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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 2, 98

Qualifizierung von wissenschaftlichen Mitarbeitern im Bibliotheks- und Informationsbereich

Expertenbefragung und Hearing der Fachhochschule Köln - Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen

Achim Oßwald, Winfried Gödert1)

In Bibliotheksdienst Heft 12/972) wurde die Fachöffentlichkeit über die Durchführung einer Befragung von Experten aus dem Bibliotheks- und Informationsbereich durch den Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen der Fachhochschule Köln unterrichtet. Thema der Befragung waren "Konzepte zur Qualifizierung von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Leitungsfunktionen im Bibliotheks- und Informationsbereich". Zwischenzeitlich wurde die Befragung erfolgreich abgeschlossen und die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Expertenhearings am 28. November 1997 an der FH Köln diskutiert. Von den Expertinnen und Experten, die alle auch an der Befragung teilgenommen hatten, wurden Empfehlungen an die Gremien der Fachhochschule gerichtet, die im Rahmen dieses Berichtes erstmalig gedruckt veröffentlicht werden.

Die Ergebnisse der Befragung werden vom Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen auf seinem WWW-Server unter http://www.fbi.fh-koeln.de/wissma/hearing/index.htm

für die interessierte Fachöffentlichkeit angeboten. Zu Beginn des Jahres 1998 werden sie außerdem in der neuen Schriftenreihe "Kölner Arbeitspapiere zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft" publiziert und vom Fachbereich in einer begrenzten Anzahl von Exemplaren Interessierten gedruckt zur Verfügung gestellt werden können. Einzelne Ergebnisse der Befragung sollen aber auch schon über diesen Bericht zur Diskussion gestellt werden.

Für die Befragung waren insgesamt 44 Personen3) in leitenden Funktionen von Einrichtungen des Bibliotheks- und Informationsbereiches angesprochen worden; mindestens 12 davon können dem Bibliotheksbereich zugeordnet werden. Ziel der Auswahl dieser und der anderen Experten war es, die Sicht eines möglichst breiten Spektrums von Bedarfsträgern zu erfassen. So sollten diejenigen, die mit der Einstellung und gegebenenfalls arbeitsplatzbezogenen Zuordnung von Personen befaßt sind, ihre Einschätzungen zum Sachverhalt formulieren. Diese sollten zur Grundlage zukünftiger Überlegungen über die Qualifizierung von wissenschaftlichen Mitarbeitern im Bibliotheks- und Informationsbereich genutzt werden. Infolge der heterogenen Struktur des nichtbibliothekarischen Informationsbereiches mußte dieses Segment differenzierter und in quantitativ größerem Umfang berücksichtigt werden.

Von den 44 Angesprochenen haben insgesamt 37, das sind 84 %, durch Beantwortung des zugesandten Fragebogens - z. T. begleitet von ergänzenden Stellungnahmen - oder durch kommentierende Schreiben auf die Anfrage reagiert. Allein diese Antwortquote kann schon als Indiz dafür gewertet werden, daß das vom Fachbereich aufgeworfene Thema eine hohe Relevanz in der Fachwelt hat.

Orientiert an der Gliederung des Fragebogens werden nachfolgend wesentliche Teilergebnisse der Expertenbefragung vorgestellt.

Teilergebnisse der Befragung
Grundkonzeption der Ausbildung

Die Verzahnung von theoretischen und praktischen Ausbildungsabschnitten wird mehrheitlich befürwortet, Vertreter des Bibliotheks- wie des Informationsbereichs wählten diese Möglichkeit zu gleichen Teilen. Wesentliches Argument für eine Verzahnung von Theorie und Praxis ist die Gewährleistung eines soliden Grundwissens, das nach Ansicht der Befragten nicht durch Training-on-the-job vermittelt werden kann.

Training-on-the-job sehen hauptsächlich die Angehörigen des Informationsbereichs als Perspektive. Es wird vor allem als Chance verstanden, eine Anpassung an die arbeitsplatzbezogenen Anforderungen zu gewährleisten, die ständigem Wandel unterworfen sind.

Für ein Fernstudium spräche vor allem die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung und das Verbleiben in der Praxis.

