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DBS-Indikatorenraster
Beispiel
Raster
Diskussion

Die Methodik

Das DBS-Indikatorenraster ist nichts anderes als eine statistische Auswertung aller Daten, die an die Deutsche Bibliotheksstatistik, Teil A, gemeldet wurden. Dazu sind drei Schritte notwendig:
  1. Indikatoren bilden
  2. Größenklassen bilden
  3. für jeden Indikator Quartile und Zentile berechnen

Schritt 1: Indikatoren bilden

Es werden aus den Daten der DBS - Grundfragebogen und Zusatzfragebögen - eine Reihe von Indikatoren gebildet. Das heißt: die absoluten Zahlen der Fragebögen werden zu einander in Beziehung gesetzt (Quotienten gebildet). Die für 1999 ausgewählten 20 Indikatoren sollten einen möglichst guten Überblick über die Arbeit der Bibliothek liefern, und zwar unter vier Gesichtspunkten:

  • Angebote
  • Nutzung der Angebote
  • Personal
  • Finanzen

Schritt 2: Größenklassen bilden

Die Gesamtzahl der Bibliotheken wird anhand der Einwohnerzahl in folgende Größenklassen eingeteilt:


über 400.000 EW (DBV-Sektion 1)
100.000 bis unter 400.000 EW (DBV-Sektion 2)
50.000 bis unter 100.000 EW (DBV-Sektion 3a)
20.000 bis unter 50.000 EW
10.000 bis unter 20.000 EW
5.000 bis unter 10.000 EW
1.000 bis unter 5.000 EW

Schritt 3: Quartile und Zentile berechnen

Separat für jede Größenklasse werden die Daten nun ausgewertet. Für jeden Indikator werden die sog. Quartile sowie die 5er und 95er Zentile berechnet. Dafür gilt folgende Vorgehensweise:

1. Alle vorliegenden Werte werden der Größe nach in einer Reihe geordnet. Beispiel : Der Indikator "Umsatz". Es liegen 23 Werte von 0 bis 9 vor:

0; 0,1; 0,2; 0,7; 0,9; 1; 1,2; 1,5; 1,7; 1,8; 1,9; 2; 3; 3,2; 3,7; 4; 4,5; 5; 6; 7; 7,5; 8; 9

2. Es werden die Werte bestimmt, die die Reihe genau vierteln. Diese Werte heißen die Quartile. Beispiel:

25% 50% 75%

0

0,1

0,2

0,7

0,9

1

1,2

1,5

1,7

1,8

1,9

2

3

3,2

3,7

4

4,5

5

6

7

7,5

8

9

Der Wert, der die Reihe halbiert (bei 50%, im Beispiel die 2), ist der Mittelwert oder auch Median. Genau 50% (die roten und die gelben) der Bibliotheken liegen darunter, genau 50% (die blauen und die grünen) liegen darüber. (Das arithmethische Mittel - der Durchschnitt - läge hier bei 3,2.)

Der Wert bei 25% (im Beispiel die 1) markiert das untere Viertel. Ein Viertel aller Bibliotheken  (das rote) liegt unter diesem Wert, drei Viertel liegen darüber.

Der Wert bei 75% (im Beispiel die 5) markiert das obere Viertel. Ein Viertel aller Bibliotheken (das blaue) hat bessere Werte, drei Viertel liegen darunter.

3. Damit klarer erkennbar wird, was insgesamt die Höchst- bzw. Mindestwerte sind, werden nun noch die obersten und untersten 5% berechnet. Beispiel:

5% 25% 50% 75% 95%

0

0,1

0,2

0,7

0,9

1

1,2

1,5

1,7

1,8

1,9

2

3

3,2

3,7

4

4,5

5

6

7

7,5

8

9

Der 5%-Wert sagt aus: 5% aller Bibliotheken liegen unter diesem Wert, haben also einen Umsatz von weniger als 0,1.

Der 95%-Wert sagt aus: 5% aller Bibliotheken liegen über diesem Wert, haben also einen Umsatz von über 8.

4. Die so berechneten Werte sind also Grenzwerte und teilen die Bibliotheken in insgesamt 6 Bereiche (analog der 6 Farben) auf, wobei eine Bibliothek auch genau auf dem Grenzwert liegen kann.

Eine Bibliothek kann jetzt also anhand dieses Rasters bestimmen, wo sie sich in Relation zu allen anderen Bibliotheken ihrer Größenklasse befindet.

Beispiele:

  • Eine Bibliothek mit einem Umsatz von 3,5 läge hier im grünen Bereich, d.h. über dem Mittelwert, aber nicht im oberen Viertel aller Bibliotheken.
  • Eine Bibliothek mit einem Umsatz von 0,8 läge hier im roten Bereich, also im unteren Viertel aller Bibliotheken.
  • Eine Bibliothek mit einem Umsatz von 9 läge hier im rosa Bereich, zählte also zu den 5% aller Bibliothek mit dem höchsten Umsatz.


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