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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 9, 2000

35 Jahre Sondersammelgebiet Psychologie an der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek

Ein Rückblick1

Josef Dambauer

 

1. Geschichtlicher Rückblick

Die frühesten Überlegungen, das Sondersammelgebiet (SSG) Psychologie der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) zur "besonderen Pflege"2 zuzusprechen, weisen auf das Jahr 1965 zurück. Der damalige Leiter der Universitätsbibliothek (UB) Saarbrücken, Prof. Dr. Hans Cordes, bemühte sich nachhaltig, das soeben zur Disposition stehende SSG Psychologie für seine Bibliothek "an Land zu ziehen", obwohl die rein bibliothekarischen Voraussetzungen nicht gerade für diesen Standort sprachen. Weder konnte die Bibliothek auf einen besonderen, überdurchschnittlich hohen Grundbestand an psychologischer Literatur verweisen, noch gab es gewichtige einschlägige Forschungsschwerpunkte, die eine Zuerkennung des SSG Psychologie an die UB Saarbrücken rechtfertigen ließen. Dennoch hatte, wie dies die Akten des Universitätsarchivs belegen, die UB Saarbrücken unter den beiden Mitbewerbern (UB Freiburg und UB Mainz) die besseren Aussichten, das SSG zugesprochen zu bekommen, da zum einen die Bestände der Bibliothek sowie des Psychologischen Instituts an Monographien und Zeitschriften die beiden "Konkurrenten" übertrafen und zum anderen bereits Dokumentationsarbeiten am hiesigen Institut nachzuweisen waren. Entscheidend für den Zuschlag waren jedoch, wie aus der Korrespondenz eindeutig hervorgeht, die besonders guten Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen UB und Institut. Möglicherweise - schriftlich ist dies nicht zu belegen - mag die damals schon in Fachkreisen bekannte Absicht von G. Reinert,3 in Saarbrücken im großen Stil ein Informations- und Dokumentationszentrum für Psychologie aufzubauen, den Ausschlag gegeben haben, das SSG Psychologie an der UB Saarbrücken festzumachen. Mit Schreiben vom 15. Juni 1965 wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) der UB Saarbrücken offiziell das SSG Psychologie zugeteilt.

 

2. Aufgabenstellung und Zielsetzung

Aufgabe und Ziel eines SSG ist, die wissenschaftlich relevante Literatur eines Fachgebietes, insbesondere die ausländische, die durch die Kriegswirren verloren, über viele Bibliotheken und Länder zerstreut4 oder wegen politischer Repressionen nicht mehr auffindbar, zugänglich bzw. beschaffbar war, möglichst vollständig zu sammeln, in geeigneter Form zu erschließen und für die Benutzung bereitzustellen. Durch "überregional wirkende Maßnahmen" seitens der DFG sollte die "planmäßige Versorgung der wissenschaftlichen Bibliotheken mit ausländischer Literatur"5 gewährleistet werden. "Das Hauptziel war und ist dabei", wie dies J.-F. Leonhard zusammenfasst, "die Literaturversorgung für Forschung und Lehre durch finanzielle Unterstützung, Koordination und Planung zu fördern".6 Darüber hinaus sollten entsprechend der Denkschrift der DFG zur überregionalen Literaturversorgung7 die SSGG zusätzliche Informationsdienstleistungen durch Erstellung von Neuerwerbungslisten und fachlichen Zeitschriftenverzeichnissen erbringen. "Soweit auf dem Fachgebiet Lücken bestehen, ist auch an eine Beteiligung der Schwerpunkt-Bibliotheken an der inhaltlichen Erschließung der Literatur zu denken",8 d. h. die SSGG sollten auf Grund ihrer reichhaltigen Bestände auch dokumentarisch9 durch die Erstellung von Fachbibliographien tätig werden.

Entsprechend dieser von der Thematik vorgegebenen Aufgabenstellung sollen sich die nachstehenden Ausführungen in die vier Abschnitte: Bestandsaufbau, Erschließung, Benutzung und Informationsdienstleistungen gliedern. Diesen Ausführungen sei noch eine kurze Anmerkung zur Personal- und Etatsituation des SSG Psychologie an der SULB vorgeschoben.

 

3. Personal- und Etatsituation des SSG

Für die Beschaffung (Buchauswahl, sachliche Erschließung, Information) ist ein Fachreferent bestellt, der – neben der Betreuung der Sachgebiete Philosophie, Pädagogik, Sport - auch mit der Leitung der Dienststelle des SSG betraut ist. An dem von der DFG geförderten Projekt "Virtuelle Fachbibliothek Psychologie" (s. Punkt 8.7.2) arbeitet, zusammen mit zwei studentischen Hilfskräften, eine Bibliothekarin des höheren Dienstes. Dem SSG Psychologie ist für unmittelbar dort anfallende Arbeiten eine teilzeitbeschäftigte Diplom-Bibliothekarin zugeordnet. Ein vor mehreren Jahren etabliertes "Kauf-Team-Psychologie" ist speziell für die integrierte Buchbearbeitung der deutschen und englischsprachigen Literatur der Psychologie zuständig. Die restliche psychologische Literatur wird weiterhin von den bislang noch getrennten Geschäftsgängen Akzession und Katalogisierung bearbeitet. Auch diese Literatur soll mittelfristig dem oben genannten Team zur Bearbeitung zugeleitet werden. Unkonventionelle Literatur sowie Dissertationen des SSG werden vom "Team Tausch / Geschenk" bearbeitet (s. Punkt 5.6.1 und 5.6.2).

Der reguläre Haushalt der SULB stagniert seit 1984 bei einer Summe von DM 1.682.300,- und wurde seitdem immer wieder auf diesem Betrag festgeschrieben. Die zwischenzeitlich eingetretenen beträchtlichen Preissteigerungen, eine stark ansteigende Literaturproduktion und ein zeitweilig ungewöhnlich hoher Dollarkurs brachten die Bibliothek in große Bedrängnis, die mehrfach zu Zeitschriftenabbestellungen und gravierenden Einschränkungen in der Beschaffung monographischer Literatur führte. Ein mehrfach in den letzten Jahren aufgelegtes Literaturprogramm des Universitätspräsidenten, von denen der SULB anteilmäßig DM 250.000,- zugeteilt wurden, weitere Fachinformationsmittel und die zusätzlichen Mittel für unsere landesbibliothekarischen Aufgaben (DM 100.000,- jährlich seit 1994) sowie Zuwendungen seitens der Vereinigung der Freunde der Universität konnten in den letzten Jahren die ärgste Not abwenden. Die Haushaltslage kann sich allerdings in den nächsten Jahren dramatisch zuspitzen, wenn die zusätzlichen Mittelzuwendungen seitens der Universität ausbleiben sollten.

Das SSG Psychologie blieb von allen restriktiven Maßnahmen verschont. Der für Aufwendungen im Bereich der Psychologie zu erwartende Eigenanteil wird jeweils vor der allgemeinen Etataufteilung auf die einzelnen Sachgebiete herausgenommen und getrennt verwahrt.

Für die Beanspruchung von Zuwendungen der DFG müssen im August jeden Jahres die Mittel für das kommende Haushaltsjahr beantragt werden. Die eigens dafür vorgesehenen Antragsformulare sind so gestaltet, dass sie unter Berücksichtigung eventueller Überhangmittel oder Minusbeträge aus den Vorjahren den zu erwartenden Bedarf im kommenden Jahr mit einiger Genauigkeit treffen. Gewisse Schwankungen in einigen Bereichen (gerade bei den Fördertiteln Zeitschriften, Lückenergänzungen, Mikroformen) sind immer gegeben. Durch die Möglichkeit der Mittelübertragung ins nächste Haushaltsjahr ist der Etat des SSG so flexibel gestaltet, dass er unerwartete Schwankungen im Beschaffungsumfang auffangen kann. Eventuelle Minusbeträge, die für das laufende Haushaltsjahr zu erwarten sind, müssen unmittelbar durch – im einzelnen begründete – Nachbewilligungsanträge (NBA) ausgeglichen werden. Die im Detail kommentierten Anträge werden dem Bibliotheksausschuss der DFG in seiner jährlichen Herbstsitzung zur Begutachtung vorgelegt, der in der Regel den Anträgen in vollem Umfang entspricht. Bislang sind uns keine größeren Beschränkungen auferlegt worden. Bei dem Beschaffungstitel "Ausländische Zeitschriften" werden aus naheliegenden Gründen grundsätzlich keine Beschneidungen vorgenommen. Auch beim Ankauf von ausländischen Monographien werden normalerweise keine Abstriche gemacht. Gewisse kleinere Einschnitte gab es in den letzten Jahren bei dem Beschaffungstitel "Ältere und schwer beschaffbare Literatur", nicht zuletzt bedingt durch die neu in der ehemaligen DDR hinzugekommenen SSGG.10

Um einen Überblick über den Umfang der jährlichen Zuweisungen seitens der DFG zu bekommen, sollen in der nachstehenden Tabelle die für die einzelnen Beschaffungstitel bewilligten Mittel aufgelistet werden, soweit diese sich in den vorhandenen Unterlagen zurückverfolgen lassen. Gesicherte und vollständige Nachweise reichen bis zum Jahre 1972 zurück. Für die weiter zurückliegenden Jahre sind nur noch einzelne Belege greifbar; sie werden deshalb in dieser Statistik nicht berücksichtigt.

Jahr

Ausländ. Zeitschr.

Ausländ. Monogr.

Lücken-
ergänz.

Mikro-
formen

Deutsche
Monograph.

