsch ; Jugendsprache ; Wörterbuch ; Französisch
(2134) (4231)
c) Bei drei- und mehrsprachigen allgemeinen Sprachwörterbüchern wird die Ausgangssprache mit dem Formschlagwort Wörterbuch <mehrsprachig> verknüpft. Weitere enthaltene Sprachen können berücksichtigt werden, soweit sie durch Register erschlossen sind.
Titel: ¬A¬ dictionary of Urdu, classical Hindi, and
English / John T. Platts. - 1960
SWW Urdu ; Wörterbuch <mehrsprachig>
SWW Hindi ; Wörterbuch <mehrsprachig>
SWW Englisch ; Wörterbuch <mehrsprachig>
3. Fachliche Sprachwörterbücher (Titel, bei denen der Akzent auf der Übertragung des Fachwortschatzes liegt)
a) Bei einsprachigen fachlichen Sprachwörterbüchern steht in der Grundkette das Formschlagwort Wörterbuch an zweiter Stelle vor der Fachbezeichnung.
Titel: Deutsch-medizinisch : das umgekehrte
Medizin-Wörterbuch / Reinhard von Normann. - 1987
SWW Deutsch ; Wörterbuch ; Medizin
(321)
Es handelt sich um ein Wörterbuch deutscher Begriffe mit ihren Entsprechungen aus der
medizinischen Fachsprache ohne inhaltliche Erläuterungen.
b) Zweisprachige fachliche Sprachwörterbücher erhalten Grundketten in folgender Form
1. Ausgangssprache ; Wörterbuch ; Fachbezeichnung ; Zielsprache
2. Fachbezeichnung ; Wörterbuch <mehrsprachig>
Titel: Dictionnaire anglais-français des termes relatifs
à l'électronique ... - 14. éd. - 1983
SWW Englisch ; Wörterbuch ; Elektronik ; Französisch
(4231)
SWW Elektronik ; Wörterbuch <mehrsprachig>
c) Bei drei- und mehrsprachigen fachlichen Sprachwörterbüchern wird die Fachbezeichnung mit dem Formschlagwort Wörterbuch <mehrsprachig> verknüpft. Bei Bedarf können die enthaltenen Sprachen berücksichtigt werden.
Titel: Langenscheidts Sportwörterbuch : deutsch,
englisch, französisch, spanisch / bearb. von Franz Hepp. - 1977
SWW Sport ; Wörterbuch <mehrsprachig>
SWW Englisch ; Wörterbuch <mehrsprachig> ; Sport
SWW Französisch ; Wörterbuch <mehrsprachig> ; Sport
SWW Spanisch ; Wörterbuch <mehrsprachig> ; Sport
4. Für einsprachige Fachlexika wird ebenfalls das Formschlagwort Wörterbuch verwendet Die Sprachbezeichnung entfällt.
Titel: Dictionary of psychology / I. P. Chaplin. - 1985
SWW Psychologie; Wörterbuch
Titel: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens / hrsg. von Hanns
Bächtold-Stäubli. - 1927-1942
SWW Deutschland ; Aberglaube ; Wörterbuch
(213)
1.
a) Bei Gegenständen aus dem Bereich der Literatur wird i.d.R. die Sprach- bzw. Mundartbezeichnung mit dem entsprechenden Sachschlagwort verknüpft. Dabei wird nicht unterschieden, ob es sich um das gesamte Verbreitungsgebiet einer Sprache bzw. Mundart oder nur um das Hauptverbreitungsgebiet handelt. Für Listenfunktionen werden Eintragungen analog § 701,5,a gemacht.
SWW Französisch ; Literatur
SWW Russisch ; Historischer Roman
SWW Mittelhochdeutsch ; Höfische Literatur
SWW Niederdeutsch ; Märchen
SWW Berlin ; Mundart ; Anekdote
SWW Englisch ; Komödie
sowohl für die Komödie Großbritanniens wie die des gesamten englischen
Sprachgebiets
Die Eintragung unter dem Sachschlagwort entfällt in Listenfunktionen bei:
Drama Literatur Epik Lyrik Epos Prosa Erzählung Roman
Stattdessen wird eine Pauschalverweisung erstellt (vgl. § 12,8).
PVw Roman s. a. unter der einzelnen Sprache; z.B. Italienisch ; Roman
Die Eintragung entfällt auch, wenn weitere Sachschlagwörter hinzutreten.
SWW Deutsch ; Drama ; Dialog ; Geschichte 1790-1957
(3214)
b) Das Schlagwort für die Sprache bzw. Mundart entfällt als pleonastisch, wenn es sich um eine literarische Gattung handelt, die nur in einer Sprache auftritt (vgl. § 13,3).
SW Fablel
BF Altfranzösisch / Fablel
Französisch / Fablel
Dies gilt nicht, wenn weitere einschlägige Sachschlagwörter hinzutreten. Diese stehen in der Grundkette dann unmittelbar hinter der Sprachbezeichnung (vgl. auch § 201a,3).
SWW Altfranzösisch ; Reim ; Fablel
(231) (321)
2.
a) Handelt es sich nur um einen Teil des Verbreitungsgebiets einer Sprache oder Mundart, und zwar nicht um das Hauptverbreitungsgebiet, tritt das einschränkende Geographikum als weiteres Schlagwort hinzu. In der Grundkette steht es hinter der Gattungsbezeichnung.
SWW Deutsch ; Drama ; Schweiz
SWW Slowenisch ; Lyrik ; Österreich
SWW Englisch ; Kurzgeschichte ; Indien
Bei der Verknüpfung wird analog § 701,1,e das Grundwort für die Sprache verwendet, nicht die von der Sprache abgeleitete Bezeichnung für das Verbreitungsgebiet.
SWW Französisch ; Erzählung ; Afrika
nicht: Frankophones Afrika ; Erzählung
SWW Deutsch ; Drama ; Schweiz
nicht: Deutsche Schweiz ; Drama
b) Die Sprachbezeichnung kann pleonastisch sein, sofern die betreffende Sprache oder Mundart in der Region eindeutig überwiegt. Sie entfällt unter dieser Voraussetzung bei Staaten sowie i.d.R. bei den Sprachen deutsch, englisch, französisch und spanisch.
SWW Österreich ; Lyrik
nicht: Deutsch ; Lyrik ; Österreich
SWW Australien ; Satire
SWW Argentinien ; Roman
SWW USA ; Literatur
SWW Rheinland ; Roman
daneben:
SWW Rheinland ; Mundart ; Roman
SWW Normandie ; Sprichwort
Aber:
SWW Französisch ; Roman ; Senegal
Französisch überwiegt nicht eindeutig.
SWW Slowenisch ; Lyrik ; Weißkrainer Land
SWW Norwegisch ; Märchen ; Gudbrandsdal
c) Bei Bedarf wird eine Schlagwortkette in die SWD aufgenommen und die Sprachbezeichnung in Verknüpfung mit dem Schlagwort Literatur und dem jeweiligen Staat bzw der Region als Synonym erfasst, ebenso eine eigenständige Sprachbezeichnung für die Sprache dieses Raumes, falls eine solche existiert.
SWW Argentinien ; Literatur
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Spanisch / Literatur / Argentinien
SWW USA ; Literatur
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Englisch / Literatur / USA
Amerikanisches Englisch / Literatur
SWW Hispanoamerika ; Literatur
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Spanisch / Literatur / Hispanoamerika
Spanisch / Literatur / Lateinamerika
Hispanoamerikanisch / Literatur
3. Für die Gesamtheit der Literatur oder einer literarischen Gattung innerhalb einer mehrsprachigen Region wird das Geographikum mit dem entsprechenden Sachschlagwort verknüpft.
SWW Indien ; Literatur
SWW Schweiz ; Novelle
4. Ethnographische Namen werden in Verbindung mit Literatur und literarischen Gattungen nur verwendet, wenn weder eine Sprachbezeichnung noch eine geographische Bezeichnung als Schlagwort in Frage kommt oder zur vollständigen Wiedergabe des Gegenstandes ausreicht. Ein Kompositum wird nicht gebildet.
SWW Sinti ; Märchen
SWW Chicanos ; Literatur
SWW USA ; Literatur ; Schwarze
§ 704 Sprachbezeichnung
oder Geographikum bei Verknüpfung mit Sachschlagwörtern
In unmittelbarer Verbindung mit Sprach- und Mundartbezeichnungen können i.d.R. nur folgende Sachschlagwörter verwendet werden:
a) Bezeichnungen für literarische Gattungen, sprach- und literaturwissenschaftliche Termini, Begriffe der Stilistik und Rhetorik sowie Fach- oder Sondersprachen (vgl. § 701,4).
SWW Französisch ; Absurder Roman
SWW Französisch ; Wortschatz
SWW Französisch ; Romantheorie
SWW Französisch ; Rhetorische Figur
SWW Französisch ; Alexandriner
SWW Französisch ; Jägersprache
Im Zweifelsfall ist statt der Sprache das Geographikum als Schlagwort zu verwenden, i.d.R. mit entsprechendem Verwendungshinweis in der SWD.
SW Schriftsteller
H I.d.R. wird mit dem Geographikum, nicht mit der Sprachbezeichnung verknüpft.
SWW Frankreich ; Schriftsteller
SW Theater
H I.d.R. wird mit dem Geographikum, nicht mit der Sprachbezeichnung verknüpft.
SWW Frankreich ; Theater
SW Literaturkritik
H I.d.R. wird mit dem Geographikum, nicht mit der Sprachbezeichnung verknüpft.
SWW Frankreich ; Literaturkritik
Ebenso:
SWW Frankreich ; Geschichtsschreibung
SWW Frankreich ; Literarische Zeitschrift
SWW Frankreich ; Gebet
SWW Frankreich ; Flugblatt
SWW Frankreich ; Fernsehspiel
Ausnahmen werden gemacht, wenn für die eindeutige Wiedergabe eines Gegenstandes auf die Sprachbezeichnung nicht verzichtet werden kann. Auch können verschiedene Aspekte desselben Themas als je eigene Gegenstände behandelt werden, wenn sie nicht durch eine einzige Schlagwortkette vollständig dargestellt werden können (vgl. § 13,4).
SWW Niederlande ; Literarische Zeitschrift ; Französisch
SWW Altfranzösisch ; Gebet ; Incipit ; Verzeichnis
SWW New York <NY> ; Theater ; Deutsch
Titel: Dictionnaire des écrivains français / Jean Malignon. - 1982
SWW Frankreich ; Schriftsteller ; Biographie
SWW Französisch ; Literatur ; WörterbuchInhalt: Arbeiter und Literatur in Schweden
SWW Schwedisch ; Literatur ; Arbeiterbewegung <Motiv>
SWW Schweden ; Arbeiterbewegung ; Literatur
Bei einzelnen Schlagwörtern ist abhängig vom Sachverhalt eine Verknüpfung entweder mit einem Geographikum oder auch mit einer Sprachbezeichnung möglich.
SW Lied
D Für Literatur und Musik verwendet; je nach Thematik wird mit Sprachbezeichnung
oder Geographikum verknüpft
SWW Deutschland ; Geographischer Name ; Verzeichnis
enthält auch nichtdeutsche Namen
daneben:
SWW Deutsch ; Geographischer Name ; Wörterbuch
enthält auch Namen außerhalb Deutschlands
b) Handschrift, Inschrift, Schrift, Philologie und deren Unterbegriffe, sofern die sprachliche Herkunft ausgedrückt werden soll.
SWW Griechisch ; Handschrift
SWW Latein ; Inschrift ; Deutschland
SWW Kasachisch ; Schrift; Geschichte
umfasst mehrere Schriften
SWW Schwedisch ; Philologie
Aber:
SW Chinesische Schrift
BF Chinesisch / Schrift
SW Anglistik
BF Englisch / Philologie
SWW Irland ; Halbunziale
bezieht sich nicht auf die Sprache
1. Bezeichnungen für Motive, Stoffe und Themen aus den Bereichen Literatur, Musik (vgl. § 744), bildende und darstellende Kunst werden Schlagwort zur Indexierung von Sekundärliteratur über diese Themen. Sie werden mit dem Zusatz <Motiv> angesetzt, der in diesem Fall nicht zur Unterscheidung von Homonymen, sondern als differenzierender Zusatz benutzt wird (vgl. § 10,1). (Zur Verwendung von Schlagwörtern mit Zusatz <Motiv> bei der lokalen Indexierung von Musikdrucken vgl. § 744; zu musikalischen Werken vgl. auch § 737,2.)
SWW Dix, Otto ; Krieg <Motiv>
SWW Shakespeare, William ; Rom <Motiv>
SWW Deutsch ; Roman ; Drittes Reich <Motiv> ; Geschichte 1950-1990
SWW Arkadien <Motiv> ; Malerei ; Geschichte 1500-1900
SWW Liebe <Motiv> ; Oper ; Geschichte 1762-1867
SWW Schule <Motiv> ; Film ; Geschichte 1930-1979
SWW Glaube <Motiv> ; Comic ; Geschichte 1980-1995
SWW USA ; Soap opera ; Generationskonflikt <Motiv>
Titel: ¬Das¬ Ständebuch : 133 Holzschnitte / Jost Ammann. - 1988
SWW Ammann, Jost ; Holzschnitt ; Beruf <Motiv> ; Bildband
Reproduktionen von Kunstwerken werden wie Sekundärliteratur behandelt, vgl. Anl. 6
unter Bildband.
2. Bei mehrgliedrigen Schlagwörtern (z.B. Körperschaft, Bauwerk, Historisches Einzelereignis) wird der Zusatz dem letzten Glied des Schlagworts hinzugefügt (vgl. § 10,4).
