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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 8, 97

Planungs- und Diskussionsforum "Öffentliche Bibliotheken ans Netz!"


Bericht
Uta Kaminsky, Susanne Thier

Schon während des ersten vom Deutschen Bibliotheksinstitut (DBI) durchgeführten Planungsforums "Öffentliche Bibliotheken und Verbundsysteme" im April vergangenen Jahres in Göttingen war deutlich geworden, daß die dringliche Diskussion, wie die Öffentlichen Bibliotheken den Anschluß an die Datennetze erhalten und der Nachweis und die Recherche in Bibliotheksdatenbanken ermöglicht werden können, bundesweit geführt werden muß. Sowohl die bibliothekarische als auch die bibliotheksplanerische Ebene sind angesprochen, denn Ausmaß und Gewicht der neuen Herausforderungen schließt zwingend die Ebene der Träger und Förderer des Bibliothekswesens mit ein. Über die Ergebnisse dieses Planungsforums wurde in BIBLIOTHEKSDIENST 30 (1996) 6, S. 1094 - 1097 und auf den Internet-Seiten der URL: http://www.dbi-berlin.de/dbi_koo/vsekr/oeb_verb/oeb_verb.htm berichtet.

Eine solche Plattform wurde durch das zweite Planungsforum "Öffentliche Bibliotheken ans Netz!" geschaffen, das dankenswerterweise durch die Förderung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie und mit Unterstützung des Deutschen Bibliotheksverbandes ermöglicht wurde, und zu dem das DBI am 7. - 9. April 1997 nach Hildesheim in die neuen Räume der Dombibliothek einladen konnte. Der bibliothekspolitischen Diskussion vorgeschaltet war am ersten Tag des Forums ein bibliothekarischer Diskurs, der die Ergebnisse des Vorjahres auf ihre Aktualität hin überprüfte und auf dieser Basis das Plenum am nächsten Tag vorbereitete. Teilnehmer dieser vorbereitenden Runde waren wie im Vorjahr landesweise je ein Vertreter der Staatlichen Fachstellen als Planungs-, Beratungs- und Dienstleistungsstellen für Öffentliche Bibliotheken, die Leiter der regionalen und überregionalen Verbundsysteme und Vertreter der überregionalen bibliothekarischen Dienstleistungseinrichtungen, neu hinzu kamen die Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB) und der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV).

Während nahezu alle wissenschaftlichen Bibliotheken in Landesfinanzierung in Deutschland in einem Verbund mitarbeiten und damit ihre Bestände weitaus leichter zugänglich machen, ist dies bei den Öffentlichen Bibliotheken nur sporadisch der Fall. Vernetzungen der Öffentlichen Bibliotheken, die gegenseitige Recherchen in den Beständen und umfassendere Bestandsnachweise erlauben und einen erheblichen Zuwachs an Informationsangeboten und Effizienz bedeuten würden, sind derzeit nur selten und dazu mit sehr unterschiedlichen Ansätzen zu beobachten. In der beginnenden Informationsgesellschaft können aber gerade die Öffentlichen Bibliotheken als die meistfrequentierten Kultur- und Bildungseinrichtungen eine demokratische Informationsversorgung gewährleisten und für den Umgang mit komplexen Informationstechnologien eine Plattform zur Entwicklung von Medienkompetenz schaffen. Daß sie dafür den Anschluß und die Einbindung in Netze und vorhandene Infrastrukturen brauchen und daß umgekehrt mit den regionalen und überregionalen Verbundsystemen bereits eine Infrastruktur vorhanden und finanziert ist, die sich zudem gegenwärtig in einem Wandlungsprozeß zu Dienstleistungs- und Servicezentren für elektronische Informationen befindet, die auch für die Öffentlichen Bibliotheken genutzt werden kann, war These und Ausgangspunkt bereits des ersten Planungsforums, wie Uta Kaminsky und Susanne Thier einleitend noch einmal umrissen.

Verschiedene Probleme und Fragen der Verbundkooperation, des Leihverkehrs und der Entwicklung von Netzen, die im ersten Planungsforum entwickelt wurden, führten in der Folgezeit, aufgegriffen in Projekten und Initiativen, zu ermutigenden Entwicklungen in den Bundesländern seit dem ersten Planungsforum im April 1996: So wurden z. B. in Nordrhein-Westfalen Förderprogramme zur Anbindung gerade der kleinen Öffentlichen Bibliotheken an die Nutzung von Informationsdienstleistungen des Verbundes und des Internet weltweit entwickelt, in Rheinland-Pfalz führte eine landesweite Ausstattungs-Kampagne zu der notwendigen Technik-Infrastruktur gerade in sehr kleinen Bibliotheken zur Nutzung der Landesbibliothek in Koblenz für Leihverkehrszwecke und für erste Geh-Versuche mit dem Internet. Die Verbundsysteme haben in Veranstaltungen, so auch während des Bibliothekartages 1996 in Erlangen ihre Bereitschaft, sich für Öffentliche Bibliotheken zu öffnen, immer wieder erklärt. Erste Kontakte bestehen in allen Verbundsystemen, aber auch die Gründung von Fach-Arbeitsgruppen innerhalb des Verbundes wie im "Gemeinsamen Bibliotheksverbund" dokumentieren die große Bereitschaft, die Probleme einer Teilnahme Öffentlicher Bibliotheken praktisch zu lösen. Der bundesweiten SUBITO-Initiative wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls entscheidende Bedeutung zugemessen.