CD-ROMs

1972

13.500

17.500

4.000

10.000

   

1973

22.500

18.000

4.000

10.000

   

1974

25.000

20.000

4.000

10.000

   

1975

23.100

18.000

10.000

25.500

   

NBA

   

14.000

40.000

   

1976

226.000

5.000

25.000

45.000

   

1977

23.000

25.000

27.500

45.000

3.000

 

NBA

     

1.500

   

1978

31.000

22.000

15.000

16.000

4.000

 

1979

34.100

32.000

15.000

12.000

1.000

 

NBA

   

11.500

     

1980

27.700

20.000

30.400

15.000

1.000

 

1981

20.000

28.700

40.900

16.800

6.000

 

NBA

 

10.000

2.000

7.000

6.000

 

1982

45.500

40.000

27.600

17.500

6.500

 

NBA

8.000

         

1983

95.000

63.400

19.000

20.000

6.500

 

1984

90.000

75.000

 

14.200

6.000

 

NBA

 

8.000

 

6.500

   

1985

58.000

77.000

11.000

25.000

3.000

 

NBA

38.000

15.000

 

5.000

   

1986

125.500

88.600

 

28.800

6.300

 

1987

120.000

85.000

   

10.500

 

1988

70.000

70.000

10.000

5.000

10.000

 

1989

110.600

75.000

 

11.100

5.000

 

NBA

 

16.000

       

1990

119.600

95.000

 

11.000

10.000

 

1991

57.000

90.000

 

4.000

12.000

 

NBA

40.000

   

1.700

4.500

 

1992

150.000

90.000

1.800

8.000

15.000

 

NBA

     

5.000

   

1993

150.000

62.000

10.000

12.000

15.000

 

NBA

 

20.000

 

5.000

10.000

 

1994

150.000

115.200

 

14.700

21.500

 

1995

165.000

125.000

 

1.000

21.000

 

NBA

       

9.500

 

1996

170.000

130.000

 

7.500

30.000

 

NBA

 

5.000

10.000

3.300

4.500

 

1997

240.000

130.000

10.000

10.000

35.000

 

NBA

 

20.000

       

1998

240.000

145.500

3.600

4.800

35.000

2.300

Gesamt:

2.688.100

1.856.900

306.300

474.900

297.800

2.300

Damit belaufen sich die Zuwendungen der DFG für die Zeit von 1972 bis 1998 auf insgesamt DM 5.626.300,-.

Bevor wir uns nun der eigentlichen Thematik Bestandsaufbau zuwenden, ist es nützlich, einen Blick auf das Erwerbungsprofil und die Erwerbungsgrundlagen zu werfen.

 

4. Erwerbungsprofil und Erwerbungsgrundlagen

Das Beschaffungsprofil umfasst alle dem SSG Psychologie von den "Richtlinien zur Abgrenzung der Sondersammelgebiete und zur Beschaffung von Literatur"11 zuletzt in der Fassung von 1997 zugedachten Teilgebiete der Psychologie. In diesen Richtlinien ist vor allem auch die Abgrenzung zu den Teildisziplinen der Angewandten Psychologie und zu den Grenzgebieten wie Medizin, Pädagogik, Soziologie, Recht, Religion, Kunst und Sprachwissenschaft geregelt. Innerhalb der einzelnen, dem SSG zuerkannten Teilgebiete der Psychologie wird eine möglichst vollständige Beschaffung der laufend erscheinenden und wissenschaftlich relevanten Literatur des In- und Auslandes angestrebt. Verstärkte Nachfragen seitens der Fernleihe aber auch von ortsansässigen Benutzern drängen uns, in bestimmten Teilbereichen der Psychologie Literatur zu besorgen, deren wissenschaftlicher Charakter mitunter etwas zweifelhaft ist. Bei den vielfältigen Fragen zur Thematik "Allgemeine Lebensführung", deren Literaturproduktion in den letzten Jahren geradezu ausuferte, haben wir uns bewusst einige Zurückhaltung in der Beschaffung auferlegt. Bei Literatur aus dem slawischen Bereich, die – ohnehin nicht sehr umfangreich – wissenschaftlich nicht von primärem Interesse ist und zudem weitgehend ungenutzt in den Regalen steht, beschränken wir uns fast ausschließlich auf spezielle Verlags- und DFG-Tausch-/Geschenkangebote. Bei Teilgebieten der Psychologie, die gemäß den Richtlinien nicht zu unserem SSG gehören, beschaffen wir in der Regel nur grundlegende und fachlich übergreifende "Sockelliteratur", die dann auch aus regulären Haushaltsmitteln der SULB finanziert wird.

In formaler Hinsicht erstreckt sich das Erwerbungsprofil auf alle Verlagsprodukte, unkonventionelle, nicht im Buchhandel erscheinende Literatur, digitalisierte Medien und CD-ROMs. In zunehmendem Maße werden auch audio-visuelle Medien in das Beschaffungsspektrum aufgenommen.

Die Erwerbungsgrundlage für die Beschaffung der psychologischen Literatur bilden seit jeher primär die Nationalbibliographien des In- und Auslandes. Darüber hinaus wird zahlreiches Prospektmaterial von Verlagen gesichtet und für einen Bestellvorgang herangezogen. Besprechungen in Zeitschriften und einschlägigen Referateorganen bilden ein zusätzliches brauchbares Instrument der Literaturauswahl. Unverlangt vorgelegte Ansichtssendungen seitens der Buchhändler ergänzen das weite Spektrum des Beschaffungsvorgangs. Zu einem wertvollen Regulativ bei der Literaturbeschaffung sind die sog. "negativen roten Leihscheine" geworden.

 

5. Bestandsaufbau

5.1 Zeitschriften

Vordringlichste Aufgabe beim Aufbau des Buchbestandes war der Nachweis eines möglichst lückenlosen und umfassenden Zeitschriftensortiments.12 Zu Beginn unserer Sondersammelgebietstätigkeit 1965 wurden, wie die ältesten Aktenstücke belegen, im Fachgebiet Psychologie 82 Zeitschriftenabonnements gezählt, ein Größenverhältnis, das zum damaligen Zeitpunkt in etwa dem einer normalen UB entsprach.

Für die weitere Betrachtung des Bestandsaufbaus unserer SSG-Zeitschriften müssen wir grundsätzlich zwischen ausländischen und in Deutschland erscheinenden Zeitschriften unterscheiden.

 

5.1.1 Ausländische Zeitschriften

Nach den Richtlinien der DFG13 wurde bis zu Beginn der Siebzigerjahre bei den ausländischen Zeitschriften nach sog. "A- und B-Zeitschriften" unterschieden, wobei unter A-Zeitschriften die mehr "grundlegenden oder über mehrere Fachgebiete hinausreichenden Periodika" und unter B-Zeitschriften die sehr differenzierten, der Spezialforschung dienenden Zeitschriften zu verstehen sind.14 Vereinzelte, sehr spezielle Zeitschriften, die wegen ihrer fächerübergreifenden Thematik mit gutem Recht von mehreren SSG-Bibliotheken beansprucht werden konnten, wurden als B+-Zeitschriften gekennzeichnet und zwei oder mehreren Bibliotheken zur Beschaffung zugesprochen. Wenige Jahre später wurde noch eine weitere Gruppe, die sog. "C-Zeitschriften", eingeführt, zu denen man wissenschaftlich eher fragwürdige Zeitschriften zählte, die aber eine gewisse Benutzungshäufigkeit aufzuweisen hatten.

Die einzelnen SSG-Bibliotheken waren angewiesen, in den ersten Jahren für jede einzelne ausländische, neu zu beschaffende Zeitschrift ihres SSG ein (ein- bis zweiseitiges) schriftliches Gutachten einzureichen, das neben einer ausführlichen Beschreibung der Zeitschrift auch einen Vorschlag zur Eingruppierung in eine A-, B-, B+- oder C-Zeitschrift enthielt, dem die DFG "nach gründlicher Prüfung durch einen Ausschuss erfahrener Bibliothekare" in der Regel auch zustimmte. Da man von den A-Zeitschriften erwarten konnte, dass sie jede wissenschaftliche Hochschulbibliothek kauft, gingen diese Zeitschriften voll zu Lasten der jeweiligen SSG-Bibliothek, während B-, B+- und C-Zeitschriften zur Gänze aus Verfügungsmitteln der DFG finanziert werden konnten.

Dieses Verfahren war mühsam und reichlich zeitaufwendig sowohl für die SSG-Bibliothek als auch für die DFG. Als dann zu Beginn der Siebzigerjahre die Flut der fachwissenschaftlichen Journale zu groß und der Markt schier unüberschaubar wurde, hielt man Ausschau nach einer einfacheren, pauschalen Lösung dergestalt, dass die SSG-Bibliothek 25 Prozent der insgesamt für den Ankauf von SSG-Zeitschriften anfallenden Kosten – zusätzlich zu den Kosten für in Deutschland erscheinende psychologische Zeitschriften – übernahm, während die DFG die Kosten für die "restlichen" 75 Prozent der Gesamtaufwendungen bestritt.

Für das Jahr 1972 wird – bis dahin reichen zuverlässige statistische Angaben zurück - ein Bestand von 266 laufenden Zeitschriften (1966: 82 s. oben) ausgewiesen. Die dafür getätigten Ausgaben belaufen sich auf DM 18.508,-. Bereits drei Jahre später haben sich Bandzahl (556) und Aufwendungen (DM 35.401,-) nahezu verdoppelt. Die Folgejahre zeigen einige Schwankungen. Ein überdurchschnittlich starker Anstieg sowohl an inventarisierten Bänden als auch an Aufwendungen verzeichnet das Jahr 1983 mit 747 eingetragenen Bänden und Kosten von DM 87.483,-. Ein größerer Einbruch ist wieder im Jahre 1991 festzustellen. Hier stiegen die Kosten sprunghaft auf DM 173.019,- bei nur mäßig vermehrter Bandzahl (867). Neben dem um 60 Bände vermehrten Zeitschriftenpool sind die Gründe hierfür vor allem bei dem wieder gestiegenen Dollarkurs zu suchen. Ein überdimensional kräftiger Anstieg der Kosten ist dann – bei gleichzeitiger Steigerung der erworbenen Bandzahl – kontinuierlich ab dem Jahre 1994 auszumachen. Im Jahre 1994 wurden für 833 Bände DM 192.739,- aufgewendet. 1997 verzeichnen die Zugangsbücher 1.036 Bände mit Ausgaben von DM 284.538,-; dies entspricht gut DM 50.000,- mehr für eine nur um 44 bibliographische Einheiten gestiegene Bandzahl. Am eklatantesten wird die Differenz im Jahre 1998, in dem für 1.011 Bände (25 Bände weniger als im Vorjahr) rund DM 60.000,- mehr aufgewendet werden mussten (DM 347.827,-). Trotz Berücksichtigung der Tatsache, dass in dem zuletzt genannten Betrag bereits Vorleistungen für 1999 enthalten sind, sind diese überdurchschnittlich hohen Mehrausgaben neben dem ständig anhaltenden außergewöhnlich hohen Dollarkurs auf eine ungewöhnlich hohe Teuerung zurückzuführen.