SW Göttingen / Universität <Motiv>
SW Paris / Eiffelturm <Motiv>
SW Tannenberg / Schlacht <1410, Motiv>
3.
a) Komposita von Motivbezeichnungen mit -darstellung, -dichtung usw. sind nur zulässig, wenn sie in den Nachschlagewerken nachzuweisen sind.
SW Alexanderdichtung
SW Bauernroman
SW Christusdarstellung
SW Mariendichtung
SW Reiterstandbild
nicht: Napoleonroman, Orestdichtung
b) Komposita mit -bild sind zulässig in Verbindung mit Erdteilen, Staaten und umfassenden geographischen Bezeichnungen. Sie werden i.d.R. nur für die Fachgebiete Literatur, Politik, Soziologie, Psychologie, Publizistik und Kulturgeschichte verwendet. Im Fachgebiet Literatur dienen sie als Motivbezeichnung. Das Geographikum bzw. Ethnographikum mit dem Zusatz <Motiv> wird in den Fällen, in denen Komposita mit -bild zulässig sind, nur für die bildende Kunst bzw. Musik verwendet.
SWW Ägypten ; Presse ; Deutschlandbild
SWW Deutsch ; Drama ; Frankreichbild
SWW Frankreich <Motiv> ; Malerei ; Geschichte 1839-1937
Komposita mit -bild werden darüber hinaus auch für Sachschlagwörter zur Wiedergabe von Themen aus den Bereichen Philosophie, Gesellschaft, Kultur und Psychologie gebildet.
SW Berufsbild
SW Männerbild
SW Selbstbild
SW Weltbild
Aber:
SW Mann <Motiv>
BF Männerbild / Literatur
4. Motivbezeichnungen können in Form und Verwendung vom entsprechenden Sachschlagwort abweichen.
SW Böse Schwiegermutter
SW Bruder und Schwester
D Nur für das Motiv verwendet
Aber:
SWW Bruder ; Rollentausch ; SchwesterSW Körperliche Züchtigung <Motiv>
Aber:
Körperliche Züchtigung BS ZüchtigungsrechtSW ¬Die¬ verfeindeten Brüder
Aber:
SWW Bruder ; Feindschaft
5. Der Zusatz entfällt bei Personennamen sowie bei Gegenständen, die ausschließlich als Motive (Stoffe, Themen) in Kunst, Literatur und Musik vorkommen, desgleichen, wenn Werke selbst als Motiv verwendet werden.
SWW s Bruder Lustig ; s Märchen
SWW p Hauser, Kaspar ; s Roman ; g Deutsch
SWW p Napoleon <Frankreich, Kaiser, I.> ; s Roman ; z Geschichte 1800-1900
SWW p Zeus ; s Literatur
SWW p Homerus / t Odyssea ; s Marmorplastik ; s Römerzeit
SWW t Bibel ; s Malerei
SW s Anna selbdritt
SW p Blaubart
SW s Femme fatale
SW s Freierprobe
SW s Musizierender Engel
6. Stilformen, äußere und innere Darstellungsweisen sind nicht als Motiv zu werten. Ebenso wird dem Sachschlagwort ohne Zusatz der Vorzug gegeben, wenn zweifelhaft ist, ob es sich um ein literarisch-künstlerisches Motiv oder um die Beziehung einer Person zu einem Sachbegriff, Geographikum usw. handelt.
SWW Claudel, Paul ; Katholizismus
SWW Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ ; Philosophische Anthropologie
SWW Hemingway, Ernest ; Jagd
SWW Englisch ; Hirtendichtung ; Parodie
SWW Swift, Jonathan / Gullivers travels ; Ironie
SWW Weiss, Peter ; Antifaschismus
7.
a) Bildet ein komplexer Begriff, der durch zwei oder mehr Schlagwörter ausgedrückt wird, das Motiv, erhalten beide bzw. alle Schlagwörter außer Personen- und Zeitschlagwörtern den Zusatz <Motiv>.
SWW Rheintal <Motiv> ; Schweiz <Motiv> ; Malerei ; Bildband
SWW Eltern <Motiv> ; Kind <Motiv> ; Roman ; Geschichte 1890-1920
SWW Römisches Reich <Motiv> ; Kaiser <Motiv> ; Historischer Roman
SWW Mozart, Wolfgang Amadeus ; Oper <Motiv> ; Deutsch ; Literatur
Inhalt: Indianische Gefangene als Thema der Literatur
SWW Indianer <Motiv> ; Gefangener <Motiv> ; LiteraturAber:
Inhalt: Das Gefangenenmotiv in der indianischen Literatur
SWW Indianer ; Literatur ; Gefangener <Motiv>b) Zeitschlagwörter mit Jahreszahlen erhalten nie den Zusatz < Motiv>. Bei mehrteiligen Motiven mit Zeitschlagwort soll dieses vermieden werden; das vorangehende Schlagwort erhält dann den Zusatz <Motiv>.
SWW Spanisch ; Literatur ; Inkareich <Motiv> ; Geschichte
SWW Römisches Reich <Motiv> ; Comic ; Geschichte 1980-1990
SWW Deutschland <Bundesrepublik, Motiv> ; Geschichte 1949-1955 ; Deutsch ; Literatur ; Geschichte 1949-1980
8.
a) Bei der Erschließung von Texten der schönen Literatur, Kinder- und Jugendliteratur (vgl. §§ 761; 764), von bildlichen, karikaturistischen und humoristischen Darstellungen sowie von Filmen, Hörfunk- und Fernsehsendungen werden Schlagwörter mit dem Zusatz <Motiv> nicht verwendet. Sie entfallen immer bei Verknüpfung mit entsprechenden Formschlagwörtern (vgl. im Einzelnen die Hinweise in Anl. 6). (Zur Erschließung von Sekundärliteratur über Filme, Hörfunk- und Fernsehsendungen unter Verwendung des Zusatzes <Motiv> vgl. § 734,4.)
SWW Frühling ; Lyrik ; Anthologie
SWW Pariser Kommune ; Belletristische Darstellung
SWW Ruhrgebiet ; Arbeitslosigkeit ; Geschichte 1990-1995 ; Film 35 mm
SWW London ; Waisenkind ; Geschichte 1830-1835 ; Jugendbuch
SWW Deutschland ; Ausländerfeindlichkeit ; Theaterstück
b) Auf Schlagwörter mit dem Zusatz <Motiv> wird ebenfalls verzichtet bei Themen, die die Berichterstattung in den Medien (Presse, Rundfunk usw.) betreffen.
SWW Deutschland ; Ausländerfeindlichkeit ; Massenmedien ; Berichterstattung
c) Bei der Beschlagwortung von Sekundärliteratur über einzelne Werke wird der Werkinhalt nicht zusätzlich motivisch erschlossen (vgl. § 725,4).
SW Remarque, Erich Maria / Im Westen nichts Neues
nicht zusätzlich: Westfront <1914-1918, Motiv>SW Bruegel, Pieter <der Ältere> / ¬Derª Turmbau zu Babel
nicht zusätzlich: Babylonischer Turm
9. Die Bezeichnung für das Motiv steht in der Grundkette i.d.R. vor dem die Gattung bezeichnenden Schlagwort.
SWW Katze <Motiv> ; Malerei ; Geschichte
SWW Friede <Motiv> ; Lyrik ; Geschichte ; Aufsatzsammlung
Steht am Anfang der Grundkette ein Personenschlagwort, ein Geographikum, eine Sprach- oder Epochenbezeichnung, so tritt die Gattung jedoch vor das Motiv. Diese Reihenfolge wird entgegen der Standardfolge auch dann eingehalten, wenn das Motiv selbst ein Geographikum ist.
SWW Rodin, Auguste ; Zeichnung ; Erotik <Motiv>
SWW Deutschland ; Druckgraphik ; Schule <Motiv>
SWW Deutsch ; Lyrik ; Mond <Motiv>
SWW Bellotto, Bernardo ; Vedute ; Radierung ; Dresden <Motiv>
SWW Französisch ; Kolonialroman ; Missionar <Motiv> ; Afrika
(2314) (3214) (4231)
SWW Romantik ; Prosa ; Mesmerismus <Motiv> ; Deutsch
SWW Deutsch ; Prosa ; Mesmerismus <Motiv> ; Geschichte 1793-1830
(3214)
10. Wäre ein Schlagwort innerhalb derselben Schlagwortkette sowohl mit als auch ohne Zusatz <Motiv> zu verwenden, so entfällt die Ansetzung mit <Motiv>.
Inhalt: Die kubanische Schule im kubanischen Spielfilm
SWW Kuba ; Film ; Schule <Motiv>
nicht: Kuba ; Film ; Kuba <Motiv> ; Schule <Motiv>
§ 706 Verknüpfung von
Sprachbezeichnungen
1. Sprachbezeichnungen werden wie geographische Schlagwörter verknüpft (vgl. §§ 217-219). Besondere Regelungen gelten für Fachsprachen (vgl. § 701,4,b), für Wörterbücher (vgl. § 702), für Teilgebiete einer Sprache (vgl. § 701,1,e) bzw. Literatur (vgl. § 703,2,a), für Motive (vgl. § 705,9), für Buchstaben, Morpheme und Wörter als Gegenstand linguistischer Untersuchungen (vgl. §§ 305,1,c; 322,4) sowie generell für die Verwendung im Zusammenhang mit Sachschlagwörtern aus dem linguistischen/literarischen Bereich (vgl. §§ 701,5; 703,1) bzw. aus dem nichtlinguistischen/-literarischen Bereich (vgl. § 704).
2. Beim Zusammentreffen der Sprachbezeichnung mit mehreren Sachschlagwörtern wird in der Grundkette analog § 322 eine sinnvolle Reihenfolge gewählt (vgl. auch §§ 13,2; 15).
Ganzes-Teil-Eigenschaft
SWW Deutsch ; Substantiv ; Grundmorphem
SWW Altindisch ; Reduplizierendes Verb ; Langvokal
SWW Urslawisch ; Vokal ; Anlaut
Gegenstand - Anwendungs-/Untersuchungsbereich
SWW Deutsch ; Sachtext ; Stilistik
SWW Finnisch ; Verb ; Morphologie <Linguistik>
SWW Deutsch ; Verb ; Dependenzgrammatik
SWW Deutsch ; Politische Lyrik ; Literaturtheorie
Vergleich, Gegenüberstellung; inhaltlich eng zusammengehörige SWW
SWW Altirisch ; Verb ; Kompositum ; Gälische Sprachen ; Präfix ; uts
SWW Deutsch ; Verb ; Syntax ; Deutschunterricht ; Ausländer
SWW Deutsch ; Fremdsprache ; Verb ; Präfix ; ab ; Semantik
Sind mehrere Reihenfolgen gleich sinnvoll, so kann alphabetisch geordnet werden (vgl. § 13,2).
SWW Deutsch ; Semantik ; Syntax
SWW Französisch ; Morphonologie ; Prosodie
1. Als Werk wird eine geistige Schöpfung bzw. eine Gesamtheit von mehreren geistigen Schöpfungen bezeichnet, die als Veröffentlichung in einer oder mehreren Ausgaben erschienen ist (vgl. RAK § 3). Werke umfassen
- literarische und wissenschaftliche Werke (einschließlich Werkgruppen, Textkorpora und Datenbanken),
- musikalische Werke,
- Werke der darstellenden und bildenden Kunst (einschließlich Filme, Hörfunk- und Fernsehsendungen).
Nicht als Werke im Sinne von RAK gelten
- psychologische Tests,
- Rechtsnormen,
- Schriftdenkmäler.
2. Als Verfasserwerk wird eine Ausgabe eines Werkes bezeichnet, die die Haupteintragung unter einem Verfasser erhält (vgl. RAK § 35,1).
3. Als Urheberwerk wird eine Ausgabe eines Werkes bezeichnet, die die Haupteintragung unter einem Urheber erhält (vgl. RAK § 35,2).
4. Als Sachtitelwerk wird eine Ausgabe eines Werkes bezeichnet, die die Haupteintragung unter dem Sachtitel erhält (vgl. RAK § 35,3).
5. Als anonymes Werk wird ein Werk bezeichnet, dessen Verfasser weder genannt noch ermittelt sind; im Sinn des vorliegenden Regelwerkes ferner Werke, die nach speziellen Vorschriften der RAK wie anonyme Werke, d.h. als Sachtitel- oder Urheberwerke, behandelt werden (vgl. RAK § 17).
1. Titel literarischer und wissenschaftlicher Werke werden nur dann Schlagwort, wenn Sekundärliteratur zu dem betreffenden Werk vorliegt.
2. Titel von Verfasserwerken, Sachtitelwerken und anonymen Werken erhalten in der SWD den Indikator t. Urheberwerke erhalten den Indikator t, wenn sie mit ihrem Sachtitel angesetzt werden (vgl. § 708,6). Darüber hinaus wird der Indikator t in folgenden Fällen vergeben:
a) für Werktitel personengebundener Kunstwerke (vgl. § 727,1),
b) für nicht ortsgebundene Kunstwerke (vgl. § 727,3), für Filme, Hörfunk- und Fernsehsendungen (vgl. § 733,1), musikalische Werke (vgl. § 739,1) sowie Schriftdenkmäler (vgl. § 718,a), die selbständig mit individuellem Werktitel angesetzt werden.
c) für Rechtsnormen (vgl. § 715,1), historische Rechtsnormen (vgl. § 715,10), Verträge (vgl. § 716) und Verfassungen (vgl. § 717),
d) für psychologische Tests (vgl. § 714),
e) für die Bibel und Teile der Bibel (vgl. § 713) sowie für vergleichbare Texte anderer Religionen,
f) für Werkgruppen, Textkorpora und Datenbanken (vgl. §§ 303,2,e; 306a,3).
