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Bewertungsbericht
zum Deutschen Bibliotheksinstitut (DBI), Berlin


Es trifft nicht zu, daß das DBI generell nicht dokumentiert, auf welchen Gebieten, d.h. welchen Problemkomplexen die Schwerpunkte der Nachfragen bei den Beratungsdiensten liegen und welche Zielgruppen vertreten sind. Das DBI geht hier allerdings pragmatisch und rationell vor nach der Erkenntnis, daß sich Zählungen und Erhebungen nur dort rentieren, wo sie den Mitarbeitern neue, ihnen nicht durch ihre tägliche Arbeit ohnehin bekannte Tatsachen liefern.

Richtig ist, daß nicht alle Beratungsdienste solche quantitativen Auswertungen betreiben und alle Fragen festhalten, vor allem nicht in den Bereichen, in denen die Beratungsarbeit von einer einzigen Person geleistet wird.

I.d.R. werden in allen Bereichen häufiger wiederkehrende Fragestellungen als FAQ - Frequently asked questions - festgehalten, um entsprechende Vorsorge treffen zu können oder standardisierte Antworten in schriftlicher Form zu entwickeln.

In den Beratungsdiensten, die sich nur an eine Zielgruppe richten - und das ist die Mehrheit, z.B. Kinder, Jugendliche, Schule, Fachstellen, Soziale Bibliotheksarbeit, Sacherschließung ÖB (alles ausschließlich für Öffentliche Bibliotheken) oder Formalerschließung, Bestandserhaltung, Erwerbung, wissenschaftliche Spezialbibliotheken (fast ausschließlich für wissenschaftliche Bibliotheken) - erübrigt sich natürlich die Protokollierung nach Zielgruppen ohnehin, während Bereiche mit sehr gemischten Zielgruppen, wie Management, neue Betriebsformen, Bibliotheksbau/Technik, durchaus akribisch genau im Sinne des Wissenschaftsrat Fragen und Fragesteller festhalten.

Man könnte also höchstens monieren, daß das DBI hier zu pragmatisch vorgeht, statt eine einheitliche, allerdings auch zeitaufwendige, Vorgehensweise zu wählen. Die Aussagen, die sich der Wissenschaftsrat von Letzterem verspricht, würde aber sicherlich jede DBI-Mitarbeiterin auch ohne Protokollierung machen können.


Stand: 27.11.97
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