Als hilfreich bei der Umsetzung der generellen Ziele hatten sich die Voten erwiesen, die von den Teilnehmern im ersten Planungsforum zur Entwicklung abgestimmter Handlungsstrategien abgegeben worden waren. Nach eingehender Diskussion am ersten Veranstaltungstag wurden sie, moderiert durch den Vorsitzenden des DBV, Dr. Georg Ruppelt, ausdrücklich in ihrer Aktualität bestätigt und zur Grundlage der Diskussion am zweiten Veranstaltungstag gemacht, indem sie sachlich den geplanten Vortragsblöcken zugeordnet wurden. Sie werden zum besseren Verständnis auch bei den entsprechenden Themenblöcken im folgenden wiedergegeben.

In den Redebeiträgen wurde die Bedeutung flächendeckender Nachweise einhellig unterstrichen, wobei eine bedienungsfreundliche Recherche unter einer einheitlichen Oberfläche als Wunschziel formuliert wurde. Neben elektronischen Volltextinformationen wird die Medienvermittlung in Zeiten schwindender Etats und verbesserter Nachweisinstrumente in Bibliotheken weiterhin eine ganz wesentliche Rolle spielen, aber auch zu erheblichen Mehrbelastungen im Leihverkehr führen. Modelle der Direktlieferung und Beschleunigung im Leihverkehr (z. B. SUBITO) werden begrüßt, aber die Kostenfrage als nicht abschließend gelöst angesehen. Vor allem wurde in Frage gestellt, ob die Kommunen alleine die Kosten eines zunehmenden "global playing" tragen können. Zur Diskussion um abgestufte Netze, also der Schaffung regionaler Subsysteme in Flächenstaaten zur Minimierung der Kosten, wurde entgegengehalten, daß derzeit ein überregionaler zentraler Nachweis effektiver erscheint als die Recherche in mehreren Systemen. Die neuen Angebote der Verbünde wie z. B. Strukturierungshilfen im Internet, Beschäftigung mit Schutzmechanismen im Internet und der Support für Öffentliche Bibliotheken seien von großer Bedeutung. Berechnungen in NRW haben ergeben, daß mit jährlich nur -,05 DM pro Einwohner der notwendige Mehraufwand für das HBZ von 800.000,- DM für ein zukunftsgerichtetes Angebot an die Öffentlichen Bibliotheken Nordrhein-Westfalens leistbar wäre.

Die den ersten Tag abschließende Diskussion zeigte, daß die dringend notwendigen Innovationen in den Bundesländern auf verschiedene Weise und in unterschiedlichen Ansätzen begonnen werden, was in einem föderalen System einleuchtend und produktiv ist. Aber daß die aus den neuen Entwicklungen resultierenden Probleme durchaus gemeinsame und damit länderübergreifende sind und daß es zwar zahlreiche Lösungswege gibt, diese aber produktiv aufeinander abgestimmt werden können und müssen, dies zu zeigen war ein an diesem Tag erreichtes und für den folgenden Tag des Plenums erneut gestecktes Ziel der Diskussion. Unterschiedliche Vorgehensweisen in den Bundesländern und auch kleine Schritte wie z. B. die Diskussion mittelfristiger Ziele können schon in kurzer Zeit viel bewirken und sollten so rasch wie möglich initiiert werden. Nachzudenken wäre auch über neue Formen der Zusammenarbeit nicht nur zwischen den Informationseinrichtungen, sondern auch zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, um die Herausforderungen der Informationsgesellschaft zu bestehen.

Im Plenum: Öffentliche Bibliotheken ans Netz!

Vertreter der Kommunalen Spitzenverbände, zahlreiche Bibliotheksreferenten aus den Länderministerien, der Geschäftsführer der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, Vertreter des DBV und der BDB kamen am folgenden Tag zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit der zuvor erwähnten Planungsgruppe zusammen. In mehreren Themenblöcken wurden die Inhalte der Voten thematisiert und anhand von praktischen Beispielen und in Referaten unterschiedliche Aspekte beleuchtet, um Möglichkeiten und Ansatzpunkte für Initiativen zur Anbindung der Öffentlichen Bibliotheken an die Datennetze gemeinsam zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Durch das Programm und die Diskussion führte die Sprecherin der BDB, Prof. Birgit Dankert.

