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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 4, 98

Burgund: Bibliothèque Départementale de Prêt de Saône-et-Loire

Bericht über einen vierwöchigen Fachaufenthalt

Angelika Hesse

Im Rahmen des Austauschprogramms, das die Bibliothekarische Auslandsstelle beim DBI gemeinsam mit der Fédération Française de Coopération entre Bibliothèques durchführt, war ich vom 13. Oktober bis zum 7. November 1997 in der Bibliothèque Départementale de Prêt (BDP) de Saône-et-Loire in Charnay-lès-Mâcon zu Gast. Als Mitarbeiterin der Staatlichen Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz war es für mich interessant, eine Bibliothek zu besuchen, die ähnliche Aufgaben erfüllt wie die eigene Dienststelle.

Suzanne Rousselot, Leiterin der BDP1) Haut-Rhin mit Sitz in Colmar, hat die Ähnlichkeiten zwischen einer Fachstelle und einer BDP auf folgende Formel gebracht: "Fachstelle" + "Fahrbibliothek" + "Ergänzungsbibliothek" = "B.D.P"2). Sie wies aber zugleich darauf hin, daß damit die Aufgaben einer BDP nur unzureichend beschrieben werden, zumal die Departementsbibliotheken sehr unterschiedlich strukturiert sind, verschiedene Dienstleistungen anbieten und eine von den Entscheidungsträgern des jeweiligen Departements festgelegte Bibliothekspolitik betreiben3).

Auch die Staatlichen Fachstellen haben keine einheitliche Organisationsstruktur und nicht das gleiche Dienstleistungsangebot. Deshalb ist dieser Bericht nur ansatzweise ein Versuch, allgemeine Unterschiede zwischen dem deutschen und dem französischen Bibliothekswesen darzustellen oder Parallelen aufzuzeigen. In vielen Fällen werden die Dienstleistungen der BDP nur beschrieben, zum Teil bietet sich ein Vergleich zwischen der BDP de Saône-et-Loire und der Staatlichen Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz an.

Die BDP de Saône-et-Loire: Gründung - Gebäude - Ausstattung

In Frankreich gibt es 36.658 Gemeinden, davon 35.774 mit weniger als 10.000 Einwohnern, davon wiederum 32.000 mit weniger als 2.000 Einwohnern4). Um im ländlichen Raum die Literaturversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wurden 1945 die ersten BDP vom Erziehungsministerium gegründet. Der Aufbau der BDP, die zunächst Bibliothèques Centrales de Prêt (BCP) hießen, vollzog sich in den Departements unterschiedlich schnell. Erst 1982 wurden die letzten 17 BDP gegründet5), darunter auch die BDP des Departements Saône-et-Loire. 1986 zog sie in ein eigens für sie erbautes Gebäude mit einer Gesamtfläche von 1500 qm um. Die Architekten Schouvey und Gamard haben ein funktionales Gebäude entworfen, eine moderne Konstruktion, die Metall und Glas verbindet. In einer Selbstdarstellung beschreibt die BDP ihr Gebäude als "usine de livres".

Die einprägsame Konstruktion trägt wesentlich zur Bekanntheit der BDP de Saône-et-Loire bei. Deshalb wird für die hauseigene Publikation "Mots, Sons et Images" die große, gelbe Metallspirale, die sich auf der Stirnseite des Gebäudes befindet, als Logo mit hohem Wiedererkennungswert verwendet. Das vierseitige Blatt ist ansprechend gestaltet, bietet auf engem Raum viele Informationen und erscheint dreimal im Jahr6). Herausgeberin der Veröffentlichung ist die Direktorin der BDP, Marie-Christine Pascal.

Zur Zeit sind neben der Direktorin 16 Personen bei der BDP de Saône-et-Loire beschäftigt, davon 5 Bibliothekarinnen. Der "Fuhrpark" der BDP besteht aus 2 Bücherbussen sowie einem PKW-Kombi und 2 Personenwagen.

Der Medienbestand der BDP umfaßt derzeit etwa 200 000 Bücher, davon etwa 40 000 als Dauerleihgaben in den Bibliotheken des Netzes, hinzu kommen 12 500 CDs und Tonkassetten, ungefähr 2 500 Plakate und Poster sowie fast 100 Zeitschriften.

Die BDP in Charnay hat bereits 1987 EDV für die Verwaltung der Bestände eingeführt. Die Software LIBS 100 der Firma CLSI wird heutigen Anforderungen (z. B. Möglichkeit der Fremddatenübernahme) allerdings nicht mehr gerecht, so daß im März 1998 ein neues System installiert wird. Das System OPSYS bietet alle Module eines modernen EDV-Bibliothekssystems und läuft unter Windows 95. Es war 1996 bereits in 44 der 96 französischen BDP im Einsatz7).

Die Aufgaben der BDP de Saône-et-Loire

Die BDP de Saône-et-Loire hatte im letzten Jahr einen Gesamtetat von 2.593.188 FF (ca. 777.956 DM). Nicht eingeschlossen sind darin die Personalausgaben. Für die Anschaffung von Büchern und anderen Medien standen 736.340 FF (ca. 220.902 DM) zur Verfügung, außerdem Mittel in Höhe von ungefähr 273.716 FF (ca. 82.115 DM) für den Erwerb von Medien für die sogenannten "Centres de Ressources" (kommunale Bibliotheken in zentralen Orten mit regionaler Bedeutung) und die "bibliothèques intercommunales" ("kommunale Verbünde"). Dieser jährliche Zuschuß der Direction du livre et de la lecture (DLL) wird statistisch zum Etat der BDP gerechnet, da die für diese Mittel gekauften Medien Eigentum der BDP bleiben und nur als sogenannte Dauerleihgaben (dêpots permanents) an die Bibliotheken gehen8).