Ein wissenschaftliches Hochschulstudium wird insbesondere dann als notwendig erachtet, wenn die Kunden Wissenschaftler sind. Im außeruniversitären Bereich wird dieser Vorqualifikation nicht die gleiche Bedeutung beigemessen. Der Anteil der Angehörigen des Informationsbereichs, die ein Hochschulstudium für nicht notwendig erachten, ist daher deutlich höher als der der Bibliotheksangehörigen.

Inhaltliche Erweiterung und Schwerpunktsetzungen

Sowohl die Bibliotheksangehörigen als auch die Angehörigen des Informationsbereichs sprechen sich für eine Ausweitung der durch die Qualifizierungsmaßnahme erfaßten Tätigkeitsbereiche aus. Hauptargument ist das deutlich erkennbare Zusammenwachsen der einzelnen Tätigkeitsfelder.

Als Berufsmarktsegmente werden neben dem Bereich der Spezialbibliotheken insbesondere solche gesehen, in denen Kenntnisse aus den Bereichen globale Informationsnetze, neue Medien und EDV zusammenfließen.

Das Modell "Einheitsbibliothekar" wird nur von zwei Befragten vorgeschlagen. Die übrigen Befragten ziehen eine Spezialisierung vor. Auffallend ist, daß die Angehörigen des Informationsbereichs eine Spezialisierung mit festgelegten Schwerpunkten bevorzugen. Die genannten Hauptschwerpunkte sind BWL, EDV, neue Medien und die Entwicklung kundenorientierter Informationsprodukte und -systeme.

Qualifizierung für Führungsaufgaben

Zwischen den Möglichkeiten, Qualifizierung für Leitungsfunktionen als Fortbildung zu organisieren oder ggf. in ein Zusatzstudium zu integrieren, ist von den Befragten keine eindeutige Entscheidung getroffen worden. Die Verteilung der Antworten beider Gruppen ist identisch. Als Trend ist jedoch erkennbar, daß zunächst nur Basiskenntnisse vermittelt werden sollten, die Vorbereitung auf eigentliche Leitungsaufgaben jedoch bedarfsbezogen erfolgen sollte.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildungsdauer sollte aus Sicht der Experten zwei Jahre betragen. Mehrheitlich wird ein Praktikumsanteil von 50 % vorgezogen. Die Angehörigen des Informationsbereichs plädieren jedoch zu gleichen Teilen für 50 % und 33 %. Studienbegleitende Praktika werden vorgezogen.

Zur Finanzierung wird keine klare Empfehlung ausgesprochen. Sowohl die Finanzierung durch die Studierenden selbst, als auch durch die Praktikumsbetriebe und andere Stellen (Arbeitsamt, BAföG, Stipendien) wird genannt.4)

Konkurrenz zu anderen Ausbildungsangeboten

Die Konkurrenz zu anderen Qualifizierungsangeboten wird nahezu einhellig befürwortet.

Auswahl der Bewerber

Bei der Auswahl der Bewerber sollten aus Sicht der Befragten neben der FH Köln auch die potentiellen Arbeitgeber und Praktikumsstellen beteiligt sein.

Die Auswahl sollte sich am Bedarf orientieren. Für die Auswahl der Bewerber werden Eignungstests und die Berücksichtigung der bereits nachgewiesenen Fähigkeiten und Kenntnisse vorgeschlagen.

Der Bedarf sollte durch Analysen in Form von Arbeitgeberbefragungen ermittelt werden.

Die Situation in den Einrichtungen der Befragten

Bedarf wird bei fast allen Befragten gesehen. Die Absolventen eines möglichen Zusatzstudienganges werden einhellig als potentielle Mitarbeiter angesehen.

Neben den bereits oben genannten Schwerpunkten werden als Anforderungen eher solche genannt, die in der Person der potentiellen Mitarbeiter liegen (Motivation, Leistungsbereitschaft).

Größerer Bedarf ergibt sich voraussichtlich vor allem aus dem altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern. Die quantitative Abschätzung des Gesamtbedarfs kann aus den vorliegenden Antworten allerdings nicht ermittelt werden und bedarf gesonderter Untersuchungen.

Das Expertenhearing

Am 28. November 1997 wurde auf dieser Grundlage von der Fachhochschule Köln ein Hearing veranstaltet, bei dem von insgesamt elf Expertinnen und Experten aus der Runde der Befragten unter Moderation des Rektors der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Joachim Metzner, die Ergebnisse der Befragung diskutiert und inhaltlich vertieft wurden. Im Verlaufe des Hearings wurden Vorschläge formuliert, wie zukünftig sowohl eine moderne Ausbildung von wissenschaftlichen Mitarbeitern in Bibliotheken (höherer Bibliotheksdienst) wie auch anderer Einrichtungen des Informationsbereiches gegebenenfalls in Teilen oder gänzlich gemeinsam gestaltet werden könnte.

