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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 2, 99

Systematik im Online-Katalog der UB Kiel

Ein Werkstattbericht

Klara Erdei

Im "Zeitalter der Zettelkataloge" führte die UB Kiel zwei aufeinander abgestimmte Sachkataloge: einen Schlagwortkatalog (seit 1988 nach RSWK) und einen hauseigenen, standortfreien Systematischen Katalog, der mit den Haupteintragungen gleichzeitig die Aufstellungssystematik für eine relativ feingegliederte systematische Freihandaufstellung bildete. Auch im "Online-Zeitalter" brauchen wir beide Instrumente für die inhaltliche Erschließung, wenn auch formal umgewandelt und durch das neue Medium mit zusätzlichen Möglichkeiten bereichert. Es war uns klar, daß die Zettelkataloge erst dann aufgegeben werden konnten, wenn den Benutzern online mindestens adäquate Suchmöglichkeiten mit ausreichendem Titelmaterial angeboten werden konnten.

Der Start der EDV-gestützten Buchbearbeitung erfolgte verhältnismäßig spät, im Jahr 1992. Doch konnten wir den Zettel-Schlagwortkatalog relativ schnell abbrechen. Durch die Schaffung der RSWK und der Schlagwortnormdatei rückte die verbale Sacherschließung für die meisten wissenschaftlichen Bibliotheken in den Vordergrund. Die UB Kiel hielt allerdings immer an der Gleichrangigkeit beider Inhaltserschließungsmethoden und an ihrer gleichen Existenzberechtigung auch in EDV-Katalogen fest1). Die Tendenz zur eindimensionalen Erschließung allein mittels Schlagwörter wurde noch verstärkt durch die Verbreitung von Online-Katalogen, die ebenfalls die verbale Suche begünstigten2). Daher waren von Anfang an die strukturellen Voraussetzungen (z.B. die SWD als Normdatei) für die verbale Erschließung und Suche im Katalogisierungssystem des Göttinger Bibliotheksverbundes gegeben. Da es unserer Sacherschließungsabteilung innerhalb von zwei Jahren gelang, den RSWK-geführten Schlagwortkatalog mit ca. 150.000 Titeln rückwirkend bis 1988 in den Verbundkatalog einzugeben, konnte der Zettelkatalog 1995 "entsorgt" werden. Geblieben ist lediglich der "Alte Schlagwortkatalog" (1912-1988) in Mikroform.

Erheblich länger dauerte es, bis wir im Jahr 1998 den Systematischen Zettelkatalog aufgeben konnten. Die auf der bibliographischen Ebene des GBV verwendete Basisklassifikation (BK) für die kollektive Sacherschließung mit ihren 2069 Notationen kam als Ersatz für unsere Systematik mit ca. 55.000 Klassen nicht in Frage: einerseits wegen der Aufstellungssystematik, vor allem aber, weil wir die klassifikatorische Erschließung als eine eigenständige und gleichwertige Methode neben der Verschlagwortung betrachten - ein Anspruch, dem die BK weder gerecht werden kann noch will. Die Voraussetzungen für eine lokale systematische Erschließung und Recherche im PICA-Katalogisierungssystem mußten allerdings erst noch erarbeitet werden. Ursprünglich war vom System her nur die Möglichkeit gegeben, Notationen als indexierten Freitext einzugeben. Das hätte den Benutzer gezwungen, die Buchstaben-Zahlen-Kombination der Notationen auf den verschiedensten Wegen (Listen, gedruckte Register, Zettelkatalog etc.) zu ermitteln und damit seine Suche zu starten - was er bekanntermaßen höchst selten tut3).

Auch die Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre in Fachkreisen geführte theoretische Diskussion über Klassifikationssysteme und Online-Katalog wirkte nicht gerade ermutigend. Darin wurde eine strukturabbildende, analytische, hierarchische und damit auch trunkierbare Notationsstruktur oder gar eine Facettenklassifikation gefordert. Ein enumeratives Notationssystem wie das der UB Kiel (bedingt durch die Aufstellungssystematik) konnte in diesem Kontext nur als "weitgehend ungeeignet"4) qualifiziert werden. Überhaupt galt die klassifikatorische Recherche im OPAC lange Zeit nur als eine "Ergänzung der verbalen Suche",5) als zusätzliche Hilfe.