Einen hervorragenden Einstieg in die Thematik bot der Bericht zur Situation in Niedersachsen von Dr. Uwe Drewen (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft). In der Charakterisierung des 1996 gegründeten Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) als eines Verbundes, in dem Bibliotheken aller Sparten unabhängig von ihrer Trägerschaft gleichberechtigte Partner sind und mit ausdrücklichem Wunsch des Landes an dem Verbund teilnehmen können, wurde eine Öffnung des Verbundes schon in seiner Grundkonzeption und ein bemerkenswertes Engagement des Landes Niedersachsen für die Öffentlichen Bibliotheken und eine Verbesserung des landesweiten Literaturnachweises deutlich: Öffentliche Bibliotheken sind in die Planungen eingeschlossen und können an den Entscheidungen des Verbundes teilnehmen; neben anderen Verbund-Gremien, in denen auch Öffentliche Bibliotheken partizipieren, gibt es auch eine spezifische Facharbeitsgruppe Öffentliche Bibliotheken. Von seiten des Landes werden die Kosten für eine Verbundteilnahme der Öffentlichen Bibliotheken übernommen, 30 Öffentliche Bibliotheken haben in 1996 aktiv oder passiv den Verbund genutzt. Den Öffentlichen Bibliotheken wird dadurch eine Angebotserweiterung möglich, die für eine einzelne Öffentliche Bibliothek nicht leistbar wäre und umgekehrt erweist sich die Entlastung des Leihverkehrs durch die größeren Öffentlichen Bibliotheken und die Erweiterung des Medienangebotes im Verbund als Vorteil für die anderen Verbundteilnehmer.

Das Ziel, eine verstärkte Kooperation zwischen Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken für eine gemeinsame Informationsinfrastruktur zu erreichen, setzt aber auch eine technische Integration, insbesondere auch im ländlichen Raum, voraus. Die technische Ausstattung der Öffentlichen Bibliotheken ist noch unzureichend, die Kompatibiblität zu den verschiedenen Systemen der Öffentlichen Bibliotheken muß abgesichert werden. Dies wird dadurch erschwert, daß sie auf unterschiedlichen Trägerschaften und einer Mischfinanzierung von Land und Kommunen basiert. Das Land Niedersachsen wird sich deshalb vor allem auch darin engagieren, das Leistungsangebot des Verbundes zu verbessern und die Unterstützung der Kommunen zu verstärken, die Weiterentwicklung und Verbreitung der Software Allegro-ÖB zu unterstützen und in den Kommunen für eine Nutzung des Angebotes zu werben.

Einen Perspektivwechsel von der Situation eines Bundeslandes zur bundesweiten Planungsebene und damit eine Eröffnung der Diskussion vollzog die Sprecherin der BDB, Prof. Birgit Dankert, in mehreren Thesen, die sich auf die Voten des ersten Planungsforums bezogen:

"Die folgenden Thesen setzen die Voten des 1. Planungsforums in Beziehung zu gegenwärtigen bibliothekspolitischen Positionen, wie sie von der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände vertreten werden.

I. Durch die EDV-gesteuerten Informationsnetze wird in Öffentlichen Bibliotheken das Prinzip des optimalen Medienbestandes durch das Prinzip des optimalen Informationszuganges ergänzt bzw. ersetzt.

II. Dieser Wechsel stellt eingespielte bibliothekarische

in Frage und verlangt nach neuen Kombinationen bei Entscheidungs-, Finanzierungs- und Realisierungskompetenz.

III. Die Integration der Öffentlichen Bibliotheken in das Netz von Multimedia-Anbietern findet ebenso wie die Integration von Multimedia-Technologien in die Zielvorstellungen Öffentlicher Bibliotheken auf verschiedenen Planungsebenen statt.

IV. Zu diesen Planungsebenen gehören u. a.

V. Einflußnahme auf und Koordination der Aktivitäten auf unterschiedlichen Planungsebenen erscheint unerläßlich."

In vier verschiedenen Themenblöcken wurden dann die Voten des Planungsforums separat aufgegriffen und inhaltlich eingehender beleuchtet. Durch jeweils einen Vertreter aus dem Kreis der Planungsgruppe moderiert, blieben sie somit über die gesamte Veranstaltung hinweg präsent.

1. Literatur auffinden und bereitstellen: gemeinsamer Bestandsnachweis im Verbund, Service im Leihverkehr

Das dem Diskussionsblock zugrundeliegende Votum:
"Alle Öffentlichen Bibliotheken - unabhängig von ihrer Größe - müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Bestände in den regionalen oder überregionalen Verbundsystemen durch geeignete Online- oder Offline-Verfahren nachzuweisen (Meldung, Direktteilnahme, Nummerungssysteme o. ä. incl. Bestandsänderungen). Der dadurch erreichbare, möglichst flächendeckende zentrale Nachweis ist Grundvoraussetzung für eine umfassende Informationsvermittlung, kostengünstige Literaturversorgung und zügige Dokumentlieferung auch in der Region."
wurde von Dr. Marion Mallmann-Biehler, Leiterin des Bibliotheksservice-Zentrums in Konstanz und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme, aufgegriffen, indem sie eindringlich auf die Vorteile hinwies und die Notwendigkeit betonte, allen Öffentlichen Bibliotheken, die eine Verbundteilnahme wünschen, diese auch zu ermöglichen.