Sowohl aus Sicht der Experten als auch aus Sicht der FH Köln wurde diese Diskussion als der Anfang eines längerfristig angelegten Prozesses angesehen, an dessen Ende ein Zusatzstudienangebot der FH Köln für den Personenkreis der wissenschaftlichen Mitarbeiter in Bibliotheken wie auch in anderen Informationseinrichtungen stehen könnte. Deutlich betont wurde bei dieser Diskussion, daß von verschiedenen Seiten, insbesondere jedoch aus bibliothekarischer Perspektive Interesse und Bedarf an einer gemeinsamen Ausbildung dieses Personenkreises besteht. Ebenso deutlich wurde auch darauf hingewiesen, daß all jenen, die die Laufbahn des höheren Bibliotheksdienstes anstreben, diese Möglichkeit offengehalten werden sollte.

Das Hearing war als FH-interne Veranstaltung konzipiert, da es u.a. auch als Beitrag zur fachbereichs- bzw. hochschulinternen Diskussion veranstaltet wurde. Deshalb nahmen an der Anhörung neben Dozentinnen und Dozenten des Fachbereichs studentische Mitglieder des Fachbereichsrates sowie verschiedene, mit Fragen der Studienreform befaßte Mitarbeiter aus der Verwaltung der Fachhochschule teil. Zudem war das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen vertreten.

Die folgenden Expertinnen und Experten - ausgewählt aus einem wesentlich größeren Kreis von Befragten, die ihre Bereitschaft zur Teilnahme am Hearing erklärt hatten - waren Gäste der FH Köln beim Hearing:
Dr. Dieter Gessner, Leiter des Spiegel-Archivs, Hamburg; Heinz-Werner Hoffmann, Direktor des Hochschulbibliothekszentrums NRW, Köln; Dr. Hans G. Klaus, Leiter Projektträger Fachinformation der GMD, Darmstadt; Prof. Wilhelm A. Klein, u. a. SG Holding AG, Stuttgart; Dr. Rudolf Meyer, Leiter Wirtschaftsinformation, Bayer AG Leverkusen; Marlene Nagelsmeier-Linke, Direktorin der UB Dortmund; Dr. Elisabeth Niggemann, Direktorin der ULB Düsseldorf; Gerd Paul, Leiter der Bibliothek und Dokumentation, Wissenschaftszentrum Berlin; Dr. Anne Petry-Eberle, Daimler-Benz AG, Stuttgart; Dr. Martin Thomas, Direktor, Medical Literature Department, Boehringer Mannheim Therapeutics; Johan van Halm, Johan v. Halm Information Consultancy, Amersfoort, Niederlande.5)

Prof. Dr. Metzner machte als Rektor der FH Köln deutlich, daß mit der Eingliederung der Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen in die Fachhochschule Köln als Fachbereich Bibliotheks und Informationswesen vom Gesetzgeber der Auftrag verbunden worden war, die Studien- und Ausbildungsangebote im Bibliotheks- und Informationsbereich zu reformieren.

In einem ersten Schritt sei die Neuorientierung der grundständigen bibliothekarischen Studiengänge an die Strukturen von FH-Studiengängen sowie an die veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes erfolgt. In einem zweiten Schritt wurde auch die bereits in der Namensänderung angedeutete Ausweitung des Studienspektrums auf das Informationswesen mit der Beantragung des Studiengangs Informationswirtschaft vorgenommen. Im dritten Schritt werde nun in konzeptioneller Weiterentwicklung der Ausbildung zum höheren Bibliotheksdienst eine inhaltliche und strukturelle Reform dieses Qualifizierungsangebotes angestrebt.

Der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Oßwald bezog sich in seinen Überlegungen auf die bald 70-jährige Tradition bibliothekarischer Ausbildung in Köln und betonte die Bedeutung der daraus resultierenden Erfahrungen als wichtige Grundlage für die Durchführung der Reform.

