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Bibliotheksdienst Heft 10, 96

Die Bibliothek des Deutschen Windenergie-Instituts als Literatur- und Informationszentrum

Bärbel Gerdes

Vor dem Hintergrund der Endlichkeit fossiler Rohstoffe und des Ziels der Reduzierung des CO2 Ausstoßes zur Vermeidung des Treibhauseffektes sowie des stark wachsenden Energiebedarfs ist die Suche nach und Erforschung von Alternativen zur konventionellen Energieversorgung zwingend erforderlich. Die Nutzung der Windenergie stellt hierbei einen umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Beitrag zur Deckung des Energiebedarfs dar.

Das 1990 gegründete Deutsche Windenergie-Institut (DEWI) beschäftigt sich mit der angewandten Forschung und Entwicklung an dieser Energieform.

Unterstützt wird die Forschungsarbeit des DEWI durch eine eigene Bibliothek, deren thematischer Schwerpunkt die Windenergie und alle angrenzenden Themenbereiche sind. Sämtliche Aspekte der Windenergie einschließlich ihrer Grundlagen sind hier zu finden, was diese Bibliothek in der Bundesrepublik einmalig macht. Zudem ist die Bibliothek im Besitz zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen "regenerative Energie" und "Energie allgemein". Der Gesamtbestand der Bibliothek besteht aus ca. 4.500 Medieneinheiten. Ein Großteil davon ist selbständige und unselbständige Literatur, die oftmals schwer beschaffbar, da nicht im Buchhandel erhältlich ist. Außerdem stehen Videofilme, zahlreiche topographische Karten und ca. 45 laufend gehaltene Zeitschriften zur Verfügung.

Die vorrangigen Aufgaben der Bibliothek bestehen neben diversen Serviceleistungen in der Erwerbung und Erschließung möglichst aktueller Literatur. Um optimale Recherchemöglichkeiten zu gewährleisten, werden die Medien mit der Bibliothekssoftware LARS erfaßt, die die Suche sowohl nach allen bibliographischen Angaben als auch nach Schlagwörtern ermöglicht.

Eine selbst erarbeitete Systematik, die in 11 Hauptbereiche unterteilt ist, erleichtert den Zugriff auf die Bücher.

Die Bibliothek ist innerhalb der Abteilung "Institutsleitung" der Gruppe "Beratung" zugeordnet. Dadurch erweitert sich die Aufgabenstellung auf die Öffentlichkeitsarbeit. Zwar handelt es sich bei der DEWI-Bibliothek um eine Präsenzbibliothek, doch steht sie allen Interessierten zur Verfügung. Insbesondere Fachkolleginnen und -kollegen sowie Studentinnen und Studenten machen von der Möglichkeit Gebrauch, in der Bibliothek zu arbeiten.

Oftmals ist die Bibliothek die erste Kontaktstelle mit dem DEWI. Erstinformationen in mündlicher und schriftlicher Form werden hier gegeben.

Im Laufe der Jahre hat sich die Beratungstätigkeit stark erweitert. Die Anzahl der Anfragen nach Literaturlisten ist ständig gestiegen. Diese Literaturrecherchen werden vom DEWI kostenlos durchgeführt. Die Literatur kann dann als Kopie gemäß dem Urheberrecht bestellt werden.

Einen umfassenden Überblick über die Medien gibt das von den Bibliotheksmitarbeiterinnen herausgegebene "Gesamtverzeichnis der Bibliothek", in dem der Bestand systematisch wiedergegeben wird.

Zusätzlich verfügt die Bibliothek über einen Pool mit internationalen windenergierelevanten Adressen, nach denen auf Anfrage recherchiert werden kann. Diese Adreßdatei bildet auch das Fundament für das von Christiane Strunk-Stückemann und Bärbel Gerdes herausgegebene "Adreßbuch der Windenergie", das im April 1996 in einer zweiten, stark erweiterten Auflage erschienen ist. Ziel des Buches ist es, alle für die deutsche Windenergiebranche relevanten Adressen mit kurzen Porträts der angeführten Institute, Firmen und Organisationen aufzulisten.

Eine weitere Datei beinhaltet Veranstaltungstermine. Wichtige Kongresse, Tagungen und Messen mit dem Themenschwerpunkt Windenergie sollen hier möglichst lückenlos erfaßt werden.

Die Erfassung unselbständiger Schriften ist ein Arbeitsschwerpunkt des laufenden Jahres. Die Recherchemöglichkeiten sollen auf Artikel in Kongreß- und Zeitschriften ausgeweitet werden.

Das Deutsche Windenergie-Institut gibt eine halbjährlich erscheinende Zeitschrift, das "DEWI-Magazin", ein Fachblatt der Windenergie, heraus. Dieses wird kostenlos abgegeben. Zur 10. Ausgabe des DEWI-Magazins soll eine Archiv-CD mit allen bisher erschienenen Heften veröffentlicht werden, um einen schnellen Zugriff auf die einzelnen Artikel zu ermöglichen.

Bisher ist die Bibliothek des Deutschen Windenergie-Instituts nicht an ein Verbundsystem angeschlossen, so daß die Literatur nur beim DEWI direkt recherchiert werden kann.


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