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Höhepunkte
DREI JAHRE IST ES HER, DASS DIE DEUTSCHE
NATIONALBIBLIOTHEK DIE GESAMTE MITARBEI-
TERSCHAFT UM IHRE MEINUNG GEBETEN HAT.
Ein
Ergebnis der Befragung war, dass die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bei Themen wie Transparenz, Orientierung und
Klarheit noch „Luft nach oben“ sehen. Dieser kollektive
Wunsch ist nicht ungehört geblieben. Im Haus wurde eine
Fülle von entsprechenden Maßnahmen initiiert – von er-
weiterten Coaching- und Fortbildungsmöglichkeiten über
neue Formen der Mitgestaltung bis zu Änderungen bei den
internen Informations- und Kommunikationswegen.
All das ist in einer Zeit passiert, in der sich die Bibliotheken
ohnehin in einem tiefgreifenden Wandel befinden: Die Di-
gitalisierung und neue Publikationsformen sowie die zuneh-
mende Internationalisierung des Wissens und Vernetzung von
Institutionen wirken wie Triebkräfte für eine beschleunigte
Veränderungsdynamik. Auf vielen Ebenen passt die Deutsche
Nationalbibliothek daher Prozesse, Methoden und Arbeits-
weisen an die neuen Herausforderungen an und entwickelt sie
weiter. Diese Phase ist keineswegs abgeschlossen, sie hat gerade
erst begonnen. „Neben Konsistenz und Nachhaltigkeit gehö-
ren Flexibilität und Kreativität seit jeher zu den Anforderun-
gen an das Tun der Deutschen Nationalbibliothek. Allerdings
hat der Wandel im letzten Jahrzehnt eine noch nie dagewesene
Beschleunigung erfahren. Eine angemessene Reaktion auf die
rasanten Veränderungen in unserem Umfeld lässt sich nur
durch eine Bündelung der Anstrengungen und einen klaren
Fahrplan erreichen“, beschreibt Generaldirektorin Elisabeth
Niggemann die Aufgabe. Um genau das zu gewährleisten, hat
die Deutsche Nationalbibliothek 2013 entscheidende Schritte
unternommen.
Im Mittelpunkt stand dabei die Formulierung der „Strategi-
schen Prioritäten 2013 bis 2016“. Für das gesamte Haus und
jeden Bereich sind in enger Abstimmung aller Beteiligten
Schwerpunkte für die nächsten Jahre erarbeitet worden. Der
Prozess selbst, aber auch die inzwischen erfolgte Veröffent-
lichung der Ergebnisse in einer eigenen Broschüre – ein
Novum in der über 100-jährigen Geschichte der Institution
–
schafft Klarheit über die nächsten Etappen. Letztlich ist
ein Arbeitsplan entstanden, der aufzeigt, wohin die Reise
geht. Die offen kommunizierten Meilensteine ermöglichen
es, erreichte Veränderungen mit den gesteckten Zielen abzu-
gleichen, Erfolge sichtbar zu machen oder, falls nötig, nach-
zusteuern. Eingebettet sind die mittelfristigen Prioritäten in
eine klare Vorstellung davon, wo die Deutsche Nationalbi-
bliothek in zehn Jahren stehen soll. Elisabeth Niggemann:
„
Unsere Vision ist, dass die Deutsche Nationalbibliothek im
Jahr 2023 eine führende Rolle in einem international eng
kooperierenden Netzwerk von Informations-, Kultur- und
Wissenschaftseinrichtungen spielt. Die Daten und Dienst-
leistungen sind Zugangspunkte für Wort, Bild und Ton aus
Deutschland, in deutscher Sprache und über Deutschland.“
Eine zweite im Jahr 2013 beschlossene Maßnahme wird
diesen Strategieprozess begleiten: Ein geschulter Blick von
Außen soll helfen, angesichts der vielen kleinteiligen Ver-
änderungen das große Ganze im Auge zu behalten. Daher
ist in der zweiten Jahreshälfte 2013 eine Ausschreibung
für eine externe Organisationsberatung erfolgt. Ziel ist es,
mit professioneller Unterstützung die Veränderungsschritte
zu moderieren und miteinander in Einklang zu bringen.
Dazu passt, dass die Deutsche Nationalbibliothek ihre
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im November darüber
informiert hat, im Frühjahr 2014 wieder eine Befragung
durchzuführen. Im Abgleich mit den Ergebnissen von vor
drei Jahren will sie herausfinden, wie sich die Maßnahmen
und Entwicklungen der vergangenen Jahre ausgewirkt ha-
ben: Herrscht Klarheit über die strategische Entwicklung
des Hauses? Wie informiert und beteiligt fühlen sich die
Beschäftigten inzwischen? Und in welchem Maße identi-
fizieren sie sich mit den Zielen der Deutschen National-
bibliothek?
Der Zeitpunkt der Befragung ist bewusst gewählt, weil die
Erkenntnisse in den dann startenden Organisationsentwick-
lungsprozess einfließen können. Schließlich geht es bei die-
sem nicht nur darum, die Leistungsfähigkeit der Instituti-
on zu verbessern, sondern auch die Arbeitssituationen der
Einzelnen möglichst optimal zu gestalten. Zum einen, weil
sich die Ziele des Hauses ohne ein starkes Engagement der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht erreichen lassen.
Zum zweiten, weil ein positives Arbeitsklima im Selbstver-
ständnis der Deutschen Nationalbibliothek einen Wert an
sich darstellt.
In these times of digitisation and international networking, the German
National Library is continuing to develop its processes, methods and
modes of practice. The main focus in 2013 was on the formulation of
the “Strategic Priorities 2013 to 2016”. The priorities for the coming
years were defined in close coordination with all those involved and,
in a new departure in the institution’s 100-year history, they have now
also been published. To help manage this strategy process, an external
organisational consultancy project for professional support was put out
to tender in the latter half of 2013. In November it was announced
that a further employee survey would be carried out in spring 2014.
The findings will then be fed into the new organisation development
process.