3. Ein Verfasserwerk wird als mehrgliedriges Schlagwort mit dem Namen des Verfassers angesetzt; der Werktitel wird zweites Glied der Ansetzung. Ein gemeinschaftliches Werk von zwei oder drei Verfassern erhält mit jedem eine Ansetzung.
SW p Büchner, Georg / t Dantons Tod
SW p Holz, Arno / t ¬Die¬ Familie Selicke
SW p Schlaf, Johannes / t ¬Die¬ Familie Selicke
SW p Guillaume <de Lorris> / t Roman de la rose
SW p Jean <de Meung> / t Roman de la rose
4. Bei strittiger Verfasserschaft erfolgt die Ansetzung entsprechend der herrschenden Meinung in der Forschung. Im Zweifelsfall wird anonym angesetzt. Werke der Antike werden jedoch nicht anonym angesetzt, wenn sie in der Tradition, die meist mit der handschriftlichen Überlieferung identisch ist, einem bestimmten Autor fälschlich zugeschrieben werden, d.h. in seinem Korpus überliefert sind.
SW p Klingemann, Ernst August Friedrich / t Nachtwachen
BF p Bonaventura <Schriftsteller> / t Nachtwachen
p Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph ¬von¬ / t
Nachtwachen
p Wetzel, Friedrich Gottlob / t Nachtwachen
t Nachtwachen
Ansetzung gemäß herrschender Forschungsmeinung
SW p Aristoteles / t De mundo
D Das Werk ist, je nach Forschungsansatz, eine Fälschung aus dem 1. Jahrhundert
vor oder nach Christus unter Benutzung älterer Texte. Da es im Corpus Aristotelicum
steht, wird es traditionell zu den Schriften des Aristoteles gerechnet.
BF t De mundo
zusätzlich: Pseudo-Aristoteles BS Aristoteles
5. Ein Urheberwerk wird als mehrgliedriges Schlagwort mit dem Namen des Urhebers angesetzt; der Sachtitel wird zweites Glied der Ansetzung.
SW k Verein Deutscher Ingenieure / t VDI-Nachrichten
SW k Gesellschaft für Salzburger Landeskunde / t Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde
SW k Vereinte Nationen / t Charta
SW g Osnabrück <Diözese> / t Kirchenbote für das Bistum Osnabrück
6. Wie bei RAK erfolgt jedoch bei Urheberwerken, die üblicherweise mit dem Sachtitel zitiert werden, die Ansetzung mit diesem Sachtitel.
SW t Godesberger Grundsatzprogramm
BF k Sozialdemokratische Partei Deutschlands / t Godesberger Grundsatzprogramm
7. Sachtitelwerke, dazu zählen auch Werke mit mehr als drei Verfassern, werden mit dem Sachtitel angesetzt.
SW t Nibelungenlied
SW t Göttingische gelehrte Anzeigen
SW t Kinder- und Hausmärchen
BF t Grimms Märchen
p Grimm, Jacob / t Kinder- und Hausmärchen
p Grimm, Wilhelm / t Kinder- und Hausmärchen
8.
a) Ändern fortlaufende Sammelwerke ihren Titel, so erfolgt die Ansetzung abweichend von RAK mit ihrem neuesten Titel. Frühere Titel werden als Synonyme erfasst.
SW t Deutsches Soldatenjahrbuch
BF t Deutscher Soldatenkalender
SW t Literarische Revue
BF t ¬Die¬ Fähre <Zeitschrift, München>
b) Ist eine frühere Titelvariante als wesentlich gebräuchlicher nachgewiesen, wird mit dieser angesetzt, jedoch nur bei nicht mehr erscheinenden Publikationen.
SW t Deutsche Chronik <Zeitschrift, Augsburg>
BF t Vaterlandschronik
t Chronik <Zeitschrift, Stuttgart>
c) Besteht zwischen zwei Werken keine zeitliche Kontinuität, werden zwei getrennte Schlagwörter angesetzt; falls eine inhaltliche Beziehung besteht, werden sie durch assoziative Verweisungen verbunden.
SW t Publik <Zeitung>
VB t Publik-Forum
Nachfolgepublikation
9.
a) Gebräuchliche Sachtitel, die von der Ansetzung abweichen, werden als Synonyme erfasst.
SW t Kinder- und Hausmärchen
BF t Grimms Märchen
b) Der Herausgeber fortlaufender Sammelwerke wird in einer Synonymie-Verweisung i.d.R. nur berücksichtigt, wenn er überwiegend Verfasser der Beiträge ist. Der Sachtitel wird zweiter Teil der Verweisung.
SW t Kritische Waffengänge
D Zeitschriftenartige Reihe von Aufsätzen der Brüder Heinrich und Julius Hart
(1882- 1884)
BF p Hart, Heinrich / t Kritische Waffengänge
p Hart, Julius / t Kritische Waffengänge
10. Fortlaufende Sammelwerke erhalten einen mehrgliedrigen Oberbegriff, der aus dem Geographikum (Erscheinungsland) und der spezifischsten Gattungsbezeichnung besteht. Für Tages- und Wochenzeitungen wird einheitlich Zeitung verwendet. Existiert keine Gattungsbezeichnung, sind die entsprechenden Einzelschlagwörter zu verknüpfen.
SW t Diario de Zaragoza
MO g Spanien ; s Zeitung
s Zeitung ; g Spanien
SW t Bayreuther Blätter
MO g Deutschland ; s Musikzeitschrift
s Musikzeitschrift ; g Deutschland
SW t Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur
MO g Deutschland ; s Altgermanistik ; s Zeitschrift
s Altgermanistik ; s Zeitschrift ; g Deutschland
s Zeitschrift ; s Altgermanistik ; g Deutschland
11. Verfasserwerke werden in der Schlagwortkette als mehrgliedrige Schlagwörter wie Personenschlagwörter behandelt (Indikatoren p/t), Urheberwerke wie Sachschlagwörter (Indikatoren k oder c/t) bzw. wie geographische Schlagwörter (Indikatoren g/t), Sachtitelwerke wie Sachschlagwörter (Indikator t, vgl. § 708,6).
SWW p Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ / t Faust ; s
Deutschunterricht ; f Lehrmittel
(3124)
SWW t Bibel ; s Wunder
(21)
§ 709 Einheitssachtitel
oder deutscher gebräuchlicher Titel
1. Sachtitel von Werken werden i.d.R. mit dem Einheitssachtitel (das ist i.d.R. der Sachtitel der ersten vollständigen Ausgabe in der Originalsprache des Werkes) angesetzt. Die Ansetzung erfolgt mit dem Hauptsachtitel, wenn der Einheitssachtitel in der Vorlage nicht genannt und nur mit großem Aufwand oder gar nicht zu ermitteln ist.
Die Rechtschreibung und ggf. Transliteration der Titel richtet sich nach RAK (vgl. RAK § 117,6). Bei Titeln älterer Sprachstufen folgt die Schreibung der in Nachschlagewerken und Sekundärliteratur geläufigen Form, d.h. i.d.R. der modernisierten Rechtschreibung. Wo keine modernisierte Form nachweisbar ist, wird die Originalform beibehalten.
SW Kant, Immanuel / Kritik der Urteilskraft
BF Kant, Immanuel / Kritik der Urtheilskraft
Aber:
SW Schottel, Justus Georg / Ausführliche Arbeit von der teutschen Haubtsprache
2. Ist der Originaltitel eines Werkes, das einen gebräuchlichen Zitiertitel hat, wenig bekannt, so erfolgt die Ansetzung mit dem gebräuchlichen Zitiertitel. Einleitende Wörter und Sätze sowie Umfangs- und Bandangaben im Sachtitel werden nicht als Teile des Sachtitels angesetzt (vgl. RAK § 502).
SW Schedel, Hartmann / Weltchronik
BF Schedel, Hartmann / Liber cronicarum
SW Shakespeare, William / King Lear
BF Shakespeare, William / True chronicle historie of the life and death of King
Lear
3. Bibliotheken, die RAK-ÖB-A anwenden, können einen im Deutschen gebräuchlichen Sachtitel als Einheitssachtitel verwenden. Dafür wird in der SWD eine ÖB-Alternativform angesetzt. Andere Titel auch deutscher Ausgaben werden gemäß § 708,9 als Synonyme erfasst.
SW Hemingway, Ernest / For whom the bell tolls
ÖB Hemingway, Ernest / Wem die Stunde schlägt
SW Dostoevskij, Fedor M. / Prestuplenie i nakazanie
ÖB Dostojewski, Fjodor M. / Schuld und Sühne
BF Dostoevskij, Fedor M. / Rodion Raskolnikoff
Dostoevskij, Fedor M. / Verbrechen und Strafe
SW Dream of the rood
ÖB ¬Das¬ heilige Kreuz
BF Traumgesicht vom Kreuz
Traumsgeschicht vom Kreuz
Anm.: Zur Ansetzung von Werken des Altertums, des Mittelalters und der frühen Neuzeit vgl. § 712, zur Ansetzung der Bibel und ihrer Teile vgl. § 713, zur Ansetzung psychologischer Tests vgl. § 714.
1. Zur Unterscheidung verschiedener Ausgaben desselben Verfasser-, Urheber- oder Sachtitelwerks mit gleichem Titel wird das Erscheinungsjahr als Homonymenzusatz zum Sachtitel hinzugefügt.
SW Kant, Immanuel / Kritik der reinen Vernunft <1781>
SW Kant, Immanuel / Kritik der reinen Vernunft <1787>
2. Ist der Titel eines Sachtitelwerks mit einem anderen Schlagwort - auch Begriffen aus dem Englischen, Französischen oder Italienischen - identisch, wird als Homonymenzusatz eine Gattungsbezeichnung hinzugefügt. Dies gilt auch, wenn im Titel ein Artikel voransteht.
SW Hippokrates <Zeitschrift>
SW Alto Adige <Zeitung>
SW Pastoraltheologie <Zeitschrift>
SW ¬Der¬ Maikäfer <Zeitschrift>
SW ¬The¬ ladder <Zeitschrift>
3. Zur Unterscheidung verschiedener Sachtitelwerke mit gleichem Sachtitel werden Homonymenzusätze in folgender Reihenfolge hinzugefügt: Gattung, Erscheinungsort, Erscheinungszeitraum.
SW Spectator <Zeitschrift, London, 1711-1714>
SW Spectator <Zeitschrift, London, 1828- >
Die Gattungsbezeichnung entfällt, wenn sie als Homonymenzusatz pleonastisch oder nicht aussagekräftig ist.
SW Abendzeitung <München>
SW Abendzeitung <Nürnberg>
4. Kein Homonymenzusatz wird hinzugefügt, wenn der Titel eines Sachtitelwerks identisch mit dem Sachtitel eines Verfasser- oder mit dem Urheber angesetzten Urheberwerks ist.
SW Whos afraid of Virginia Woolf
D Film, USA 1966
daneben:
SW Albee, Edward / Whos afraid of Virginia Woolf
§ 711 Teile von Werken und
Werkgruppen
1.
a) Teile eines Werkes werden i.d.R. unselbständig angesetzt.
SW p Proust, Marcel / t A la recherche du temps perdu / ¬Le¬ temps retrouvé
SW p Goethe, Johann Wolfgang ª vonª / t Faust I / Walpurgisnacht
Sofern sie überwiegend selbständig zitiert werden, erfolgt die Ansetzung mit dem Sachtitel des Teiles. Das Gesamtwerk mit dem Sachtitel des Teiles wird als Synonym erfasst. Als selbständig zitiert gelten auch Teile, die unter einem Kurz- oder Zitiertitel bekannt sind, desgleichen Gedichte, Erzählungen, Novellen u.ä. selbst dann, wenn sie nicht selbständig, sondern als Teil einer Sammlung erschienen sind.
SW p Zola, Emile / t Germinal
BF p Zola, Emile / t ¬Les¬ Rougon-Macquart / Germinal
SW t Bhagavadgi ta
BF t Maha bha
rata / Bhagavadgi ta
SW t Rotkäppchen
BF t Kinder- und Hausmärchen / Rotkäppchen
SW p Baudelaire, Charles / t Réversibilité
BF p Baudelaire, Charles / t ¬Les¬ fleurs du mal / Réversibilité
b) Teile von Werkgruppen werden i.d.R. selbständig angesetzt. Die Werkgruppe wird bei gattungsbezogenen Sammlungstiteln (vgl. § 712,2) in Verbindung mit dem Werktitel als Synonym, in den übrigen Fällen als Oberbegriff erfasst.
SW p Seneca, Lucius Annaeus <Philosophus> / t Medea
BF p Seneca, Lucius Annaeus <Philosophus> / t Tragoediae / Medea
SW t Konstantin-Vita
OB t Pannonische Legenden
2. Für gezählte Unterabteilungen von Werken wird die Zählung nach Spatium an den Titel angehängt.
SW p Pound, Ezra / t ¬The¬ cantos 7
SW p Homerus / t Ilias 20-21
SW p Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ / t Faust II, Akt 5
SW t Psalmen 50
Wenn jedoch für den betreffenden Abschnitt eine gebräuchliche Bezeichnung vorhanden ist, wird diese angesetzt. Die Version mit Zählung wird als Synonym erfasst.
