Man kann von den Propheten nicht verlangen, daß sie immer irren.
Voltaire
1.1   Anlaß der Studie Wie viele Arbeitsplätze werden auf den Märkten für neue Informationstechnologien entstehen? Kann es überhaupt eine positive Beschäftigungsbilanz zwischen neu entstehenden und künftig wegfallenden Arbeitsplätzen geben? Haben diejenigen Arbeitskräfte, deren Arbeitsplätze verlorengehen, eine Chance, neue Arbeitsplätze zu besetzen? Wie kann man ihre Position in dem derzeitigen Strukturwandel sichern oder verbessern?1.2   Vorhandenes Datenmaterial / Vorhandene Studien Keine der bisher vorgelegten Marktanalysen liefert für die benötigten Zeiträume und Marktsegmente wirklich überzeugende, Planungssicherheit schaffende Daten. Es ist auch nicht möglich, etwa durch Zusammenschau der vorhandenen Analysen, Gegenüberstellung von bislang ermittelten Daten und Fakten, Auffüllen der Defizite der einen Untersuchung durch Inhalte anderer eine in sich geschlossene neue Analyse zu erstellen:
1.3   Festlegung des Untersuchungsfeldes Im Mittelpunkt von NBE-BIS steht die Buchbranche, also nach dem bisherigen Verständnis die Verlage, Buchhandlungen und Bibliotheken. Die Analyse der Beschäftigungsentwicklung, ausgelöst durch die Entwicklung zur Informationsgesellschaft kann sich jedoch nicht nur auf die genannten Branchen bzw. Markteilnehmer beschränken: Die wesentlichen Impulse kommen aus anderen Wirtschaftszweigen (Unterhaltungselektronik, Electronic Commerce, Netzdienstleistungen) und werden von technischen Entwicklungen getragen, die weder von Verlagen noch von Buchhandlungen und Bibliotheken durchgeführt wurden und künftig durchgeführt werden können. Außerdem ist nicht sicher, daß es auch in der Zukunft bei der herkömmlichen Branchenaufteilung bleiben wird. Dies gilt nicht nur für die bisherige Rollenverteilung bei Verlagen, Buchhandlungen und Bibliotheken, sondern auch für Konzentrationsprozesse, bei denen ganz unterschiedliche Branchen zu neuen Unternehmen zusammenwachsen. Dies spricht dafür möglichst alle Aspekte von Multimedia oder der Informationsgesellschaft und ihren Märkten zu betrachten.
1.4   "Informationsgesellschaft" – Versuch einer Definition Von der "Informationsgesellschaft" war hier schon häufiger die Rede, ohne daß – wie übrigens in etlichen anderen Beiträgen auch – präzis ausgeführt wurde, was denn eigentlich damit gemeint ist. Dies scheint auch kaum notwendig, denn das Wort "Informationsgesellschaft" gehört zu jenen Zauberwörtern, deren bloße Erwähnung im politischen Raum selbst dem hartgesottensten Finanzminister Fördermittel aus seinem Portefeuille lockt. Es ist eindeutig positiv besetzt und gehört in den Zusammenhang ebenfalls positiv besetzter, mit ähnlicher politischer Zauberkraft ausgestatteter Begriffe wie "Globalisierung", "Liberalisierung", "Deregulierung" und sogar "Konzentration".
1.5   Zentrale Fragestellungen der Studie Die zentralen Fragen für die hier durchzuführende Untersuchung lauten also:
1.6   Haupteinflussfaktoren der Beschäftigungsentwicklung Die Höhe der Beschäftigung hängt unmittelbar von Produktion und Verkauf (Umsatz) auf dem betreffenden Markt ab.
1.7   Informationsbeschaffung für die Studie Einigermaßen realistische Abschätzungen können wohl nur für die nächsten fünf Jahre gegeben werden (Die Verfasser längerfristiger Prognosen hatten oft das Glück, daß ihre Voraussagen nach Ablauf des Prognosezeitraums nicht mehr geprüft wurden).
Für die vorliegende Untersuchung wurden hauptsächlich folgende elektronischen Dienste genutzt:
Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer Quellen, die im Literaturverzeichnis nachgewiesen sind. Gefunden wurden sie bei deutschsprachigem Material hauptsächlich durch die Metasuchmaschine "Metager.de", bei ausländischen durch eine Vielzahl jeweils geeigneter anderer Suchmaschinen.