Vergleicht man abschließend das 1. Berichtsjahr 1972 mit dem zuletzt vorliegenden (1998), so muss man feststellen, dass sich innerhalb von knapp 30 Jahren die Anzahl der erworbenen Bände (von 266 auf 1.011) rund vervierfacht hat, während die Ausgaben innerhalb des nämlichen Zeitraums nahezu um das Zwanzigfache gestiegen sind (von DM 18.508,- auf DM 347.827,-).

 

5.1.2 Deutsche Zeitschriften

Von den SSG-Bibliotheken wird "erwartet, dass sie die deutschen Zeitschriften <...> aus eigenen Etatmitteln erwerben".15 Die Statistik belegt für das Jahr 1972 30 Titel, die Kosten von DM 1.930,- verursacht haben. Der Bestand an in Deutschland erschienenen Zeitschriften und die dafür erforderlichen Aufwendungen haben sich, von kleineren Schwankungen abgesehen, kontinuierlich über die Jahre "fortentwickelt". Im Jahre 1998 verzeichnen die Zugangsbücher bereits 107 einschlägige Titel. Die Aufwendungen hierfür haben sich im genannten Zeitraum um mehr als das Sechsfache auf DM 12.456,- im Jahre 1998 gesteigert, während die Titelanzahl knapp um das Vierfache gestiegen ist. Auch hier muss – insbesondere seit dem Jahre 1990 – von einer spürbaren Teuerung gesprochen werden, wenn diese auch nicht so überdimensional wie bei den ausländischen Zeitschriften ausfällt.

 

5.2 Monographien

5.2.1 Ausländische Monographien

Ähnlich wie bei den Zeitschriften verlief der Bestandsaufbau bei den Monographien. Während die grundlegende und fachübergreifende "ausländische Standardliteratur der betreffenden Disziplinen aus eigenen Etatmitteln" erworben werden sollte,16 wurde die spezielle Forschungsliteratur aus Zuwendungen der DFG finanziert. Bei der Auswahl der zu beschaffenden monographischen Veröffentlichungen oblag es dem Referenten zu entscheiden, welcher der beiden Gruppen eine bestimmte Publikation zuzurechnen war. Mit dem sprunghaften Anstieg der Forschungsliteratur in den 70er Jahren fand man auch hier wie bei den Zeitschriften zu einer brauchbaren und sinnvollen Pauschallösung: 25 Prozent der insgesamt anfallenden Kosten beim Ankauf laufend erscheinender ausländischer Bücher mussten die SSG-Bibliotheken aus ihrem regulären Etat aufbringen, während 75 Prozent aus Verfügungsmitteln der DFG genommen werden konnten. Diese Praxis hat sich bewährt und wird bis zum heutigen Tag in dieser Form gehandhabt.

Der Bestand an monographischen Publikationen vor Zuerkennung des SSG Psychologie im Jahre 1965 wird laut Aktenunterlagen auf ca. 6.000 bibliographische Einheiten geschätzt.

Das 1. Berichtsjahr 1972, für das auch hier erstmals zuverlässige statistische Angaben vorliegen, weist Aufwendungen in Höhe von DM 14.420,- auf, für die die Bibliothek einen Zugewinn von 554 ausländische Monographien verbuchen konnte. Die nächsten Jahre brachten einen kontinuierlichen Anstieg sowohl der finanziellen Aufwendungen als auch der Bucherwerbungen. Bereits fünf Jahre später (1977) verzeichnen die Journale die doppelte Bandzahl (1.109) mit Ausgaben, die ebenfalls um das Doppelte (DM 31.388,-) über dem Betrag des Jahres 1972 liegen. Für die Jahre 1978-1982 ist ein beschleunigter Anstieg der Kosten festzustellen (bis DM 54.497,- im Jahre 1982), während die Zahl der inventarisierten Bände mit Schwankungen kaum das Niveau des Jahres 1977 erreichen konnte (für 1982: 1.038 Bände). Ein großer Einschnitt ist für das Jahr 1983 auszumachen, in dem sowohl die Ausgaben wie die dafür erworbenen monographischen Publikationen sprunghaft in die Höhe gestiegen sind. Der Abbau eines größeren Bücherstaus in der Erwerbungs- und Katalogisierungsabteilung mag die Ursache gewesen sein. In diesem Jahr verzeichnen die Journale Kosten von DM 95.935,- und einen Zuwachs von 1.869 Bänden. Die folgenden Jahre brachten – mit Schwankungen – eine gewisse Beruhigung auf dem Buchmarkt. Ab dem Jahre 1991 kommt wieder stärkere Bewegung in das statistische Zahlenwerk. Für Kosten von DM 132.483,- konnten im genannten Jahr 2.376 bibliographische Einheiten unserem Bestand an monographischer SSG-Literatur hinzugefügt werden. Im Jahre 1998 musste für 3.690 eingetragene Bücher das entsprechende DFG-Konto und anteilmäßig der Buchtitel der SULB mit DM 227.895,- belastet werden.

Vergleicht man die statistischen Angaben des 1. Berichtsjahres 1972 mit dem letzten Berichtsjahr 1998, wird man feststellen, dass die Zahl der erworbenen ausländischen Monographien des SSG Psychologie in den 27 Jahren um fast das Siebenfache gestiegen ist (von 554 auf 3.690 Bände), während die dafür erforderlichen finanziellen Aufwendungen mehr als das Fünfzehnfache erreicht haben (von DM 14.420,- auf DM 227.895,-).

Die Durchschnittspreise haben sich im genannten Zeitraum von DM 26,- im Jahre 1972 auf DM 62,- im Jahre 1998 mehr als verdoppelt, wobei eigenartigerweise festzustellen ist, dass die größte Preissteigerung bereits in den ersten zehn Jahren erfolgt ist und zwar von DM 26,- auf DM 52,- im Jahre 1983. Zusammenfassend darf jedoch festgehalten werden, dass die Teuerung trotz des hohen Dollarkurses der letzten Jahre im Monographiensektor nicht so ungewöhnlich hoch ausgefallen ist wie bei den Zeitschriften; trotzdem bleibt auch sie eine erhebliche Belastung der SSG-Bibliotheken.

 

5.2.2 Deutsche Monographien

Die Finanzierung der in Deutschland erscheinenden monographischen Veröffentlichungen war von Anfang an Aufgabe der jeweiligen SSG-Bibliothek. Sie lag ursprünglich außerhalb der von der DFG beabsichtigten Zielsetzung.17 Als jedoch zu Beginn der 70er Jahre das Publikationsaufkommen in Deutschland überdurchschnittlich stark anstieg und dies bei zusätzlicher Teuerung der Buchanschaffungskosten und vielfach stagnierenden bzw. rückläufigen Etats der Bibliotheken18 zu einer kaum noch zu bewältigenden finanziellen Belastung vieler Bibliotheken führte, sah sich die DFG genötigt, den SSG-Bibliotheken buchstäblich "unter die Arme zu greifen" und ihnen wenigstens bei der Beschaffung der speziellen Forschungsliteratur, sog. "Spitzenliteratur", finanzielle Hilfestellung zu geben. Während die grundlegende und fächerübergreifende "Sockelliteratur" weiterhin zu Lasten der Haushalte der einzelnen SSG-Hochschulbibliotheken ging, beteiligte sich die DFG fortan mit 50 Prozent an den anfallenden Kosten bei der Beschaffung der Spitzenliteratur. Wir müssen also in der nachfolgenden Analyse der in Deutschland erscheinenden monographischen Publikationen grundsätzlich zwischen Spitzen- und Sockelliteratur unterscheiden.

 

5.2.2.1 Deutsche Spitzenliteratur

Unter "Spitzenliteratur" fasst man alle im Buchhandel erscheinende, wissenschaftlich relevante, doch sehr spezielle Forschungsliteratur zusammen, von der nicht erwartet werden kann, dass jede wissenschaftliche Hochschul-Bibliothek sie beschafft. Unter diesem Aspekt ist die großzügige Bezuschussung seitens der DFG in Höhe von 50 Prozent der anfallenden Kosten zu sehen. Die dafür von der DFG bereitgestellten Mittel wurden vom SSG Psychologie erstmals für das Jahr 1977 in Anspruch genommen. Genauere statistische Angaben liefert jedoch erst der Jahresbericht für das Jahr 1978. Im besonderen Fall des SSG Psychologie führte dies in den letzten Jahren zu jährlichen Einsparungen für die SULB in Höhe von DM 30.000,- bis DM 35.000,-.

Im Jahr 1978 lagen die Aufwendungen noch recht bescheiden bei DM 4.092,- (172 eingetragene bibliographische Einheiten), die sich jedoch in den folgenden Jahren rasch auf das Dreifache steigerten. Das Jahr 1980 verzeichnete bereits Ausgaben in Höhe von DM 12.897,-. Die Zahl der erworbenen Bände stieg in dem genannten Zeitraum ebenfalls nahezu um das Dreifache auf 496. Die folgenden Jahre weisen – mit Schwankungen - ein kontinuierliches, weiterhin nicht sonderlich auffälliges Wachstum auf. Ein sprunghafter Anstieg sowohl der Kosten wie der erworbenen Bände ist für das Jahr 1991 auszumachen. Für 864 eingetragene monographische Publikationen mussten Mittel in Höhe von DM 31.877,- bereitgestellt werden. Nach drei Jahren der Konsolidierung ist für die Folgejahre 1995 bis 1998 ein beschleunigter Anstieg sowohl der Kosten als auch des Bandzuwachses festzustellen. Lagen die Aufwendungen im Jahre 1995 bei DM 59.724,-, für die die Zugangsjournale 1.462 Veröffentlichungen nachweisen, so stiegen die Ausgaben im Jahre 1998 auf DM 67.114,- mit einer Zuwachsrate von 1.566 bibliographischen Einheiten.

Vergleicht man abschließend die Jahre 1978 und 1998, so fällt auf, dass – ähnlich wie bei den ausländischen Monographien – in den zwanzig Berichtsjahren die Aufwendungen für deutsche Spitzenliteratur um mehr als das Fünfzehnfache gestiegen sind (von DM 4.092,- auf DM 67.114,-), während die Anzahl der inventarisierten Bücher knapp das Zehnfache erreicht hat (von 172 auf 1.566 Bände).

Entsprechend dazu haben sich die Durchschnittspreise von DM 24,- im Jahre 1978 auf DM 43,- im Jahre 1998 nahezu verdoppelt, auch wenn - insgesamt gesehen – diese Durchschnittspreise recht niedrig ausfallen. Für die in Deutschland erscheinende Sockelliteratur werden sich, wie die nachstehenden Zahlen belegen, diese Werte auf einem wesentlich "höheren Niveau" bewegen.