SW p Cicero, Marcus Tullius / t De re publica / Somnium
Scipionis
BF p Cicero, Marcus Tullius / t De re publica 6,9-29
3. Bezeichnungen wie Vorwort, Prooemium usw. können bei der Ansetzung verwendet werden. Wo in diesen Fällen aber eine Zählung für das Werk vorhanden ist, wird diese bevorzugt.
SW p Boccaccio, Giovanni / t ¬Il¬ Decamerone / Proemio
SW p Homerus / t Ilias 1,1-47
BF p Homerus / t Ilias / Prooemium
§ 712 Werke des Altertums,
des Mittelalters und der frühen Neuzeit
1. Bei Werken des Altertums, des Mittelalters und der frühen Neuzeit (bis 1550) werden die in der wissenschaftlichen Tradition gebrauchten Bezeichnungen als Einheitssachtitel verwendet (vgl. RAK § 509).
2. Der Einheitssachtitel wird primär gemäß den Fachnachschlagewerken (vgl. § 9,3) ermittelt. Lateinische Einheitssachtitel können bei Bedarf auch analog gebildet werden, um Einheitlichkeit bei häufig vorkommenden Titelformulierungen zu erreichen. Sofern sich für das Gesamtwerk oder für Werkgruppen eines Autors feste, von Gattungsbezeichnungen oder Bezeichnungen für Werkgruppen abgeleitete Titel eingebürgert haben, sind diese als Werktitel anzusetzen.
SW p Neidhart / t Lieder
Gesamtwerk
SW p Demosthenes / t Orationes
Werkgruppe
3. Anonyme Werke des Mittelalters
a) Anonyme Werke des Mittelalters aus europäischen Literaturen werden angesetzt nach der Liste:
Anonymous classics : a list of uniform headings for European literatures / ed. by Rosemary C. Hewett. - London: IFLA Internat. Office for UBC, 1978 (oder neuere Auflage).
Es ist darin üblich, verschiedene Fassungen und Stufen des Textes als einheitliches Werk unter einem Einheitssachtitel zusammenzufassen. Die Unterscheidung erfolgt für den Schlagwortkatalog durch Homonymenzusatz. Werke, die in dieser Liste nicht enthalten sind, werden nach § 712,1 bzw. 712,2 angesetzt.
SW Salomon und Markolf <Spielmannsepos>
BF Salman und Morolf
SW Salomon und Markolf <Spruchdichtung>
b) Soweit erforderlich, werden Homonymenzusätze hinzugefügt, und zwar
- bei Werken mit gleichlautendem Titel in verschiedenen Sprachen die Sprachbezeichnung,
- bei Werken mit gleichlautenden Titeln in derselben Sprache soweit möglich die Gattungsbezeichnung gemäß SWD,
- bei Werktiteln mit Homonymie zu Schlagwörtern anderer Kategorien ebenfalls die Gattungsbezeichnung.
Sind sowohl Sprachbezeichnung als auch Gattungsbezeichnung zur Differenzierung notwendig, erscheinen beide, durch Komma getrennt, als Homonymenzusatz. Ggf. kann eine Zeitangabe zur weiteren Unterscheidung hinzutreten.
SW t Alexander Magnus <Mittellatein>
SW t Alexander Magnus <Serbisch>
SW t Faust <Puppenspiel>
SW t Faust <Volksbuch>
SW s Jugend
SW t Jugend <Zeitschrift, München, 1896-1940>
SW t Tirol und Fridebant
D Zusammenfassung für die verschiedenen Versionen
SW t Tirol und Fridebant <Lehrgedicht>
SW t Tirol und Fridebant <Rätsel>
SW t Tirol und Fridebant <Epik>
SW p Lanzelot
D Ritter der Tafelrunde
SW t Lancelot du lac
BF t Lanzelot <Altfranzösisch, Prosa>
SW t Lanseloet van Denemarken
BF t Lanzelot <Mittelniederländisch, Prosa>
SW t Lanzelot <Mittelhochdeutsch, Prosa>
In Einzelfällen ist zur Unterscheidung auch eine andere eindeutig charakterisierende Bezeichnung möglich.
SW t Morte Arthur <Alliterierendes Gedicht>
SW t Morte Arthur <Strophisches Gedicht>
c) Von namentlich bekannten Bearbeitern des Stoffes wird eine Synonymie-Verweisung gemacht; der Einheitssachtitel wird in diesem Fall zweiter Teil der Verweisung.
SW t Kaiserchronik
BF p Konrad <Pfaffe> / t Kaiserchronik
t Deutsche Kaiserchronik
t ¬Der¬ Kaiser und der Könige Buch
t ¬Der¬ keiser und der kunige buoch
4. Bibliotheken, die RAK-ÖB-A anwenden, können für Werke des Altertums, des Mittelalters und der frühen Neuzeit einen im Deutschen gebräuchlichen Sachtitel als Einheitssachtitel verwenden. Dafür wird in der SWD eine ÖB-Alternativform angesetzt (vgl. § 709,3).
SW t Chanson de Roland
ÖB t Rolandslied
BF t Rencesvals
5. Gängige Sachtitel, die von der Ansetzung abweichen, werden gemäß § 708,9 als Synonyme erfasst.
SW t Kaiserchronik
BF t Deutsche Kaiserchronik
6. Anonyme Werke der Literatur und Fachliteratur des Altertums (mit Ausnahme der biblischen Bücher), des Mittelalters und der Neuzeit erhalten i.d.R. mehrgliedrige Oberbegriffe aus der Verknüpfung von Sprachbezeichnung und Gattung. Dabei wird, soweit ermittelbar, das Schlagwort für den spezifischsten zutreffenden Gattungsbegriff gewählt. Der im Werk behandelte Gegenstand wird bei der Ansetzung nicht als Oberbegriff berücksichtigt (vgl. dagegen § 722,5).
SW t Contra rehin
MO g Althochdeutsch ; s Zauberspruch
s Zauberspruch ; g Althochdeutsch
SW t ¬The¬ owl and the nightingale
MO g Mittelenglisch ; s Lyrik
SW t ¬Le¬ trésor des contes
MO g Französisch ; s Volksliteratur
s Volksliteratur ; g Französisch
Der mehrgliedrige Oberbegriff entfällt, wenn die Sprachbezeichnung in Verknüpfung mit der Gattung unüblich oder pleonastisch ist. In diesen Fällen wird nur der Gattungsbegriff als Oberbegriff erfasst.
SW t Altomünsterer Passionsspiel
OB s Passionsspiel
Passionsspiel wird üblicherweise mit einem Geographikum verknüpft.
SW t Möttuls saga
OB s Riddara sögur
Riddara sögur BF Altisländisch / Riddara sögur
§ 713 Die Bibel und Teile
der Bibel
1. Die Bibel und Teile der Bibel werden in der deutschsprachigen Form nach der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift bzw. den Loccumer Richtlinien angesetzt (vgl. Liste der Nachschlagewerke").
SW t Altes Testament
SW t Könige <Buch, I>
SW t Daniel <Buch>
SW t Johannesevangelium
SW p Paulus <Apostel> / t Römerbrief
2. Bestimmte Bibelausgaben, Übersetzungen usw. werden mit ihrem Zitiertitel angesetzt; für Ausgaben, die nach Personen benannt sind, wird i.d.R. eine Schlagwortkette mit dem Personennamen bevorzugt.
SW t Zürcher Bibel
SW t Winchester-Bibel
SWW p Ulfilas ; s Übersetzung ; t Bibel
Aber:
SW t Luther-Bibel
3. Bei Perikopen hat die verbale Bezeichnung Vorrang vor der formalen (biblisches Buch, Kapitel, Verse), sofern sie geläufig und nachweisbar ist und den formalen Ansetzungskriterien entspricht. Die formale Bezeichnung und andere nicht gewählte Bezeichnungen werden als Synonyme erfasst.
SW t Böse Winzer
BF t Matthäusevangelium 21,33-46
t Markusevangelium 12,1-12
t Lukasevangelium 20,9-19
t Gleichnis von den bösen Winzern
t Gleichnis von den Weingärtnern
t ª Dieª bösen Winzer
Psychologische Tests (Testmaterial und Sekundärliteratur) sind als anonyme Werke zu behandeln und vorzugsweise mit den Abkürzungen anzusetzen, unter denen sie zitiert werden. Das einschlägige Sachschlagwort wird als Oberbegriff, die mehrgliedrige Form als Verfasserschrift ggf. als Synonym erfasst.
Anm.: Zum Formschlagwort Testmaterial vgl. Anl. 6.
SW t MMPI
BF t Minnesota multiphasic personality inventory
OB s PersönlichkeitstestSW t Rorschach-Test
BF p Rorschach, Hermann / t Rorschach-Test
OB s Deutungstest
§ 715 Rechtsnormen (Gesetze
u.ä.)
1. Rechtsnormen sind Gesetze, Verordnungen, Erlasse u.ä., die von rechtsetzenden Institutionen erlassen werden. Rechtsetzende Institutionen sind Gebietskörperschaften und deren Organe, internationale Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften und in bestimmten Fällen auch die Kirchen (vgl. Praxisregeln").
Rechtsnormen werden Schlagwort zur Indexierung von Textausgaben einzelner Rechtsnormen sowie Kommentaren und Abhandlungen dazu.
Die Titel der Rechtsnormen erhalten in der SWD den Indikator t.
SW g Bayern / t Bauordnung
SW k Europäische Gemeinschaften / t Fernsehrichtlinie
Aber:
Titel: Richtlinien für schweißtechnische Lehrgänge. - 1987
SWW g Deutschland ; s Schweißer ; s Berufsausbildung ; f Richtlinie
Deutschsprachige Rechtsnormen werden als mehrgliedriges Schlagwort mit der Gebietskörperschaft, d.h. dem geographischen Schlagwort als erstem Glied und mit dem amtlichen Kurzsachtitel oder, falls dieser nicht vorhanden ist, mit einem gebräuchlichen Zitiertitel als zweitem Glied angesetzt. Das geographische Adjektiv des Titels entfällt dabei.
Der amtliche Kurzsachtitel bzw. Zitiertitel mit dem geographischen Schlagwort als zweitem Glied wird als Synonym erfasst, ebenso eine abweichende RAK-Ansetzung. Die volle Form des Gesetzestitels kann unter Weglassung des einleitenden geographischen Adjektivs als Synonym erfasst werden.
Titel: Niedersächsisches Abfallgesetz / hrsg. und bearb.
von Werner Schmeken. - 1990
SW Niedersachsen / Abfallgesetz
BF Abfallgesetz / Niedersachsen
SW Niedersachsen / Landesplanungsgesetz
BF Landesplanungsgesetz / Niedersachsen
Niedersachsen / Gesetz über Raumordnung und Landesplanung
Ist kein amtlicher Kurztitel bzw. kein gebräuchlicher Zitiertitel vorhanden, so wird der volle Titel der Rechtsnorm angesetzt.
SW Deutschland / Gesetz über befristete Arbeitsverträge mit wissenschaftlichem Personal an Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Anm.: Zu Rechtsnormen, die mit dem Urheber angesetzt werden, vgl. § 708,5. Zu Schriftdenkmälern rechtlichen u.ä. Inhalts vgl. § 719.
2. Die Schlagwörter Deutschland bzw. Deutschland <Bundesrepublik> entfallen bei der Ansetzung nicht als pleonastisch, auch nicht bei lokaler Anwendung.
SW Deutschland / Städtebauförderungsgesetz
BF Städtebauförderungsgesetz / Deutschland
Zum Verzicht auf Deutschland als erstem Schlagwort einer Grundkette bei lokaler Anwendung vgl. § 201a,5.
3. Die Abkürzung des Gesetzestitels bzw. des amtlichen Kurztitels wird bei Bedarf als Synonym erfasst.
SW Deutschland / Bundesausbildungsförderungsgesetz
BF BAföG
4. Das einschlägige Sachschlagwort wird bei Bedarf als Oberbegriff erfasst.
SW Deutschland / Röntgenverordnung
OB Strahlenschutzrecht
5. Fremdsprachige Rechtsnormen werden als mehrgliedriges Schlagwort mit der Gebietskörperschaft, d.h. dem geographischen Schlagwort als erstem Glied und dem gebräuchlichen deutschen Übersetzungstitel als zweitem Glied angesetzt. Der gebräuchliche deutsche Übersetzungstitel mit dem geographischen Schlagwort als zweitem Glied wird als Synonym erfasst. Der originalsprachige Titel wird bei Bedarf als Synonym erfasst.
Ist kein gebräuchlicher deutscher Titel zu ermitteln, so wird das geographische Schlagwort mit dem fremdsprachigen Titel der Rechtsnorm als zweitem Glied des mehrgliedrigen Schlagworts angesetzt.
Titel: ¬Il¬ nuovo codice di procedura penale. - 1988
SW Italien / Strafprozessordnung
BF Strafprozessordnung / Italien
Italien / Codice di procedura penale
SW USA / Age discrimination in employment act
Anm.: Zu fremdsprachigen juristischen Sachschlagwörtern vgl. § 308, zu regional unterschiedlichen Fachausdrücken des Rechts vgl. § 311,2.
6. Für Sammlungen von Rechtsnormen wird das geographische Schlagwort mit dem Sachschlagwort des Rechtsgebietes und dem Formschlagwort Quelle verknüpft. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
SWW g Baden-Württemberg ; s Naturschutzrecht ; f Quelle
(213)
Titel: Legislación alimentaria española. - 1976-1983
SWW g Spanien ; s Lebensmittelrecht ; f Quelle
(213)
7. Allgemeine Gesetzessammlungen, die kein spezielles Rechtsgebiet zum Gegenstand haben, werden mit dem geographischen Schlagwort, dem nicht permutierenden Sachschlagwort Recht und dem Formschlagwort Quelle indexiert.
