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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 5, 97

Swets-Zeitschriftenpreisindex 1997


Rolf Griebel

Der Serial Price Increases Report von Swets, der 1996 erstmals publiziert wurde, liegt nunmehr in der Ausgabe für 1997 vor. Da der Swets-Zeitschriftenpreisindex, der in seiner Anlage gegenüber dem Vorjahr unverändert ist, 1996 ausführlich vorgestellt und insbesondere in seiner methodischen Konzeption eingehend erörtert wurde1), konzentriert sich der Blick im folgenden im wesentlichen auf die Preisentwicklung der Zeitschriften, Jahrbücher und zeitschriftenartigen Reihen in den einzelnen Erscheinungsräumen und Fächergruppen.

Die statistische Basis des Index, der 1997 27.549 "serials" (1996: 27.364) umfaßt, ist nach Aussage von Swets zwar nicht mit der des Vorjahres identisch, auf Grund der weitgehenden Übereinstimmung können aber entsprechende Verzerrungen der Indexwerte ausgeschlossen werden.

Von den 27.549 Titeln entfallen 12.908 (46,9 %) auf die USA, 7.013 (25,4 %) auf Großbritannien, 1.968 (7,1 %) auf Frankreich und 1.618 (5,9 %) auf Deutschland, auf die übrigen Erscheinungsräume 4.042 (14,7 %) - hierunter die Niederlande 1.255 (4,6 %). Betrachtet man die Zusammensetzung nach den Fachgebieten, so stellen die Sozialwissenschaften mit 8.297 (30,1 %) Titeln und die Ingenieurwissenschaften mit 7.191 (26,1 %) die größten Fächergruppen dar. Der Index umfaßt ferner 4.349 (15,8 %) medizinische und 4.234 (15,4 %) naturwissenschaftliche Titel; im Bereich der Geisteswissenschaften sind 3.478 (12,6 %) Titel vertreten.

Der Anstieg des Gesamtdurchschnittspreises liegt 1997 unter Zugrundelegung des Inlandspreises mit 7,7 % unter dem Wert des Vorjahres (9,0 %). Betrachten wir die Preisentwicklung in den einzelnen Erscheinungsräumen (Abb. 1), so ist der Preisanstieg in den Niederlanden mit 13,2 % am höchsten. Mit deutlichem Abstand folgen die Indexwerte für Deutschland (7,8 %), Großbritannien (7,2 %), die USA (7 %) und den Fernen Osten (6,4 %) vor der Schweiz (5,3 %), Skandinavien (4,2 %), Australasien (3,7 %) und Frankreich (3,3 %). Den niedrigsten Preisanstieg weisen die Zeitschriften in Italien mit 0,5 % auf.

Bemerkenswert hierbei ist zum einen der Rückgang der Preissteigerung in den USA von 9,4 % (1996) auf 7 % und in Großbritannien von 9,6 % (1996) auf 7,2 %, zum anderen der Anstieg in den Niederlanden von 10,8 % (1996) auf 13,2 %.

Betrachtet man die Preisentwicklung in den einzelnen Fächergruppen (Abb. 2), so stehen die Indexwerte in Medizin mit 8,9 % und in den Naturwissenschaften mit 8,8 % an der Spitze, gefolgt von den Ingenieurwissenschaften mit 7,3 %. Die Preissteigerung in den Sozialwissenschaften liegt bei 5,3 % und in den Geisteswissenschaften bei 4,6 %. Auffallend ist auch hier der Rückgang der Preissteigerung in Medizin von 11,2 % (1996) auf 8,9 % und in den Naturwissenschaften von 10,5 % (1996) auf 8,8 %.

Analysiert man die Preisentwicklung in den USA und Großbritannien (Abb. 3 und 4) näher, so zeigt sich, daß die Preissteigerung 1997 in allen Fächergruppen rückläufig ist. Überproportional ist aber der Rückgang der Preissteigerung in den USA in den Naturwissenschaften von 10,7 % auf 7,4 % und in der Medizin von 13,1 % auf 8,4 %, in Großbritannien in den Naturwissenschaften von 11,6 % auf 8,4 % und in den Sozialwissenschaften von 8,4 % auf 5,3 %.

Im Gegensatz zu den USA und Großbritannien weist die Preissteigerung der Zeitschriftentitel in Deutschland (Abb. 5) insgesamt eine leicht steigende Tendenz auf (1996: 7,5 %; 1997: 7,8 %).

Besondere Aufmerksamkeit erfordert zweifellos die Preisentwicklung des Zeitschriftenmarktes in den Niederlanden, der entscheidend von Elsevier geprägt ist. Auf der Basis des inländischen Preises erhöhte sich der Preisanstieg von 10,8 % auf 13,2 % (Abb. 6). Betrachtet man die Preisentwicklung in den einzelnen Fächergruppen, so liegt der Indexwert in den Ingenieurwissenschaften bei 15,1 %, in Medizin bei 13,3 %, in den Naturwissenschaften bei 12,9 % und in den Sozialwissenschaften bei 12 % - mit großem Abstand vor den Geisteswissenschaften mit 7,1 %. Legt man den ausländischen Preis zugrunde, so weist die Preissteigerung der Zeitschriften in den Niederlanden einen Anstieg von 10,8 % auf 19,6 % (!) auf. An der Spitze stehen die Indexwerte in den Ingenieurwissenschaften mit 21,1 % (1996: 10,3 %), in der Medizin mit 20,5 % (1996: 11,0 %) und in den Naturwissenschaften mit 19,8 % (1996: 11,1 %). Mit deutlichem Abstand folgen die Indexwerte in den Sozialwissenschaften mit 14,8 % (1996: 10 %) und in den Geisteswissenschaften mit 8,3 % (1996: 7,4 %).