 

5.2.2.2 Deutsche Sockelliteratur

Wie einleitend schon bemerkt wurde, ging die Finanzierung der in Deutschland erscheinenden Literatur der SSGG bis zum Jahre 1976 ganz zu Lasten der jeweiligen SSG-Bibliotheken. Statistische Nachweise hierfür waren für die DFG nicht erforderlich und wurden nur in Einzelfällen erbracht. Durch die beabsichtigte Bezuschussung der deutschen Spitzenliteratur ab dem Jahre 1977 wurde eine Trennung in Spitzen- und Sockelliteratur vollzogen und in der Folge auch eine genaue statistische Erfassung vorgenommen. Dabei wurden im Falle des SSG Psychologie in den ersten Jahren (von 1978 bis 1980) noch viele Buchtitel als Sockelliteratur angesehen, die eigentlich schon zur Spitzenliteratur hätten gezählt werden müssen. Dies erklärt den Umstand, warum die Statistik für die genannten Jahre vergleichsweise viele Bücher (538 bzw. 449 Titel) mit Aufwendungen in Höhe von DM 11.029,- (für 1978) bzw. DM 14.415,- (für 1980) an Sockelliteratur ausweist. Eine strengere Auswahl an Buchtiteln für die Sockelliteratur erfolgte ab dem Jahre 1981. Hier verzeichnen die Zugangsjournale Erwerbungen von "nur" 228 deutschen Monographien mit Kosten von DM 7.557,-. Die folgenden Jahre bis einschließlich 1985 lassen mit zwischenzeitlichen Schwankungen, die – zumindest teilweise - durch auftretende Bücherstaus in der Buchbearbeitung bedingt waren, eine weitgehend kontinuierliche "Aufwärtsentwicklung" vor allem der Buchkosten und in einer entsprechend "gemäßigteren" Art auch der Anzahl der Publikationen erkennen. Während die Zahl der erworbenen Bände an deutscher Sockelliteratur von 228 auf "nur" 289 Buchveröffentlichungen um knapp 25 Prozent angestiegen ist, haben sich die Kosten im nämlichen Zeitraum genau verdoppelt (von DM 7.557,- auf DM 15.662,-). Eine erneute, rigorosere Auswahl von Buchtiteln zur Sockelliteratur erfolgte wiederum im Jahre 1996. Im besagten Jahr wurde die Anzahl der beschafften Bände bei diesem Erwerbungstitel auf 92 bibliographische Einheiten mit einem Kostenaufwand von DM 6.893,- reduziert. Für das Jahr 1998 verzeichnet die Statistik schon wieder einen Anstieg auf 113 Bände, die Mittelaufwendungen von DM 8.304,- erforderlich machten.

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Durchschnittspreise: Lag der Durchschnittspreis im Jahre 1978, in dem noch viele sehr spezielle Publikationen unter der Bezeichnung "Sockelliteratur" weitergeführt wurden, bei DM 25,-, drei Jahre später (1981) bereits bei DM 33,-, so ist dieser im Jahre 1998 auf DM 73,- angestiegen. Damit liegt der Durchschnittspreis für deutsche Sockelliteratur um rund DM 30,- höher als bei der Spitzenliteratur (s. oben unter Punkt 3.4.2.1). Innerhalb eines Zeitraums von 20 Jahren sind die Preise um nahezu das Dreifache angestiegen.

 

5.3 Ergänzende Maßnahmen

Eine Bestandsaufnahme der Bibliotheken unmittelbar nach Kriegsende machte deutlich, dass durch die Kriegswirren nicht nur kostbare alte Bibliotheksbestände vernichtet, über die Lande zerstreut, ins Ausland verschleppt und nicht mehr auffindbar waren, sondern auch wichtige, spezielle Forschungsliteratur vor allem des Auslandes nicht mehr zugänglich war. Enorme Lücken im Bestandsaufbau an wissenschaftlich dringend benötigter – ausländischer – Literatur traten zutage. Um diesem misslichen Umstand Abhilfe zu schaffen, startete die DFG von Anfang an ein Soforthilfeprogramm zur Schließung von Lücken "schwer beschaffbarer und in der BRD nicht vorhandener Literatur". Dieses Förderprogramm "Ergänzende Maßnahmen" sah vor, den SSG-Bibliotheken bei der Verwirklichung dieser speziellen Maßnahme 80 Prozent der Aufwendungen zu erstatten, während die SSG-Bibliotheken selbst einen Eigenanteil von 20 Prozent zu erbringen hatten. Auf diese Weise konnten in enger Zusammenarbeit mit Antiquariaten und deren Katalogen viele schmerzliche Lücken im Literaturbestand geschlossen werden. Für das SSG Psychologie, das erst 1965 der UB Saarbrücken zugesprochen wurde, ergab sich hierbei eine gewisse Verlagerung der Schwerpunkte. Für die Ergänzung des während der Kriegsjahre entstandenen Lückenbestandes im Monographiensektor zeichnete zunächst die UB Erlangen verantwortlich, die kurz nach Kriegsende das SSG Psychologie "im Rahmen der Philosophie verwaltet hat".19 Gewiss hat auch die UB Saarbrücken kurz nach Übernahme des SSG enorme Anstrengungen unternommen (s. nachstehenden Kommentar für die Jahre 1974-1982), alle nur erdenkbaren Lücken im Bereich der Monographien ihres SSG zu schließen, doch konnten alle ihre Bemühungen nur Bruchstück bleiben, da ihr aus den eingangs erwähnten Gründen jeglicher repräsentative Grundbestand fehlte, auf dem sie hätte aufbauen können. Der Schwerpunkt der "Ergänzenden Maßnahmen" lag deshalb entschieden in der Schließung von Lücken beim Aufbau des Zeitschriftenbestandes. Hier ist es gelungen, durch ständige Durchsicht einschlägiger Antiquariats- und Nachdruckskataloge und mit der finanziellen Hilfe der DFG auf weite Strecken Lücken im Zeitschriftenbestand des SSG Psychologie zu schließen, so dass sich der Zeitschriftenkatalog heute weitgehend als komplett und lückenlos präsentiert.

Bei der Betrachtung des Umfangs der Erwerbungen aus diesem Fördertitel der DFG fällt auf, dass die einzelnen Jahre außerordentlichen Schwankungen unterliegen, die durch das von Jahr zu Jahr variierende Angebot der Antiquare bedingt sind. Besonders hohe Ausgaben verzeichnen, wie oben schon angedeutet, die Jahre 1974 bis 1982, in denen eine Diplomkraft zur Verfügung stand, um umfangreiche Antiquariats- und Nachdruckskataloge an dem vorhandenen Bestand zu prüfen und entsprechende Lückenergänzungen vor allem im Monographiensektor in die Wege zu leiten. Besonders hervorzuheben sind die Jahre 1976, 1980 und 1982, in denen 1.186, 1.448 bzw. 920 vorwiegend monographische Publikationen mit einem Kostenaufwand von DM 41.204,-, DM 45.813,- bzw. DM 40.195,- unserem Buchbestand hinzugefügt werden konnten. In den Folgejahren reduzierte sich der Erwerb von antiquarischen Veröffentlichungen erheblich. In diesem Zeitraum fallen besonders die Jahre 1986, 1992 und 1996 ins Auge, in denen Vorbereitungen für eine Neuauflage des Bestandsverzeichnisses der psychologischen Zeitschriften (s. Punkt 8.6) getroffen wurden. Dieser Umstand bot jeweils eine passende Gelegenheit, bei der Durchsicht der einzelnen Zeitschriftentitel noch anstehende Lückenergänzungen wahrzunehmen. So wurden im Jahre 1986 mit Aufwendungen in Höhe von DM 15.572,- 265 vorwiegend ältere Zeitschriftenbände erworben. Im Jahre 1992 konnten für den Betrag von DM 7.716,- weitere 60 Bände den Buchbestand erweitern. Mit einem Kostenaufwand von DM 19.777,- wurden schließlich im Jahre 1996 im Zusammenhang mit der Herausgabe der 7. Auflage des oben erwähnten Zeitschriftenverzeichnisses 184 Bände - weitgehend zur Komplettierung des Zeitschriftenbestandes - inventarisiert. Monographische Lückenergänzungen werden seit dem Jahre 1983 fast ausschließlich nur noch anhand der sog. "negativen" roten Leihscheine vorgenommen.

 

5.4 Mikroformen

Mit der Möglichkeit der Verfilmung und Verfichung20 wichtiger Dokumente ergab sich eine neue Möglichkeit der Archivierung und platzsparenden Magazinierung kostbaren Bibliotheksmaterials. Die DFG nahm alsbald die mit dieser technischen Neuerung gegebenen Möglichkeiten in ihr Förderprogramm auf und bezuschusste die SSG-Bibliotheken mit 80 Prozent für die Anschaffung von Mikrofilmen und Mikrofiches. Für das SSG Psychologie fielen hierbei zwei Projekte an: zunächst die Volltext-Dokumente einer Unzahl kleinerer, fast ausschließlich anglo-amerikanischer Schriften.21 Bedauerlicherweise wurde dieses Unternehmen 1986 abgebrochen. Das zweite Projekt betrifft die Anschaffung amerikanischer Dissertationen in Mikroform, über die die Publikation "University Microfilms International" (UMI), früher "University Microfilms", umfassend informiert. Bei der Auswahl der Titel im Rahmen unseres SSG ging man reichlich verschlungene Wege: zunächst (1971) wurden aus dem Katalog von UMI pauschal die Titel der 16 für die Psychologie wichtigsten amerikanischen Universitäten22 für eine Bestellung herangezogen. Kurze Zeit später oblag es dem Referenten, die nach seiner Meinung wichtigsten Titel auszuwählen. Wenige Jahre hernach legte die DFG den Bibliotheken nahe, pauschal alle im Katalog von UMI verzeichneten psychologischen Titel zu bestellen. Als jedoch in den Jahren 1976/77 diese Maßnahmen in finanzieller Hinsicht auszuufern drohten, wurde den SSGG nahegelegt, Bestellungen von amerikanischen Dissertationen nur noch auf besonderen Benutzerwunsch hin vorzunehmen. Diese Praxis hat sich bewährt und wird bis zum heutigen Tage fortgeführt.