SWW g Frankreich ; s Recht ; f Quelle
8. Sind einzelne Paragraphen bzw. Artikel von Rechtsnormen thematisiert, so wird der Inhalt durch Sachschlagwörter wiedergegeben.
Titel: ¬Der¬ § 218 ist reformiert / Gabriele
Schwietering. - 1992
SWW g Deutschland ; s Schwangerschaftsabbruch ; s Strafrecht
(231)
Eine Verweisung vom Paragraphen bzw. Artikel auf das einschlägige Sachschlagwort wird i.d.R. nicht gemacht. Bei lokaler Anwendung können jedoch die entsprechenden Paragraphen als Synonym erfasst werden.
9. Bei Neufassungen von Rechtsnormen mit einer Änderung des Titels werden beide Titel angesetzt und durch assoziative Verweisungen verbunden.
SW Deutschland / Viehseuchengesetz (von 1909)
VB Deutschland / Tierseuchengesetz (von 1980)
Novellierungen ohne Änderung des Titels werden nicht unterschieden.
SW Deutschland / Strafgesetzbuch
sukzessive grundlegende Novellierungen
Rechtsnormen, die wegen einer Umbenennung, einer Teilung oder eines Zusammenschlusses der Gebietskörperschaft getrennt anzusetzen sind, werden i.d.R. durch chronologische Verweisungen verbunden.
SW Tschechoslowakei / Zivilgesetzbuch
CF später Tschechische Republik / Zivilgesetzbuch
10. Historische, d.h. heute nicht mehr gültige Rechtsnormen werden gemäß § 715,1 bzw. bei fremdsprachigen gemäß § 715,5 angesetzt (vgl. auch § 415a,1).
SW England / Bill of rights
BF Bill of rights / England
Großbritannien / Bill of rights
SW Preußen / Gesindeordnung
BF Gesindeordnung / Preußen
SW Römisches Reich / Zwölftafelgesetz
BF Zwölftafelgesetz / Römisches Reich
Gleichnamige Rechtsnormen werden durch Homonymenzusatz unterschieden.
SW Deutschland / Reichshofratsordnung <1559>
BF Reichshofratsordnung <1559> / Deutschland
SW Bayern / Landrecht <1618>
BF Landrecht <1618> / Bayern
SW Duisburg / Stadtrecht <1518>
BF Stadtrecht <1518> / Duisburg
SW Ancona / Stadtverfassung <1566>
BF Stadtverfassung <1566> / Ancona
SW Oldenburg <Staat> / Kirchenordnung <1725>
BF Kirchenordnung <1725> / Oldenburg <Staat>
Ist eine Ansetzung mit dem geographischen Schlagwort als erstem Glied nicht möglich, werden historische Rechtsnormen nur mit ihrem Individualnamen angesetzt.
SW Codex Hammurapi
D Gesetzessammlung auf Stele, 1.Hälfte 18. Jahrhundert v.Chr.
11. Rechtsnormen, die internationale Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften erlassen, werden als mehrgliedriges Schlagwort angesetzt. Die durch den Zusammenschluss gebildete Gebietskörperschaft bzw. der Name des internationalen Zusammenschlusses ist dabei das erste Glied. Die Ansetzung des Titels als zweites Glied folgt bei deutschsprachigen Rechtsnormen § 715,1, bei fremdsprachigen § 715,5.
SW Europäische Union / Fernsehrichtlinie
SW Vereinte Nationen / UNCITRAL-Modellgesetz über die Beschaffung von Gütern, Bau- und Dienstleistungen
12. Rechtsnormen, die Kirchen als Körperschaften, die auf ein Gebiet bezogen sind, erlassen, (z.B. einzelne evangelische Landeskirchen oder katholische Diözesen), werden als mehrgliedriges Schlagwort mit der Körperschaft als erstem und dem Titel als zweitem Glied angesetzt.
SW Evangelische Kirche im Rheinland /
Mitarbeitervertretungsgesetz
BF Mitarbeitervertretungsgesetz / Evangelische Kirche im Rheinland
Rechtsnormen, die Kirchen als Personenvereinigungen erlassen (z.B. die Katholische Kirche), werden nur mit dem Titel der Rechtsnorm angesetzt.
SW Codex iuris canonici
§ 716 Verträge zwischen
Staaten und Gliedstaaten
Zur Indexierung von Vertragstexten und Abhandlungen über Verträge werden diese mit der gebräuchlichen deutschen Bezeichnung gemäß der Liste der Nachschlagewerke" (vgl. § 9,3) angesetzt. Fehlt eine deutsche Bezeichnung, so wird mit dem fremdsprachigen Titel angesetzt. Der Urheber bzw. die veranlassende Körperschaft eines Vertrages mit dem Titel des Vertrages als zweitem Glied wird als mehrgliedriges Synonym erfasst, ebenso eine abweichende RAK-Ansetzung. (Historische Einzelereignisse vgl. § 415a.)
Die Titel der Verträge erhalten den Indikator t.
SW Genfer Konventionen <1949>
SW SALT II
SW Antikominternpakt
SW Übereinkommen über einen Verhaltenskodex für Linienkonferenzen
BF UNCTAD / Übereinkommen über einen Verhaltenskodex für LinienkonferenzenSW Convention on international financial leasing
SW Maastrichter Vertrag
BF Vertrag über die Europäische Union
Ist ein spezifischer Titel nicht nachweisbar, wird das geographische Schlagwort bzw. der Körperschaftsname mit einem passenden Sachschlagwort verknüpft. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
Titel: ¬La¬ convention fiscale franco-britannique du 14
décembre 1950 / Fritz E. Koch ... - 1954
SWW g Frankreich ; s Doppelbesteuerungsabkommen ; g Großbritannien
(213) (321)
Titel: ¬A¬ treaty of amity and commerce between his Majesty, the King of
Prussia and the United States of America. - [1785]
SWW g Preußen ; s Handelsvertrag ; g USA ; z Geschichte 1785
(2134) (3214)
SWW g Frankreich ; s Konkordat ; z Geschichte 1516
Verfassungen sind Rechtsnormen, die die rechtliche Grundordnung eines Staates bzw. Gliedstaates konstituieren. Verfassungen werden als mehrgliedriges Schlagwort mit dem Staat als erstem Glied und Verfassung mit dem Jahr der Entstehung in Winkelklammern angesetzt. Abweichende Namensformen können als Synonym erfasst werden.
SW Preußen / Verfassung <1848>
SW Deutschland / Verfassung <1919>
BF Weimarer Reichsverfassung
Ausnahmen von der normierten Ansetzung bilden die heute gültigen Verfassungen von Deutschland und Österreich.
SW Deutschland / Grundgesetz
BF Deutschland / Verfassung <1949>
SW Österreich / Bundes-Verfassungsgesetz
BF Österreich / Verfassung <1920>
Einzelne Stadtverfassungen, Kirchenordnungen und Kirchenverfassungen werden nach § 715,10 angesetzt.
Entwürfe von Verfassungen werden als mehrgliedriges Schlagwort mit dem Staat bzw. Gliedstaat als erstem Glied und Verfassung <Entwurf, Jahr> als weiterem Glied angesetzt.
SW Slowenien / Verfassung <Entwurf, 1991>
§ 718
Schriftdenkmäler ohne Schriften rechtlichen, wirtschaftlichen u. ä. Inhalts
Schriftdenkmäler umfassen Handschriften, Inkunabeln, Manuskripte und andere Archivalien. Bei der Beschlagwortung von Sekundärliteratur zu Schriftdenkmälern gelten folgende Regeln :
Anm.: Im Zweifelsfall hat die Regelung für Schriftdenkmäler Vorrang vor der für Werke der bildenden Kunst und für Bauwerke.
a) Schriftdenkmäler werden mit ihrem im Deutschen gebräuchlichen Individualnamen angesetzt, sofern ein solcher existiert. Die Gebräuchlichkeit eines individuellen Werktitels wird an Hand der Liste der Nachschlagewerke" (vgl. § 9,3) bestimmt. Die Werktitel erhalten in der SWD den Indikator t.
SW Ramesseumpapyrus
SW Folchartpsalter
SW Lochamer-Liederbuch
SW Manessische Handschrift
BF Große Heidelberger Liederhandschrift
SW Kleine Heidelberger Liederhandschrift
SW Bamberger Apokalypse
SW Mainzer Riesenbibel
SW Book of Kells
BF Codex Cenannensis
b) Schriftdenkmäler, für die ein Individualname gebräuchlich ist, die aber üblicherweise nach einer Person (Schreiber, Künstler, Auftraggeber, Vorbesitzer usw.) benannt sind, werden mit dieser Person und dem Werktitel als zweitem Glied angesetzt. Die Werktitel erhalten in der SWD den Indikator t. Der Individualname des Werktitels wird als Synonym erfasst. Zu weiteren Verweisungen vgl. § 722.
SW p Jean <Berry, Herzog> / t ¬Les¬ très riches
heures
BF t ¬Les¬ très riches heures du Duc de Berry
Ist kein individueller Werktitel in einem Nachschlagewerk nachweisbar (Titelaufnahme und Vorlage reichen nicht aus), wird - falls nach einer Person benannt - das Personenschlagwort mit einem das Schriftdenkmal kennzeichnenden Sachschlagwort und sofern zur Unterscheidung notwendig, mit der aufbewahrenden Körperschaft verknüpft. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
SWW p Albrecht <von Brandenburg> ; s Gebetbuch
(21)
SWW p Medici, Lorenzo ¬de¬ ; s Gebetbuch ; c München / Bayerische
Staatsbibliothek
(2134) (3421)
c) Ist weder ein spezifischer Werktitel nachweisbar noch die Benennung nach einer Person möglich, besteht der Text des Schriftdenkmals aber aus einem literarischen Werk, so erfolgt die Ansetzung nach diesem gemäß §§ 707-713. Mit einem das Schriftdenkmal kennzeichnenden Sachschlagwort, z. B. Autograph, Handschrift, wird verknüpft. Wenn es zur Unterscheidung notwendig ist, wird dem kennzeichnenden Sachschlagwort ein in der Literatur übliches Kürzel hinzugefügt (z. B. Handschrift A) oder es wird mit der aufbewahrenden Körperschaft verknüpft. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
SWW Büchner, Georg / Woyzeck ; Autograph
SW Hartmann <von Aue> / Iwein / Handschrift A
SW Hartmann <von Aue> / Iwein / Handschrift B
SWW Eike <von Repgow> / Sachsenspiegel ; Handschrift ; Heidelberg /
Universitätsbibliothek
(45312)
Die Grundkette beginnt ggf. mit dem Körperschaftsnamen, nicht mit einem anonymen Werktitel.
SWW Augsburg / Staats- und Stadtbibliothek ; Etymachietraktat ; Handschrift
d) Ist eine Ansetzung oder Verknüpfung von Schlagwörtern gemäß a - c nicht möglich, so wird für das Schriftdenkmal ein mehrgliedriges Schlagwort aus Ort und Institution der Aufbewahrung, einem das Schriftdenkmal kennzeichnenden Sachschlagwort und der Signatur gebildet (vgl. auch § 736,5). Ort / Institution / Signatur ohne das Sachschlagwort wird als Synonym erfasst, außerdem die Form mit dem Sachschlagwort als erstem Glied. Zu weiteren Verweisungen vgl. § 722.
SW Vorau / Stiftsbibliothek / Evangeliar / Cod. 346
BF Vorau / Stiftsbibliothek / Cod. 346
Evangeliar / Vorau / Stiftsbibliothek / Cod. 346
SW Heidelberg / Universitätsbibliothek / Armenbibel / Cod. Pal. germ. 148
BF Heidelberg / Universitätsbibliothek / Cod. Pal. germ. 148
Armenbibel / Heidelberg / Universitätsbibliothek /
Cod. Pal. germ. 148
Bei Sammelhandschriften einer bestimmten Handschriftengattung wird die Gattungsbezeichnung als differenzierendes Merkmal ebenfalls vor die Signatur gesetzt.
SW Babenhausen <Darmstadt-Dieburg> / Stadtarchiv /
Musikhandschrift / Cod. XII/5/6/4
BF Musikhandschrift / Babenhausen <Darmstadt-Dieburg> / Stadtarchiv / Cod.
XII/5/6/4
e) Ist eine Ansetzung gemäß a - d nicht möglich (insbesondere bei Sammelhandschriften, unspezifischen Archivalien usw.), so wird mit Ort und Institution der Aufbewahrung sowie der Signatur des Schriftdenkmals angesetzt. Für die Form der Signatur ist der Gebrauch der besitzenden Institution maßgeblich, der sich aus gedruckten Handschriftenkatalogen, Archiv-repertorien u.ä. ergibt. Zur Normierung der Schreibung von Signaturen vgl. Praxisregeln".
SW München / Bayerische Staatsbibliothek / Clm 17142
SW London / British Library / Ms. Royal 20 A.XVI
SW Uppsala / Universitätsbibliothek / Papyrus 8
Handschriften- und Archivalienfonds werden entsprechend angesetzt.
SW Nantes / Archives Départementales de Loire-Atlantique / Série Fi
SW Frankreich / Außenministerium / Archiv / Fonds Bourbons
Zur Ansetzung von Sammlungen archivalischer Materialien von Einzelpersonen vgl. § 736,5.