Die Höhe des Erwerbungsetats macht deutlich, daß es sich bei der BDP nicht um eine kleine "Ergänzungsbücherei" handelt, wie dies in deutschen Fachstellen meist der Fall ist9), sondern daß die Ausleihe von Medien nach wie vor eine zentrale Rolle spielt. Allerdings, darüber ist man sich in Frankreich auch einig, ist dies schon lange nicht mehr die einzige Aufgabe der zentralen Departementsbibliotheken. Eine wichtige Funktion wird darin gesehen, die Bibliotheksnetze auf Departementsebene weiterzuentwickeln und die kommunale Politik für das Lesen zu fördern10).

Auch die Leiterin der BDP de Saône-et-Loire beschreibt die BDP in der Nullnummer von "Mots, Images et Sons" als "Kopf" eines Bibliotheksnetzes und als eine Institution, die aktiv die Entwicklung dieses Netzes betreibt, indem sie Schwerpunkte dieser Entwicklung definiert und die kommunale Kooperation fördert. Außerdem betont sie, daß die BDP eine Beratungseinrichtung und eine Institution der Aus- und Weiterbildung für die Verantwortlichen in den Bibliotheken ist. Diese Aufgabendefinition der BDP de Saône-et-Loire weist viele Übereinstimmungen mit dem neuen Papier der Fachkonferenz der Staatlichen Büchereistellen11) auf.

Eine solch einheitliche Zielbestimmung aller BDP wäre allerdings nach meinen Erfahrungen in Frankreich kaum möglich. Zwar gibt es seit 1987 eine jährliche Zusammenkunft der Direktoren der Departementsbibliotheken, auf der regelmäßig über die Perspektiven der Arbeit der BDP diskutiert wird. Aber die Marschrichtung jeder einzelnen Bibliothek wird ausschließlich vom Conseil Général und dessen Präsidenten festgelegt. Hier liegt ein wesentlicher Unterschied zu den Verwaltungsstrukturen in Deutschland. Während die Regierungsbezirke (vergleichbar mit den Departements) in Deutschland Verwaltungsbezirke sind, haben die Departements ein gewähltes Parlament, den bereits erwähnten Conseil Général. Das Departement ist in Frankreich bis heute aus historischen Gründen eine politisch sehr bedeutsame Gebietskörperschaft, ist doch auf dieser Ebene seit der französischen Revolution die regionale Vertretung der Zentralregierung, die Präfektur, angesiedelt. Die Regionen (vergleichbar mit den deutschen Bundesländern) dagegen erlangten erst 1982 durch das Dezentralisierungsgesetz eine größere Bedeutung. Sie erhielten damals erstmals einen eigenen Etat, der allerdings bis heute wesentlich geringer ist als der Etat der Departements12). Letztere sind Träger der BDP und entsprechend fallen alle politischen Entscheidungen, die die BDP betreffen, auf dieser Ebene, während in Deutschland die Länder die Ziele der Bibliothekspolitik der Fachstellen formulieren.

In Frankreich bestimmt der jeweilige Conseil Général, für welche Gemeinden "seine" BDP zuständig ist. Nach den Vorgaben des Dezentralisierungsgesetzes und dessen Ergänzungen sind die BDP ausschließlich für kommunale Bibliotheken in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern zuständig. Im Departement Saône-et-Loire hat man sich für die strikte Einhaltung dieser Grenze entschieden13). Dort gibt es insgesamt 566 Gemeinden dieser Größenordnung. Nicht alle Gemeinden werden automatisch von der BDP betreut. Als Beratungseinrichtung steht sie zwar allen Verwaltungen zur Verfügung, die an die Einrichtung oder den Ausbau einer kommunalen Bücherei denken, aber die Dienstleistungen, die die BDP bietet, können nur die Gemeinden in Anspruch nehmen, die einen Vertrag mit der BDP bzw. mit dem Conseil Général über die Zusammenarbeit abschließen. Die Gemeinden müssen sich darin

u. a. verpflichten, für die Bibliotheken einen eigenen Raum zur Verfügung zu stellen, der leicht zugänglich und gut beschildert ist. Die Bücherei muß an mindestens 2 Tagen in der Woche geöffnet und die Ausleihe muß gebührenfrei sein14). Auch das Vorhandensein eines Erwerbungsetats ist unabdingbar.

Die BDP verpflichtet sich im Gegenzug dazu, ihre Dienstleistungen gratis anzubieten. Zu den Dienstleistungen gehören u. a. die Bereitstellung und Lieferung von Blockbeständen und die Besorgung von gewünschten Einzeltiteln, die Beratung der Verwaltungen und der Büchereileiter und die Organisation der Aus- und Weiterbildung des Büchereipersonals.

"L'intercommunalité"

Direkt betreut werden von der BDP de Saône-et-Loire derzeit 119 Bibliotheken, diesen Bibliotheken angeschlossen sind 136 sogenannte "Relais de Lectures", im weitesten Sinne eine Art von Zweigstellen. Diese Form der Zusammenarbeit ist Bestandteil der Politik der sogenannten "intercommunalité". Was ist darunter zu verstehen?