Die Diskussion des Hearings, die in der eingangs angesprochenen Veröffentlichung ausführlich dokumentiert wird, hat zu einem Vorschlag für ein neues Modell der Ausbildung von wissenschaftlichen Mitarbeitern im Bibliotheks- und Informationsbereich geführt, das in den kommenden Monaten insbesondere mit Verbandsvertretern, aber auch innerhalb der FH Köln diskutiert werden wird. Ein wichtiger Kernpunkt dieser Diskussionen wird der Vorschlag sein, der insbesondere von den dem bibliothekarischen Bereich zugerechneten Experten betont wurde, einen möglichst großen Teil der methodischen Qualifizierung für beide in der Befragung angesprochene Zielgruppen gemeinsam anzubieten. Auf diese Weise sollen u. a. die inhaltlichen Synergieeffekte erreicht werden, die unabhängig vom späteren Tätigkeitsbereich und -status für alle Teilnehmer von Vorteil sein dürften. Noch weitgehend offen ist, wie die organisatorische Umsetzung dieses Vorschlags erfolgen könnte. Ziel der FH Köln ist es allerdings auszuloten, ob ein solches Modell zu einer tragfähigen Neukonzeption des Qualifizierungsangebotes führen kann. Daß dies auf Grund der hochschulrechtlichen Gegebenheiten aus Sicht der FH Köln in Form eines Zusatzstudienganges angeboten würde, wurde vom Rektor der FH Köln deutlich angesprochen.

Im Verlauf des Hearings legte Rektor Prof. Dr. Metzner den Teilnehmern eine kondensierte Zusammenstellung der Befragungsergebnisse vor. Sie wurde nach ausführlicher Diskussion und einigen Modifikationen als Empfehlungen des Expertenhearings an die Gremien der FH Köln für die internen Beratungen, den Bericht des Fachbereichs und der Hochschule an das Ministerium sowie als Grundlage für Gespräche mit Vertretern insbesondere der bibliothekarischen Klientel verabschiedet.

Empfehlungen
des Expertenhearings vom 28.11.1997 in der FH Köln
an die Gremien der FH Köln
zu einer möglichen Neugestaltung der
Qualifizierung von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern im Bibliotheks- und Informationsbereich