§ 719 Schriften
rechtlichen, wirtschaftlichen u.ä. Inhaltes
Bei der Indexierung von Sekundärliteratur zu Schriften rechtlichen, wirtschaftlichen u.ä. Inhalts (wie Urbare, Lagerbücher, Traditionsbücher, Lehnsbücher, Kopialbücher, Urkundenregister, Steuerverzeichnisse, Häuserbücher, Memorienbücher, Verbrüderungsbücher, Nekrologe usw.), die aus den Aktivitäten einer Person oder Körperschaft erwachsen, wird das Schlagwort für die Person bzw. Körperschaft mit einem das Schriftdenkmal kennzeichnenden Sachschlagwort verknüpft. Ggf. tritt ans Ende der Schlagwortkette eine Zeitangabe. Mit dem Sachschlagwort in Verbindung mit dem Personennamen oder der Körperschaft wird für Listenfunktionen eine zusätzliche Eintragung gemacht.
SWW Corvey / Kloster ; Traditionsbuch ; Geschichte 822-1023
(3124)
§ 720 Quellenausgaben von
Schriftdenkmälern
Der Inhalt von Primärliteratur, d.h. Quellenausgaben einzelner Schriftdenkmäler oder einer Gruppe von Schriftdenkmälern, wird erschlossen, indem die Schlagwörter für den behandelten Gegenstand mit dem entsprechenden Formschlagwort (Quelle, Matrikel usw.) verknüpft werden (vgl. Anl. 6).
Titel: Urkunden und Regesten zur Geschichte der aufgehobenen Kartause Aggsbach, V.O.W.W. / bearb. von Adalbert Fr. Fuchs. - 1906
SWW Aggsbach Dorf / Kloster ; Geschichte ; QuelleTitel: Akten zur deutschen auswärtigen Politik : 1918 bis 1945 ; aus dem Archiv des Auswärtigen Amtes. - 1982-1995
SWW Deutschland ; Außenpolitik ; Geschichte 1918-1945 ; QuelleTitel: ¬Die¬ Matrikel der Universität Leipzig / ... hrsg. von Georg Erler. - 1885-1902
SWW Leipzig / Universität ; Geschichte 1409-1559 ; Matrikel
§ 721 entfällt
§ 722 Verweisungen bei
Schriftdenkmälern
1. Die bei der Ansetzung nach § 718,b nicht berücksichtigten Verfasser, Schreiber, Künstler, Auftraggeber, Vorbesitzer, Übersetzer usw. können als Synonymie-Verweisung in Verbindung mit dem das Schriftdenkmal kennzeichnenden Sachschlagwort usw. erfasst werden. Zur Angabe des Synonyms wird die Schlagwortkette als eigener Datensatz mit entsprechendem Hinweissatz in die SWD aufgenommen.
SWW Farnese, Alessandro <der Jüngere> ; Stundenbuch
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Clovio, Giulio / Stundenbuch / Farnese, Alessandro <der Jüngere>
SWW Medici, Lorenzo ¬de¬ ; Gebetbuch ; München / Bayerische
Staatsbibliothek
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Rosselli, Francesco di Lorenzo / Gebetbuch / Medici, Lorenzo ¬de¬
2. Ort/Institution der Aufbewahrung des Schriftdenkmals mit der Signatur, bzw. sofern diese nicht bekannt ist, mit der gewählten Ansetzungsform als weiterem Bestandteil können als Synonym erfasst werden. Dies gilt auch für nur einmal überlieferte Werke. Bei diesen wird aber keine das Schriftdenkmal kennzeichnende Gattungsbezeichnung mit erfasst.
SW Serbischer Psalter
BF München / Bayerische Staatsbibliothek / Cod. slav. 4 s.
SW Codex Tro-Cortesianus
BF Madrid / Museo de America / Codex Tro-Cortesianus
Signatur unbekannt
SW Lutwin / Adam und Eva
BF Wien / Österreichische Nationalbibliothek / Cod. 2980
Wien / Österreichische Nationalbibliothek / Lutwin /
Adam und Eva
Zum Nachweis der Signatur kann eine Schlagwortkette als eigener Datensatz mit entsprechendem Hinweissatz in die SWD aufgenommen werden.
SWW Langland, William / Piers Plowman / Text Z ;
Handschrift ; Oxford / Bodleian Library
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Oxford / Bodleian Library / Ms. Bodley 851
Wird im mehrgliedrigen Schlagwort vor die Signatur ein das Schriftdenkmal kennzeichnendes Sachschlagwort gesetzt, so wird dieses mit nachgestellter aufbewahrender Körperschaft nebst Signatur als Synonym und nicht als Oberbegriff erfasst (vgl. § 718,d).
SW Zagreb / National and University Library / Antiphonar /
Ms. MR 8
BF Zagreb / National and University Library / Ms. MR 8
Antiphonar / Zagreb / National and University Library
/ Ms. MR 8
SW Rom / Vatikanische Bibliothek / Liederhandschrift / Cod. Vat. lat. 11255
BF Liederhandschrift / Rom / Vatikanische Bibliothek / Cod. Vat. lat. 11255
3. Bei Schriftdenkmälern mit Individualnamen wird analog § 712,6 der einschlägige Gattungsbegriff mit der Sprachbezeichnung als mehrgliedriger Oberbegriff erfasst.
SW Miroslav-Evangelium
MO Altserbisch ; Evangeliar
Evangeliar ; Altserbisch
SW Manessische Handschrift
MO Mittelhochdeutsch ; Liederhandschrift
Liederhandschrift ; Mittelhochdeutsch
4. Ist der einzige Überlieferungsträger eine Sammelhandschrift, so wird diese als Oberbegriff erfasst.
SW Hildebrandslied
OB Kassel / Gesamthochschul-Bibliothek / 2. Ms. theol. 54
5. Der Inhalt des im Schriftdenkmal behandelten Gegenstandes kann als mehrgliedriger Oberbegriff in Verbindung mit dem Formschlagwort Quelle erfasst werden.
SW Friedrich <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>
/ De arte venandi cum avibus
MO Beizjagd ; Geschichte 1235 ; Quelle
SW Trient / Museo Provinciale dArte / Musikhandschrift / Ms. 1377 (Tr.90)
BF Musikhandschrift / Trient / Museo Provinciale dArte / Ms. 1377 (Tr.90)
MO Polyphonie ; Geschichte 1450 ; Quelle
Werke der bildenden Kunst und Bauwerke
§ 723 Definition und
Verwendung
Als Werke der bildenden Kunst und als Bauwerke gelten einzelne Schöpfungen oder zusammenhängende Folgen von Schöpfungen, die einen individuellen Gegenstand darstellen. Diese haben entweder einen spezifischen oder einen unspezifischen Werktitel.
SW Leonardo <da Vinci> / Mona Lisa
SW Monet, Claude / Seerosen
SW Köln / Dom
Es wird unterschieden zwischen:
Titel von Werken der bildenden Kunst werden sowohl für die Indexierung von Originalen bzw. Reproduktionen als auch der zugehörigen Sekundärliteratur verwendet.
SW Grieshaber, HAP / Totentanz von Basel
SWW Grieshaber, HAP / Totentanz von Basel ; Bildband
Das Formschlagwort Bildband zeigt an, dass Reproduktionen vorliegen.
§ 724 Ansetzung der
Künstlernamen, Aufbewahrungs- und Herkunftsorte
Die Ansetzung der Künstlernamen erfolgt nach §§ 101ff.
SW Gogh, Vincent ¬van¬
Die Ansetzung der Orte erfolgt nach §§ 201ff., die Ansetzung der Ortsteile nach § 209.
SW Saint-Denis
SW Dresden-Loschwitz
Die zur Kennzeichnung von Bauwerken, Aufbewahrungsorten, Herkunftsorten etc. erforderlichen Körperschaften werden gemäß §§ 601ff. angesetzt.
SWW Klosterneuburg / Stift ; Architektur
1. Für die Ansetzung der Werktitel sind die Nachschlagewerke gemäß der Rangfolge der Liste der Nachschlagewerke" (vgl. § 9,3) heranzuziehen.
2. Als Beleg für einen spezifischen Werktitel gilt die in den Nachschlagewerken angegebene Wortfolge und -fassung. Eine verbale Umschreibung im fortlaufenden Text ist nicht als spezifischer, sondern als unspezifischer Werktitel zu verstehen.
3. Für den spezifischen Werktitel wird im Gegensatz zu den literarischen und wissenschaftlichen Werken (vgl. §§ 707-712) kein Einheitssachtitel bestimmt, sondern er wird in der im Deutschen gebräuchlichen Form gemäß den Nachschlagewerken angesetzt. Wenn eine solche nicht zu ermitteln ist, wird die Vorlageform gewählt. Die nicht gewählte Form kann als Synonym erfasst werden.
SW Rembrandt <Harmensz van Rijn> / Hundertguldenblatt
SW Venedig / Dogenpalast
BF Venedig / Palazzo Ducale
SW Goya y Lucientes, Francisco José ¬de¬ / Desastres de la guerra
BF Goya y Lucientes, Francisco José ¬de¬ / Schrecken des Krieges
4. Bei der Ansetzung spezifischer Werktitel wird der Werkinhalt weder motivisch noch sachlich berücksichtigt.
SW Bruegel, Pieter <der Ältere> / ¬Der¬ Turmbau
zu Babel
nicht zusätzlich: OB Babylonischer Turm
SW Vecellio, Tiziano <Künstler, 1477-1576> / Spanien schützt die Religion
nicht zusätzlich: MO Spanien ; Religion
Oberbegriffe werden jedoch erfasst für Werke der Plastik und des Kunsthandwerks sowie für Bauwerke.
SW Goldenes Rössl
OB Andachtsbild
Mariendarstellung
Emailplastik
SW Hildesheimer Silberfund
OB Depotfund
Tafelsilber
SW Rom / Tempel des Vespasian
OB Tempel
Wenn in einem Kunstwerk eine Person oder Personengruppe (motivisch oder sachlich) Gegenstand der Darstellung ist, wird der Personenname oder das Schlagwort für die Personengruppe als Synonym des Werktitels in folgender Form erfasst:
Person ; Werkgattung ; Künstler bzw. Ort oder Körperschaft
Die Ansetzung der Person erfolgt nach §§ 101ff.
SW Dürer, Albrecht / Friedrich der Weise (spezifischer
Werktitel)
BF Friedrich <Sachsen, Kurfürst, III.> / Bildnis / Dürer, Albrecht
Bei mythologischen und religiösen Darstellungen (biblische Personen, Götter, Heilige) wird dagegen der Bezug zur Person nicht berücksichtigt.
SW Bosch, Hieronymus / Versuchung des heiligen Antonius
SW Rom / Tempel des Apollo Palatinus
5. Unspezifische Werktitel sind Umschreibungen des dargestellten Objekts oder Motivs, insbesondere Wortfolgen und Komposita aus Gattungsbezeichnungen und Personennamen (z.B. Denkmal für ..., Grab..., Grabmal der/des ..., Standbild von..., Statue). Sie werden als unspezifische Werktitel behandelt, auch wenn sie nachweisbar sind, und als Schlagwortketten wiedergegeben. Der unspezifische Werktitel kann als Synonym erfasst werden. Die Schlagwortketten werden mit entsprechendem Hinweissatz in die SWD aufgenommen. Für Listenfunktionen werden Permutationen erzeugt.
SWW Hering, Loy ; Denkmal ; Willibald <Heiliger>
(321)
Im Thieme-Becker findet sich dazu unter Loy Hering folgender Eintrag: Er errichtete im
Eichstätter Dom "für den Bischof Gabriel von Eyb das Denkmal des hl.
Willibald".
SWW Luther, Martin ; Denkmal ; Wittenberg
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Wittenberg / Lutherdenkmal
Schadow, Gottfried / Wittenberg / Lutherdenkmal
Schadow, Gottfried / Lutherdenkmal
Schadow, Gottfried / Luther, Martin / Denkmal /
Wittenberg
SWW Scala <Familie> ; Grabmal ; Verona
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Scaliger-Gräber
Verona / Scaliger-Gräber
SWW Heinrich <bei Rhein, Pfalzgraf, II.> ; Grab ; Maria-Laach /
Klosterkirche
(3421)
Titel: ¬The¬ golden majesty of Sainte Foy at Conques / by Anne Murray Brown. -
1982
SWW Fides <Heilige> ; Statuette ; Conques / Sainte-Foy
(2134 ) (3421)
In B 1996 unter Conques Kirchenschatz, v.a. die Statuette der hl. Fides".
Dies wird nicht als spezifischer Werktitel angesehen.
Titel: ¬Das¬ Reiterrelief Giustiniani in Berlin / Wolf-Dieter Heilmeyer. - 1996.
SWW Berlin / Staatliche Museen / Antikensammlung ; Römisches Reich ; Grabrelief ;
Reiter <Motiv>
(456123) (564123) (654123)
Im Gegensatz dazu gelten bei Bauwerken Wortfolgen und Komposita aus Gattungsbezeichnungen und Personennamen als spezifische Werktitel und es wird nicht zerlegt.
SW Rom / Tempel des Vespasian
§ 727 Nicht ortsgebundene
Kunstwerke
Nicht ortsgebundene Kunstwerke umfassen Werke der Malerei (einschließlich Wand- und Deckenmalerei, Mosaiken, vgl. § 728), der Graphik, der Plastik (ausgenommen Bauplastik und Monumentalplastik, vgl. § 730) und des Kunsthandwerks sowie neue Formen der bildenden Kunst wie Installationen, Environments usw.