Wie bereits oben erwähnt, hat Frankreich eine Vielzahl von kleinen Gemeinden: 22.498 Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern, 11.000 Kommunen mit 500 bis 2.000 Einwohnern15). Seit vielen Jahren schon versucht die Zentralregierung durch verschiedene Gesetze, den Zusammenschluß der Gemeinden zu funktionsfähigen Gebietskörperschaften voranzubringen. Eine Eingemeindungsreform, die per Verwaltungsanordnung den Zusammenschluß von Gemeinden festlegen wollte (wie dies in den deutschen Bundesländern geschehen ist), scheiterte Anfang der 70er Jahre16). Tradition haben in Frankreich freiwillige Zusammenschlüsse im Bereich der Wasserversorgung, der Müllentsorgung und ähnlichen kommunalen Aufgaben. Manche Gemeinden haben sich darauf geeinigt, gemeinsam für den Brandschutz, Schultransporte und andere Infrastrukturmaßnahmen zu sorgen17). Mit dem Gesetz zur Dezentralisierung wurden zusätzliche Aufgaben, die früher zentral erledigt wurden, auf die anderen Gebietskörperschaften (auf die Regionen, die Departements und die Gemeinden) übertragen. Man hatte allerdings viel zu wenig berücksichtigt, daß die Gleichbehandlung aller Gemeinden, die finanziellen und personellen Möglichkeiten gerade der kleinen Kommunen bei weitem überstieg. Die Zersplitterung des ländlichen Raums in viele Kleinstgemeinden ist aber angesichts eines zusammenwachsenden Europas für die Entwicklung des ländlichen Raumes kontraproduktiv. Aus diesem Grund wurde 1992 ein neues Gesetz zur Förderung der Interkommunalität verabschiedet. Man erhofft sich, durch die Initiierung von Gemeindezusammenschlüssen eine bessere Verteilung der Ressourcen und auch der Ausgaben zu erreichen. Bereits in den Gesetzen zur Dezentralisation war dies vorgesehen, doch handelte es sich dabei um eher kooperative Modelle der Zusammenarbeit, während nunmehr eine "intercommunalité-intégration" angestrebt wird, eine Zusammenarbeit der Kommunen, die zu einer gemeinsamen Politik der zusammengeschlossenen Gemeinden führt, um die Entwicklung der ländlichen Regionen voranzutreiben. Erstmals sieht dieses Gesetz auch eine spezielle finanzielle Ausstattung dieser "communauté de communes" vor. Man erwartet, daß diese neuen finanziellen Strukturen zur Umstrukturierung der kommunalen Landschaft hin zu größeren Gebietskörperschaften beitragen werden. Grundlage all dieser kommunalen Kooperationsgemeinschaften ist jedoch die Freiwilligkeit. Jedes Departement wurde zwar per Gesetz verpflichtet, ein Schema der kommunalen Zusammenarbeit zu entwerfen, dieses Papier hat jedoch keinen bindenden, sondern nur empfehlenden Charakter18).

Das Initiieren von "communautés" hat in Frankreich eine hohe politische Priorität, weshalb auch die Direktoren der BDP, auch die Leiterin der BDP de Saône-et-Loire, dieser Politik einen hohen Stellenwert beimessen19).

Im Netz der BDP de Saône-et-Loire gibt es, wie oben bereits erwähnt, derzeit 49 "bibliothèques intercommunales". Die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, die Sitz der "bibliothèque intercommunale" ist, und den Gemeinden, die ein "Relais de Lecture" eingerichtet haben, wird vertraglich geregelt, zum einen zwischen den Gemeinden untereinander, zum anderen durch einen Vertrag mit dem Conseil Général. In diesem Vertrag werden u. a. folgende Punkte festgelegt:

Die kleine Gemeinde richtet eine sogenannte "Relais de Lecture" ein; diese wird von einer ehrenamtlichen, qualifizierten Kraft geleitet.

Die Gemeinde stellt einen Etat für den Erwerb von Medien zur Verfügung, mindestens 3,50 FF je Einwohner, der zum Teil der Gemeinde mit der Hauptbibliothek zur Verfügung gestellt wird.

Die interkommunale Bibliothek erhält für den Medienerwerb von der BDP gesonderte Zuschüsse, jedoch erst ab der zweiten angeschlossenen Bibliothek.

Bereits bei der ersten angeschlossenen Bibliothek hat die interkommunale Bibliothek einen Anspruch auf die Erhöhung der Blockausleihe um 100 Bände, für jede weitere Bibliothek erhöht sich der Umfang des Blocks um weitere 100 Bände.

Die interkommunale Bibliothek stellt dafür den angeschlossenen Bibliotheken regelmäßig Leihbestände zur Verfügung und leitet die Bestellungen von einzelnen Titeln an die BDP weiter.

Die Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeiter der "Relais" können ebenso wie die Mitarbeiter der anderen Gemeindebüchereien oder der interkommunalen Bibliotheken an den Fortbildungskursen und den jours d'études der BDP bzw. des Centre Departementale de la la Lecture Publique (CDLP) teilnehmen20).