Die Statistik spiegelt genau die oben beschriebene Entwicklung wider. Während die Jahre 1972-1974 mit Ausgaben im Rahmen von DM 10.000,- bis DM 20.000,- darauf hindeuten, dass in dieser Zeit Bestellungen nach dem von G. Reinert entwickelten Verfahren bzw. nach Auswahl durch den Fachreferenten vorgenommen wurden, weisen die Jahre 1975-1977 mit Aufwendungen von nahezu DM 70.000,- und 2.633 erworbenen Mikrofiches (1976) darauf hin, dass in dieser Zeitspanne alle im Katalog von University Microfilms verzeichneten psychologischen Dissertationen bestellt wurden. Mit dem Jahre 1978 erfolgte mit Ausgaben von DM 12.716,- bei diesem Beschaffungstitel ein jäher Einbruch, der dadurch bedingt war, dass nur noch Bestellungen auf Benutzerwunsch hin vorgenommen wurden. Dies führte gerade in den ersten Jahren zu mehr oder weniger großen Schwankungen in der Beschaffung amerikanischer Dissertationen, da manche Benutzer (bzw. Institute) - zeitlich völlig unkalkulierbar - umfangreiche Bestellungen bei der SULB einreichten. Besonders deutlich tritt dieser Faktor in den Jahren 1984 und 1985 zu Tage, in denen Bestellungen im Werte von DM 39.199,- (795 erworbene bibliographische Einheiten) bzw. von DM 28.041,- für 568 Dissertationstitel getätigt wurden. In den Folgejahren ließ die Nachfrage nach amerikanischen Dissertationen sichtbar nach. Die Ausgaben reduzierten sich um die Hälfte auf DM 14.395,- im Jahre 1986. Seit dieser Zeit bewegen sich die Aufwendungen für Publikationen in Mikroform mit geringfügigen Abweichungen im Rahmen von DM 10.000,- bis DM 20.000,-, für die jährlich zwischen 200 und 300 bibliographische Einheiten (fast ausschließlich amerikanische Dissertationen des SSG Psychologie) in unseren Zugangsbüchern eingetragen werden.

Bedrückend ist die Preisentwicklung bei den Mikroformen.23 Sie ist innerhalb von knapp 30 Jahren um fast das Fünffache angestiegen. Lag der Durchschnittspreis im Jahre 1972 noch bei DM 15,- pro bibliographische Einheit, musste dafür im Jahre 1998 bereits ein Preis von DM 73,- bezahlt werden.

 

5.5 CD-ROMs24

Als vor rund zehn Jahren die ersten elektronischen Publikationen im CD-ROM-Format auf den Markt kamen und bald wichtige Bibliographien, Wörterbücher und sonstige Nachschlagewerke in dieser Aufmachung jedoch meist mit erheblich erhöhten Preisen erschienen und - zumindest teilweise - sich anschickten, die gedruckten Publikationen zu verdrängen, wandte sich eine Reihe von SSG-Bibliotheken, darunter auch die SULB Saarbrücken, an die DFG mit der Bitte, eine diesbezügliche finanzielle Unterstützung für die SSGG in Erwägung zu ziehen. Daraufhin gab die DFG ein Projekt (Studie zur Beschaffung und Verfügbarmachung von CD-ROM-Produkten im Rahmen des Sondersammelgebietsplans) in Auftrag, das schließlich zu dem Ergebnis führte, dass grundlegende und für die tägliche Arbeit der Forscher und Bibliotheken unentbehrliche Werke von den Bibliotheken selbst getragen werden sollten, während spezielle Publikationen des Auslands aus einem eigenen, für diesen Zweck neu geschaffenen Fördertitel der DFG finanzierten werden sollten25 – im Wesentlichen eine ähnliche Lösung, wie sie anfangs auch für die gedruckten monographischen Publikationen des Auslandes praktiziert wurde. Zu den von der SULB etatmäßig zu tragenden Publikationen zählen die für die Psychologie bedeutenden und unentbehrlichen, in CD-ROM-Version vorliegenden und laufend up-to-date gebrachten Datenbanken PsycLIT der APA und PSYNDEX der ZPID (s. dazu die näheren Erläuterungen unter Punkt 8.2.1 und Punkt 8.2.2). Dazu kommen verschiedene kleinere deutsche digitalisierte Publikationen mit einmaliger Erscheinungsweise, die merkwürdigerweise fast ausnahmslos um die Themenkomplexe Eignungs-, Intelligenz- und Persönlichkeitstests sowie um sehr spezielle Fragen der Allgemeinen Lebensführung kreisen. Zu den speziellen, von der DFG geförderten ausländischen CD-ROM-Produkten zählen u. a. die laufend erscheinenden bibliographischen Nachschlagewerke "Health and Psychosocial Instruments" (HAPI) und "Mental Measurements Yearbook" (MMY).

 

5.6 Erwerbungen auf dem Tausch-, Geschenk- und Pflichtexemplarweg26

5.6.1 Dissertationen

Über den Tauschring der Hochschul- und Universitätsbibliotheken kommt alljährlich eine stattliche Anzahl an Dissertationen entweder in gedruckter Form oder als Mikrofiches ins Haus. Sie stammen vorwiegend aus Deutschland, der Schweiz, aus Frankreich sowie aus den Benelux- und skandinavischen Ländern. Für unser SSG Psychologie verbuchen die Journale im Schnitt 300 bis 400 Dissertationen pro Jahr. Die Bearbeitung der Dissertationen – auch der psychologischen - nimmt das Team "Tausch/Geschenk" vor.

Im Tausch mit der von der Universität des Saarlandes herausgegebenen Schriftenreihe "Annales Universitatis Saraviensis" kommen weitere Bände (Monographien und Zeitschriften) hinzu. Eine stattliche Anzahl von Publikationen erhalten wir auch jedes Jahr über die DFG, die im internationalen Schriftentausch "eine überregionale Funktion wahrnimmt".27 Ihre Zahl bewegt sich – die Psychologie betreffend - zwischen 50 und 100 Bänden jährlich.

 

5.6.2 Unkonventionelle Literatur

Mit dem steigenden Bedürfnis, immer schneller neueste Forschungsergebnisse zu publizieren und wissenschaftlich interessierten Kreisen zuzuleiten, entstanden etwa Mitte der Siebziger Jahre in Anlehnung an bereits existierende "Reports" in Amerika und in den skandinavischen Ländern maschinenschriftlich angefertigte Forschungsberichte diverser Fachrichtungen. Vielfach handelt es sich auch um "Rechenschaftsberichte, die von den verschiedensten Forschungsstellen an die entsprechenden Auftraggeber und Geldgeber geleitet werden und über die geleistete Arbeit und erzielten Ergebnisse Rechenschaft ablegen".28 Wie Pilze schossen innerhalb weniger Jahre die "Arbeiten" bzw. "Berichte des Instituts / der Fachrichtung <...>" an deutschen, österreichischen und Schweizer Universitäten aus dem Boden und überschwemmten die wissenschaftliche Fachwelt. Der Bedeutung dieser sog. "Grauen Literatur" wird in der Denkschrift der DFG Rechnung getragen. Die SSG-Bibliotheken waren auf Empfehlung der DFG29 gehalten, diese unkonventionelle "Graue Literatur" zu sammeln, formal und nach Möglichkeit auch sachlich zu erschließen und – wegen der raschen Alterung dieses Bibliotheksgutes – möglichst umgehend dem interessierten Publikum zur Verfügung zu stellen. In zahlreichen Anschreiben wurden die psychologischen (und fachverwandten) Institute, Forschungsstellen, Behörden und sonstigen einschlägigen Einrichtungen gebeten, ihre hausinternen Veröffentlichungen möglichst kostenlos dem SSG Psychologie an der SULB zur Verfügung zu stellen. Über die vielfältigen Beziehungen der ZPID in Trier kommen weitere, teilweise auch identische Veröffentlichungen dieser Publikationsart ins Haus. In den ersten Jahren führte diese Flut an unerwarteter, vielfach schwierig zu bearbeitender Literatur zu Staus in der Buchbearbeitung. Erst die Schaffung eines eigenen Teams "Tausch/Geschenk" an der SULB (s. oben unter Punkt 3) gewährleistet seitdem eine unverzügliche, regelmäßige und sachgerechte Bearbeitung dieser Literaturgattung. Eine separat geführte Fortsetzungskartei sorgt dafür, dass alle in dieser Form publizierten Schriften regelmäßig und ohne plötzlichen Abbruch geliefert werden, ein Umstand, der bei dem häufig wechselnden Personal in den Fachrichtungen und Instituten der Hochschulen nicht immer gegeben ist. Zwischen 700 und 800 Veröffentlichungen dieser Art verzeichnen alljährlich unsere Buchungsnachweise.

 

5.6.3 Pflicht(kauf)

In unserer zusätzlichen Funktion als Landesbibliothek30 obliegt es uns, "im öffentlichen Interesse" das Schriftgut unserer Region "möglichst vollständig zu sammeln und für die Benutzung verfügbar zu machen".31 Über diesen Weg der Pflichtabgabe seitens der Verlage und unzähliger Körperschaften kommen alljährlich zahlreiche, meist kleinere, im Saarland erschienene bzw. thematisch das Saarland betreffende Veröffentlichungen ins Haus. Die Bearbeitung dieser regional gebundenen Literatur erfolgt in einer eigens dafür eingerichteten Dienststelle, die auch für die Übernahme dieser Titel in die "Saarländische Bibliographie" verantwortlich zeichnet.32

Für das Sachgebiet Psychologie ist dieser Faktor nicht von primärer Bedeutung. Bis maximal 50 psychologierelevante Publikationen treffen pro Jahr auf diesem Weg in der SULB ein.

 

5.7 Gesamt-Erwerbungsstatistik des SSG Psychologie

Um eine Vorstellung von der Größenordnung der im Rahmen des SSG Psychologie getätigten Aufwendungen und der dafür erworbenen Literatur zu vermitteln, empfiehlt es sich, abschließend eine Gesamtstatistik für die einzelnen Jahre vorzulegen. Die statistischen Nachweise gehen dabei bis in das Jahr 1972 zurück, dahinter verlieren sich die Spuren. Um diese Statistik noch etwas differenzierter betrachten zu können, sind in Spalte 2 die aus Verfügungsmitteln der DFG genommenen Aufwendungen, in Spalte 4 die anteilmäßigen Ausgaben der SULB aufgeführt. Spalte 6 führt diese Angaben zusammen und orientiert somit über die Gesamtaufwendungen33 für das SSG Psychologie. Im jeweils 2. Feld jeder Spalte ist die erworbene Bandzahl des betreffenden Jahres eingefügt.

