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outsourcing von Arbeitsbereichen
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Beitrag: Es geht nicht um Einwerben von Fremdleistungen wie wir sie für den Bestandsaufbau und die Katalogisierung, auch für die ausleihfertige Bearbeitung bereits kennen und vielfältig nutzen. Neuerdings geht es darum, einzelne Arbeitsbereiche entweder ganz oder teilweise an Fremdfirmen auf der Basis eines Werkvertrages o. ä. Regelungen zu vergeben. Hintergrund: Werkverträge sind aus Sachkosten und nicht aus Personalkosten zu bezahlen. Personalkosten aber sind zu sparen. Man erwartet, daß Firmen sich dieser Aufgabe annehmen, das erforderliche Personal einsetzen und für die notwendige Stabilität und Qualität der Leistung sorgen können. Wie sie dies bewerkstelligen wollen oder können, ist Sache der Firma. Die Stadtbibliothek ist Leistungsempfänger und hat zu beurteilen, ob die erbrachte Leistung den Anforderungen entspricht. Es soll an Geld (hier Personalkosten) gespart werden, nicht aber an Leistung und Qualität der Leistung! Wir bezahlen für erbrachte Arbeit an die Firma und nicht an einzelne Hilfskräfte direkt. Dieses Verfahren kenn wir z. B. bei Handwerkern. Insofern wäre noch alles unproblematisch. Allerdings dürfte ein Handwerker wohl keine ungelernten Kräfte schicken, weil er ja das Risiko zu tragen hätte. Wie aber steht es mit Fachfirmen, die bibliotheksorganisatorische Arbeiten vor Ort wie Einstellen von zurückgegebenen Medien, medientechnische Arbeiten oder Mitarbeit in der Ausleihverbuchung zu leisten hätten? Wer trägt eventuelle Risiken bei nicht ordnungsmäßig erbrachter Leistung? Wer weist dies und wie nach und wer streitet sich Das sind die Fragen: Gibt es solche Firmen am Ort? Wie könnten sie die erforderlichen Leistungen, Sicherheiten und Qualitäten sicher erbringen? Stimmt die latente Vermutung, daß es genügend arbeitslose Fachkräfte gibt, die man nur durch eine geeignete Firma ansprechen müßte, um sie für solche Dienste zu gewinnen? Gibt es irgendwelche arbeitsrechtlichen, speziell tarifrechtlichen Zusammenhänge? Die personalpolitischen Konsequenzen solchen Denkens und Handelns sind mir wohl bewußt. Aber uns ist das organisatorische Hemd näher als der personalpolitische Rock - man sehe mir diese saloppe Anmerkung nach. Eine wie ich meine bibliothekspolitisch, personalpolitisch und finanziell höchst interessante Fragestellung, mit der mich meine Stadt konfrontiert hat. Könnte Frau oder Mann sich dieser Thematik einmal annehmen? Der kollegiale Und sofort sind die freundlichen Grüße an alle interessierten Leserinnen und Leser zur Hand. Heinrich Obberg (Weil die Mail nach Berlin in die Bundeshauptstadt geht.)
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