Als erster Vortragender stellte Klaus Peter Hommes das Projekt "Verbundkatalogisierung für Öffentliche Bibliotheken in NRW" vor. Der Vortragstext zu diesem Projekt, das exemplarisch eine aktive Teilnahme von drei Öffentlichen Bibliotheken an dem bestehenden Verbundsystem im Hochschulbibliothekszentrum in Nordrhein-Westfalen erprobt und untersucht, ist in diesem Heft auf den Seiten 1530 - 1545 abgedruckt, so daß hier auf einen eingehenderen Bericht verzichtet werden kann. Bemerkenswert ist das große Engagement, mit dem das Land NRW nicht nur dieses bereits 1994 begonnene Projekt betreibt. Auch in einer ganzen Reihe weiterer vom Land geförderter Projekte und Initiativen, wie z. B. "Passive Verbundteilnahme kleinerer und mittlerer Öffentlicher Bibliotheken", "Öffentliche Bibliotheken ans Netz", das bis zum Jahr 2000 allen kommunalen Öffentlichen Bibliotheken einen Internet-Zugang ermöglichen soll, sowie der flankierenden Fortbildungsinitiative "Internet für Bedienstete Öffentlicher Bibliotheken" wird eine landesweite Verbesserung des Literaturnachweises in wissenschaftlichen wie in Öffentlichen Bibliotheken betrieben.

Daß hervorragend funktionierende Netzwerke Öffentlicher Bibliotheken keine Utopie sein müssen, wurde in einem Beitrag von J. A. E. Metz, Direktor des "Overijsselse Bibliotheek Dienst (OBD)" in den Niederlanden, deutlich. Fast alle Bibliotheken der Provinz Overijssel sind in einem Netz mit der Zentrale "OBD" zusammengeschlossen, das nicht nur eine Rationalisierung der Betriebsabläufe, sondern auch eine deutliche Verbesserung der Informationsversorgung und der -angebote für den Bibliotheksbenutzer auch in der kleinsten Bibliothek in Overijssel erlaubt:

Ein Zentralkatalog ("Katalogmodul" des Systems ALS), wöchentlich bzw. täglich aktualisiert, mit Fremddaten z. B. des NBLC und weiterer PICA-Teilnehmer, verzeichnet sämtliche Titel der angeschlossenen Bibliotheken in Overijssel und dient der Katalogisierungs-Rationalisierung, insofern von den Bibliotheken keine eigenen Kataloge mehr aufgebaut, sondern nur noch Lokaldaten angehängt werden; ein "Erwerbungsmodul" ermöglicht die koordinierte Medienbeschaffung, die in einem wöchentlichen Turnus festgelegter Bestelltermine von Zentrale und Bibliotheken gemeinsam realisiert wird. Neben einem selbstverständlich vorhandenen "Ausleihmodul" gibt es auch ein "Browsermodul", das eine Recherche im OPAC gestuft nach der regionalen Entfernung der nachgewiesenen Bibliotheken erlaubt, also den Bestand der eigenen Bibliothek, der nächstgelegenen Bibliotheken oder schließlich aller angeschlossenen Bibliotheken in Overijssel anzeigt und ebenso den jeweiligen Ausleihstatus nachweist. Über das "Gatewaymodul" ist dann zusätzlich auch ein Zugang zum offenen Bibliotheksnetz in den Niederlanden, z. B. allen PICA-Bibliotheken, möglich. Immerhin können auf dieser Basis aber bereits ca. 90 - 95 % der Fernleihwünsche in der Provinz selbst erledigt werden. Geplant ist, innerhalb diesen Jahres auch noch das "ALS Infocenter Modul" in Betrieb zu nehmen. Informationen von und über Overijssel sind zwar schon jetzt über Internet zugänglich ("Overijsselse Digitaal" unter der Adresse http://www.obd.nl), oberstes Ziel aber in Overijssel ist es, alle Publikumsfunktionen in der Bibliothek unter einer benutzerfreundlichen, einheitlichen Oberfäche anzubieten.

2. Information im Netz

Dem zweiten Diskussionsblock lag folgendes Votum zugrunde:
"Zunehmend sind Informationen nur noch in elektronischen Netzen zugänglich. Nur über Kooperationen wird es möglich sein, diese den Bürgern in allen Bibliothekstypen und -sparten zugänglich zu machen. Elektronische Informationen müssen dauerhaft verfügbar gemacht und erschlossen werden. Die Länder und der Bund haben hierfür die notwendigen Infrastrukturhilfen bereitzustellen. Fragen des Urheberrechts, der Zugangs- und Lizenzfragen sowie der Langzeitsicherung elektronischer Publikationen können nicht von den Bibliotheken oder einzelnen Bibliotheksverbünden allein gelöst werden, sondern nur durch Initiativen auf Bundesebene. Dieses Votum greift bewußt Grundaussagen der DFG-Empfehlung "Neue Informations-Infrastrukturen für Forschung und Lehre" auf, um darauf hinzuweisen, daß alle Informationsversorger betroffen sind und über Kooperationen tätig werden sollten."