Jahr

Aus Mitteln der DFG bezahlt

Eigenanteil. Aus SULB-Mitteln bez.

Gesamtaufwendungen

 

Aufwendungen

Bände

Aufwendungen

Bände

Aufwendungen

Bände

1972

39.117

1.453

15.803

429

54.920

1.882

1973

37.114

1.326

28.982

1.219

66.096

2.545

1974

79.340

2.536

41.045

1.275

120.385

3.811

1975

123.456

3.739

38.024

1.252

161.480

4.991

1976

161.416

4.904

54.713

1.136

216.129

6.040

1977

136.574

4.062

53.578

1.164

190.153

5.226

1978

99.195

2.513

57.957

1.315

157.153

3.828

1979

99.489

2.708

67.129

1.203

166.618

3.911

1980

134.280

4.255

80,314

1.966

214.594

6.221

1981

129.454

2.720

73.590

1.426

203.044

4.146

1982

160.314

2.653

71.763

1.705

232.077

4.358

1983

178.582

2.695

93.943

2.061

272.526

4.756

1984

224.156

2.693

110.434

2.451

334.590

5.144

1985

233.986

2.513

117.900

1.916

351.887

4.429

1986

200.979

2.490

106.564

2.206

307.543

4.696

1987

200.729

2.391

109.326

2.136

310.055

4.527

1988

190.937

2.358

108.648

2.328

299.585

4.686

1989

236.712

2.745

130.444

2.569

367.157

5.314

1990

215.668

2.641

93.903

2.479

309.571

5.120

1991

259.987

2.996

162.296

2.942

422.284

5.938

1992

262.240

3.166

182.274

2.837

444.515

6.003

1993

276.282

3.315

183.117

3.474

459.400

6.789

1994

305.353

3.282

201.691

2.485

507.044

5.767

1995

348.703

4.139

228.216

3.581

576.919

7.720

1996

374.795

3.982

220.442

3.642

595.238

7.624

1997

436.024

4.372

259.479

3.538

695.504

7.910

1998

495.415

4.372

271.051

3.694

766.466

8.066

Insg.

5.640.308

83.019

3.162.636

58.429

8.802.945

141.448

Bei einer ersten Betrachtung dieser statistischen Übersicht fällt auf, dass die einzelnen Jahre großen Schwankungen unterliegen. Dies hat viele Gründe, von denen die maßgeblichen hier zusammengefasst werden sollen. Vielfach sind die großen Rechnungen unserer Zeitschriftenlieferanten erst im Spätherbst eingetroffen, so dass sie im laufenden Haushaltsjahr nicht mehr (ganz) berücksichtigt werden konnten. In anderen Fällen wurden Nachberechnungen erforderlich oder mussten Vorleistungen auf das kommende Jahr erbracht werden. Die Lückenergänzungen (vor allem in den ersten Jahren) sowie die Beschaffungen amerikanischer Dissertationen waren in ihrem Umfang kaum berechenbar. Auch die schwankenden Dollarkurse spielen besonders bei der Größe der Zeitschriftenrechnungen eine maßgebliche Rolle. Bei der Buchbearbeitung kam es bei der Einführung neuer ungewohnter Techniken, aber auch bei personellen Engpässen zu gelegentlichen Bücherstaus, die vielfach erst im Folgejahr abgebaut werden konnten. Der Bucheinband wurde bei der jährlich erstellten Statistik nicht regelmäßig berücksichtigt und auch die Höhe des prozentualen Ansatzes bei der Berechnung der den regulären Etat der SULB belastenden Einbandkosten wurde nicht immer einheitlich festgelegt. Hinzugefügt werden muss, dass in den ersten Jahren teilweise auch die Kosten für die Neuerwerbungslisten sowie für die jeweiligen Neuauflagen des psychologischen Zeitschriftenverzeichnisses in die Statistik eingeflossen sind, die vor allem den jährlichen Betrag des Eigenanteils vergleichsweise hoch ausfallen ließen. Was die Anzahl der erworbenen Bände betrifft, sind in obiger Statistik nicht nur die gekauften Bücher (Monographien, Sammelwerke, Zeitschriften), sondern auch die auf dem Wege des Tausches, als Geschenk bzw. als Pflichtexemplare in der SULB eingetroffenen Publikationen mit berücksichtigt.

Im Jahre 1972, für das erstmals statistische Angaben vorliegen, verzeichnen die Unterlagen Aufwendungen in Höhe von DM 54.920,-. Dafür wurden 1.882 Publikationen erworben. Bereits zwei Jahre später (1974) notieren die Zugangsbücher Ausgaben und erworbene Bucheinheiten in doppelter Höhe (DM 120.3385,- = 3.811 Bände), die sich mit stark steigender Tendenz bis zum Jahre 1977 fortsetzen. Für das Jahr 1976 wurde ein Rekord mit 6.040 inventarisierten Publikationen erreicht, der Aufwendungen in Höhe von DM 216.129,- verursachte. Diese hohen Ausgaben sind weitgehend auf die in diesem Jahr forcierten Lückenergänzungen (über DM 30.000,- mit rund 1.000 Bänden) zurückzuführen. Aufwendungen (und Erwerbungen) in dieser Höhe können erst wieder für das Jahr 1980 festgestellt werden. Die Folgejahre lassen – nach 1 Jahr Beruhigung – einen verstärkten Anstieg der Kosten bei einer eher mäßig steigenden Bücherzahl erkennen. Ein markanter Einschnitt ist für das Jahr 1984 auszumachen, in dem für DM 334.590,- 5.144 bibliographische Einheiten in den Journalen eingetragen werden konnten. Das Folgejahr 1985 ist durch eine besonders groteske Situation hinsichtlich der Preisgestaltung gekennzeichnet: Für rund 700 bibliographische Einheiten weniger mussten Mehrausgaben von rund DM 17.000,- erbracht werden (4.429 inventarisierte Bände bei einem Kostenaufwand von DM 351.887,-). Diese beträchtlich erhöhten Aufwendungen sind weitgehend auf einen zeitlich bedingten Höhenflug des Dollars zurückzuführen. Die nächsten Jahre lassen eine weitgehende Beruhigung und Stabilisierung der Kosten erkennen. Ein sprunghafter Anstieg der Aufwendungen ist ab dem Jahre 1991 mit Kosten von DM 422.284,- unübersehbar. Ihnen steht eine in einem nur mäßigen Umfang gestiegene Anzahl von Bucherwerbungen (5.938) gegenüber. Diese Teuerung setzt sich in den Neunziger Jahren kontinuierlich fort und überschreitet 1994 mit Ausgaben von DM 507.044,- (5.767 erworbene Publikationen) erstmals die 500.000,- DM-Marke. Eine überdimensionale Steigerung der Kosten ist im Jahre 1997 auszumachen, in dem mit Ausgaben von DM 695.504,- die Gesamtaufwendungen des Vorjahres (1996) um gut DM 100.000,- überschritten wurden (Ausgaben 1996: DM 595.238,-). Die Anzahl der inventarisierten Bände im Jahre 1997 (7.910) ist gegenüber dem Vorjahr nur um knapp 300 gestiegen (1996: 7.624 eingetragene bibliographische Einheiten). Dieser ungewöhnlich starke Preisanstieg setzt sich für das Jahr 1998 fort. Für Aufwendungen von DM 766.466,- verzeichnen die Zugangsbücher 8.066 inventarisierte Publikationen. Dieser seit 1991 einsetzende und verstärkt seit 1995 sich fortsetzende "expandierende" Anstieg der Kosten ist außer auf den nun schon seit Jahren anhaltenden hohen Dollarkurs und eine "rasant steigende Literaturproduktion",34 vor allem aber auf eine sich "stark bemerkbar" machende, forcierte und für die Bibliotheken auf Dauer nicht länger erträgliche Teuerung35 insbesondere auf dem Zeitschriftensektor zurückzuführen. Preissteigerungen und der Währungsverlust bewirken einen Kaufkraftverlust von 15-20 Prozent und erzwingen im gesamten erwerbungspolitischen Spektrum "einschneidende Kürzungsmaßnahmen".36 Während sich die Anzahl der erworbenen Bände seit 1991 von 5.938 auf 8.066 nur um gut 25 Prozent vermehrt hat, sind die Preise im genannten Zeitraum nahezu um das Doppelte gestiegen (von DM 422.284,- auf DM 766.466,-). Noch krasser stellt sich dieses Missverhältnis dar, wenn wir das Anfangsjahr 1972 mit dem statistisch zuletzt erfassten Jahr 1998 vergleichen. Innerhalb von 27 Jahren sind die Erwerbungskosten um nahezu das Fünfzehnfache gestiegen, während die Zahl der erworbenen Bände sich "nur" gut um das Vierfache vermehrt hat.

Die Gesamtaufwendungen für das Sachgebiet Psychologie belaufen sich hiermit – unter Einbeziehung der statistisch nicht erfassten Jahre vor 1972 – auf mehr als 9 Millionen DM, von denen annähernd 6 Millionen aus Verfügungsmitteln der DFG stammen (s. auch Punkt 3). Unter Berücksichtigung der eingangs erwähnten Zahl von rund 6.000 Bänden vor Übernahme des SSG durch die UB Saarbrücken und der Jahre 1965-1971 verfügt das SSG Psychologie an der SULB über ca. 160.000 Bände; dies entspricht in etwa 10 Prozent des Gesamtbestandes der SULB.

Diese detaillierten Darlegungen des Erwerbungsumfangs im Fachgebiet Psychologie drängen eine Analyse über das Verhältnis "Erwerbungen Psychologie" und "Erwerbungen insgesamt" auf.

