Seite 21 - DNB_Jahresbericht_2012_web_mitTransparenz

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Höhepunkte
Kurz zusammengefasst: Was ist die Deutsche Digitale Bi-
bliothek, die DDB?
Die DDB ist ein Gemeinschaftsprojekt, das durch ein Kom-
petenznetzwerk aus derzeit 13 deutschen Kultureinrichtun-
gen getragen wird, darunter die Deutsche Nationalbibliothek
als Koordinator. Ziel ist, das kulturelle Erbe Deutschlands –
genauer: das, was bereits digital vorliegt – über eine zentrale
Plattform öfentlich zugänglich zu machen. Nutzer können
auf dem DDB-Portal nach digitalisierten Büchern, Werken
der bildenden Kunst, Archivalien, Noten, Musik oder Fil-
men recherchieren und erhalten dort eine Vorschau der Tref-
fer. Für die Vollansicht der Objekte werden sie zu den Ein-
richtungen weitergeleitet, die die digitalen Werke eingestellt
haben. Die DDB soll darüber hinaus das gemeinschaftliche
Projekt der vielen Tausend deutschen Kultur- und Wissen-
schaftseinrichtungen werden, gerade in Bezug auf die Di-
gitalisierungsprojekte. Und last but not least ist die DDB
auch der nationale Aggregator für die europäische digitale
Bibliothek Europeana.
Die Errichtung der DDB wurde Ende 2009 von der Bun-
desregierung beschlossen. Was wurde bis jetzt erreicht?
Eine Beta-Version des Portals ging am 28. November 2012
mit rund 5,6 Millionen Objekten online. Die wesentlichen
Funktionen sind seitdem verfügbar. Zurzeit sind wir in der
Phase der Weiterentwicklung zum Regelbetrieb. Ich gehe da-
von aus, dass sie bis etwa Ende 2013 abgeschlossen sein wird.
Bis dahin werden wir an der Deutschen Nationalbibliothek
auch eine Servicestelle aufgebaut haben, die die Partner be-
treut, die an der DDB teilnehmen bzw. teilnehmen wollen.
Bisher sind etwa 90 Einrichtungen dabei; dazu zählen nicht
nur Bibliotheken, sondern auch Archive, Museen, Wissen-
schaftseinrichtungen, Mediatheken und Denkmalämter. Die
Zahl der Partner wird sich in den nächsten Jahren deutlich er-
höhen. Gerade die kleineren Institutionen werden wir bei der
Aufbereitung und Lieferung der Daten unterstützen müssen.
Die deutschen Publikationen ab 1913 stellt aber ohne-
hin die Deutsche Nationalbibliothek zu Verfügung?
Nein, das ist ein Trugschluss, dem viele erliegen. In der Regel
sind Werke aus dem Jahr 1913 – und erst recht aus späteren
Jahren – noch nicht gemeinfrei. Das heißt, sie sind urhe-
berrechtlich geschützt und dürfen nach heutiger Rechtslage
nicht außerhalb der Bibliothek – also eben nicht online –
gezeigt werden. Das führt dazu, dass die Nutzer die Bücher
der vergangenen Jahrzehnte, die sie zu Recht in einer Biblio-
thek erwarten, zurzeit in der DDB nicht fnden. Wir stellen
der DDB derzeit nur Dissertationen sowie einige nicht mehr
geschützte Klassiker zu Verfügung. Die meisten digitalisier-
ten Bücher stammen von unseren Partnern, wie zum Beispiel
der Bayerischen Staatsbibliothek. Und sie sind in der Regel
deutlich älter als hundert Jahre.
Die Beta-Version
ist jetzt online
Die Deutsche Digitale Bibliothek ist auf dem Weg zum Regelbetrieb.
Drei Fragen an deren Technischen Projektleiter Dr. Uwe Müller, Informatiker
an der Deutschen Nationalbibliothek.

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