Öffentliche Bibliotheken müssen einen kostengünstigen Zugang zu den Datennetzen erhalten, damit sie ihren Informationsauftrag weiterhin erfüllen wie auch die notwendige Vermittlung von Medienkompetenz erreichen können. Für die Öffentlichen Bibliotheken von besonderer Bedeutung ist eine Strukturierung und inhaltliche Erschließung der sprunghaft ansteigenden elektronischen Informationen, die nur durch Kooperation der Informationseinrichtungen möglich werden wird. Der Moderator, Klaus Dahm, hob auf der Basis seiner eigenen Alltagserfahrungen als zuständiger Referent für Öffentliche Bibliotheken in der Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken hervor, daß diese Aufgaben nicht durch Kommunen alleine zu lösen sind, sondern des Zusammenwirkens mit den Ländern und dem Bund bedürfen, um eine abgestimmte Vorgehensweise zu erreichen.

Über elektronische Publikationen und die Entwicklungen im Medienmarkt informierte kompetent und provozierend Bertram Gallus vom Carl Heymanns Verlag, der als Leiter der AG Fachinformation im Arbeitskreis Elektronisches Publizieren des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels intensiv mit dieser Thematik beschäftigt ist. Daß das Internet als Kommunikations- und Informationsnetz weiter an Bedeutung gewinnen wird, steht für ihn außer Zweifel; als äußerst problematisch aber beurteilt er die Frage, wie Authentizität und Integrität der angebotenen Information gewahrt werden und strukturierte Zugänge zu Informationen geschaffen werden können.

Dringend appellierte er an Verlage und Bibliotheken, gemeinsam Strukturierungs- und Navigationshilfen zu entwickeln und bereitzustellen und auch bei der Frage der Gewichtung der Bedeutung von angebotenen Informationen gemeinsame Vorstellungen zu entwickeln. Eine Marktstudie des Börsenvereins zu elektronischen Publikationen hat gezeigt, daß jeder dritte Buchhandels-Kunde Computerbesitzer ist und sehr differenzierte Bedürfnisse hinsichtlich elektronischer Publikationen hat. Bei Buchhandelsbesuchern sei z. B. keineswegs ein sehr ausgeprägtes Interesse an Spielen festzustellen. Während die Innovationszyklen bei elektronischen Publikationen immer kürzer werden (vor zehn Jahren wurde in den Verlagen mit der Produktion von CD-ROM begonnen, die jetzt schon wieder in Frage gestellt ist), gilt es deshalb, diesen Ansprüchen gerecht werdende Pilotprodukte zu entwickeln.

In Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Bibliotheken sind die veränderten Distributionswege - über die Netze gelangen elektronische Publikationen direkt an die Benutzer - neu und führen bei Verlagen und Urhebern zur der Sorge, daß die Refinanzierungsmöglichkeiten und damit auch Kommunikationspluralität behindert werden könnten. B. Gallus forderte daher dringend auf, Formen der Zusammenarbeit gemeinsam zu erarbeiten, wie dies in einigen Projekten (SUBITO, New Book Economy u. a.) bereits begonnen worden ist. Studien über Benutzerverhalten und zu einer realistischen Einschätzung der Netze sind notwendig, sicher aber ist, daß die Bücher weiter ihre Bedeutung, wenn auch in anderer Weise, behalten. Insbesondere wohl auch an die anwesenden Vertreter der Länderministerien und Kommunalen Spitzenverbände gerichtet war daher der Appell, die Erwerbungsetats in den Bibliotheken nicht noch weiter sinken zu lassen, insofern die Arbeit mit den neuen Medien als eine Zusatzaufgabe zu verstehen sei.

Mit dem "Hochschul-Sonderprogramm 3: Multimedia und Bibliotheken" stellte Jürgen Schlegel von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung ein umfangreiches Förderprogramm von Bund und Ländern für die Bibliotheken vor: In einer Laufzeit von fünf Jahren hat dieses Programm mit einem Förderumfang von 240 Mio. DM zum Ziel, bis zum Jahr 2000 den Einsatz neuer Medien in Forschung und insbesondere auch Lehre zu stärken, die Bibliotheken entsprechend auszurüsten (z. B. mit der SUBITO-Entwicklung), Fernstudiengänge zu fördern und Projekte für interaktive Lernbausteine anzuregen, aber auch die Retrodigitalisierung von Bibliotheksbeständen voranzutreiben.