Nachdem die erste Euphorie über die Online-Möglichkeiten der verbalen Inhaltserschließung verflogen ist, kristallisiert sich langsam selbst im Text der RSWK die Einsicht heraus: "Der Schlagwortkatalog kann nicht alle Beziehungen zwischen Begriffen und Gegenständen darstellen. Daher sollte daneben ein Systematischer Katalog geführt werden."6) In die gleiche Richtung argumentiert Geißelmann in seinem Bericht über das Regensburger DFG-Projekt "Online-Version einer Klassifikation": "Das ... Votum der EG Online-Kataloge, daß beide Formen je unterschiedliche Vorzüge und Leistungen haben und aus diesem Grund die Verwendung zweier Erschließungsverfahren anzustreben ist, sollte diesen Streit eigentlich abschließen. Als wesentliche Leistungen des systematischen Katalogs sind dabei die Darstellung des Zusammenhangs zwischen den verschiedenen Gegenständen und die Strukturierung der Gesamtheit der vorhandenen Literatur zu nennen. Mit der Notation wird ein

Suchelement angeboten, das sich von den Titelformulierungen - im Unterschied zum Schlagwort - deutlich abhebt und eine völlig neue Art der Information bietet."7)

Die Gleichwertigkeit beider Instrumente, die für den Bibliothekar (wieder) selbstverständlich zu sein scheint, muß für den Benutzer aber erst durch eine beiden Recherchen gemeinsame, benutzerfreundliche Gestaltung erschlossen werden: und zwar gerade durch die Online-Katalogen und Datenbanken unumstritten eigene verbale Suche. Systematische und Schlagwortsuche sollten mit den gleichen normierten Deskriptoren und deren Synonymen beziehungsweise umgangssprachlichen Varianten vorgenommen werden können. Das heißt, auch bei der systematischen Recherche soll der Suchvorgang primär verbal ablaufen, denn die schönsten Notationsstrukturen bleiben weitgehend ungenutzt, weil die meisten Benutzer einfach nur nach Themen suchen. Es kommt daher weniger auf die Notation an (daher sind Aufstellungssystematiken durchaus geeignet), als auf die inhaltliche Qualität der Systematik. Die vielen Einstiegsmöglichkeiten, eine gute verbale Erschließung und Präsentation sind für den Benutzer vorrangig8).

Vorarbeiten

Schon beim Start des nach RSWK geführten Schlagwortkataloges im Jahr 1988 haben die Fachreferenten mit einem nicht unerheblichen Arbeitsaufwand alle Klassen und Unterklassen ihrer Fächer in Anlehnung an die SWD als Schlagwortketten ausgedrückt. Die Systemstellen wurden mit allen ihren Teilaspekten, einschließlich der dort geführten Unterbegriffe ohne eigene Notation (wie z.B. Stuck im Rotulus der Kunstgeschichte unter "kun 468 Innenarchitektur. Künstlerisch ausgestaltete Innenräume" geführt wird) formuliert. Auch die Inhalte der aussagekräftigen Katalogstellenzahlen (d.h. Ergänzungen zur Grundnotation, die nicht signaturwirksam werden) und der Erstreckungen wurden erfaßt. Die so entstandenen Schlagwortketten, die sich statt auf Titel auf die Notationen des Systematischen Kataloges beziehen, wurden in den Schlagwortkatalog integriert und dienten damals einerseits als Register des Systematischen Katalogs, andererseits als Brücke vom Schlagwort- zum Systematischen Katalog für die Literatur vor 1988. Von Anfang an erfaßte die Sacherschließungsabteilung diese spezifischen Schlagwortketten (die sog. "Registerschlagwörter") mittels EDV (auf BS 2000) in einer eindeutigen Struktur für die spätere Verwendung in einer Datenbank. Auf diese Daten konnte dann bei der maschinellen Überführung zurückgegriffen werden.

Ebenfalls mit EDV wurden die Zettel für die äquivalenten und assoziativen Relationen aller im Schlagwortkatalog vergebenen Deskriptoren erfaßt und gedruckt. Aus diesem Datenpool konnten diejenigen ausgefiltert und für die automatische Überführung zur Verfügung gestellt werden, die auf Registerschlagwörter verwiesen.

Eine weitere wichtige Voraussetzung für die Online-Umstellung des Systematischen Katalogs waren die seit 1992 in die PICA-Verbunddatenbank auf lokaler Ebene als Text ohne Verknüpfung eingegebenen Notationen.