1. Künstlername / Spezifischer Werktitel
Ist der Urheber bekannt, so wird das Werk als mehrgliedriges Schlagwort in Verbindung mit dem Personenschlagwort angesetzt (vgl. § 101a,2). Als einzelner Urheber gilt auch ein Künstler, der den Hauptteil oder den künstlerisch wichtigsten Teil eines Werkes geschaffen hat. Sind mehrere Künstler gleichzeitig beteiligt, so gelten bis zu drei als Urheber eines Werkes. Der Werktitel wird nur dann als Synonym erfasst, wenn Zweifel über die Verfasserschaft bestehen oder das Werk häufig ohne den Namen des Urhebers genannt wird.
Die Werktitel erhalten in der SWD den Indikator t.
SW Leonardo <da Vinci> / Mona Lisa
SW Eyck, Hubert ¬van¬ / Genter Altar
BF Genter AltarSW Eyck, Jan ¬van¬ / Genter Altar
BF Genter AltarSW Agasias <Sohn des Dositheos> / Borghesischer Fechter
BF Borghesischer FechterSW Meister des Bartholomäusaltars / Bartholomäusaltar
BF Bartholomäusaltar / München / Alte Pinakothek
Wenn eine Unterscheidung mehrerer gleichnamiger spezifischer Werktitel eines Künstlers erforderlich ist, wird die Form Künstlername / Werktitel mit dem Aufbewahrungsort bzw. der aufbewahrenden Körperschaft verknüpft. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
SWW Leonardo <da Vinci> / Felsengrottenmadonna ;
London / National Gallery
(3412)
SWW Leonardo <da Vinci> / Felsengrottenmadonna ; Paris / Louvre
(3412)
2. Künstlername / Unspezifischer Werktitel (Gattung) und mehrere gleichnamige Werke
Wenn das Werk eines Künstlers keinen spezifischen Werktitel hat, wird der Künstlername mit der Gattungsbezeichnung, bei mehrfach vorkommenden gleichnamigen Werken auch mit dem Aufbewahrungsort bzw. der aufbewahrenden Körperschaft verknüpft. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
SWW Donatello ; Kruzifix ; Florenz / Bargello
(2134) (3421)
SWW Donatello ; Kruzifix ; Florenz / Santa Croce
(2134) (3421)
SWW Donatello ; Kruzifix ; Padua / ¬Il¬ Santo <Kirche>
(2134) (3421)
3. Anonymer spezifischer Werktitel
Ist ein Urheber nicht bekannt oder sind mehr als drei Künstler an einem Werk beteiligt, so wird das Werk unter seinem individuellen Namen entsprechend der Liste der Nachschlagewerke" (vgl. § 9,3) angesetzt. Der Aufbewahrungsort und/oder Herkunftsort kann als Synonym in Verbindung mit dem Werktitel erfasst werden.
Die anonymen Werktitel erhalten in der SWD den Indikator t.
SW Ficoronische Ziste
BF Rom / Museo Nazionale Etrusco di Villa Giulia / Ficoronische Ziste
SW Gemma Augustea
BF Wien / Kunsthistorisches Museum / Gemma Augustea
SW Osebergfund
BF Oslo / Museum der Wikingerschiffe / Osebergfund
SW Sankt Galler Klosterplan
BF Sankt Gallen / Klosterplan
Klosterplan / Sankt Gallen
SW Venus von Willendorf
BF Willendorf <Wachau> / Venusstatuette
Willendorf <Wachau> / Venus / Statuette
Wien / Naturhistorisches Museum / Venus von Willendorf
4. Anonymer unspezifischer Werktitel
Wenn bei einem anonymen Werk kein spezifischer Werktitel vorliegt, so wird je nach Gebräuchlichkeit eine Schlagwortkette aus dem Aufbewahrungs- oder Herkunftsort und dem entsprechenden Sachschlagwort gebildet. Der derzeitige Ort und eventuell die früheren Aufbewahrungsorte können in Verbindung mit dem zutreffenden Sachschlagwort als Synonyme erfasst werden. In diesen Fällen wird die Schlagwortkette als eigener Datensatz mit entsprechendem Hinweissatz in die SWD aufgenommen. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
SWW Minden <Westfalen> / Dom ; Retabel
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Berlin / Staatliche Museen / Skulpturensammlung / Retabel / Minden
<Westfalen> / Dom
§ 728 Ansetzung von Werken
der Wand- und Deckenmalerei, Mosaiken u.a. beweglichen Ausstattungsgegenständen von
Bauwerken
Bei Wand- und Deckenmalerei, Mosaiken u.a. beweglichen Ausstattungsgegenständen von Bauwerken wird nach § 727 verfahren.
a) Bei individuellen Werktiteln wird jedoch der Aufstellungs- bzw. Aufbewahrungsort in Verbindung mit dem Werktitel als Synonym erfasst.
SW Michelangelo <Buonarroti> / ¬Das¬ Jüngste Gericht
BF Rom / Sixtinische Kapelle / ¬Das¬ Jüngste Gericht / Michelangelo <Buonarroti>SW Bernwardssäule
BF Hildesheim / Dom / Bernwardssäuleb) Bei unspezifischen Werktiteln werden Künstlername, Werkgattung und Aufstellungs- oder Aufbewahrungsort miteinander verknüpft (vgl. § 727,2). Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
SWW Tiepolo, Giovanni Battista ; Freskomalerei ; Würzburg / Residenz
(2134) (3421)SWW Syrlin, Jörg <der Ältere> ; Chorgestühl ; Ulm / Münster
(2134) (3421)
c) Bei anonymen Werken ohne spezifischen Werktitel werden ebenfalls Schlagwortketten gebildet. Für Listenfunktionen kann permutiert werden.
Titel: ¬Die¬ silberne Taufschale zu Siegen : ein Werk
aus der spanischen Kolonialzeit Perus / Friedrich Muthmann. - 1956
SWW Siegen / Nikolaikirche ; Taufschüssel
(312)
SWW Comburg / Stiftskirche ; Radleuchter
(312)
SWW Monreale / Dom ; Mosaik
(312)
§ 729 Kunsthandwerkliche
Produkte von Firmen vgl. § 306a,4
§ 730 Ortsgebundene
Kunstwerke (ausgenommen Kirchenbauten)
1. Ortsgebundene Kunstwerke umfassen Werke der Architektur (einschließlich Bauplastik), Ingenieurbauten, bauliche Ensembles, archäologische Stätten mit Baudenkmälern und freistehende Objekte (Monumentalplastik, Denkmäler, Brunnen usw.). Sie erhalten in der SWD den Indikator g. Zur Ansetzung der Kunstwerke mit dem Ort bzw. mit dem Ortsteil vgl. § 209,5. Folgende Fälle werden unterschieden:
a) Mehrgliedriges Schlagwort aus Ort / Individualname (spezifischer Werktitel)
Ortsgebundene Kunstwerke werden als mehrgliedriges Schlagwort mit dem Ort als erstem Glied und dem spezifischen Werktitel angesetzt, auch wenn sie das Werk von ein bis drei Künstlern sind (vgl. § 727,1). Künstler in Verbindung mit Ort und dem spezifischen Werktitel als weiteren Gliedern sowie - mit Ausnahme von Architekten - in Verbindung mit dem spezifischen Werktitel als zweitem Glied werden als Synonyme erfasst.
SW Nürnberg / ¬Das¬ Narrenschiff
BF Weber, Jürgen / Nürnberg / ¬Das¬ Narrenschiff
Weber, Jürgen / ¬Das¬ Narrenschiff
Monumentalplastik
SW Berlin / Reichstagsgebäude
BF Wallot, Paul / Berlin / Reichstagsgebäude
Der spezifische Werktitel wird nur dann als Synonym erfasst, wenn er einen Sucheinstieg in den allgemeinen Nachschlagewerken bildet; der Ort wird in diesem Fall als zweiter Teil in die Verweisung aufgenommen.
SW Athen / Parthenon
Q M, B 1986
BF Parthenon / Athen
Athen / Akropolis / Parthenon
SW New York <NY> / Freiheitsstatue
Q B 1986
BF Freiheitsstatue / New York <NY>
New York <NY> / Statue of Liberty
Bartholdi, Frédéric Auguste / New York <NY> /
Freiheitsstatue
Bartholdi, Frédéric Auguste / Freiheitsstatue
b) Mehrgliedriges Schlagwort aus bzw. Verknüpfung mit Ort und Sachschlagwort (unspezifischer Werktitel)
Stimmt die Bezeichnung eines ortsgebundenen Kunstwerks mit einem Sachschlagwort überein, so wird nur bei folgenden Baugattungen, die besonders oft als historische Bauwerke behandelt werden, ein mehrgliedriges Schlagwort angesetzt:
- Kirchen- und Sakralbauten aller Art (zu Kirchenbauten vgl. § 731, daneben z.B. Moschee, Tempel, Synagoge),
- Adelshäuser: Burg, Palast, Residenz, Schloss und ihre Unterbegriffe (z.B. Wasserburg, Jagdschloss). Floskeln wie Ehemalig fürstbischöflich u.ä. werden bei der Ansetzung i.d.R. nicht berücksichtigt, können aber als Synonym erfasst werden.
- Rathaus als häufigster Funktionsbau der bürgerlichen Stadt,
- Hafen.
SW Würzburg / Residenz
BF Würzburg / Ehemalige fürstbischöfliche Residenz
SW Berlin-Charlottenburg / Schloss
BF Berlin / Charlottenburger Schloss
SW Düsseldorf / Hafen
Aber:
SW Flughafen München-Riem
vgl. Praxisregel" zu § 209,5 (alt)
Namen von Straßen und Plätzen innerhalb eines Ortes werden immer als mehrgliedriges Schlagwort angesetzt, wenn es sich um individuelle amtliche Straßenbezeichnungen handelt, selbst wenn das zweite Glied unspezifisch ist. (Zur Ansetzung oder Verknüpfung mit dem Hauptort bzw. Ortsteil vgl. § 209,5.)
SW Würzburg / Marktplatz
In allen anderen Fällen wird verknüpft, wenn es keinen spezifischen Namen gibt. Das gilt z.B. für Befestigungsanlagen (Stadtmauer, Festung, Kastell, Zitadelle, Burgruine usw.) und häufig mit unspezifischer Bezeichnung wiederkehrende Anlagen wie Bahnhof, Friedhof, Jüdischer Friedhof, Ghetto, Judenviertel, Stadtpark, Kurpark, Schlosspark (zu Parks vgl. Praxisregeln"), Industriepark, Stadthalle, Stadion und sonstige kleinräumige Geographika.
SWW Trier ; Ghetto
(21)
SWW Belfort ; Festung
(21)
SWW Berlin-Spandau ; Zitadelle
(21)
Bezeichnungen für Baugattungen, die nicht als Sachschlagwort angesetzt, sondern auf ein Schlagwort als Synonym verwiesen sind, gelten in Verbindung mit Ortsnamen i.d.R. als Individualnamen und werden daher als mehrgliedriges Schlagwort nach § 730,1,a angesetzt.
SW g Moskau / Metro
daneben:
SW s Untergrundbahn
BF s Metro
Als Individualname gilt unabhängig von vorhandenen Sachschlagwörtern auch eine Zusammensetzung mit Himmelsrichtungen, mit Zentral- bzw. Haupt-, soweit es sich um Bauwerke handelt und nicht um Teile wie z.B. Westfassade.
SW g Basel / Hauptbahnhof
c) Bauwerke ortsgebundener Körperschaften
Bei Bauwerken ortsgebundener Körperschaften wird die mehrgliedrige Ansetzungsform für die Körperschaft mit dem nicht permutierenden Sachschlagwort Architektur verknüpft. Der Name des Architekten in Verbindung mit dem Bauwerk wird ggf. als Synonym erfasst. In diesen Fällen wird die Schlagwortkette als eigener Datensatz mit entsprechendem Hinweissatz in die SWD aufgenommen. Dabei kann auch die Baugattung als Oberbegriff erfasst werden.
SWW Florenz / Biblioteca Medicea-Laurenziana ; Architektur
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Michelangelo <Buonarroti> / Florenz / Biblioteca Medicea-Laurenziana /
Architektur
OB Bibliotheksbau
d) Bauwerke nicht ortsgebundener Körperschaften
Bei Bauwerken nicht ortsgebundener Körperschaften wird die Ansetzungsform für die Körperschaft mit dem nicht permutierenden Schlagwort Architektur verknüpft. Der Name des Ortes, in dem sich das Bauwerk befindet, wird in Verbindung mit dem Bauwerk als zweitem Teil als Synonym erfasst. Darüber hinaus wird der Name des Architekten in Verbindung mit dem Bauwerk als Synonym erfasst. In diesen Fällen wird die Schlagwortkette als eigener Datensatz mit entsprechendem Verwendungshinweis in die SWD aufgenommen. Die Baugattung kann als Oberbegriff erfasst werden.
SWW Bank of England ; Architektur
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF London / Bank of England / Architektur
Soane, John / Bank of England / Architektur
OB Bankgebäude
Hat eine Körperschaft gleichzeitig weitere Bauwerke an anderen Orten, so werden sie durch zusätzliche Schlagwörter entsprechend deren Nachweis in den Nachschlagewerken unterschieden.
SW AEG-Aktiengesellschaft / Turbinenhalle Berlin
Q B 1986 unter Behrens, Peter
BF Berlin / AEG-Aktiengesellschaft / Turbinenhalle Berlin
Behrens, Peter / AEG-Aktiengesellschaft /
Turbinenhalle Berlin
OB Industriebau
Lassen sich die Bauwerke nicht nachweisen, so wird normiert.