Unmittelbar werden die Öffentlichen Bibliotheken zwar nicht Mittel aus diesem Programm erhalten können, durch Kooperationen mit den wissenschaftlichen Bibliotheken oder mittelbar, wie z. B. durch die Nutzung von SUBITO, können sie jedoch ebenfalls davon profitieren. Im Februar diesen Jahres wurde für das Programm eine Stearing-group aus Staatssekretären der Länder gegründet, die koordinierend für Bund und Länder tätig ist und sich insbesondere auch mit Fragen der Leitungsgebühren, Nutzungsregelungen und Qualitätsstandards befassen wird. Daß gerade die Netzanschlüsse und eine Nutzung der Wissenschaftsnetze bzw. Behördennetze auch für die Öffentlichen Bibliotheken von größter Bedeutung sind und sie hier im Vergleich zu den wissenschaftlichen Bibliotheken in der Möglichkeit der Förderung erheblich schlechter gestellt sind, wurde in der anschließenden Diskussion deutlich gemacht. Initiativen von Seiten der Länder und Kommunen seien hier dringend notwendig.

3. Know-how für die Bürger, Know-how in der Bibliothek: Fortbildung und Support für die Öffentlichen Bibliotheken

Dem Diskussionsblock zugrunde lag das Votum:
"Es wird für dringend notwendig gehalten, die technischen Fragen des Zugangs zu elektronischen Publikationen durch Support und Fortbildung zu unterstützen: Die Öffentlichen Bibliotheken haben unabhängig von ihrer Größe einen hohen Bedarf an Fortbildung, Betreuung und Unterstützung in allen Fragen der EDV-Technik vor Ort. Es ist Aufgabe der Fachstellen, diesen Bedarf im Bereich der kleineren und mittleren Bibliotheken flächendeckend zu erfüllen. Die Verbundzentralen mit ihrem ausgeprägten IT-Sachwissen können hierbei Hilfe zur Selbsthilfe geben, Multiplikatoren ausbilden und zu ihren Serviceangeboten fortbilden."

Die Notwendigkeit der flächendeckenden Fortbildung und Betreuung bedingt und erfordert einen erheblichen Mitteleinsatz. Eine gezielte Investition in die Leistungsfähigkeit der betreffenden Institutionen ist unabdingbar, Fachstellen und Verbundsysteme müssen personell und finanziell so ausgestattet werden, daß sie diesen Aufgaben angemessen nachkommen können. Diese, vom Teilnehmerkreis des 1. Planungsforums getroffene Einschätzung griff der Moderator, Heinz-Werner Hoffmann, Leiter des Hochschulbibliothekszentrums für Nordrhein-Westfalen, programmatisch auf.

Mit der rasanten Geschwindigkeit der Wandlungsprozesse in den Informationstechnologien ist ein erheblich steigender Fortbildungsbedarf in den Bibliotheken zu verzeichnen. In NRW konnte sich das Hochschulbibliothekszentrum mit jährlich ca. 80 - 100 Fortbildungskursen jetzt auch zu einem großen Fortbildungsanbieter profilieren, die vorwiegend für Hochschulangehörige gedacht, bei freien Plätzen aber auch für andere Teilnehmer geöffnet sind. Das Fortbildungsangebot für die Öffentlichen Bibliotheken von Seiten der Fachstellen wird dadurch ergänzt und erweitert.

Daß neben solchen wichtigen Initiativen stets auch weitere, gegebenenfalls auch unkonventionelle und neue Wege der Förderung der Fortbildung gefunden werden sollten, erläuterte Prof. Günter Beyersdorff, Direktor des Deutschen Bibliotheksintituts, am Beispiel des europäischen Projektes "New Book Economy", das gemeinsam von Verlagen, Buchhandel und Bibliotheken durchgeführt wird. Es basiert auf einer Initiative des Europarates und wird im Rahmen des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union aus der Gemeinschaftsinitiative ADAPT finanziert, die auf Beschäftigungsförderung im Zuge des industriellen und Strukturwandels abzielt. Es ist wichtig für die Bibliotheken, auch in diesem nicht ganz unmittelbar naheliegenden Förderbereich mitzuwirken und zu agieren, um weitere Möglichkeiten der Förderung auszuschöpfen und neue Partner zu gewinnen.

Von vorneherein war das Projekt "New Book Economy" als eine Zusammenarbeit von Verlagen, Buchhandel und Bibliotheken angelegt. In Deutschland wurde eine Beteiligung durch die Internationale Buch-Agentur angeregt, der Projektteil Bibliothekswesen wird durch das Deutsche Bibliotheksinstitut betreut, der Bereich des Bibliothekswesens zusätzlich aus Mitteln des BMBF finanziert. Zahlreiche Maßnahmen für eine Fortbildungs- und Qualifizierungsoffensive für kleinere und mittlere Öffentliche Bibliotheken und wissenschaftliche Spezialbibliotheken sind - insbesondere über Multiplikatoren (Staatliche Fachstellen, Ausbildungsinsitute) und spezielle Arbeitsgruppen - in Vorbereitung bzw. bereits angelaufen, in Heft 5/97 des Bibliotheksdienst, S. 841 ff. ist darüber bereits ausführlich berichtet worden.

