BIBLIOTHEKSDIENST Heft 5, 97

Neue Initiativen für Mittel- und Osteuropa (MOE)
Das Projekt "Kooperation zwischen deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken und wissenschaftlichen Bibliotheken in MOE-Staaten"

Seit Oktober 1996 betreut und koordiniert das Deutsche Bibliotheksinstitut (DBI) das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) geförderte Projekt "Kooperation zwischen deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken und wissenschaftlichen Bibliotheken in MOE-Staaten". Das Projekt schließt an das Ende 1995 abgelaufene Projekt des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie zur Ausstattung wissenschaftlicher Bibliotheken in den MOE-Staaten an.

Projektleiter am DBI: Dr. Klaus Reinhardt

Projektbearbeiterinnen am DBI: Ursula Bertz ; Gabriela Ullrich

Das Projekt hat das Ziel, die MOE-Bibliotheken in die Strukturen des internationalen Leihverkehrs mit Periodika bzw. Aufsätzen zu integrieren. Es soll zum Auf- und Ausbau der entsprechenden Leihverkehrsinfrastrukturen beitragen und langfristig durch Dokumentenlieferung die Versorgung der MOE-Bibliotheken mit wissenschaftlichen Zeitschriften oder Aufsätzen gewährleisten. Hierzu werden - wo erforderlich - die MOE-Projektbibliotheken mit EDV ausgestattet. Gleichzeitig werden die MOE-Projektbibliotheken - unter Einbindung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels - über einen begrenzten Zeitraum mit aktueller Zeitschriftenliteratur aus deutschen Verlagen versorgt. Die langfristige Sicherung durch Eigenfinanzierung der MOE-Bibliotheken wird angestrebt.

Die Aktivitäten in den Teilprojekten zielen auf den systematischen Aufbau von Kooperationsbeziehungen zwischen den Partnerbibliotheken, wobei bewußt unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit entwickelt und erprobt werden. Alle Kooperationen sind mit Schulungsmaßnahmen und gegenseitigen Informationsbesuchen verbunden.

Das Projekt hat eine Laufzeit bis Dezember 1999 und besteht aus 21 Teilprojekten in den Ländern Armenien, Bosnien, Bulgarien, Estland, Georgien, Kroatien, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Ukraine, Usbekistan und Weißrußland:

1. Universitätsbibliothek Rostock - Universitätsbibliothek Jerewan
2. Universitätsbibliothek Stuttgart - National- und Universitätsbibliothek Sarajewo
3. Universitätsbibliothek Konstanz - Universitätsbibliothek Sofia
4. Bibliothek der Hansestadt Lübeck - Nationalbibliothek Tallin
5. Stadt- und Universitätsbibliothek Bremen - Zentralbibliothek der Georgischen Akademie der Wissenschaften und Staatlichen Hochschule für westeuropäische Sprachen und Kulturen Tbilissi
6. Universitätsbibliothek Bochum - Bibliothek des Ruder Boskovic Instituts Zagreb
7. Staatsbibliothek zu Berlin - Nationalbibliothek Vilnius
8. Universitätsbibliothek Bielefeld - Universitätsbibliothek Warschau
9. Universitätsbibliothek Frankfurt/Oder - Bibliothek des Collegium Polonicum Slubice
10. Staatsbibliothek zu Berlin - Universitätsbibliothek Krakau
11. Universitätsbibliothek und TIB Hannover - Universitätsbibliothek Bukarest
12. Bayerische Staatsbibliothek München - Bibliothek der Russischen Akademie der Wissenschaften Moskau
13. Bayerische Staatsbibliothek München - Bibliothek der Russischen Akademie der Wissenschaften Novosibirsk
14. Bayerische Staatsbibliothek München - Bibliothek der Russischen Akademie der Wissenschaften St. Petersburg
15. Universitätsbibliothek und TIB Hannover - Russische Öffentliche Nationale Bibliothek für Wissenschaft und Technik Moskau
16. Universitätsbibliothek Magdeburg - Universitätsbibliothek Jekaterinenburg
17. Universitätsbibliothek Bielefeld - Universitätsbibliothek Bratislava/ Universitätsbibliothek Kosice
18. Universitätsbibliothek Regensburg - Universitätsbibliothek Odessa
19. Universitätsbibliothek und TIB Hannover - Staatliche Bibliothek für Wissenschaft und Technik Kiev
20. Wissenschaftliche Bibliothek Taschkent - Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
21. Bibliothek der Fachhochschule Mannheim - Universitätsbibliothek Polotsk (Belarus)

Es ist vorgesehen, auch über die Erfahrungen in den anderen Teilprojekten zu berichten.