Die "Navette" und die Bücherbusse

Neben den oben erwähnten politischen Zielen, die mit der Förderung der Interkommunalität verfolgt werden, hat diese Zusammenarbeit auch einen praktischen Effekt. Es wäre der BDP weder vom Personal noch von der Ausstattung her möglich, alle Gemeinden des Departements Saône-et-Loire in das Netz aufzunehmen. Zu den gut ausgebauten Dienstleistungen der BDP de Saône-et-Loire gehört nämlich die Belieferung der Büchereien durch die sogenannte "Navette", ein Service, der lediglich noch in einer anderen BDP in Frankreich angeboten wird21). Jede dem Bibliotheksnetz angeschlossene Bücherei hat eine Art "Postfach" bei der BDP, Plastikkisten in der Größe der in Deutschland üblichen Kisten für die Belieferung des Buchhandels. Diese Kisten werden regelmäßig mit der gesamten Post bestückt und in einem eigens mit einem Regal ausgestatteten PKW-Kombi transportiert. Alle Büchereien sind mit sogenannten "boîtes á livre" ausgestattet, die speziell für die BDP de Saône-et-Loire hergestellt wurden. Zu diesen "Briefkästen" haben die Fahrer der BDP und die Büchereileiter einen Schlüssel. Die Kisten können somit ausgetauscht werden, ohne daß die Anwesenheit eines Büchereileiters erforderlich ist. Jede Bibliothek wird alle zwei Wochen angefahren.

Die BDP besitzt außerdem zwei Bücherbusse, um regelmäßig die Büchereien anzufahren. Es gibt keine Direktausleihe an die Leser, sondern in den Bussen können die Büchereiteams direkt vor Ort ihre Blockausleihe austauschen. Die beiden Busse haben einen Bestand von je etwa 3.000 bis 3.500 Büchern, wobei ein Bus nur mit Kinder- und Jugendliteratur ausgestattet ist, einer nur mit Literatur für Erwachsene. In der Regel werden die Bibliotheken dreimal im Jahr mit den Bücherbussen besucht.

Die Ausleihe von Blockbeständen

Die Büchereileiter können die Leihbestände auch direkt in der BDP austauschen. Bezüglich der Anzahl der Bände, die bei einer Blockausleihe ausgeliehen werden können, gibt es klare Vorgaben, die sowohl für die Ausleihe im Bücherbus als auch für die Ausleihe bei der BDP gelten. Abhängig ist die Anzahl der Bücher vor allem von der Anzahl der versorgten Einwohner, der Höhe des Buchetats - ohne Etat kein Leihbestand - und von der Anzahl der angeschlossenen Bibliotheken bei den "bibliothèques intercommunales".

Auch die Ausleihe von CDs und Kassetten ist auf eine Höchstzahl - zwischen 400 und 700 Medien - begrenzt. Diese können nur direkt in der BDP ausgewählt werden.

Der Bestand der Discothèque (Erwerbungsetat 100 000 FF im Jahr) steht derzeit nur 7 Bibliotheken zur Verfügung. Um ausleihen zu können, müssen Bibliotheken folgende Voraussetzungen erfüllen:

- Die Bibliothek ist eine "Bibliothèque Centre de Ressources", das heißt eine Bibliothek mit überregionaler Bedeutung, die auch Leser im Umkreis bedient, und hauptamtlich-fachlich geleitet wird.

- Es muß die Möglichkeit in der Bibliothek geben, CDs zu hören. Für die Geräteausstattung gibt es Zuschüsse des Conseil Général.

- Die Gemeinde selbst muß einen Etat von 1 FF je Einwohner für den Kauf von CDs zur Verfügung stellen, zusätzlich zum Buchetat.

- Die BDP vertritt die Politik, daß ein CD-Bestand erst dann einen Sinn hat, wenn dieser dem Benutzer eine Auswahl ermöglicht. Die Bereitstellung von 20 oder 30 CDs wird aus diesen Gründen abgelehnt. Wenn kleine Büchereien dennoch CDs anschaffen, können sie nicht mit Zuschüssen durch den Conseil Général für Abspielgeräte rechnen.

Zuschüsse für die Bibliotheken

In der Ausleihe von Blockbeständen aus den zentralen Ergänzungsbüchereien der Staatlichen Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz und der Landesbüchereistelle in Koblenz sieht das Land Rheinland-Pfalz eine indirekte Bezuschussung der kleinen Büchereien des Landes. Aus diesem Grund sind die Bestände der beiden Büchereistellen im Vergleich zu den Ergänzungsbüchereien der anderen deutschen Fachstellen relativ groß (Neustadt: ca. 43.000 ME, Koblenz: ca. 67.000 ME). Diese Haltung wird auch vom Conseil Général des Departements Saône-et-Loire und damit auch von der BDP de Saône-et-Loire vertreten. Engagierte Bibliothekspolitik der Kommunen wird deshalb zunächst einmal mit der Bereitstellung von größeren Leihbeständen belohnt. Es gibt allerdings zusätzliche Subventionen für den Medienerwerb, für Mobiliar, für EDV, für eine "Multimedia-Station" bzw. Internet-Anschluß und für Material.

Offiziell vergeben werden die Zuschüsse vom Conseil Général, aber die gesamte Abwicklung läuft über die BDP. Auf deren Empfehlung entscheidet der Conseil Général im Rahmen von zwei Versammlungen im Frühjahr und im Herbst über die Vergabe der Mittel. Grundsätzlich gelten für alle Zuschüsse zwei Bedingungen:

Für Mobiliar und die Einrichtung von Bibliotheken können außerdem noch Zuschüsse beim Conseil Régional von Burgund und bei der D.R.A.C. (Direction régionale des affaires culturelles - Zuschüsse des Staates) beantragt werden. Der Conseil Régional übernimmt bis zu 50 % der Kosten, die D.R.A.C. bis zu 20 %. Mit den Zuschüssen des Departements zusammen werden bis zu 70 % der Einrichtungskosten bezuschußt, maximal bis zu 100.000 FF. Es gibt außerdem noch staatliche Zuschüsse für den Bau von Bibliotheken, an deren Vergabe die BDP nicht beteiligt ist.