Umwandlung der Klassifikation in eine lokale Normdatei

In enger Zusammenarbeit mit der Verbundzentrale wurden unsere Daten (Registerschlagwörter mit Notationen und Verweisungen) in die entsprechenden Kategorien einer lokalen Normdatei der Verbunddatenbank überführt. Folgende Kategorien stehen in den lokalen Stammsätzen zur Verfügung:

* Systemstelle in Form einer Buchstaben-Zahlen-Kombination

* Benennung der Systemstelle (sie wird zusätzlich zur Notation als Text expandiert, die Kategorie wird daher nur besetzt, wenn der Inhalt der Stelle kurz und eindeutig zu formulieren ist und nur bei Klassen, die lediglich einen Begriff enthalten, z.B. Personen, Geographica. Bei letzteren konnte diese Kategorie bei der Überführung automatisch eingespielt werden)

* Schlagwörter und Schlagwortketten für die verschiedensten Inhalte und Aspekte der Systemstelle (auch suchbar, aber nicht angezeigt in der Titelaufnahme, da keine Vorzugsbenennung)

* Äquivalente Relationen, Synonyme (suchbar, sie führen automatisch zum zugehörigen Deskriptor)

* Assoziative Relationen (von hier wird später der Benutzer zu der entsprechenden Systemstelle geführt)

* Definitionen, Erklärungen, Bemerkungen für den Benutzer

* Definitionen, Erklärungen, Bemerkungen für den Bibliothekar (werden im Benutzerkatalog nicht angezeigt).

Nachdem die Stammsätze im PICA vorhanden waren, konnte die Verknüpfung mit den Notationen in den Titeln erfolgen. Als erster Schritt wurden alle Notationen verknüpft, die eine Eins-zu-Eins-Entsprechung mit den Notationen der Stammsätze aufwiesen.

Jedoch konnten nicht in jedem Falle Eins-zu-Eins-Entsprechungen gefunden werden. Der wesentliche Grund liegt darin, daß häufig nur die Systemstelle, nicht aber alle ihre Katalogstellenzahlen als Registerschlagwort formuliert waren (z.B. wenn diese weitere Unterteilungen nicht aussagekräftig genug waren). Nach einem Stringvergleich sollen alle Systemstellen mit Katalogstellenzahlen mit dem Stammsatz der eigentlichen Systemstelle verknüpft werden. Dadurch finden auch die bisher nicht mit Stammsätzen ausgedrückten Stellen eine Verknüpfung und werden verbal auffindbar. Genauso wichtig ist, daß dadurch eine Art verbaler Trunkierung erreicht werden kann. Sucht der Benutzer mit spezielleren Begriffen (z.B. Vorsokratiker (r) phi 330.200, 7 Titel), bekommt er die engeren, feineren und deshalb meist auch mit Katalogstellenzahlen ausgedrückte Systemstellen einschließlich der zugehörigen Titel. Recherchiert er aber mit komplexeren oder gröberen Suchbegriffen (z.B. Griechenland / Philosophenschule (r) phi 330, 22 Titel), bekommt er die den formulierten oder nicht formulierten Katalogstellenzahlen übergeordnete Systemstelle mit allen Titeln.

Ein zweiter Grund für die fehlenden Eins-zu-Eins-Entsprechungen liegt darin, daß die sogenannten Erstreckungen in der Systematik in der Titeldatei auf keine Entsprechungen treffen. Diese Stammsätze werden im lokalen Online-Katalog in sog. "Dummy-Sätzen" gespeichert mit folgendem Hinweis für den Benutzer: "Erstreckung von mehreren Systemstellen. Siehe die Systematik des Faches oder den alten Fachkatalog. Mit den einzelnen Systemstellen kann eine neue Suche gestartet werden." Auf diese Weise erfüllen sie noch ihren alten Dienst für den Zettelkatalog und geben gleichzeitig eine Hilfestellung für eine trunkierte Suche (z.B.: Philosophie / Mittelalters (r) phi 350-359, Suche: phi 35?.); oder der Benutzer kann im Index die einzelnen Systemstellen aufblättern und damit seine Suche weiterverfolgen.