  1. Für Tätigkeitsfelder von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bibliotheksund Informationsbereich wird ein gemeinsames Qualifizierungsmodell empfohlen.
    Dem ist bislang weder im Sinne einer inhaltlichen noch im Sinne einer organisatorischen Öffnung durch eine Reform der Ausbildung zum höheren Bibliotheksdienst Rechnung getragen worden.
    Die kapazitätsgerechte Auslastung der vorhandenen Ressourcen und die durch das FHG gegebenen konzeptionellen Optionen legen daher die Einführung eines Zusatzstudiums6) nahe. Dies wird nicht einstimmig, aber überwiegend befürwortet.
    Ein Zusatzstudium erhöht zudem die flexible Reaktionsmöglichkeit auf Veränderungen im methodischen und technischen Umfeld.
  2. Das Zusatzstudium sollte aus miteinander verzahnten, theoretischen und praktischen Studiengangskomponenten bestehen. Dies entspricht eindeutig der beruflichen Erfahrung der Experten.
  3. Ein Zusatzstudium sollte in gleicher Weise Inhalte aus dem Bereich Bibliotheksund Informationswesen integrieren. Grundlage hierfür sind die Konvergenzentwicklungen bei Anforderungen und Tätigkeiten in den angesprochenen Berufsfeldern.
  4. Ein Zusatzstudium sollte die Möglichkeit zur Spezialisierung durch Modularisierung und Schwerpunktsetzungen beinhalten.
  5. Im Zusatzstudium sollten grundlegende Kenntnisse zur Wahrnehmung von Tätigkeiten im Bibliotheksund Informationsbereich sowie Dienstleistungskompetenz vermittelt werden. Daneben sollte die Heranführung an Managementaufgaben erreicht werden.
  6. Das Zusatzstudium sollte unter Einbeziehung eines Praxisanteils maximal zwei Jahre umfassen. Aus Perspektive öffentlich finanzierter Bibliotheken ist sowohl aus inhaltlichen wie auch formalen Gründen ein Praxisanteil von 50 % erwünscht.
  7. Bei der Zulassung zum Zusatzstudium sollte ein Kriterienkatalog zugrunde gelegt werden, der die Praxiserfahrung, die Art und das Ergebnis des Studienabschlusses sowie individuelle Qualifizierungstatbestände berücksichtigt.
  8. Das Zusatzstudium sollte mit einem international anerkannten und vom Hochschulrahmengesetz empfohlenen Grad abgeschlossen werden (z. B. Master of Library and Information Science).
  9. Den Absolventen des Zusatzstudiums sollte die Option eröffnet werden, Stellen im Beamtenverhältnis zu besetzen, die bislang als Stellen des höheren Bibliotheksdienstes ausgewiesen sind.
    Aus Perspektive öffentlich finanzierter Bibliotheken sollte die Möglichkeit des Erwerbs eines 2. Staatsexamens für die Laufbahn des höheren Bibliotheksdienstes erhalten werden.
  10. Zur Abschätzung des Gesamtbedarfs an Absolventinnen und Absolventen soll eine gesonderte Untersuchung durchgeführt werden.
Den dargestellten Bemühungen des Fachbereichs, ein optimiertes Qualifizierungsmodell für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bibliotheks- und Informationsbereich zu entwickeln, ist ein großes - teilweise auch kritisches - Interesse der bibliothekarischen Berufsöffentlichkeit entgegengebracht worden. Nach den grundlegenden Schritten - der Expertenbefragung und dem Expertenhearing - ist dem Fachbereich nun daran gelegen, die interessierte Fachöffentlichkeit verstärkt in den notwendigen Diskussionsprozeß einzubeziehen, um die mögliche Gestaltung eines zukünftigen Zusatzstudiums im Konsens mit Vertretern der Berufspraxis planen zu können. Als weiterer Schritt auf diesem Weg ist hierfür ein Workshop am 21. April 1998 geplant. Während dieser Veranstaltung sollen die bis dahin vorliegenden Ergebnisse und Diskussionsbeiträge referiert und insbesondere in einzelnen Arbeitsgruppen Vorschläge für die Gestaltung eines Studienangebotes diskutiert werden. Die Hochschule würde sich über eine fachlich möglichst breit gestreute Beteiligung Interessierter freuen und bittet zur weiteren Planung der Veranstaltung um eine formlose Anmeldung mit dem Bezug Qualifizierungsmodelle für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bibliotheks- und Informationsbereich.

Die Anmeldung sollte gerichtet werden an:
Fachhochschule Köln, Fachbereiche Bibliotheks- und Informationswesen, z. Hd. Frau Jung, Claudiusstr. 1, 50678 Köln, Fax: (02 21) 3 31 83 85 oder E-Mail: bui@www.fbi.fh-koeln.de

1) Als Vorsitzender des Studienreformausschusses des Fachbereiches Bibliotheks- und Informationswesen war Prof. Gödert in wesentlichen Punkten an der Erstellung des Fragebogens beteiligt und hat hierbei die Arbeit des Dekans, Prof. Dr. Oßwald, deutlich unterstützt.

2) Vgl. auch http://www.dbi-berlin.de/dbi_pub/bd_art/97_12_01.htm

3) In einem Fall handelte es sich um die Geschäftsstelle des Wissenschaftrats. Die Anfrage wurde vom Generalsekretär dieser Organisation mit einem Schreiben beantwortet, in dem deutlich wurde, daß auch die bibliotheksbezogenen Gremien des Wissenschaftsrates sich in Bälde mit den vom Fachbereich in seiner Umfrage eingebrachten Überlegungen beschäftigen werden.

4) Unbestritten ist als wesentlicher Vorteil der bisherigen Anwärterausbildung, daß sie die finanzielle Absicherung der Teilnehmer an der Qualifizierungsmaßnahme gewährleistet.

5) Der ebenfalls eingeladene Vorsitzenden des Verbandes der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen und Leiter der UB Paderborn, Herr Klaus Barckow, hatte bedauerlicherweise seine Teilnahme aus grundsätzlichen Erwägungen abgesagt.

6) Zur Vermittlung weiterer beruflicher Qualifikation nach einem abgeschlossenen Studium kann die Fachhochschule ein Zusatzstudium anbieten. Es dient der Erweiterung fachlicher Kenntnisse in einem Studienfach, das nicht im erforderlichen Maße Gegenstand des vorangegangenen Studiums gewesen ist." (FHG NW § 58 (3) 5).


Stand: 11.02.98
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