4. Anschluß der Öffentlichen Bibliotheken ans Netz: Erste Erfahrungen zu Kosten und Nutzen

"Allen Öffentlichen Bibliotheken muß eine kostenfreie Nutzung der Angebote der Verbundsysteme über pauschale Regelungen auf Landesebene ermöglicht werden, wie dies z. B. in Niedersachsen oder Bayern schon jetzt der Fall ist."
Dem offensiven Votum des 1. Planungsforums lag unter anderem die Einschätzung zugrunde, daß der Nutzen eines kostenfreien Zugangs Öffentlicher Bibliotheken zu den Angeboten der Verbundsysteme die Kosten dieses Zugangs bei weitem überwiegt. Der Moderator Dr. Heinz-Jürgen Lorenzen, Leiter der Büchereizentrale Schleswig-Holstein, rief diesen Gedanken in Erinnerung und wies darauf hin, daß für diese Einschätzung unter anderem von Bedeutung war, daß die strikte Abgrenzung von Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken mittlerweile zunehmend für obsolet gehalten wird.

Wie durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt, nehmen Benutzer zunehmend über Öffentliche Bibliotheken auch wissenschaftliche Bibliotheken in Anspruch und dies mit besonderer Bedeutung in Städten und Gemeinden ohne universitäre oder wissenschaftliche Bibliotheken. Diese Übernahme von Funktionen der Leihverkehrsabwicklung hat zur Folge, daß Öffentliche Bibliotheken damit in Teilen originäre Landesaufgaben erfüllen. Er sprach die Hoffnung aus, daß dieser Tatsache bei zukünftigen Planungen entsprechender Raum gegeben werde.

Eine sehr günstige Bewertung der Kosten-Nutzen Relation einer Anbindung der Öffentlichen Bibliotheken an die Datennetze konnte Günter Pflaum, Leiter der Staatlichen Büchereistelle Detmold, anhand der Ergebnisse des Projektes "Passive Verbundteilnahme Öffentlicher Bibliotheken in NRW" vornehmen. Hier waren in zehn Klein- und Mittelstadtbüchereien erstmals systematisch Erfahrungen in der Nutzung der HBZ-Verbunddatenbank und in der Nutzung des Internet gesammelt und ausgewertet worden. Das Referat, das in diesem Heft auf den Seiten 1546 - 1554 abgedruckt ist und deshalb hier nicht ausführlich besprochen wird, machte für die Teilnehmer eindrucksvoll deutlich, wie positiv sich eine enge Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken, Fachstellen und Verbundsystemen auswirken kann und daß auch mit kleinen Schritten, die sofort begonnen werden können, ein deutlicher Innovationsschub in den Öffentlichen Bibliotheken zu erreichen ist.

5. Bibliothekspolitische Perspektiven

Am Beispiel der Stadt Ludwigsburg zeigte Dr. Christof Eichert, Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg und Präsident des DBV, Kernpunkte eines bibliothekspolitischen Konzeptes auf, das die Herausforderungen der Informationsgesellschaft in kommunalpolitische Strategien umsetzt: Der zunehmenden Bedeutung Rechnung tragend, die dem lebenslangen Lernen in der heutigen Gesellschaft zukommen muß, gilt es, Kooperationen und Vernetzungen - auch, aber nicht nur im Sinne des Verkabelns - unter den Einrichtungen der Fort- und Weiterbildung zu fördern.

Um den Bürgern möglichst attraktive und umfassende Angebote unterbreiten zu können, wurden in Ludwigsburg nicht nur Stadtbibliothek, Volkshochschule und einige Schulen mit Internet-Arbeitsplätzen für Benutzer ausgestattet, sondern es ist vorgesehen, in Kooperation von Stadtbibliothek und Volkshochschule eine "Multimedia-Werkstatt" einzurichten, die personelle Beratungskompetenz und technologisches Know-how, Medien- und Veranstaltungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen auch räumlich verknüpft.

Daß die Förderung der Medienkompetenz in der Stadtbibliothek für Ludwigsburg ein sehr wichtiges, nicht aber das einzige Ziel ist, machte er an der bedeutenden sozialen und politisch-kulturellen Funktion der Bibliothek als "Marktplatz für Kultur und Bildung" deutlich, der als tatsächlicher und nicht nur als virtueller Raum gesellschaftlichen Austausch und Begegnung ermöglichen muß.