Heute

Der Benutzer kann im Online-Katalog sowohl mit ihm bekannten Notationen als auch verbal eine systematische Suche durchführen. Letzteres vollführt er "indirekt" ("unbewußt"), indem er Begriffe im Recherchemodus "Nachnamen/Titel/Themen" oder "Schlagwörter" eingibt, da in beiden die Registerschlagwörter und deren Synonyme wortindexiert eingemischt sind. Oder er arbeitet "direkt" im Suchmodus "Systemstellen der Fachsystematik", wo er bis zu 4 Begriffe mit Booleschen Operatoren eingeben kann. Als Ergebnis bekommt er alle verknüpften Titel einschließlich der Normsätze, die seine Suchbegriffe beinhalten. Der WWW-OPAC hat den großen Vorteil, daß der Benutzer einfach eine beliebig gefundene Notation oder einen Stammsatz anklicken kann und wird automatisch zu allen damit verknüpften Titel geführt.

Beispiel 1: Anzeige eines Titels mit Notationen im Online-Katalog

suchen (Systemstellen der Fachsystematik) kun 443.20
Die Suchanfrage ergab 5 Treffer, Dies ist Treffer 1

Titel: Die Palaeste von Florenz / Francesco Gurrieri, Patrizia Fabbri. Fotografiert von Stefano Giraldi
Beteiligt: Francesco Gurrieri; Patrizia Fabbri, Stefano Giraldi
Erschienen: Muenchen [u.a.]: Klinkhardt & Biermann, 1996
Umfang: 311 S.: ueberw. III.; 33 cm
Schlagwoerter: Florenz / Palast / Geschichte / Bildband
Standort: Zentralbibliothek
Signatur: Qb 4699
Systemstelle(n): reg 29.4 Italien ; kun 443.20 ltalien Profanarchitektur

Beispiel 2: Anzeige eines lokalen Normsatzes im Online-Katalog

suchen (Systemstellen der Fachsystematik) kun 443 20
Die Suchanfrage ergab 5 Treffer, Dies ist Treffer 5
Systemstelle: kun 443.20

Bezeichnung(en): Italien / Profanarchitektur
Bezeichnung(en): Italien / Burg; Italien / Herrenhaus; Italien / Schloss
Verweisung(en): Gutshaus; Profanbau
Siehe auch: kun 443.21
Erklaerung(en): Italien, Allgemeines
¤ Siehe auch...
¤ Zugehörige Veröffentlichungen

Auch für die Arbeit der Fachreferenten im Verbundkatalog sind die lokalen Stammsätze hilfreich: sie können sie für die eigene klassifikatorische Arbeit als Informationssätze benutzen; sie aber auch in den zu bearbeitenden Titel durch Linking direkt übernehmen, d.h. eine automatische Verknüpfung herstellen. Da das Linkingverfahren im PICA immer noch ziemlich umständlich ist, können die Notationen wahlweise auch per Hand als Text eingetragen werden. Die aufgelaufenen Verknüpfungen werden dann regelmäßig im Batch-Betrieb abgearbeitet.

Beispiel 3: Titel mit verknüpften Notationen im Verbundkatalog

0200:2001 :08-03-96 0210:3066:24-09-98 07:11:13 0230:9999:99-99-99
0100 193755467
0500 Aauar0
1100 1996
1500 /1de
1700 /1de
2000 3-7814-0401-3*Gewebe: DM 168.00, ca. sfr 167.00, ca. S 1243.00
2065 946773939
2100 96A241582
2105 96N110504
3010 Francesco@Gurrieri
3011 Patrizia@Fabbri
3012 Stefano@Giraldi
3211 Palazzi di Firenze <dt.>
4000 Die @Paläste von Florenz / Francesco Gurrieri; Patrizia Fabbri. Fotografiert von Stefano Giraldi
4030 München [u.a.]: Klinkhardt & Biermann
4060 311 S
4061 überw. III
4062 33 cm
4201 Literaturverz. S. 306
5050 45
5100 IgI !106329197!Florenz
5101 IsI !104589582!Palast
5102 IzI Geschichte
5103 IfI Bildband
5108 <2134>
7001 16-07-96: zz1
7901 19-07-96; 6303/0000
6750 !057991294!kun 443.20 Italien - Profanarchitektur
6760 !058573569!reg 29.4 Italien
7100 !8!Qb 4699 @ u
7105 kun 443
8600 fa I zf
7800 191405051

Beispiel 4: Normsatz im Verbundkatalog

001: 0008:25-06-97 002: 0008:05-01-99 18:37:37 003: 0008:25-06-97

005 Tev
170 kun 443.20
500 Italien / Profanarchitektur
510 Gutshaus
510 Profanbau
550 Italien / Burg
550 Italien / Herrenhaus
550 Italien / Schloss
600 kun 443.21 (Einzelne Profanbauten)
798 00012120
900 Italien, Allgemeines
910 reg 29.4

