Achim Oßwald
Zum Wintersemester 1998/99 hat der Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen der FH Köln auf der Grundlage von umfangreichen Studienrefomaktivitäten zwei neue Studiengänge begonnen.
Der Studiengang Informationswirtschaft ist in dieser Form an Hochschulen in der Bundesrepublik Deutschland völlig neuartig. Als Wirtschaftsstudiengang vereint er Studienelemente aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften, der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der am Fachbereich traditionell angebotenen Informationsmethodik. Er integriert Themen wie Informationsmarketing, Betriebliches Informationsmanagement oder Globale Strukturen der Informationswirtschaft gleichermaßen wie Informationsinhalte oder Information Engineering - um nur die wichtigsten Lehrinhalte aus dem Hauptstudium zu nennen. Unter dem Leitsatz "Wirtschaftlicher Umgang mit Information" werden im Studiengang unterschiedliche Verzahnungen von Wirtschaftsprozessen einerseits mit Informationssteuerungsmaßnahmen oder Informationsdienstleistungen andererseits realisiert.
Der Studiengang Informationswirtschaft, der pro Jahr einen Einschreibungstermin hat, wurde im Wintersemester 1998/99 von insgesamt 26 Studierenden begonnen.
Der neue Studiengang Bibliothekswesen ersetzt den bisherigen Studiengang Öffentliches Bibliothekswesen und die verwaltungsinterne Ausbildung zum gehobenen Dienst an Wissenschaftlichen Bibliotheken und Dokumentationseinrichtungen. Im Gegensatz zu diesen ist er spartenübergreifend angelegt und bietet den Studierenden im Hauptstudium die Möglichkeit zur Wahl zwischen fünf Schwerpunkten:
| Schwerpunkt 1: | Auskunftsdienst und Informationsvermittlung damit wird, bezogen auf eine zentrale Dienstleistung von Bibliotheken, die Fähigkeit zur kundenorientierten Ermittlung, Aufbereitung und Verbreitung von Informationen weiter vertieft. |
| Schwerpunkt 2: | Informationstechnik in Bibliotheken greift die tragende Rolle auf, die Datenverarbeitung sowie Informationsund Kommunikationstechnologie in der bibliothekarischen Praxis heute spielen. |
| Schwerpunkt 3: | Bibliotheksmanagement stellt mit Lehrveranstaltungen zur betrieblichen Rechnungsführung, zum Controlling oder zum Qualitätsmanagement jene betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zur Verfügung, die im Rahmen der Betriebsführung von Bibliotheken benötigt werden. |
| Schwerpunkt 4: | Erschließung und Information Retrieval im Mittelpunkt stehen hier vertiefte methodische Kenntnisse zur Planung und Umsetzung von Verfahren der formalen und inhaltlichen Erschließung von Medien, wie sie beispielsweise für Konzeption und Aufbau einer Datenbank gebraucht werden. Die Automatisierung dieser Verfahren wie auch die darauf bezug nehmenden methodischen und praktischen Kenntnisse im Bereich des Information Retrieval werden hier ebenfalls erlernt. |
| Schwerpunkt 5: | Medien und Kommunikation stellt die aktuellen Fragestellungen und Entwicklungstendenzen der Medienpraxis und ihre Reflexion in der bibliothekarischen Arbeit im Hinblick auf breit angelegte Medienkompetenz in den Mittelpunkt. |
Im Studiengang Bibliothekswesen, der ebenfalls einen Einschreibungstermin pro Jahr bietet, haben sich im Wintersemester 81 Studierende immatrikuliert.
Beide Studiengänge sind für 8 Studiensemester konzipiert. Im 4. Studiensemester ist ein Praxissemester vorgesehen, das die Studierenden auch im Ausland absolvieren können. Im Übergang zum Hauptstudium verankert, soll es nicht nur Gelegenheit geben, erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten aus dem Studium in der Praxis umzusetzen und auszuprobieren; die exemplarischen beruflichen Erfahrungen sollen gleichermaßen reflektierend und ggf. auch korrigierend in die Lehrveranstaltungen des Hauptstudiums eingebracht werden. Sie spielen darüber hinaus eine wichtige Rolle für die Schwerpunktwahl im Studiengang Bibliothekswesen sowie die inhaltliche Orientierung im Studiengang Informationswirtschaft.
Damit ist ein wesentlicher Teil der Studienreform am Fachbereich erfolgreich umgesetzt worden.
Für das Sommersemester bereitet der Fachbereich eine größere Informationsveranstaltung zur Organisation der Praxissemester im SS 2000 sowie einem Bericht über die ersten Erfahrungen mit dem neu eingeführten Grundpraktikum vor. Hierüber wird gesondert informiert werden.
Personelle Veränderungen
Zeitlich parallel haben sich weitreichende personelle Veränderungen für den Fachbereich ergeben. So wurde der Fachbereich durch zwei Professorinnen sowie einen Professor verstärkt. Daneben konnten - jeweils für Projekte - zwei neue Mitarbeiter sowie eine Mitarbeiterin eingestellt werden, die den Fachbereich beim Aufbau der Infrastruktur für die neuen Studienangebote gezielt unterstützen werden.
Im Kreis der Lehrenden ergaben sich die folgenden Veränderungen:
Auch die technische Infrastruktur des Fachbereiches konnte zwischenzeitlich weiter verbessert werden. Im Sommer 1998 wurde das Labor für externe Kommunikationsnetze mit einer neuen PC-Generation ausgestattet (Pentium II-233, 32 MB RAM, 6,4 GB Festplatte). Damit ist für alle derzeit eingerichteten PC-Labore des Fachbereichs neue Hardware bereitgestellt worden.
Im Laufe des Wintersemesters wird daneben ein Multimedia-Labor am Fachbereich eingerichtet, das zukünftig von Prof. Dr. Volpers geleitet werden wird. Das nordrhein-westfälische Ministerium für Schule, Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung sowie die FH Köln haben hierfür spezielle Sachmittel bereitgestellt.
Dieses sowie die anderen Labore des Fachbereiches werden unter Windows NT 4.0 betrieben.
Falls Sie vertiefende Informationen zu den genannten Projekten oder zu anderen Aktivitäten des Fachbereiches wünschen, stellen wir Ihnen diese gerne zur Verfügung. Bitte sprechen Sie uns an. Sie erreichen den Fachbereich unter der folgenden Adresse:
Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen der FH Köln, Claudiusstr. 1, 50678 Köln. Tel.: (02 21) 82 75-33 76, Fax: (02 21) 3 31 85 83. E-Mail: bui@www.fbi.fh-koeln.de
Das Internet-Angebot des Fachbereiches finden Sie unter http://www.fbi.fh-koeln.de