Auch für die EDV können Zuschüsse des Conseil Régional und der D.R.A.C beantragt werden. Die Gesamtzuschüsse dürfen nach Auskunft der Sachbearbeiterin 80 % Prozent der Gesamtkosten nicht übersteigen.

Der "Service de Télédocumentation"

Dieser Service wurde 1986 vom früheren Direktor der BDP, Bertrand Calenge, initiiert. Es gibt bereits einige empirische Studien, da die BDP de Saône-et-Loire die erste BDP war, die einen solchen Service anbot23). Die Auswertung der Anfragen war von Beginn an geplant, die Vordrucke für die Anfragen wurden entsprechend entworfen. Seit der Dienst besteht, wurden sowohl alle Anfragen als auch alle Antworten statistisch erfaßt und aufbewahrt.

Als Anfragen für den "Service de Télédocumentation" gelten thematische Anfragen oder Titelwünsche mit ungenauen oder unvollständigen bibliographischen Angaben. Durch den Vordruck, den die Leser ausfüllen müssen (bei Minitel ist es eine Maske, die ausgefüllt wird), wird die Suche nach den gewünschten Büchern erleichtert. Zum einen wird danach gefragt, welches Niveau die Veröffentlichung haben soll (Einführung, populäres Sachbuch, Fachbuch), zum anderen wird gefragt, für welchen Zweck die Veröffentlichung genutzt werden und für welches Alter sie geeignet sein soll.

Für den "Service" stehen im Jahr 50.000 FF zur Verfügung, zum einen für den Aufbau eines umfangreichen Nachschlagebestandes, um so die Fragen nach einführenden Informationen beantworten zu können, zum anderen für die Bestellung von einzelnen Titeln auf Grund von Nachfragen.

"Demandes d'ouvrages"

Getrennt bearbeitet werden die sogenannten "demandes d'ouvrages". Hierunter werden bei der BDP alle Anfragen nach einem bestimmten Titel, von dem Autor und Titel bekannt sind, verstanden. Bestellt werden kann mit einem Vordruck oder über Minitel. Hierzu benötigt die bestellende Bibliothek lediglich ein Paßwort.

Vorhandene Bücher werden sofort verbucht und mit der nächsten "Navette" auf den Weg gebracht. Ausgeliehene Bücher werden reserviert. Die Rückforderung an die besitzende Bibliothek und eine Benachrichtigung an die bestellende Bibliothek werden in die entsprechenden Postfächer der "Navette" verteilt. Ist ein Buch nicht im Bestand, wird es gekauft. Dem zuständigen Bibliothekar steht zu diesem Zweck ein monatliches Budget von ca. 1.000 FF zur Verfügung. Bedingung für den Buchkauf ist, daß es kein zu spezieller Titel und nicht zu teuer ist.

Ist ein Buch nicht mehr lieferbar oder ist es zu speziell, bietet man dem Leser an, das Buch über Fernleihe zu bestellen. Das Verfahren der Fernleihbestellung ist ausgesprochen zeitaufwendig und umständlich. Das Angebot wird dementsprechend wenig genutzt.

Im Jahr werden in der BDP ca. 8.500 "demandes d'ouvrages" beantwortet und etwa 1.400 "demandes télédocumentation". In der Staatlichen Büchereistelle werden diese beiden Arbeitsgebiete als Arbeitsgebiet "Fernleihe" zusammengefaßt und entsprechend auch von einer Person bearbeitet. Insgesamt waren es 1996 in Neustadt etwa 8.000 Bestellungen. Sowohl der finanzielle als auch der personelle Aufwand für diese Dienstleistung sind bei der BDP wesentlich höher. Es ist ein sehr effektiver und gut organisierter Service, der den Bibliotheken auch in den kleinen Gemeinden garantiert, daß sie ihren Lesern zu fast allen Themen Literatur liefern können. Die Bearbeitungsdauer ist vergleichsweise lang, da alle Bestellungen, Reservierungen und andere Mitteilungen über die "Navette" ausgeliefert werden. Auch bei "dringenden Anfragen" werden Bücher oder Artikel nicht per Post geschickt. Die Dauer der Bearbeitungszeit wird von den französischen Kollegen selbst als Schwachpunkt gesehen. Angedacht ist eine Beschleunigung z. B. durch die Nutzung von elektronischer Post. Ein E-Mail-Anschluß ist seit Oktober 1997 vorhanden, wurde aber für den "Service de Télédocumentation" während meines Aufenthaltes noch nicht genutzt.

Ausstellungen der BDP : die "Bücherkoffer"

Die BDP verleiht, wie auch die meisten Staatlichen Büchereistellen in Deutschland, Ausstellungen an Büchereien, jedoch nur an solche, die zum Netz der BDP gehören. Die derzeit insgesamt etwa 50 Ausstellungen dürfen von den ausleihenden Bibliotheken keinen anderen Institutionen zur Verfügung gestellt werden. Die Ausstellungen sind in Koffern untergebracht, für die Poster gibt es außerdem noch eine Mappe. Von der BDP werden auch reine Bilderausstellungen ausgeliehen sowie die für die Aufhängung erforderlichen Ausstellungsgitter. Alle Bibliotheken erhalten jedes Jahr einen Katalog, in dem für alle Ausstellungen die einzelnen Medien (Kurztitel) aufgelistet sind.

