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Köszönöm és Viszontlátásra

Informationen und Eindrücke, gesammelt in 10 ungarischen Bibliotheken

Irene Scheer

Budapesti Müszaki Egyetem Könyvtár és Tájékoztatási Központ (BMEK) = Bibliothek der Technischen Universität Budapest

Die Technische Universität Budapest wurde gegründet als Institutum Geometrico-Hydrotechnicum im Jahre 1782. Technische Universität ist sie seit 1871 (Königliche Universität Josephinum, eine der ersten Einrichtungen in Europa, die Ingenieure auf Universitätsniveau ausbildete) und heute die größte Hochschule Ungarns. Sie zählt zu den renommierten europäischen Forschungszentren, repräsentiert durch 3 Nobelpreisträger und berühmte Lehrer und Schüler (Gábor, Hevesy, Wigner, Teller, Szilárd, Marcell Breuer u. a.). Der alte "Universitätspalast" liegt an der Donau unterhalb des Gellertberges. Die Bibliothek, 1848 gegründet, heute Bibliotheks- und Informationszentrum genannt, wird diesem großen Ruf gerecht. Die Zentralbibliothek ist in einem sakral anmutenden, turmbehüteten Gebäude aus dem letzten Jahrhundert untergebracht. Prächtige Gewölbe und Treppenaufgänge beeindrucken den Besucher. Auffällig ist die durchgehend ungarisch- und englischsprachige Beschriftung. Das tut dem ausländischen Gast gut, der sonst so oft durch seine fehlenden Ungarischkenntnisse scheitert. 10 % der über 10.000 Studenten der Universität sind Ausländer (aus 40 Ländern). Sämtliche Vorlesungen werden parallel in englisch angeboten. Die Zahl der Lehrenden wird mit 2.000 angegeben. Für die Literaturversorgung dieses Personenkreises stehen eine Zentralbibliothek und 90 Lehrstuhlbibliotheken mit differenzierten Dienstleistungen in einem zweischichtigen Bibliothekssystem zur Verfügung. Zeitschriftenabonnements werden zentral über die Firma Swets abgewickelt. Mittelfristig sollen die Lehrstuhlbibliotheken durch 7 Fakultätsbibliotheken abgelöst werden. Der Bestand der BMEK umfaßt ungefähr 400.000 Monographien, 140.000 Zeitschriftenbände und 140.000 Titel in Spezialsammlungen wie Dissertationen, Vorlesungen, ungarische und ausländische Universitätsschriften. Der jährliche Zugang besteht aus 8.000 Monographien, 1.300 Zeitschriften sind abonniert und 40 CD-ROMs überwiegend technischer und naturwissenschaftlicher Datenbanken. Knapp 30 % des Bestandes wurden in den letzten 10 Jahren erworben, mit einem hohen Anteil englischsprachiger Literatur. Der ausleihbare Bestand ist magaziniert und wird auf Bestellung kurzfristig bereitgestellt. Bücher mit Erscheinungsdatum vor 1945, Dissertationen, Nachschlagewerke und Zeitschriften werden nicht ausgeliehen. Es gibt einen großen Zeitschriftenlesesaal für aktuelle Zeitschriften und Zeitungen und einen Freihandlesesaal, in dem ein Exemplar aller neuen und der meistgefragten Bücher aufgestellt ist. Für stark spezialisierte Literatur der Chemie und Elektrotechnik gibt es besondere Lesesäle. Ausleihberechtigt sind Studenten und Lehrende der Universität. Eine Benutzung der Bibliothek ist für jedermann möglich. Benutzung und Ausleihe sind kostenlos (Vormerkungen kosten 20 HUF = 0,25 DM).

Die Technische Universitätsbibliothek (BMEK) stellt alphabetische und UDK-Zettelgesamtkataloge und einen Online-Katalog zur Verfügung. Der Online-Katalog verzeichnet Literatur ab Erscheinungsjahr 1985, sämtliche Dissertationen und Freihandbestände und ältere Titel, die über die Ausleihe angefordert wurden. Im Oktober 1991 wurde das integrierte Bibliothekssystem ALEPH in der BMEK eingeführt. Seit August 1992 sind folgende Komponenten im Einsatz: Erwerbung, Inventarisierung, Katalogisierung, Benutzererfassung, Ausleihe. Nur die Zeitschriftenverwaltung fehlt noch. Die wird bis jetzt mit einer ausgezeichneten hauseigenen Software durchgeführt. Neben der Katalogfunktion bietet der ALEPH-OPAC Anzeigen zum aktuellen Ausleihstatus, zur verfügbaren Stückzahl, Vormerkfunktion und Verlängerungsfunktion. Listen über eigene Ausleihen und Vormerkungen können ausgedruckt werden. Der OPAC ist im Campus-Netz verfügbar, im ungarischen Forschungsnetz und natürlich im restlichen Internet. An einer WWW-Oberfläche wird gearbeitet, Tests sind schon möglich.

Kompliziertere Kopieraufträge, Farbkopien, Mikrofilme u.ä. werden von einer Fotostelle durchgeführt. Hervorragend ausgebaut ist das Angebot von Online-Datenbankrecherchen. Eine von Experten durchgeführte Recherche ist in 7 internationalen Datenbankzentren (600 Datenbanken) möglich. Selbstverständlich ist eine solche Recherche kostenpflichtig.


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