Bibliothekspolitische Perspektiven aus Ländersicht entwickelten Ingrid Schilf und der aus terminlichen Gründen leider an einer Teilnahme verhinderte Co-Autor des Referates, Dr. Rolf-Peter Carl, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Öffentliche Bibliotheken der Kultusministerkonferenz, beide Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. Ihr Referat, in diesem Heft auf den Seiten 1554 - 1563 abgedruckt, mißt der Kooperation von Bibliotheken und insbesondere der Öffentlichen und wissenschaftlichen, der regionalen und überregional tätigen Bibliotheken untereinander und mit den Verbundsystemen, eine herausragende Bedeutung zu. Die Autoren kommen zu der bemerkenswerten Einschätzung, daß die tradierte Gliederung der Bibliothekslandschaft durch die Entwicklungen am Medien- und Kommunikationsmarkt aufbrechen wird und zu einer Veränderung der bisherigen Aufgabenteilungen führen muß. Dies wird zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu einem gegenwärtig sich abzeichnenden Umbruch in der Bibliothekspolitik und in einer bibliothekspolitischen Neudefinition der Aufgaben und Zuständigkeiten führen müssen.

In der anschließenden Diskussion wurde von den Teilnehmern als wesentliches Ergebnis hervorgehoben, daß der Anschluß von Bibliotheken an die neuen Technologien nicht als isolierte Entscheidung vor Ort unternommen werden sollte, sondern als notwendige Infrastrukturmaßnahme in einem abgestimmten System zu begreifen und zu planen ist. Diese Notwendigkeit vor Ort in den Kommunen und in den Ländern plastisch verständlich und differenziert darzustellen, konkrete Ziele und den Nutzen für die Bürger aufzuzeigen, wurde als Desiderat der politischen Gremien und Entscheidungsträger, insbesondere der Kommunen formuliert und als Auftrag der weiteren Arbeit mit auf den Weg gegeben.

Wie geht es weiter - Planungen für die nächsten Schritte

Wie hier Argumentationshilfen gegeben werden können und der Prozeß der Vernetzung beschleunigt und unterstützt werden kann, war Thema einer Arbeitsgruppe aus dem Teilnehmerkreis des Plenums, die am folgenden Tag unter der Leitung von Prof. Günter Beyersdorff, Direktor des DBI, zusammenkam.

Der Vertreter des Deutschen Städtetages, Dr. Bernd Meyer, betonte das Interesse und die Bereitschaft, an diesem Ziel mitzuarbeiten. Er betonte die Notwendigkeit, in einer breit angelegten Informationskampagne für die Kommunen Unterstützung und Information zu bieten. Vor allem seitens der anwesenden Ländervertreter fand er in dieser Haltung große Unterstützung. Er erklärte, der Deutsche Städtetag werde an der Erarbeitung und Verbreitung von Argumentationshilfen für die Kommunen mitarbeiten und zu diesem Thema im Rahmen einer Initiative tätig werden. Erste Verabredungen mit den Vertretern der Länderministerien und der Kommunen sowie der bibliothekarischen Verbände wurden im Rahmen der Veranstaltung getroffen. Über den Fortgang wird berichtet werden.

Da die laufende Information über die Entwicklungen in den Ländern und Kommunen als wichtige Grundlage gesehen wurde, um die verschiedenen Lösungswege aufzuzeigen und kreative Ansätze unter den variierenden Voraussetzungen anzuregen, wurde darüber hinaus vorgeschlagen, der Diskussion im Internet ein Forum zu schaffen und sie dort fortzuführen. Dem DBI wurde dieser Auftrag mit auf den Weg gegeben.

Interessanten Anreiz zur kreativen Nutzung der neuen Kommunikationsnetze versprach man sich auch von der Ausschreibung eines Wettbewerbs für Öffentliche Bibliotheken zum "Internet-Angebot des Monats". Finanzierungsmöglichkeiten für diesen Wettbewerb werden gegenwärtig durch das DBI geprüft. Doch auch auf konventionellem Wege werden das DBI und der DBV weiter informieren: eine Pressekonferenz wurde noch während des Planungsforums abgehalten, die Ergebnisse der Veranstaltung wurden auf dem Bibliothekskongreß in Dortmund vorgestellt, und eine umfangreichere Publikation des DBI zum Thema ist in Vorbereitung.

Eine kenntnisreich arrangierte Führung durch die Schätze der Dombibliothek im 1996 neu errichteten Gebäude unter der sehr kompetenten Leitung des Direktors Jochen Bepler rundete die Veranstaltung ab und vermittelte bleibende Eindrücke nicht nur einer gastfreundlichen Bibliothek mit einer herausragenden Sammlung, sondern auch einer sehr gelungenen Bibliotheksarchitektur, die den Besucher schon im großzügig und hell gestalteten Eingangsbereich beeindruckte. An dieser Stelle geht ein ganz besonderer Dank an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Dombibliotek, vor allem aber an Frau Bury-Grimm, die das DBI in der Organisation der Veranstaltung in ganz hervorragender Weise unterstützte und in bewundernswerter Geschwindigkeit die vielen großen und kleinen Dinge einer solchen Veranstaltung gemeistert hat.


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