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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 3, 98

INFO2000: 2 neue Förderprogramme ausgeschrieben *


1. Mobilisierung öffentlicher Informationsbestände für Multimedia-Titel

Im Rahmen des europäischen Förderprogramms INFO2000 ruft die Direction Générale XIII/E der Europäischen Kommission zum Einreichen von Projektanträgen im Bereich "Mobilisierung öffentlicher Informationsbestände im öffentlichen Bereich für Multimedia-Produktionen" auf.

In ihrem Call for Proposals geht die Kommission von folgenden Erwägungen aus: Bei der Verfügbarmachung von Datenbeständen für die Produktion elektronischer Informationsdienste hinkt der öffentliche Bereich hinter dem privaten her. Das gilt besonders für qualitativ hochwertige Multimedia-Produktionen. Besonders interessant sind die folgenden thematischen Bereiche:

Um den Rückstand aufzuholen, sind besonders Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen, die den öffentlichen Datenbeständen multimedialen "Mehrwert" hinzufügen, sowie grenzüberschreitende Partnerschaften innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (15 Länder der Europäischen Union plus Norwegen, Island und Liechtenstein) gefragt. Auch sind Projektanträge über den Aufbau von "Directories" (Verzeichnissen) willkommen, die den Zugang zu den europäischen Datenbeständen im öffentlichen Bereich erleichtern.

Damit die richtigen internationalen Partner bereits im Vorfeld zusammenfinden, hat die Kommission eine Internet-Kontaktseite und -Ideenbörse eingerichtet; http://www.echo.lu/calls.html.

Gefördert werden 50 % der Kosten, die mögliche Fördersumme darf 500.000 ECU nicht überschreiten. Das Budget für die Mobilisierung öffentlicher Informationsbestände beträgt circa 7 Millionen ECU.

2. Abklärung und Handel mit Multimedia-Rechten

Im Rahmen des europäischen Förderprogramms INFO2000 ist ein weiterer Aufruf zum Einreichen von Projektvorschlägen, hier für den Bereich "Abklärung und Handel mit Multimedia-Rechten", ergangen.

Die Kommission geht in ihrem Call for Proposals von den folgenden Erwägungen aus: Multimedia-Produktionen scheitern häufig daran, daß die Rechte an den einzelnen Komponenten (zum Beispiel Texte, Bilder, Audio- und Video-Sequenzen) unter vielen Inhabern verstreut sind und die bestehende Rechtslage diffus ist. Es fehlt in Europa an geeigneten Systemen, die die bestehende Rechtslage im Hinblick auf geplante Multimedia-Produktionen abklären.

Systeme für die Abklärung von Multimedia-Rechten (MMRCS oder Multimedia Rights Clearance Systems) enthalten im Regelfall die folgenden Bausteine:

Die Projekte können sich mit einem oder mehreren der folgenden Bereiche befassen: Texte (Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Manuskripte usw.), stehende Bilder (Fotos, Grafiken, Gemälde, Karten, Architekturen, Skulpturen usw.), bewegte Bilder (Video, Animation, Special Effects, Pantomime, Choreographie, Film usw.) sowie Audio (Musik, Tonaufzeichnungen, Off-Ton im Film usw.).

Besonders begrüßt werden Vorschläge, die der Integration und Interoperabilität von verschiedenen Systemen zur Abklärung von Multimedia-Rechten in Europa dienen. Bei den Projekten kann es sich im einzelnen um Machbarkeitsstudien, die Entwicklung von Prototypen, die Entwicklung von Normen, die Entwicklung und Bewertung von Pilotsystemen sowie um Sensibilisierungsmaßnahmen handeln.

Für die Projektvorschläge sollten die einschlägigen europäischen Verbände gewonnen werden. Die Antragsteller sind aufgefordert, die Nutzer in den Aufbau von MMRCS-Systemen einzubeziehen. Mit den Projekten sollten auch Beiträge zu den politischen europäischen Zielen in der Informationsgesellschaft geleistet werden (neue Beschäftigungsmöglichkeiten; lebenslanges Lernen; leistungsfähiger, transparenter und bürgernaher Staat; Demokratie sowie soziale und regionale Integration; kulturelle und sprachliche Vielfalt). Besonders begrüßt werden Vorschläge zur Lösung von Problemen, die für kleine und mittlere Unternehmen typisch sind.

Von der Kommission werden maximal 50 % der Kosten, höchstens jedoch 250.000 ECU pro Projekt übernommen. Der Förderbereich wurde vorläufig mit 2,2 Millionen ECU ausgestattet.

Anträge für beide Projekte sind bis zum 17. April 1998 an das INFO2000 Central Office, Europäische Kommission, DG XIII-E, EUFO 1179, L-2920 Luxemburg,

zu richten. Weitere Informationen können vom Internet heruntergeladen werden (http://www.echo.lu) oder sind unter Fax: + 352 40116 2234 beziehungsweise E-Mail: info2000@echo.lu anzufordern.

* Pressemitteilung, im Wortlaut wiedergegeben.


Stand: 10.03.98
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