Am 20. Mai 1998 wurde von der Europäischen Kommission, DG XIII, gemeinsam mit der International DOI Foundation (IDF) und EDItEUR, der internationalen Gruppe für den elektronischen Handel von Büchern und Periodika, in Luxemburg ein Workshop über das Thema "DOI (Digital Object Identifier)" veranstaltet.
Das DOI-System - von der Association of American Publishers zur Kennzeichnung elektronischer Dokumente entwickelt - befindet sich zur Zeit im Teststadium. Am 15. Oktober 1997 wurde das DOI-System auf der Frankfurter Buchmesse erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Kurze Zeit später wurde die IDF mit Büros in Washington DC und Genf gegründet. Die IDF sieht ihr System, das zu einem offenen Standard entwickelt werden soll, als die "ISBN des 21. Jahrhunderts".
Ziel dieses Workshops war die Förderung des Dialogs zwischen den Initiatoren von DOI und Personen, die in der Kette von der Erstellung bis zur Nutzung gedruckter und elektronischer Informationen maßgeblich beteiligt sind. Der Workshop wendete sich daher an Bibliothekare, Verleger, Informationsvermittler, Berater, Entwickler und Systemanbieter.
Der Workshop wurde ausgezeichnet vorbereitet. Als Bedingung für die Zulassung mußte jeder der 50 Teilnehmer bereits vor mehreren Wochen einen Fragebogen ausfüllen. Nach Auswertung der Antworten resultierte eine Liste wichtiger Gesichtspunkte, die im Rahmen der Präsentationen und Diskussionsrunden gezielt berücksichtigt wurden.
Die erste Präsentation von Andy Powell, UK Office of Library and Information Networking, gab unter dem Titel "Identifiers in context" eine allgemeine Einführung in die Thematik der Identifikatoren für Dokumente, ihre Struktur und Intelligenz, ihre Verwendung sowie die Dauer ihrer Pflege und Gültigkeit. Im zweiten Teil sprach der Referent über die Merkmale gängiger Indentifikatoren, wie ISBN, ISSN, SICI, PII, BICI, ISWC, SMPTE, NBN, ULR, PURL, URN und DOI.
Norman Paskin, Direktor der IDF, stellte anschließend das DOI-System und die DOI Foundation in seinem Referat "The DOI - what it is, what it does and how it will be managed" vor.
Im Anschluß an diese Vorträge folgten unter der Moderation von Mark Bide Kurzpräsentationen zu folgenden Themen:
Norman Paskin: | Organisational issues |
Mark Bide: | Scope issues: objects, assignment, persistence, standardisation, syntax & technical issues |
Albert Simmonds: | Usage and metadata issues |
In der lebhaften Diskussion blieben viele Fragen unbeantwortet. Das Unterfangen, jedem Dokument eine eindeutige Kennzeichnung zuzuordnen, gestaltet sich ganz offensichtlich in der Praxis wesentlich schwieriger, als es auf ersten Blick den Anschein hat. Einige dieser offenen Punkte seien hier aufgezählt:
Das zusammenfassende Schlußwort blieb der Gastgeberin Ariane Iljon vorbehalten. Die Teilnehmer dankten ihr und ihren Mitarbeitern für die hervorragende Organisation der Veranstaltung.
Interessenten können weiterführende Informationen über DOI und IDF unter folgenden Adressen finden: