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global scale by accepting membership of OCLC’s Board of
Trustees, a prestigious appointment. Around the time of Elisa-
beth’s shining take of, European library cooperation, especial-
ly in the feld of digital information, gained more and more
substance, involving larger and larger budgets, the Europeana
project being a good example of this trend. I can testify to the
crucial support Elisabeth and her colleagues gave to make this
project a success. After my retirement as national librarian in
2008 I inevitably lost track a bit of new developments, but I
am sure other feats could be added to this list.
Elisabeth without any doubt is a highly successful and excel-
lent professional, and on top of that a loyal, considerate and
pleasant colleague with whom one wishes to spend time. I
miss her.
DR. WIM VAN DRIMMELEN retired as Director General of
the Koninklijke Bibliotheek, national library of The Netherlands, in
November 2008. He served on the boards of a number of international
bodies and projects, among which as chair of CENL.
PETRUS, MILOS UND DIE PROFESSION
Das erste Mal persönlich erlebt habe ich Elisabeth Niggemann
im Jahr 1998 in Düsseldorf. Damals war sie Direktorin der
dortigen Universitätsbibliothek. Die Bibliothek führte das Pro-
jekt MILOS durch, das in Bibliothekskreisen für Gesprächsstof
sorgte, ging es doch darum, mithilfe einer Software Bücher
und andere Medienwerke für den elektronischen Katalog au-
tomatisch mit Schlagwörtern zu versehen. Die (intellektuelle)
Erschließung ist jedoch eines der Hauptarbeitsgebiete von Bib-
liothekaren, das wesentlich zum Selbstverständnis der Professi-
on beiträgt. Die Projektarbeiten wurden auf einem Workshop
vorgestellt, an dem ich (damals an der Staats- und Universitäts-
bibliothek Göttingen tätig) teilnahm, und ich erinnere mich,
dass ich beeindruckt war. Als ich über zehn Jahre später an die
Deutsche Nationalbibliothek wechselte, war eines der ersten
Themen, mit denen ich konfrontiert wurde, ein großes Projekt
namens PETRUS, das ebenfalls zum Ziel hatte, Erschließungs-
vorgänge zu automatisieren. Die MILOS-Software war nicht
mehr im Einsatz, aber Elisabeth Niggemann hat am Thema
Automatisierung festgehalten und die Entscheidung für einen
neuen Anlauf getrofen. Insbesondere wegen der steigenden
Mengen an elektronischen Publikationen sind neue Verfahren
erforderlich, um weiterhin der Verpfichtung der DNB zur bi-
bliografschen Verzeichnung nachkommen zu können. Auto-
matisierung ist ein Thema mit und für die Zukunft, Elisabeth
Niggemann hat dafür gesorgt, dass es jetzt ein festes Arbeitsge-
biet in der DNB ist.
ULRIKE JUNGER leitet seit 2009 die Abteilung Inhaltserschließung
in der Deutschen Nationalbibliothek.
der DNB in Frankfurt im StA unter dem Vorsitz des Verfassers
nach dem Aufrufen des Tagesordnungspunktes 4 „Einführung
anglo-amerikanischer Regeln und Formate“ zu einer wahrhaft
umfassenden und kontroversen Diskussion. Im Protokoll zu
dieser Sitzung ist unter anderem vermerkt: „Die Notwendig-
keit eines Umstiegs wird zum Teil bezweifelt. Mit diesem seien
erhebliche Kosten verbunden und es gäbe wichtigere Probleme
im bibliothekarischen Bereich“. Die Diskussion endete – wie
bekannt – mit dem so genannten „Nikolausbeschluss“: „Der
Standardisierungsausschuss strebt grundsätzlich einen Um-
stieg von den deutschen auf internationale Regelwerke und
Formate (AACR und MARC) an.“ Da einige Mitglieder wohl
Angst vor dem „Zorn der Massen“ hatten, wurde ausnahms-
weise namentlich protokolliert, wer wie gestimmt hatte. Dieser
Zorn entlud sich dann auch gegenüber der Generaldirektorin
und dem Vorsitzenden auf dem Bibliothekartag in Augsburg
im Sommer 2002.
Aber, auch wenn es lange gedauert hat, inzwischen ist MARC
21 etabliert, und wir werden in Bälde die RDA einführen.
Dann sind zwar bis zum Umstieg ziemlich genau 15 Jahre ins
Land gegangen, jedoch, verglichen etwa mit der Bauzeit des
Kölner Doms ist es doch eine sehr kurze Zeitspanne.
DR. H.C. BERNDT DUGALL war Direktor der Universitätsbiblio-
thek der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und Mitbegründer
– sowie bis Juni 2013 Vorsitzender – des Standardisierungsaus-
schusses.
A SHINING TAKE OFF
Thinking of Elisabeth Niggemann’s career almost immedia-
tely the image of a very specifc moment came to my mind.
The moment when three proud ladies took the stage to pre-
sent themselves as the newly constituted management of “Die
Deutsche Bibliothek”. Their spontaneous joy gave an informal
turn to an otherwise inevitably formal event, and the audience
reacted with warmth and gaiety. As you already might have
guessed, I am referring to Elisabeth’s ofcial “Amtseinfüh-
rung” on June 15th 1999.
The main substance of such events consists of speeches; that’s
how it is. At the occasion I had the privilege to address the
audience as chair of CENL, the Conference of European Nati-
onal Librarians. I welcomed Elisabeth, whom we already knew
as a professional librarian with a fne track record, as new
colleague in our midst. I underlined the crucial role of Die
Deutsche Bibliothek as one of our strongholds in European
cooperation and expressed our confdence that under this new
leadership this institution would continue to fulfl its vital role.
In hindsight we may safely conclude that these words came
true. Before long Elisabeth was elected to take the chair of
CENL. She expanded her international involvement to a
Standardisierungsausschusses (StA) an der DNB im Jahr 2000
wurde diese Aufgabe dann auch förmlich abgesegnet.
Dieser StA stand nun gerade am Anfang seiner Amtszeit vor
der heiklen Frage zu entscheiden, wie es in und mit den deut-
schen Bibliotheken weitergehen sollte. Also wagte man sich
nach entsprechenden deutlichen Hinweisen der DFG an das
Thema. So kam es dann am 6. Dezember 2001 im Sitzungssaal
ÜBER STANDARDISIERUNG AM NIKOLAUSTAG
Regelwerke sind spätestens seit den „Ninetynine rules“ von
Antonio Pannizzi ein nicht mehr wegzudenkender Wegbeglei-
ter der Bibliotheken und insbesondere der Nationalbibliothe-
ken als Taktgeber. Die Deutsche Nationalbibliothek hatte spä-
testens seit der Erarbeitung der RAK vor etwa 40 Jahren auch
hier Verantwortung übernommen. Mit der Einrichtung des