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überzeugt. Die bisherigen Leistungen und Beurteilungen (...)
lassen qualifzierte fachliche Leistungen, überlegtes Handeln
und ein hohes Maß an Führungsqualitäten erwarten. Neben
ihren ausnahmslos mit sehr gut bewerteten Prüfungs- und
Examensergebnissen ist ihre geistes- und sozialwissenschaft-
liche Ausbildung eine ideale Kombination für eine wissen-
schaftliche Universalbibliothek wie Die Deutsche Bibliothek.“
Dem folgte der Verwaltungsrat, dem nur ein zweiter Kandidat
zusätzlich vorgestellt wurde. Und erneut: Allen Zweifeln zum
Trotz: eine richtige, belastbare und einmütige Entscheidung.
Zum Glück für die Auswählenden, für die Ausgewählte und
vor allem für die Deutsche Nationalbibliothek.
DR. KNUT NEVERMANN ist Staatssekretär für Wissenschaft der
Berliner Senatsverwaltung und war als Vertreter des Kulturstaats-
ministers Vorsitzender des Verwaltungsrats Der Deutschen Bibliothek.
WEGE, ZIELE,
MEILENSTEINE
In den vergangenen 15 Jahren ist viel passiert. In Sachen technologischer
Entwicklung. Im Bibliothekswesen. Und in der Deutschen Nationalbi-
bliothek selbstverständlich auch. Einige der vielen Wegbegleiter von Dr.
Elisabeth Niggemann berichten von ihren gemeinsamen Streckenab-
schnitten – sachlich, anekdotenhaft oder auch ganz persönlich.
Illustrationen
ANDREA RUHLAND
WURZELN IN DER GUTENBERG-ÄRA
Heute fragt man nach der Zukunft des gedruckten Buches.
Waren noch in den achtziger Jahren jene Bibliotheken inno-
vativ, die ofine in einem Verbund katalogisierten oder eine
elektronische Ausleihverbuchung besaßen, so haben heute
längst alle Bibliotheken sämtliche Geschäftsprozesse automa-
tisiert und bieten eine Vielzahl digitaler Services. Diese Ver-
änderungen waren nicht absehbar, als Elisabeth Niggemann
ihre Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst 1985 an
der Universitätsbibliothek Düsseldorf aufnahm. Zwar hatte
diese Bibliothek einen Neubau und war innovativ, doch die
Bibliothekspraxis wurzelte damals noch tief in der Gutenberg-
Ära. Unser gemeinsamer Berufsweg begann am 1. Oktober
1986 mit der Ausbildungsphase an der FHBD in Köln, die
zuvor Bibliothekarlehrinstitut hieß. In diesem Geist war auch
der Unterricht, bei dem die Bibliotheksgeschichte wegen der
neuen Anforderungen gerade von vier auf zwei Wochenstun-
den reduziert worden war, der Professor aber an seinem alten
Manuskript festhielt. In der Formalerschließung wurden
Preußische Instruktionen gelehrt und im EDV-Unterricht ging
es um Bits und Bytes. Für das mündliche Examen musste man
alle Details bis hin zum Panizzi-Stift wissen. In Arbeitsgruppen
wurde der umfangreiche Stof „gepaukt“, und anschließend
gönnte man sich bei „Früh im Viertel“ ein Kölsch zum Ent-
spannen. Diese Zeit schweißt zusammen. Unsere Arbeits-
gruppe, der auch Birgit Schneider angehört hat, trift sich seit-
her einmal jährlich. Dabei reden wir aber nicht über unseren
Beruf, denn dazu haben wir auf unseren Trefen bei nationalen
und internationalen Konferenzen, Projektmeetings usw. viel-
fältig Gelegenheit.
DR. AXEL HALLE ist Leitender Bibliotheksdirektor der Universi-
tätsbibliothek Kassel.
DIE GEBURT DER VENUS
Jede Personalauswahl ist hochkomplex. Was wissen wir wirk-
lich über die fachliche und persönliche Kompetenz eines
Menschen, wie stellen wir Kompetenzen fest, welches ist die
belastbare empirische Basis für unsere Einschätzung? Ein An-
forderungsprofl, ein Kriterienkatalog und ein Beurteilungsras-
ter lassen sich rasch defnieren – aber wie messen wir sie? So
betrachtet ist es eigentlich überraschend, wie viele Personalent-
scheidungen dann doch nachvollziehbar und erfolgreich sind.
Elisabeth Niggemann stieg aus einem engeren Kreis von fünf
Konkurrenten auf, wie – na ja – jedenfalls ein bisschen wie
Botticellis Venus aus Florenz, sozusagen im Winter. In der
Amtssprache der Findungskommission des Verwaltungsrates
der DDB heißt dies: Frau Dr. Niggemann habe mit ihren „prä-
zisen und fundierten Antworten auf die gestellten Fragen voll