Aus- und Weiterbildung der Büchereileiter

Auch in Frankreich werden die meisten kleinen Büchereien ehrenamtlich geleitet. Insgesamt sind im Netz der französischen BDP 30.000 Freiwillige tätig, davon sind 95 % Frauen24). Nach Auffassung von Blanchard ist die Ehrenamtlichkeit heute allerdings kein Problem mehr. Die Frage stelle sich nicht mehr nach bezahlter oder unbezahlter Kraft, sondern nach qualifiziert und nicht-qualifiziert25). In der Ausbildung, insbesondere der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, sieht die BDP de Saône-et-Loire eine ihrer wichtigsten Aufgaben.

Die Ausbildung wird nicht direkt von der BDP organisiert, sondern vom CDLP (Centre Départementale de Lecture Publique), einer Außenstelle der ABF (Association des Bibliothécaires Français). Das CDLP trägt zusätzlich den Namen "association des amis de la BDP".

Der Verein übernimmt u. a. die Erstausbildung der Bibliotheksmitarbeiterinnen (Diplôme ABF = Diplôme d'Auxiliaire de bibliothèque), die Weiterbildung des Bibliothekspersonals, die Lieferung von Büchereimaterialien, Fachliteratur sowie die Ausarbeitung gemeinsamer Aktionen, um die Zusammenarbeit der Bibliotheken zu fördern. Außerdem initiiert er die Gründung von Arbeitsgruppen für die Weiterentwicklung des öffentlichen Bibliothekswesens und unterstützt jegliche Art von Öffentlichkeitsarbeit rund um die Bibliotheken.

1996 hatte der Verein 80 Einzelmitglieder (Bibliotheksmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie politisch Verantwortliche). Außerdem waren 219 Kommunen Mitglied. Der Beitrag für die Kommunen beträgt 0,85 FF pro Einwohner, höchstens jedoch 2.700 FF im Jahr, für kommunale Verbünde bis 5.000 Einwohner maximal 3.700 FF im Jahr und für kommunale Verbünde über 5.000 Einwohner maximal 4.200 FF im Jahr.

Da es für jede Art von Subvention erforderlich ist, daß die Bücherei von einer Kraft geleitet wird, die ein ABF - Diplom hat, sind die Gemeinden bereit, Mitglied zu werden, zumal es auch einige Vergünstigungen für die Mitglieder (z. B. Erstattung von Fahrtkosten zu Veranstaltungen oder zur BDP durch den Conseil Général) gibt. An den Kursen zur Erreichung des ABF-Diploms dürfen ausschließlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden teilnehmen, die Mitglied im Verein sind.

Es finden pro Jahr zwei Kurse statt. Man versucht die Teilnehmerzahl je Kurs auf 20 zu beschränken, deshalb gibt es bereits Wartelisten für die Teilnahme an den Kursen. Es sind 20 Kurstage mit insgesamt 120 Unterrichtsstunden, außerdem ein fünftägiges Praktikum in einer Bibliothek, die hauptamtlich-fachlich geleitet wird26). Es werden alle Aspekte der Bibliotheksarbeit behandelt. Übungen zur Katalogisierung und zur Dezimalklassifikation (Dewey) gehören ebenso dazu wie theoretische Vorträge u. a. zu den Themen "Buchmarkt", "Kinder- und Jugendliteratur", "Veranstaltungsarbeit", "EDV", "Internet und Multimedia". Alle Kursinhalte sind Bestandteil einer schriftlichen und mündlichen Prüfung.

Betreut wird der gesamte Bereich Ausbildung in der BDP von einer Bibliothekarin, angestellt von der ABF (60 %-Stelle). Die BDP stellt das Büro und alle Arbeitsgeräte und -materialien zur Verfügung. Außerdem beteiligen sich die bibliothekarischen Mitarbeiterinnen an der Durchführung der Kurse. Die gesamte Ausbildung basiert also auf einer engen Kooperation zwischen der BDP, dem Bibliotheksverband, dem Verein der Freunde der BDP sowie dem Conseil Général.

Durch diese Ausbildung wird in fast allen Bibliotheken des Bibliotheksnetzes ein gewisser Qualitätsstandard erreicht. Immerhin werden im Netz der BDP

85 % der Bibliotheken von Personen geleitet, die zumindest das ABF-Diplom besitzen. Bei den Kolleginnen ist man sich darüber im klaren, daß diese Ausbildung keine komplette Fachausbildung ist, auch wenn die ehrenamtlichen Leiter sich "bibliothécaires" nennen. Es ist auch keineswegs so, daß die BDP sich in größeren Gemeinden mit der Ausbildung nach dem ABF-Diplom zufrieden gibt. Bereits ab 3.000 Einwohnern befürworten die Mitarbeiterinnen der BDP eine hauptamtlich angestellte Kraft27). Dieser Empfehlung folgen viele Kommunalverwaltungen, so daß zumindest sogenannte "agents du patrimoine" halbtags angestellt werden. Auch in kleinen Orten werden die Bibliotheken also von Personal betreut, das eine Fachausbildung (vergleichbar etwa mit der deutschen Ausbildung zur Bibliotheksassistentin) hat.