Die nächsten Schritte

sind bereits vorgegeben. Grundlage ist die ständige Pflege, Ergänzung und Weiterentwicklung der Normsätze, bedingt durch Änderungen in der Systematik. Wir möchten aber die Möglichkeiten eines Online-Benutzerkataloges, insbesondere eines WWW-OPAC weiter ausbauen, indem zusätzlich zu den Normsätzen alle unsere bereits in der EDV erfaßten Rotuli der Einzelfächer im WWW als Hypertext zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann der Benutzer die Systematik nicht nur punktuell mit postkoordinierten Einzelbegriffen durchsuchen, sondern auch im Volltext überfliegen. Erst dadurch wird eine flächige, kontextuelle und vor allem hierarchische Online-Suche vollständig verwirklicht. Beim Blättern kann der Benutzer aus den Klassenbeschreibungen über eingebaute Links zu den damit verknüpften Titeln gelangen, aber auch den umgekehrten Weg vom OPAC in den Volltext der Klassifikation einschlagen. Die schriftliche Pflege und der Ausdruck der Rotuli für die Fachreferenten und für die Freihandaufstellung geschieht dann (wie auch jetzt) durch die Mitarbeiter der Sacherschließungsabteilung, nur nicht mehr mit einem Textverarbeitungsprogramm, sondern gleich im Internet.

Letztlich wird die Effektivität dieser systematischen Suche erst wirklich voll ausgeschöpft, wenn wir im Online-Katalog nicht erst ab 1992 auf Notationen zugreifen können, sondern der gesamte Systematische Katalog retrospektiv katalogisiert ist.

Das Projekt überzeugte eingefleischte Nostalgiker und hartnäckige Anhänger des Zettelkataloges davon, daß der Online-Katalog nicht den "Untergang", sondern eher eine "Renaissance" der bibliothekarischen Klassifikation mit sich bringen kann: eine noch benutzerfreundlichere, vielseitigere Realisierung der systematischen Erschließung und Suche.

1) Vgl. Wiegand, Günther: Katalogbenutzung in einer Magazinbibliothek. Erhebung an der Universitätsbibliothek Kiel, in: ZfBB 29 (1982) S. 329-335; Ders.: Die Umstellung der Sacherschließung an der Kieler Universitätsbibliothek, in: Sacherschließung in norddeutschen Bibliotheken (dbi-materialien. 48), Berlin 1985, S. 79-100.

2) Vgl. z.B.: Kaltwasser, Franz Georg: Der Einfluß der EDV-geführten IuD-Datenbanken auf die Struktur des Dienstleistungsangebotes der wissenschaftlichen Bibliotheken, in: ZfBB 27 (1980) S. 267-281.

3) S. u.a.: Dreis, Gabriele: Benutzerverhalten an einem Online-Publikumskatalog für wissenschaftliche Bibliotheken: Ergebnisse und Erfahrungen aus dem OPAC-Projekt der Universitätsbibliothek Düsseldorf. Frankfurt a.M.: Klostermann, 1994. (ZfBB: Sonderheft 57) S. 92 ff.; Lischewsky-Weiser, Bärbel: Die Systematik im OPAC, in: Die Systematik im OPAC: über das Instrumentarium zum Ordnen und Wiederfinden; Vorträge aus den bibliothekarischen Arbeitsgruppen der 16. Jahrestagung für Klassifikation, Dortmund 1992, Hrsg. H.-J. Hermes, H. Havekost. Oldenburg, 1993. S. 13-14.

4) Gödert, Winfried: Klassifikationssysteme und Online-Katalog, in: ZfBB 34 (1987) S. 191. Vgl. dazu auch: Nohr, Holger: Klassifikation als Basis einer Sacherschließungskomponente im OPAC. Anforderungen an Elemente und Struktur, in: BIBLIOTHEKSDIENST 25 (1991) S. 664-670.

5) Lepsky, Klaus: RSWK - und was noch? Stellungnahme zum Bericht "Sacherschließung in Online-Katalogen" der Expertengruppe Online-Kataloge, in: BIBLIOTHEKSDIENST 29 (1995) S. 515.

6) RSWK, 3. Auflage, § 1. Text nach dem Stand des Entwurfs vom Juli 1996.

7) Geißelmann, Friedrich: Systematik im Online-Katalog, in: ZfBB, Sonderh. 66, S. 309.

8) Vgl. Geißelmann, S. 316.


Stand: 10.02.99
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