SWW Bayerische Vereinsbank / Filiale Augsburg ;
Architektur
Hinweissatz, gekennzeichnet in MAB Feld 023
BF Augsburg / Bayerische Vereinsbank / Filiale / Architektur
OB Bankgebäude
Wird das Bauwerk einer nicht ortsgebundenen Körperschaft mit einem vom Körperschaftsnamen abweichenden Individualnamen mit dem Ort angesetzt, so kann die Körperschaftsansetzung mit dem Individualnamen als zweitem Teil als Synonym erfasst werden.
SW Dornach / Goetheanum
BF Anthroposophische Gesellschaft / Goetheanum
Dornach / Freie Hochschule für Geisteswissenschaft /
Goetheanum
2. Kunstwerke außerhalb eines Ortes
Kunstwerke außerhalb eines Ortes werden mit ihrem Individualnamen angesetzt, wenn dieser als Sucheinstieg in den maßgeblichen Nachschlagewerken nachweisbar ist. Das gilt auch, wenn es zweifelhaft ist, ob das Kunstwerk zu einem benachbarten Ort gehört oder wenn der Name des Kunstwerks allein bekannter ist als eine möglicherweise zugehörige kleine Siedlung. Der Name einer benachbarten oder zugehörigen Siedlung mit dem Namen des Kunstwerks als zweitem Teil kann als Synonym erfasst werden.
SW Walhalla
BF Donaustauf / Walhalla
SW Wildenburg <Amorbach>
SW Runkelstein
SW Blenheim Palace
SW Niederwalddenkmal
BF Schilling, Johannes / Niederwalddenkmal
Zur Ansetzung von Kirchen außerhalb eines Ortes vgl. § 731.
Zu den Ingenieurbauten wie Tunnelen, Brücken, Kanälen und anderen Verkehrs- und Versorgungswegen außerhalb eines Ortes vgl. § 210.
3. Bezeichnungen für Teile eines Bauwerks und für Bauplastik werden mit der Bezeichnung des ortsgebundenen Kunstwerks verknüpft, soweit es sich nicht um Individualnamen handelt. Für Listenfunktion kann permutiert werden.
SWW Vézelay / Sainte Madeleine ; Tympanon
(312)
SWW Nürnberg / Burg ; Palas
(312)
SWW Berlin / Stadtschloss ; Rittersaal
(312)
Aber:
SW Straßburg / Münster / Engelspfeiler
Zu Einzelheiten bezüglich der Ansetzung von Bauwerken vgl. die Praxisregeln" zu §§ 730; 730,1; 730,3.
Kirchenbauten werden als mehrgliedriges Schlagwort mit dem Ort als erstem und dem Individualnamen bzw. der Funktionsbezeichnung als zweitem Glied angesetzt.
1. I.d.R. erfolgt die Ansetzung in der Form Ort / Patrozinium.
SW München / Sankt Johann Nepomuk
SW Rom / San Giovanni in Laterano
2. Gibt es jedoch kein Patrozinium, sondern einen anderen Individualnamen oder ist ein anderer Individualname nach den Nachschlagewerken weitaus gebräuchlicher als das Patrozinium, so wird dieser angesetzt.
SW Wiesbaden / Lutherkirche
SW Wolgast / Petrikirche
BF Wolgast / Sankt Petri
SW Saloniki / Acheiropoietos-Basilika
BF Saloniki / Hagia Paraskeu
3. Als weitaus gebräuchlicher werden auch die Funktionsbezeichnungen Dom, Kathedrale, Klosterkirche, Stiftskirche, Wallfahrtskirche angesehen, sofern die Nachschlagewerke deren Gebräuchlichkeit belegen. Das Patrozinium wird als Synonym erfasst.
SW Augsburg / Dom
Q B 1986
BF Augsburg / Sankt Maria
Augburg / Mariae Heimsuchung
SW Gernrode <Quedlinburg> / Stiftskirche
Q B 1986
BF Gernrode <Quedlinburg> / Sankt Cyriakus
SW Maria Plain / Wallfahrtskirche
Q B 1986, Reclam
BF Maria Plain / Maria Himmelfahrt
4. Andere Funktionsbezeichnungen (z.B. Pfarrkirche, Filialkirche, Kapelle) werden nur angesetzt, wenn weder ein Patrozinium noch ein anderer Individualname zu ermitteln ist.
SW Wintringen / Kapelle
5. Abweichende Namensformen werden als Synonyme erfasst. Ist der Architekt eines Kirchenbaus zu ermitteln, so wird von ihm verwiesen.
SW Neuburg <Donau> / Sankt Ursula
BF Neuburg <Donau> / Seminarkirche
Neuburg <Donau> / Studienkirche
SW Paris / Val-de-Grâce
BF Paris / Notre-Dame du Val-de-Grâce
SW München / Sankt Johann Nepomuk
BF Asam, Egid Quirin / München / Sankt Johann Nepomuk
SW Mariazell / Wallfahrtskirche
BF Fischer von Erlach, Johann Bernhard / Mariazell / Wallfahrtskirche
6. Kirchenbauten außerhalb eines Ortes werden abweichend von § 730,2 mit dem Namen des nächst gelegenen Ortes analog zu § 731,1-5 angesetzt. Der Individualname wird als Synonym erfasst.
SW Volkach / Sankt Maria im Weingarten
BF Sankt Maria im Weingarten
SW Wurmlingen <Rottenburg, Neckar> / Kapelle
BF Wurmlinger Kapelle
Zur Ansetzung von Kirchenbauten mit dem Ortsteil oder Hauptort vgl. § 209,5. Zur Ansetzung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Analogie bzw. im Unterschied zum zugehörigen Kirchenbau vgl. § 618,2.
§ 732 entfällt
Filme, Hörfunk- und Fernsehsendungen
Soweit möglich, wird der Inhalt von Filmen, Hörfunk- und Fernsehsendungen nach den Grundregeln erschlossen (vgl. § 8,4). Neben Schlagwörtern für den begrifflichen Inhalt eines Filmes, einer Hörfunk- oder Fernsehsendung (vgl. auch § 737,3) ist auch eine Erschließung mit Schlagwörtern für Form oder Gattung des Dokuments möglich (vgl. § 5,5).
§ 733 Dokumente zu einem
Film, einer Hörfunk- oder Fernsehsendung
1. Filme, Hörfunk- oder Fernsehsendungen werden mit ihrem Einheitssachtitel (Originaltitel) angesetzt und erhalten den Indikator t. Wenn der Einheitssachtitel in der Vorlage nicht genannt ist und nur mit großem Aufwand ermittelt werden kann, wird mit dem vorliegenden Titel angesetzt.
SW ¬Die¬ bleierne Zeit
SW Rund um die Berolina <Hörfunksendung>
SW Einer wird gewinnen
Ist die Ansetzungsform ein fremdsprachiger Titel, wird der deutsche Filmtitel als Synonym erfasst, soweit eine deutsche Fassung vorliegt. Dies gilt auch für die deutschen Titel fremdsprachiger Hörfunk- und Fernsehsendungen, die im deutschsprachigen Raum übernommen wurden.
SW Scener ur ett äktenskap
BF Szenen einer Ehe
SW Married with children
BF ¬Eine¬ schrecklich nette Familie
Ist der Titel gleichlautend mit einem anderen Begriff aus dem Deutschen, Englischen, Französischen oder Italienischen, so erhält er den Homonymenzusatz <Film>, <Hörfunksendung> oder <Fernsehsendung>.
SW ¬Das¬ Boot <Film>
SW Radio-Essay <Hörfunksendung>
SW Monitor <Fernsehsendung>
Gleichnamige Titel werden durch Hinzufügen des Erstaufführungsjahres unterschieden.
SW ¬Das¬ Versprechen <Film, 1983>
SW ¬Das¬ Versprechen <Film, 1995>
SW Faust <Film, 1926>
SW Faust <Film, 1960>
Für die Ansetzung von Filmtiteln sind die in der Liste der Nachschlagewerke" (vgl. § 9,3) genannten Werke heranzuziehen.
2. Bibliotheken, die RAK-ÖB-A anwenden, können bei Filmen sowie Hörfunk- und Fernsehsendungen einen im Deutschen gebräuchlichen Sachtitel als Einheitssachtitel verwenden. Dafür wird in der SWD eine ÖB-Alternativform angesetzt (vgl. § 709,3).
SW Gone with the wind
ÖB Vom Winde verweht
SW NYPD blue <Fernsehsendung>
ÖB New York cops
3. Der Regisseur eines Films wird, gefolgt vom Filmtitel, als Synonym erfasst.
SW Scener ur ett äktenskap
BF Bergman, Ingmar / Scener ur ett äktenskap
SW ¬ Die¬ Ehe der Maria Braun
BF Fassbinder, Rainer Werner / ¬Die¬ Ehe der Maria Braun
Werden in einem Dokument weitere an einem Film beteiligte Personen behandelt (z.B. Schauspieler, Drehbuchautoren oder Kameraleute), so wird deren Name mit dem Filmtitel verknüpft.
SW Schygulla, Hanna ; ¬Die¬ Ehe der Maria Braun
(21)
4. Autoren literarischer Vorlagen von Filmen oder Hörfunk- und Fernsehsendungen und Komponisten verfilmter musikalischer Werke können mit dem Sachtitel des literarischen oder musikalischen Werks und dem weiteren Schlagwort Film bzw. Fernsehsendung oder Hörfunksendung (falls nicht eindeutig, mit Geschichte und Jahr der Erstaufführung) als Synonym erfasst werden.
SW Gone with the wind
BF Mitchell, Margaret / Gone with the wind / Film
SW Faust <Film, 1926>
BF Goethe, Johann Wolfgang ¬von¬ / Faust / Film / Geschichte 1926
SW ¬Der¬ Schritt vom Wege
BF Fontane, Theodor / Effi Briest / Film / Geschichte 1939
SW Rosen im Herbst
BF Fontane, Theodor / Effi Briest / Film / Geschichte 1955
SW Effi Briest <Film, 1974>
BF Fontane, Theodor / Effi Briest / Film / Geschichte 1974
SW Trollflöjten
BF Mozart, Wolfgang Amadeus / ¬Die¬ Zauberflöte / Film / Geschichte 1974
5. Bei Dokumentarfilmen sowie dokumentarischen Hörfunk- und Fernsehsendungen wird das Thema als mehrgliedriger Oberbegriff erfasst.
SW Fremdsein in Deutschland
MO Deutschland ; Fremdenfeindlichkeit ; Film
Fremdenfeindlichkeit ; Deutschland ; Film
SW ¬The¬ riddle of the Dead Sea scrolls
MO Qumrantexte ; Fernsehsendung
Bei Spielfilmen und Fernsehspielfilmen mit ausgeprägt historischem oder sachlichem Bezug wird ebenfalls ein mehrgliedriger Oberbegriff erfasst.
SW Gone with the wind
MO Sezessionskrieg <1861-1865> ; Film
SW ¬Das¬ Versprechen <Film, 1983>
MO Sexualdelikt ; Kind ; Film
Kind ; Sexualdelikt ; Film
SW Holocaust <Fernsehsendung>
MO Judenvernichtung ; Fernsehsendung
§ 734 Dokumente zu mehreren
Filmen, Hörfunk- oder Fernsehsendungen
1. Sind in einem Dokument mehrere Filme, Hörfunk- oder Fernsehsendungen einer beteiligten Person behandelt, so wird der Personenname mit dem Schlagwort Film, Hörfunksendung oder Fernsehsendung verknüpft. Unter Film wird für Listenfunktionen keine Eintragung gemacht.
SWW Schlöndorff, Volker ; Film
SWW Rühmann, Heinz ; Film
SWW Kuhlenkampff, Hans-Joachim ; Fernsehsendung
(21)
SWW Mann, Heinrich / Professor Unrat ; Film
SWW Shaw, George Bernard / Pygmalion ; Fernsehsendung
(312)
3. Sind in einem Dokument mehrere Filme, Hörfunk- oder Fernsehsendungen nach mehreren Werken eines Autors behandelt, so werden der Name des Autors und die literarische oder musikalische Gattungsbezeichnung mit dem Schlagwort Film, Hörfunksendung oder Fernsehsendung verknüpft. Unter Film wird für Listenfunktionen keine Eintragung gemacht.
SWW Fontane, Theodor ; Roman ; Film
SWW Mozart, Wolfgang Amadeus ; Oper ; Fernsehsendung
(321)
4. Werden in einem Dokument mehrere Filme, Hörfunk- oder Fernsehsendungen zu einem Gegenstand untersucht, so wird der behandelte Gegenstand mit dem Schlagwort Film, Hörfunksendung oder Fernsehsendung verknüpft. Für den Gegenstand wird der Zusatz <Motiv> gemäß § 705 beigefügt (vgl. aber § 705,8).
Inhalt: ¬Le¬ mythe de Napoléon
SWW p Napoleon <Frankreich, Kaiser, I.> ; s Film
(21)
Inhalt: ¬Das¬ Ruhrgebiet im Film
SWW g Ruhrgebiet <Motiv> ; s Film
(21)
Titel: ¬The¬ classic American novel and the movies / hrsg. von Gerald Peary. -
1977
SWW g USA ; s Roman ; z Geschichte 1850-1919 ; s Film ; z Geschichte 1950-1960
(45123)
Titel: ¬Die¬ Medien und der ältere Mensch / Rochus Andreas Hagen. - 1985
SWW g Deutschland <Bundesrepublik> ; s Altenbild ; s Fernsehsendung
(231) (321)