Neben dieser Grundausbildung werden vom CDLP in der BDP außerdem sogenannte "Journées de Sensibilisation" angeboten, bei denen auf Vorschlag der BDP unterschiedliche Themen (z. B. Reparatur von Büchern, Konzeption einer Ausstellung usw.) angeboten werden. Die sogenannte Ausbildung "Post ABF" steht nur denjenigen Büchereileitern offen, die bereits das ABF-Examen abgelegt oder eine höherwertige Qualifikation haben. Diese Fortbildung baut auf den Grundkenntnissen auf und behandelt meistens literarische Themen (Kriminalromane, Science-Fiction, zeitgenössische europäische Literatur...).

Im Oktober jeden Jahres findet ein "Journée d'étude" statt, auf dem aktuelle Fragen diskutiert werden. An diesem nehmen sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich tätige Büchereileiterinnen und -leiter teil.

In diesem Jahr behandelte dieser Studientag, der im Schloß von Le Creusot stattfand, das Thema "La vulgarisation scientifique". Unterschiedliche Referenten beschäftigten sich am Vormittag mit der Frage, wie Wissenschaft allgemeinverständlich dargestellt werden kann und wie die wissenschaftlichen Themen so popularisiert werden können, daß eine öffentliche Diskussion darüber stattfindet, an der sich die Bürger beteiligen können. Am Nachmittag gab es konkrete Tips zum Bestandsaufbau. Fortbildungsveranstaltungen zum Thema "Bestandsaufbau" werden häufig durchgeführt, da es in Frankreich nach Auskunft der Kolleginnen keine zentralen Besprechungsdienste für Öffentliche Bibliotheken gibt, die mit den von der ekz und der Lektoratskooperation herausgegebenen Informationsdiensten vergleichbar wären.

Das Netz der BDP - Statistik

Angesichts der vielfältigen Aufgaben, die die BDP wahrnimmt, wundert man sich, wie dies mit nur 16 Planstellen möglich ist. Dies liegt vor allem daran, daß die BDP finanziell und technisch gut ausgestattet ist und die Arbeitsabläufe oft sehr straff durchorganisiert sind. Deutlich wurde auch, daß die Kolleginnen und Kollegen bibliothekspolitisch an einem Strang ziehen und ein klares Konzept für die Förderung des Bibliothekswesens im ländlichen Raum haben. Die Entwicklung des Netzes der BDP macht Fortschritte, und wenn die kommunalen Öffentlichen Bibliotheken in Rheinhessen-Pfalz bezüglich der Ausstattung, der Finanzen und des Personals nur annähernd die gleichen Zahlen erreichen würden, wie die kommunalen Bibliotheken im Departement Saône-et-Loire, wären wir in Rheinhessen-Pfalz schon einen ganzen Schritt weiter.

1996 wurden im Durchschnitt in den Gemeinden, die zum Netz der BDP gehören, ungefähr 10 FF im Jahr für den Buchkauf ausgegeben. In den Büchereien im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz28) waren es gerade einmal 1,23 DM. In jeder Bibliothek sind im Durchschnitt 2,4 Medien vorhanden, in Rheinhessen-Pfalz nur 0,87 Medien. Die Zahl der Entleihungen liegt im Departement Saône-et-Loire bei durchschnittlich 4,18 Medien pro Einwohner, im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz bei 1,72 Medien je Einwohner. Fast 20% der Einwohner der Orte, die eine Bibliothek haben, sind aktive Nutzer der Büchereien.

Beeindruckend ist auch die Zahl der Öffnungsstunden. Dies sind im Durchschnitt wöchentlich mehr als 7 Stunden. In Büchereien in Kommunen mit weniger als 1.000 Einwohnern sind es mehr als 4 Stunden, in Gemeinden mit mehr als 3.000 Einwohnern fast 15 Stunden. Diese Zahlen liegen wesentlich höher liegen als die Vergleichszahlen in Rheinhessen-Pfalz.

Fazit

In diesem Praktikum habe ich eine BDP kennengelernt, deren Arbeit in vielen Bereichen vorbildlich ist. Für die Arbeit in unserer Dienststelle konnte ich manche Anregung mitnehmen. Im Rahmen dieses Aufenthaltes habe ich auch einige kleine Büchereien und Stadtbibliotheken besucht. Es würde jedoch den Rahmen dieses Beitrags sprengen, auch darüber zu berichten.

Der Blick über die Grenze in das Nachbarland Frankreich hat sich gelohnt, und er wird sich sicher auch in Zukunft lohnen. Es bleibt deshalb zu hoffen, daß die Bibliothekarische Auslandsstelle beim DBI die Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn weiterhin fortführen oder gar intensivieren kann. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Kolleginnen der Bibliothekarischen Auslandsstelle und der Fédération Française de Coopération entre Bibliothèques ganz herzlich dafür bedanken, daß sie diesen Aufenthalt ermöglicht haben.

1) Die Abkürzung BDP wird im folgenden durchgängig benutzt, da seit 1992 die Departementsbibliotheken die offizielle Bezeichnung "Bibliothèque Départementale de Prêt" tragen. Allerdings nennen sich einige auch nur "Bibliothèque Départementale" oder aber, wegen des umfangreichen Medienangebots "Médiathèque Départementale", vgl. Caraco, Alain: Dix ans après. L'évolution des Bibliothèques Départementales depuis la décentralisation. In: Bulletin des Bibliothèques de France, 42 (1997) 5, S. 16 - 20, hier S. 20.