 

5.8 Kritische Analyse "Erwerbungen Psychologie – Erwerbungen insgesamt"

Das Verhältnis "Erwerbungen insgesamt" und "Erwerbungen Psychologie" verschiebt sich von Jahr zu Jahr immer mehr zu Gunsten der Letztgenannten. Der Anteil der gekauften psychologischen Monographien lag 1998 mit 5.592 Buchtiteln gegenüber den übrigen Monographien-Anschaffungen (12.525) bereits bei 44,6 Prozent. Im Jahre 1997 betrug dieser noch 34,5 Prozent. Vor 5 Jahren (1995) lag dieser Prozentsatz noch bei 24,7 Prozent. Nimmt man die auf dem Tausch- und Geschenkweg bzw. als Pflichtexemplare in der SULB eingetroffenen monographischen Publikationen noch hinzu (1998: 6.837 von 21.229), reduziert sich allerdings dieser Anteil von 44,6 auf 32,2 Prozent. Selbst unter diesen Vorzeichen ist nahezu jede 3. inventarisierte Monographie ein Zugewinn für das SSG Psychologie. Bei den gekauften Monographien nähert sich dieser Wert schon stark der 50-Prozent-Marke und entspricht damit schon in etwa den im auswärtigen Leihverkehr erzielten Benutzungswerten, wo die 50-Prozent-Marke bereits überschritten ist (s. dazu Kapitel 7.2). Noch deutlicher wird diese Differenz bei den Zeitschriften. Bei den gekauften Zeitschriften (1998: insgesamt 3.822, davon 1.169 Psychologie) liegt der Anteil der psychologischen Zeitschriften mittlerweile bei 30,6 Prozent. Dieser Wert reduziert sich jedoch merklich auf 16,9 Prozent, wenn man die über den Tausch bzw. als Geschenk oder als Pflichtexemplar ins Haus gekommenen Periodika (1998: 7.329 : 1.239) noch hinzunimmt.

Diese von Jahr zu Jahr deutlicher werdende Verlagerung und Zentrierung der Literaturbestände auf die SSGG, wie sie durchgehend im ganzen Bundesgebiet festzustellen ist, unterstreicht in nicht unerheblicher Weise die weiterhin zunehmende "Bedeutung des überregionalen Systems",37 die allerdings in vielen Fällen zu Lasten der übrigen, an den jeweiligen Hochschulen vertretenen und betreuten Sachgebiete geht.

 

6. Erschließung der SSG-Bestände38

Die formale und sachliche Erschließung der SSG-Bestände erfolgte in den 35 Jahren völlig konform mit den Beständen der übrigen Sachgebiete. Bis zum Jahre 1976 wurden alle Buchbestände des Hauses nach dem Regelwerk der sog. "Preußischen Instruktionen"39 katalogisiert. Der Ausdruck der Katalogisate erfolgte in Zettelform. Die Sachkatalogisierung wurde nach der "Methode Eppelsheimer"40 vorgenommen.

Mit dem offiziellen Beginn der Automatisierung an der SULB im Jahre 1977 erfolgte die Titelaufnahme nach den neuen "Regeln für die Alphabetische Katalogisierung in wissenschaftlichen Bibliotheken RAK-WB".41 Die nach den neuen Regeln katalogisierten Titel wurden bis zur Erstellung einer eigenen OPAC-Version im Jahre 198642 in Ficheform ausgedruckt. Zur rascheren Information der Benutzer wie auch für hausinterne Recherchen wurde im etwa halbjährlichen Turnus eine Kurztitelversion43 – ebenfalls als Fiches – angeboten.

Ein neuer Einschnitt erfolgte im Jahre 1990, als anlässlich des Bibliothekartages in Saarbrücken das neue universitätsinterne Netz "SABINE"44 offiziell vorgestellt wurde. Die praktische Umsetzung der Katalogisierung in diesem Verbund zog sich dann allerdings – unter Berücksichtigung der mit dieser technischen Umstellung verbundenen Anfangsschwierigkeiten – noch über Jahre hin.

In einer groß angelegten Aktion wurde versucht, den alten Zettelkatalog mit den Altbeständen (Publikationen mit Erscheinungsjahr bis 1976) allmählich abzubauen und die Titel nach RAK-WB in den EDV-Katalog zu überführen.45 Da ein gewisser Rest – er wird auf 15 bis 20 Prozent geschätzt – bis heute nicht retrokonvertiert werden konnte, wurde der alte PI-Katalog verficht. Er steht weiterhin zur Verfügung, um alte, in der SULB vorhandene Buchtitel, die im neuen DV-Katalog (noch) nicht nachzuweisen sind, recherchieren zu können.

Die sachliche Erschließung erfolgte weiterhin nach der "Methode Eppelsheimer".46 Bis Januar 1994 wurde der Sachkatalog in Zettelform weitergeführt und anschließend wegen des zu großen Arbeitsaufwandes, letztlich auch aus Platzgründen, stillgelegt. Da die Buchtitel im neuen OPAC auch systematisch über den Menupunkt "Systematischer Katalog" recherchierbar waren, wurde der Zettelkatalog weitgehend – zumindest für die "neuen" Bücher mit Erscheinungsdatum ab 1977 - überflüssig. Über sein weiteres Schicksal wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

Der letzte Einschnitt in der Erschließung unserer Buchbestände erfolgte im Jahre 1998 mit der Aufnahme der SULB in den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB). Primäres Ziel war, die Altdaten in den Katalog des SWB zu überführen, eine große und aufwendige Aktion, die noch bis heute mit umfangreichen Korrekturarbeiten verbunden ist.

Mit Datum vom 1. Oktober 1998 wurde mit der Online-Katalogisierung der laufend eingehenden Publikationen im neuen erweiterten Verbund begonnen. Ab diesem Datum erfolgte auch die Sachkatalogisierung nach den "Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK)" im SWB.47

Pünktlich zu Beginn des Wintersemesters 1999/2000 steht der Katalog der SULB als WebOPAC48 im Internet für jedermann frei zugänglich zur Verfügung.

 

7. Benutzung

Der Bestandsaufbau einer Bibliothek macht – zumindest in unserer heutigen nach Effektivität heischenden Zeit – nur Sinn, wenn er in Zusammenhang mit seiner Nutzung gebracht wird. Dies trifft erst recht zu, wenn dabei auch die dafür aufgewendeten finanziellen Mittel berücksichtigt werden. In besonderem Maße gilt dies für die SSG-Bibliotheken, in die recht beträchtliche Beträge sowohl seitens der DFG, aber auch anteilmäßig seitens der SSG-Bibliothek fließen. Nur eine rege Nutzung der Bestände durch Forscher, Dozenten und Studenten rechtfertigt diese hohen Aufwendungen. Im folgenden soll die Nutzung der beschafften Literatur des SSG Psychologie nach drei Gesichtspunkten dargestellt werden: Ortsleihe, Fernleihe und Schnell-Lieferdienste (Subito, SSG-S, Online Ordering und sonstige Informelle Bestellungen).

 

7.1 Ortsleihe

Für die örtliche Nutzung der SSG-Buchbestände existiert keine reguläre, nach Fachgebieten aufgeschlüsselte Statistik. Eine im Frühjahr 1994 im Auftrag der DFG durchgeführte Untersuchung ergab, dass der Anteil der Entleihungen vor Ort im Fachgebiet Psychologie an der Gesamtsumme der Bestellungen mit 16,7 Prozent überraschend hoch liegt, ein Umstand, der – zumindest teilweise – durch die aus finanziellen Engpässen aufgetretenen Bestandslücken in den anderen Fachgebieten zu begründen ist. In absoluten Zahlen gesehen sind im Jahre 1994 – von drei untersuchten Monaten auf 1 Jahr hochgerechnet – 42.875 Bestellwünsche auf psychologische Literatur in der Ortsleihe eingegangen. Die Gesamtzahl der positiv bearbeiteten Zettel in der Ortsleihe betrug im nämlichen Jahr 256.741 Buch- und Zeitschriftenaufsatzwünsche. Diese Zahl sank, möglicherweise bedingt durch eine rückläufige Studentenzahl, im darauffolgenden Jahr auf 39.364 und erneut im Jahre 1996 auf 38.271 Bestellwünsche. Einen Anstieg der Nachfrage nach psychologischer Literatur durch die ortsansässigen Benutzer verzeichnen die Statistiken erst wieder für das Jahr 1997 mit 41.926, ebenso für das Jahr 1998 mit 42.446 positiv bearbeiteten Leihscheinen. Für das Jahr 1999 ist insgesamt eine rückläufige Tendenz erkennbar. Bei 228.652 positiv erledigten Leihscheinen (von 291.354 von den ortsansässigen Benutzern eingereichten Ausleihzetteln) beträgt der psychologische Anteil 38.185 Bestellwünsche. Der Prozentsatz der positiv erledigten Bestellwünsche in der Ortsleihe liegt damit bei 78,5 Prozent.

Die Automatisierung der Ausleihe, auf die wir seit Jahren warten und hinarbeiten in der Hoffnung, dass sie in absehbarer Zeit verwirklicht wird – erste Anzeichen dafür bietet die Lehrbuchsammlung, die als separater "Zweig" der Ortsleihe zumindest teilweise bereits in den Genuss der mit der elektronischen Verbuchung gewonnenen Vorzüge gekommen ist -, wird hier neue Möglichkeiten der statistischen Erfassung aufzeigen.

 

7.2 Auswärtiger Leihverkehr49

Interessant ist ein Blick auf die Fernleihe, weil er am eindrucksvollsten die Effizienz des SSG Psychologie widerspiegelt. Ein kurzer geschichtlicher Rückblick auf die statistische Entwicklung macht dies deutlich. Wir greifen dabei die Jahre 1980, 1985, 1990, 1995 und die darauffolgenden Jahre heraus. Zunächst muss festgehalten werden, dass die Nutzung unserer gesamten Bestände über die Fernleihe seit 1980, besonders aber seit 1996, nicht zuletzt bedingt durch die von Jahr zu Jahr steigende Inanspruchnahme der Schnell-Lieferdienste, über die noch in den folgenden Kapiteln zu sprechen sein wird, mit Schwankungen rückläufig ist. In absoluten Zahlen rückläufig ist auch, insbesondere seit 1996, die Nachfrage nach psychologischer Literatur, da ja das SSG Psychologie von der Einrichtung dieser Schnelldienste, vor allem von SSG-S, im Besonderen betroffen ist. Prozentual gesehen stieg jedoch der Anteil der von auswärts über die Fernleihe erbetenen psychologischen Publikationen.

