Seite 30 - DNB_Jahresbericht_2012_web_mitTransparenz

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ErschlieSSung.
Im Jahr 2012 wurden rund 188.500
Bände formal erschlossen. Neben der Vergabe von DDC-Sach-
gruppen für alle Publikationen wurden rund 98.000 Werke
mit Notationen der DDC und/oder Schlagwörtern versehen.
Trotz des enormen Anstiegs der Netzpublikationen ist die
Zahl an gedruckten Publikationen gleichbleibend hoch. Die
Nachweise für Netzpublikationen wurden in der Regel aus
mitgelieferten Metadaten erzeugt und in Stichproben einer
Qualitätskontrolle unterzogen.
Maschinelle Verfahren.
Die Deutsche National-
bibliothek setzt mehrere Verfahren zur maschinellen Erschlie-
ßung ein. Über einen automatischen Datenabgleich wurden
beispielsweise die Daten der parallel erschienenen Netzpublika-
tionen und Druckausgaben miteinander verknüpft und Links
zu Normdaten sowie DDC-Sachgruppen und -Notationen
aus intellektuell erschlossenen Publikationen übernommen.
Im Januar wurde ein im PETRUS-Projekt entwickeltes Ver-
fahren für die automatische Vergabe von DDC-Sachgruppen
in Betrieb genommen. Für deutsch- und englischsprachige
monografsche Netzpublikationen im PDF-Format wurden
die Sachgruppen mit einer Erschließungssoftware erzeugt.
Um die Herkunft der Sachgruppen zu kennzeichnen, wur-
den die bibliografsche Datenstruktur und das internationale
Austauschformat MARC 21 erweitert. Zur Vorbereitung der
maschinellen Beschlagwortung für deutschsprachige mono-
grafsche Netzpublikationen, die im Jahr 2013 in Produktion
gehen soll, wurden die Wörterbücher für die Erschließungssoft-
ware auf der Basis des Vokabulars der GND erstellt. Darüber
hinaus wurde intensiv daran gearbeitet, die Methoden für die
Textanalyse sowie die Gewichtung der Schlagwörter und die
Aufösung von Mehrdeutigkeiten zu verfeinern.
Umstieg auf RDA.
Anfang 2012 ist das RDA-Projekt neu
aufgesetzt worden. Im Mai hat der Standardisierungsausschuss
die Einführung des internationalen Regelwerks Resource De-
scription and Access (RDA) in allen in diesem Gremium
vertretenen Verbünden und Institutionen beschlossen. Aus
diesem Anlass wurde die Arbeitsgruppe RDA einberufen, die
sich um alle Aspekte der Implementierung kümmern soll.
Sie nahm im Juli ihre Arbeit auf. Bis Ende des Jahres legte
sie den organisatorischen Rahmen für ihre Arbeit fest, legte
einen Gesamtzeitplan vor und startete die Arbeiten zu den
RDA-Anwendungsregeln für den deutschsprachigen Raum. Im
November veröfentlichte die Deutsche Nationalbibliothek
die deutsche Übersetzung des RDA-Regelwerkstexts auf ihrer
Website und stellt sie dort für zwölf Monate kostenfrei zur
Verfügung. Als Mitglied des Joint Steering Committee for
Development of RDA (JSC) und der European RDA Interest
Group (EURIG) ist die Deutsche Nationalbibliothek aktiv an
der Weiterentwicklung von RDA beteiligt.
Gemeinsame Normdatei.
Mitte April ging die Ge-
meinsame Normdatei (GND) in Produktion. Sie führt die
zuvor getrennt gehaltenen überregionalen Normdateien Ge-
meinsame Körperschaftsdatei (GKD), Personennamendatei
(PND), Schlagwortnormdatei (SWD) und die Einheitssach-
titel-Datei des Deutschen Musikarchivs (EST-DMA) in einer
gemeinsamen Normdatei zusammen, und zwar auf der Basis
eines einheitlichen Formats und einheitlicher RDA-basierter
Erfassungsregeln. Insgesamt wurden fast zehn Millionen Da-
tensätze migriert. Mitte 2012 wurde damit begonnen, Dublet-
ten im Bereich der Körperschaften, Geografka und Werktitel
zusammenzuführen (siehe
S. 16).
Datenformat.
Bereits im Jahr 2011 hat die Library of
Congress die „Bibliographic Framework Transition Initiative“
(BIBFRAME) ins Leben gerufen, die einen zukunftsfähigen
Nachfolgestandard für das Format MARC 21 entwickeln soll.
Im Herbst 2012 wurde ein erster Entwurf für ein künftiges
Format veröfentlicht. Als Mitglied der Arbeitsgruppe gehört
die Deutsche Nationalbibliothek auch zu den „Early Imple-
menters“, d. h. sie evaluiert die vorgelegten Entwürfe und
experimentiert mit ihren Daten.
The core activity of the Cataloguing division is the bibliographic
indexing of media publications.
188,500
volumes were descriptively
catalogued in
2012
. All publications were allocated to
DDC
subject
categories, and
DDC
notations and/or subject headings were assigned
to
98,000
works. In mid-April the Integrated Authority File
GND
went into routine operation on the basis of a uniform format and
uniform
RDA
-based classifcation rules. In May the Committee for
Library Standards resolved to introduce the international Resource
Description and Access
(RDA)
cataloguing code in all the networks
and institutions, and a corresponding working group was appointed.
Kerngeschäft des Ressorts ist die biblio-
grafsche Verzeichnung der Medienwerke
nach formalen und inhaltlichen Kriterien. Zur
Aufgabe des Ressorts gehört auch die Ent-
wicklung, Abstimmung und Festlegung der
dabei anzuwendenden Regeln und die Er-
probung und Implementierung neuer, auch
automatisierter Verfahren.
Bericht
aus dem Ressort
Erschließung

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