2) vgl. Rousselot, Suzanne: Les Bibliothèques Départementales de Prêt: Des "Fachstellen" à la Française. In: Bibliothekskultur entwickeln. 50 Jahre Staatliche Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen Freiburg. Freiburg 1995, S. 67 - 74, hier S. 67.

3) so auch Blanchard, Martine: Quelles missions pour les Bibliothèques Départementales de Prêt? in: Bulletin des Bibliothèques de France, 42 (1997) 5, S. 8 - 15.

4) Angaben nach Rousselot, Suzanne: Die Arbeit der BCPs (Bibliothèques Centrales de Prêt) in Frankreich. In: BIBLIOTHEKSDIENST 26 (1992), S. 1886 - 1893, hier S. 1887.

5) ausführlich zur Geschichte der BDP, siehe Gabel, Gernot: Die Literaturversorgung der ländlichen Bevölkerung Frankreichs, 1945 - 1995. In: Bibliothek in Forschung und Praxis, 20 (1996) 3, S. 365 - 370.

6) nach Caraco gaben 1996 insgesamt 37 der 96 französischen BDP eine eigene Publikation heraus, die nach Ansicht des Autors alle graphisch sehr gut gestaltet sind. Caracao, a.a.O., S. 20.

7) so Caraco, a.a.O., S. 19. Informationen zu OPSYS findet man unter http://www.opsys.fr/docs/base/entrepr.htm

8) Alle statistischen Daten wurden dem offiziellen Jahresbericht der BDP von 1996 entnommen.

9) vgl. Deutsche Bibliotheksstatistik 1996, Teil D, Berlin 1997, S. 178 ff.

10) vgl. Blanchard, a.a.O., S. 8.

11) Die Staatlichen Fachstellen, ihr Auftrag und die Leistungen der Länder für das öffentliche Bibliothekswesen der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. von der Fachkonferenz der Staatlichen Büchereistellen in Deutschland, Rendsburg, Koblenz 1997.

12) siehe dazu Kempf, Udo: Von de Gaulle bis Chirac. Das politische System Frankreichs. Opladen 31997, S. 291 u. Mabileau, Albert: Kommunalpolitik und -verwaltung in Frankreich. Das "lokale System" Frankreichs. Basel 1996, S. 45.

13) In anderen Departements wird zum Teil eine andere Bibliothekspolitik verfolgt. Dort wird die Grenze von 10.000 Einwohnern zunehmend in Frage gestellt. Vgl. Blanchard, a.a.O., S. 14.

14) Mit Gebühren sind hier Einzelgebühren für die Ausleihe der Medien gemeint.

15) vgl. Kempf, Udo, a.a.O., S. 288 ff.

16) vgl. Mabileau, Albert, a.a.O., S. 42 ff.

17) vgl. Kempf, a.a.O., S. 291.

18) zum Thema "L'Intercommunalité" vgl. den Sammelband: Intercommunalité et coopération communale. Dir. Maurice Bourjol. Paris 1993, insbesondere Lerousseau, Bernard, Les institutions de l'intercommunalité dans la loi du 6 février 1992,

S. 37 - 78 und Bouvier, Michel: Finances et solidarités, S. 79 - 93.

19) vgl. Blanchard, a.a.O., S. 13, vgl. Calenge, Bertrand: Les petites bibliothèques publiques. Paris 1993, S. 243 ff.

20) auszugsweise und freie Übersetzung des Vertragsvordrucks.

21) im Departement Aube, vgl. Blanchard, a.a.O., S. 10.

22) Das Thema "ABF-Diplom" und Ausbildung wird weiter unten ausführlich behandelt.

23) vgl. die umfassende Dokumentation: Le Service de Télédocumentation de la Bibliothèque Départementale de Prêt de Saône-et-Loire / Par Bertrand Calenge.... Conseil Général de Saône-et-Loire. - Mâcon 1996.

24) vgl. Gabel, a.a.O., S. 368.

25) vgl. Blanchard, a.a.O., S. 11.

26) Schulungen nach den Vorgaben der ABF werden insgesamt in 25 BDP angeboten, vgl. Caraco, a.a.O., S. 19. Konzipiert wurde das Kursprogramm von der ABF, diese hat auch die Prüfungsinhalte festlegt. Das ABF-Diplom ist staatlich anerkannt und berechtigt zur Teilnahme an der Ausbildung zum "agent territorial qualifié du patrimoine et des bibliothèques", Hinweise dazu auf der Homepage der ABF: http://www.abf.asso.fr/html/format.htm

27) Auch Blanchard betont, daß man neben der Verstärkung der Ausbildung zugleich die Einstellung von professionellem Personal gefördert hat (a.a.O. S. 12). Die Ausstattung mit professionellen Personal ist nach Calenge schon ab einer Einwohnerzahlt von 2.000 erforderlich , vgl. Calenge, a.a.O., S. 188.

28) Es handelt es sich hierbei um den Durchschnittswert für die kreisangehörigen Gemeinden und Städte. Wegen der besseren Vergleichbarkeit mit dem Netz der BDP wurde darauf verzichtet, die 10 kreisfreien Städte bei diesem Durchschnittswert zu berücksichtigen. Inbegriffen sind allerdings die kreisangehörigen Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern.


Stand: 21.04.98
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