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Höhepunkte
und strategische Planung bezeichnen. Im Vorwort des letz-
ten Jahresberichts hatte ich angekündigt, dass die Deutsche
Nationalbibliothek zum ersten Mal in schriftlicher Form
ihre strategischen Prioritäten für die nächsten Jahre mit kon-
kreten Zielen vorlegen wird. Die „Strategischen Prioritäten
2013–2016“
wurden in ihrer Gesamtheit im Januar 2014
vom Verwaltungsrat der Deutschen Nationalbibliothek zu-
stimmend zur Kenntnis genommen und danach veröffent-
licht. Außerdem haben wir 2013 in die Wege geleitet, dass
2014
wieder eine Mitarbeiter-Befragung durchgeführt werden
wird, deren Ergebnisse in den internen Entwicklungsprozess
einfließen sollen, und ein Projekt zur Organisationsentwick-
lung mit Unterstützung externer Berater beginnen kann.
Schon der Jahresbericht 2012 spiegelte in seiner Gliede-
rung neben den Querschnittsbereichen Informationstech-
nologie und Zentralverwaltung die vier bibliothekarischen
Strategiefelder wider: Sammlung, Erschließung, Benutzung
und Bestandserhaltung. Auch der aktuelle Jahresbericht
folgt dieser Gliederung, lenkt den Blick auf die heraus-
ragenden Aspekte der Arbeit in den Ressorts und nimmt
Bezug auf die für das Berichtsjahr angestrebten Ziele. Die
Zuordnung von konkreten Zielen zu einem Strategiefeld
bedeutet nur in den wenigsten Fällen eine eindimensionale
Zugehörigkeit des Themas zu einem Ressort. Meist sind
mehrere Ressorts, immer sind mehrere Abteilungen betrof-
fen. Das gilt besonders für die IT und für Z, die als interne
Dienstleister oder wie die IT-Abteilung auch als Projektlei-
tung eine zentrale Rolle spielen. Das gilt aber auch für die
bibliothekarischen Fachabteilungen, die an den Schnitt-
stellen der Geschäftsgänge Dokumente an die jeweils
folgende Abteilung übergeben und damit quasi Dienst-
leistungsfunktionen übernehmen. Im Falle der Netzpubli-
kationen ist der Workflow bereits umfassend integriert und
kann automatisiert ablaufen, begleitet von maschinellen
wie intellektuellen Qualitätssicherungsmaßnahmen. In den
Bearbeitungs-Abläufen für die körperlichen Medienwerke
wachsen die einzelnen Stationen immer stärker ineinander.
Man sieht: Das Thema Integration hat uns im Berichtsjahr
stark beschäftigt und wird aller Voraussicht nach organisa-
torische Veränderungen mit sich bringen.
Die für die Nutzerinnen und Nutzer wohl wichtigste Neu-
erung im vergangenen Jahr betrifft die Öffnungszeiten der
großen Lesesäle in Leipzig und Frankfurt. Seit dem 1. Juni
2013
sind sie werktags von 9 bis 22 Uhr und samstags von
10
bis 18 Uhr und damit insgesamt 73 Wochenstunden ge-
öffnet. Erstmals sind in den abendlichen Randzeiten Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter eines externen Dienstleisters
eingesetzt. Sollte in Zukunft ein noch größerer Bedarf an
Öffnungsstunden entstehen, so werden nicht mehr die im-
mer knappen Personalressourcen der limitierende Faktor
sein, sondern die Verfügbarkeit von Sachmitteln.
Hohe, „runde“ Zahlen sind gut geeignet, um Aufmerksam-
keit zu gewinnen. So haben 2013 die Zahl der digitalisier-
ten Inhaltsverzeichnisse von Büchern und auch die Zahl
der gesammelten Netzpublikationen die Million-Grenze
überschritten. Bei den Netzpublikationen stieg das Volu-
men der zu verarbeitenden Zugänge von 462 GB im Januar
2013
auf 640 GB im Oktober; mit inzwischen 700 regel-
mäßig gesammelten Webseiten haben wir diese Zahl mehr
als verdreifacht. Metadaten von Netzpublikationen werden
mittlerweile automatisiert mit Normdaten verknüpft oder
durch Sachgruppen angereichert. Die Gemeinsame Norm-
datei ist auf mehr als 10 Millionen Einträge angewachsen.
Das bibliografische Datenbanksystem der Deutschen Na-
tionalbibliothek, das am 6. Dezember 2013 seit 20 Jahren
im Betrieb ist, enthält rund 38 Millionen Datensätze, nicht
nur zu Büchern und Periodika, sondern ebenso zu Tonträ-
gern und Musikalien, Nachlässen, Netzpublikationen, un-
selbständigen Werken und Museumsobjekten. Beachtliche
Zahlen finden wir aber auch in Hintergrundbereichen, die
den Betrieb der Bibliothek sicherstellen. So wurden von
der Zentralverwaltung 76 Stellenausschreibungen auf den
Weg gebracht, die mit 2.055 Bewerbungen und 379 Vorstel-
Die Vereinheitlichung
der Öffnungszeiten
der großen Lesesäle
in Leipzig und
Frankfurt
ist für die
Nutzerinnen und
Nutzer die wohl
wichtigste Neuerung.