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Kerngeschäft des Ressorts ist die biblio-
grafische Verzeichnung der Medienwerke
nach formalen und inhaltlichen Kriterien. Zur
Aufgabe des Ressorts gehört auch die Ent-
wicklung, Abstimmung und Festlegung der
dabei anzuwendenden Regeln und die Er-
probung und Implementierung neuer, auch
automatisierter Verfahren.
BERICHT
AUS DEM RESSORT
Erschließung
ERSCHLIESSUNG.
Auch 2013 hat die Deutsche National-
bibliothek eine erhebliche Erschließungsleistung erbracht:
Rund 190.500 gedruckte Bände, Musikalien und Tonträger
wurden formal erschlossen, für den thematischen Zugriff
wurden etwa 160.000 Titel mit DDC-Sachgruppen und
100.000
Titel mit Schlagwörtern und/oder Notationen der
Dewey-Dezimalklassifikation versehen. Bei Netzpublikati-
onen werden automatische Erschließungsverfahren einge-
setzt, um die mitgelieferten Titeldaten mit Verknüpfungen
zu Normdaten sowie inhaltserschließenden Daten anzurei-
chern. Etwa 95.000 maschinenlesbare Monografien wurden
automatisch mit DDC-Sachgruppen versehen, für mehr als
40.000
Titel konnten Daten von parallelen Printpublikatio-
nen übernommen werden.
AUTOMATISCHE ERSCHLIESSUNGSVERFAHREN.
Aufgrund der Bedeutung des Arbeitsfeldes wurde eine eigene
Organisationseinheit eingerichtet. 2013 konzentrierten sich
die Neuentwicklungen maschineller Verfahren vorrangig auf
die verbale Inhaltserschließung. Die Automatisierung führt
zu Veränderungen von Abläufen, Standards und Datenfor-
maten, aber auch zu neuen Aufgaben wie der Überwachung
von Geschäftsprozessen und Qualitätskriterien. Zur Unter-
stützung der Formalerschließung wurde in Zusammenarbeit
mit der Universität Innsbruck begonnen, Strukturerken-
nungsverfahren in die Erschließungsprozesse zu integrieren.
Anhand von Dissertationen soll modellhaft erprobt werden,
ob formale Angaben wie Autoren automatisch aus digitali-
sierten Titelseiten extrahiert werden können. Auch bereits
eingeführte Verfahren werden weiter ausgebaut. So soll die
automatische Verknüpfung von Titeldaten und Personen-
normdaten verbessert werden.
GEMEINSAME NORMDATEI.
Der Umfang der Gemeinsa-
men Normdatei (GND) hat im April 2013 die 10-Millionen-
Marke überschritten. Dabei war der Zuwachs unverändert
stark bei den Individualnamen. Die Zusammenführung dop-
pelter Normdatensätze aus den früher getrennten Normda-
teien ist weitgehend beendet. Dies erforderte eine intensive
Abstimmung mit den Partnern.
RESOURCE DESCRIPTION AND ACCESS (RDA).
Die
Deutsche Nationalbibliothek bereitet mit ihren Partnern
seit mehreren Jahren die Einführung des internationalen
Erschließungsstandards Resource Description and Access
(
RDA) im deutschprachigen Bibliothekswesen vor. Erarbeitet
werden Anwendungsregeln für den deutschen Sprachraum,
um Sachverhalte zu klären, die im Standard nicht explizit
festgelegt sind. Eine Arbeitsgruppe hat sich intensiv mit
diesem Themenfeld befasst. Für die praktische Erprobung
wurde ein Testbereich im Katalogisierungssystem eingerich-
tet, der von allen Projektpartnern genutzt werden kann.
Zudem wurde ein Schulungskonzept entwickelt und in einer
Vielzahl von Vorträgen und Workshops über den aktuellen
Projektstand informiert. Dazu gehörte auch ein Informati-
onstreffen „RDA für Kultureinrichtungen“ im September für
Archive und Museen. Wie im Vorjahr nahm die DNB 2013
am internationalen Revisionsverfahren der RDA teil. Aus
dem deutschen Sprachraum wurden vier Revisionsanträge
eingereicht. Die Deutsche Nationalbibliothek wurde in An-
erkennung ihres Engagements für RDA als neuen Standard
ins Committee of Principals (CoP) eingeladen und ist da-
mit das erste Mitglied außerhalb des anglo-amerikanischen
Raums. Vertreten wird sie durch Renate Gömpel.
BIBFRAME.
Die Deutsche Nationalbibliothek ist seit
Beginn an der „Bibliographic Framework“-Initiative BIB-
FRAME beteiligt, die einen neuen Standard zur Abbildung
bibliografischer Daten entwickelt. Seit Januar 2013 begleitet
sie die Initiative mit einem eigenen Projekt. Neben der
aktiven Beteiligung an den fachlichen Diskussionen wurde
umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit geleistet sowie eine pro-
totypische Repräsentation von Katalogdaten im BIBFRA-
ME-Kontext entwickelt.
The core activity of the Cataloguing division is the bibliographic in-
dexing of media publications. 190,500 volumes were descriptively
catalogued in 2013. The collection of online publications surpassed
the one million mark. Reflecting the importance of the area of auto-
matic indexing methods, a separate organisational unit was set up
for this purpose. Significant progress was also made in introducing
the Resource Description and Access (RDA) international indexing
standard in the German-speaking libraries. The German National
Library is the first institution outside the Anglo-American world
to become a member of the Committee of Principals.