Der Swets-Index, in dem das Prinzip "Verlagspreis in Originalwährung" strikt gewahrt bleibt, dokumentiert auf Grund der breiten statistischen Basis die Tendenzen der Preisentwicklung auf dem gesamten Zeitschriftenmarkt. In dem Überblick, den er über die Entwicklung der Verlagspreise in den einzelnen Erscheinungsräumen und Fächergruppen bietet, liegt seine besondere Bedeutung.

Dabei hat die Interpretation der Indexwerte zu berücksichtigen, daß der Preisindex von Swets, der mit über 27.000 Titeln ein breites Segment des wissenschaftlich relevanten Zeitschriftenmarktes abdeckt, als ungewichteter Preisindex eher die Preisentwicklungstendenzen auf dem gesamten Zeitschriftenmarkt widerspiegelt als die Preissteigerung des Titelbestandes, auf den sich die Erwerbungspolitik der wissenschaftlichen Bibliotheken konzentriert. Dies gilt in besonderer Weise für den angloamerikanischen Zeitschriftenmarkt, der in dem Index mit ca. 20.000 Titeln besonders stark repräsentiert ist. Die Preissteigerung der unverzichtbaren Kernzeitschriften, die eine geringe Nachfrageelastizität kennzeichnet, liegt in den USA und in Großbritannien vor allem in den Natur- und Ingenieurwissenschaften wie in der Medizin zweifellos - teilweise erheblich - über den Werten, die der Swets-Index ausweist.

Im Hinblick auf die Etatbedarfsermittlung, die Etatplanung und Etatverteilung in den einzelnen Bibliotheken können die Werte des Swets-Index komplementär zu dem jeweiligen lokalen Kostenindex herangezogen werden, der auf der Grundlage des jeweiligen Zeitschriftenerwerbungsprofils unter Einbeziehung der Währungsschwankungen und Beschaffungskosten die Kostenentwicklung des jeweiligen Zeitschriftenpakets an der betreffenden Universität dokumentiert.

Anmerkung:

1) Bibliotheksdienst 30 (1996), S. 466 - 477

Preisentwicklung in den Erscheinungsräumen (Abb. 1)
Preisentwicklung in den Fächergruppen (Abb. 2)
Preisentwicklung in den USA (Abb. 3)
Preisentwicklung in Großbritannien (Abb. 4)
Preisentwicklung in Deutschland (Abb. 5)
Preisentwicklung in den Niederlanden (Abb. 6)
Serials Price Increases 1997
Copyright by Swets & Zeitlinger bv

Publisher
region
SubjectNumber of
titles
In-/Decrease %
DomesticForeign
USASocial Sciences3.8115,274,87
Science2.0867,357,23
Medicine2.1948,378,49
Technology3.1836,997,06
Humanities1.6343,944,33
UKSocial Sciences2.3545,295,54
Science9238,3811,04
Medicine8879,4112,87
Technology2.0636,707,97
Humanities7866,096,02
Far EastSocial Sciences1513,004,71
Science1249,369,65
Medicine707,317,82
Technology1765,056,25
Humanities440,702,41
AustralasiaSocial Sciences1961,253,00
Science778,9211,59
Medicine846,3911,06
Technology1390,966,13
Humanities864,984,55
ScandinaviaSocial Sciences1081,544,52
Science617,347,67
Medicine884,484,57
Technology1171,623,53
Humanities692,862,78
FranceSocial Sciences6962,732,38
Science1887,236,94
Medicine2644,142,29
Technology4891,741,90
Humanities3312,262,28
GermanySocial Sciences4024,773,76
Science2608,739,23
Medicine3358,879,10
Technology4226,947,58
Humanities1994,525,03
ItalySocial Sciences2140,723,16
Science703,186,97
Medicine135-3,622,42
Technology2450,350,90
Humanities1763,584,23
SwitzerlandSocial Sciences6610,1410,21
Science685,415,19
Medicine965,265,34
Technology824,373,28
Humanities451,465,61
NetherlandsSocial Sciences29912,0114,83
Science37712,8819,77
Medicine19613,3220,47
Technology27515,1421,10
Humanities1087,138,32
Totals27.5497,668,85
USATotals12.9086,986,91
UKTotals7.0137,158,75
Far EastTotals5656,366,94
AustralasiaTotals5823,726,83
ScandinaviaTotals4434,155,02
FranceTotals1.9683,312,95
GermanyTotals1.6187,778,03
ItalyTotals8400,492,81
SwitzerlandTotals3575,315,22
NetherlandsTotals1.25513,1919,55
TotalsSocial Sciences8.2975,285,33
TotalsScience4.2348,8110,67
TotalsMedicine4.3498,9410,68
TotalsTechnology7.1917,288,25
TotalsHumanities3.4784,614,89

Average Prices:

The average price of serials for the main publishing areas is given below. This is the local domestic price only. As a number of publishers use foreign currencies, rather than the local currency for their foreign subscription rates, we are unable to give average prices for these.

SubjectUSAUKNetherlandsGermanySwitzerlandFrance
USDGBPNLGDEMCHFFRF
Social Sciences162,89156,54536,98201,02113,42994,87
Science446,471227,443324,831094,72673,701548,26
Medicine467,30588,071700,79443,88499,08746,64
Technology476,79470,451430,14282,28262,24966,64
Humanities74,49431,46311,78119,7287,28296,91
USDGBPNLGDEMCHFFRF
Average all Subjects295,51207,771732,54406,11354,73890,03


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