Betrug im Jahre 1980 der Anteil der psychologischen Fernleihzettel (17.456) an der Gesamtsumme der jährlich in der SULB eintreffenden Leihscheine (44.476) noch 39,2 Prozent, so verbesserte sich dieser Prozentsatz 5 Jahre später (1985) auf 42,4 Prozent. Weitere 5 Jahre später lag dieser Prozentsatz bereits bei 44 Prozent. Im Jahre 1995 erzielte die Fernleihstatistik die stolze Zahl von 45.168 Bestellwünschen für alle Fachgebiete zusammen. Davon entfielen 21.286 rote Leihscheine auf das Sachgebiet Psychologie. Das entsprach einem prozentualen Anteil von 47,1 Prozent. 1996 reduzierte sich die Zahl der insgesamt bei der SULB eintreffenden Fernleihzettel fast sprunghaft auf 41.355. Der Anteil der psychologischen Leihscheine ging auf 19.747 zurück. Der prozentuale Anteil steigerte sich jedoch auf 47,7 Prozent. Erneut rückläufig waren die Ausleihzahlen für das Jahr 1997: 36.652 Anfragen über den Deutschen Leihverkehr insgesamt standen 18.097 psychologische Bestellwünsche gegenüber. Der prozentuale Anteil der speziell psychologischen Bestellwünsche via Fernleihe stieg damit auf 49,4 Prozent. Im Jahre 1998 erreichte schließlich der psychologische Anteil (15.736) an der Gesamtmasse der Fernleihscheine (30.125) den signifikanten Schwellenwert von 50 Prozent; er wurde mit 52,2 Prozent bereits deutlich überschritten. Für das Jahr 1999 stellte sich – mit verursacht durch die verstärkte Beanspruchung der Schnell-Lieferdienste, insbesondere von SSG-S - mit 18.381 psychologischen Leihscheinen (Gesamtmasse: 35.603 Zettel) eine gewisse Konsolidierung im prozentualen Verhältnis (51,6 Prozent) ein.

Damit ist jeder zweite bei der SULB eintreffende Fernleihschein ein Bestellwunsch auf eine psychologische Publikation, wobei sich schon seit Jahren herausstellt, dass - bis zum Jahre 1998 - gut zwei Drittel der Anfragen auf psychologische Zeitschriftenaufsätze entfallen. Eine gewisse Affinität zu den Naturwissenschaften ist damit auch von dieser Warte gegeben. Durch die Schnell-Lieferdienste (s. nachstehendes Kapitel), die bevorzugt Zeitschriftenartikel bedienen, hat sich dieser Wert im Jahre 1999 etwas zu Gunsten der Monographien verlagert; ihr Anteil liegt mittlerweile bei rund 40 Prozent.

 

7.3 Schnell-Lieferdienste

"Die sich stetig wandelnden Anforderungen an die Bereitstellung wissenschaftlicher Literatur haben in den zurückliegenden Monaten und Jahren in vielen Bibliotheken zu einer Erweiterung der Dienstleistungen über die Ortsleihe und den auswärtigen Leihverkehr hinausgeführt".50 Verschiedene Serviceleistungen haben sich als bewährte Instrumente im Dienst an dem (vorwiegend) von auswärts anfragenden Kunden im Laufe der letzten Jahre herausgebildet.

 

7.3.1 Subito51

Subito ist ein gebührenpflichtiger Schnell-Lieferdienst für alle Fachgebiete und beruht auf einer "Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste". Als solcher ist er eine kooperative Dienstleistung der deutschen Bibliotheken. Für die Inanspruchnahme dieser Dienstleistung ist eine Registrierung über das FIZ Karlsruhe, über den GBV, SWB, BVB u. a., bis November 1999 auch über das damalige DBI, erforderlich; seit Dezember 1999 ist eine Registrierung auch über die neu geschaffene Subito-AG, für die die TIB Hannover federführend ist, möglich, die erlaubt, in der ZDB52 zu recherchieren und Zeitschriftenartikel bei einer Bibliothek der eigenen Wahl zu bestellen. Subito garantiert eine Lieferfrist von 72 Stunden; bei Eilanfragen wird sogar eine Lieferzeit von 24 Stunden eingeräumt. Dieser Lieferdienst nimmt für sich in Anspruch, "der schnellste und komfortabelste Zugang zu allen gedruckten wissenschaftlichen Zeitschriften, die in deutschen Bibliotheken verfügbar sind",53 zu sein. Die Anfragen können konventionell und elektronisch an die Lieferbibliothek gerichtet werden.

Im Spätherbst 1997 wurde an der SULB zunächst mit einer Testphase begonnen, der im März 1998 der reguläre Sofort-Lieferdienst folgte. Für das Jahr 1998 verzeichnete die Statistik 1.965 akzeptierte Aufträge via Subito. Beträchtliche Störungen und lang anhaltende Unterbrechungen in den ersten neun Monaten des Jahres 1999 ließen diese Zahl auf 1.314 Bestellungen sinken. Große Steigerungen dieses Schnell-Lieferdienstes sind indes – sofern der Betrieb in Zukunft störungsfrei läuft - für die nächsten Jahre zu erwarten.

Bestellvorgänge von Monographien via Subito.3 befinden sich – in anderen Bibliotheken – zur Zeit noch in der Testphase. Nach erfolgreicher Beendigung dieser Testphase wird erwogen, Subito.3 auch in der SULB nach Ablauf einer eigenen "Probezeit" einzuführen.

Der Anteil des Sachgebiets Psychologie an Subito kann nicht exakt eruiert werden, da eine nach Fächern aufgeschlüsselte Statistik auf absehbare Zeit nicht vorgesehen ist. Der Anteil der Psychologie dürfte naturgemäß relativ gering sein, da die weitaus meisten Eilaufträge für Psychologie über SSG-S abgewickelt werden (s. dazu nachstehendes Kapitel).

 

7.3.2 SSG-S54

SSG-S ist ein von der DFG initiiertes und gefördertes Projekt zur Beschleunigung der Literaturbeschaffung mit einem Sofortlieferdienst für die Literatur der SSGG.55 Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken sowie Bücher (Monographien) können direkt vom Arbeitsplatz aus via Post, Telefon, Telefax, E-Mail und Internet bei der SSG-Bibliothek bestellt werden. Je nach Lieferart sind die Gebühren gestaffelt. Für Bestellungen via E-Mail, Fax und per Post sind Formulare vorgegeben. Eine vorherige Registrierung wie bei Subito entfällt.

Interessant ist die rasante Entwicklung, die das SSG-S für das SSG Psychologie an der SULB innerhalb der wenigen Jahre genommen hat. Waren es im Jahre 1995 (installiert am 29. Juni 1995) noch 372 Bestellaufträge via SSG-S, von welchen 280 positiv erledigt werden konnten, so verzeichnete die Statistik für 1996 bereits einen Anstieg auf 2.185 Bestellaufträge auf Sofortlieferung psychologischer Literatur. Von diesen 2.185 eingetroffenen Bestellwünschen konnten 1.812 positiv bearbeitet werden. Im Jahre 1997 hat sich diese Zahl noch einmal verdoppelt auf 4.415 Anfragen. Davon konnten 3.563 positiv erledigt werden. Im Jahre 1998 wurden 5.524 Aufträge registriert (davon 4.263 positiv bearbeitet). Im Jahre 1999 stagnieren die Anfragen via SSG-S aus nicht eindeutig auszumachenden Gründen bei 5.459 Lieferaufträgen (davon 4.264 positiv erledigt). Innerhalb von 5 Jahren (1995-1999) sind insgesamt 20.732 Bestellwünsche via SSG-S bei der SULB eingetroffen, von denen 16.388 positiv erledigt werden konnten. Dies entspricht einem Prozentsatz von 79 Prozent. Die nicht positiv erledigten Bestellungen beziehen sich z. T. auf ausgeliehene Bücher, zum anderen auf Titel, die entweder nicht zu unserem SSG Psychologie gehören oder einfach auf Verdacht bei der SULB angefragt wurden.

Dieses Projekt erfreut sich seit seiner Etablierung im Jahre 1995 einer regen und vom Benutzer geschätzten Nachfrage. Zählt man die Bestellwünsche via SSG-S, die zum weit überwiegenden Teil dem SSG Psychologie zuzurechnen sind, zu den Fernleihbestellungen hinzu, erhöht sich der Prozentsatz des psychologischen Anteils noch einmal um einige Prozentpunkte.

 

7.3.3 Online Ordering

Online Ordering ist ein über das Ehemalige Deutsche Bibliotheksinstitut (EDBI) bzw. über das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) elektronisch übermitteltes und gebührenpflichtiges Bestellverfahren. Sowohl Zeitschriftenaufsätze als auch Monographien können – fächerübergreifend – über diesen Schnell-Lieferdienst angefordert werden. Grundlage für den Sofortlieferdienst von Zeitschriftenaufsätzen bildet die seit 1999 an der Staatsbibliothek zu Berlin angesiedelte, ursprünglich dem damaligen DBI zugeordnete Zeitschriften-Datenbank (ZDB), für die Bestellung von Monographien der Verbundkatalog des EDBI (DBI-LINK).56

Im Einführungsjahr 1995 konnten bereits 1.930 Aufträge, davon 227 für das Sachgebiet Psychologie, positiv erledigt werden. In den zwei folgenden Jahren wies die Statistik – möglicherweise bedingt durch eine Anhebung der Gebühren – eine fallende Tendenz auf. Im Jahre 1996 fiel die Zahl der positiv bearbeiteten Eilbestellungen auf 1.614 (davon 391 Bestellwünsche auf Psychologie). 1997 reduzierte sich diese Zahl weiter auf 1.049 Anfragen. Der Anteil der psychologischen Bestellaufträge fiel auf 267 Titel. Ein großer Sprung – offensichtlich bedingt durch Schwierigkeiten mit dem Sofortlieferdienst Subito I – erfolgte im Jahre 1998, als die Gesamtzahl der eingehenden Anfragen auf 1.972 Bestellwünsche anstieg (davon 517 für Psychologie). Ein deutlicher Anstieg der Lieferaufträge via Online Ordering ist auch aus den genannten Gründen für das Jahr 1999 mit 2.584 Bestellwünschen auszumachen. Der psychologische Anteil an dieser Form der Schnell-Lieferdienste stieg mit 728 Bestellwünschen auf 28,2 Prozent. Obwohl es sich bei diesem Sofortlieferdienst nicht um ein SSG-spezifisches Eil-Bestellverfahren handelt, ist der Prozentsatz des psychologischen Anteils recht beträchtlich.

 

7.3.4 Informelle Bestellungen57

Informelle Bestellungen sind Aufträge zur Lieferung von Monographien und Zeitschriftenaufsätzen, die außerhalb des Leihverkehrs sowie der Dokument-Schnell-Lieferdienste per Brief, Telefax oder Telefon, neuerdings auch per E-Mail direkt an die Bibliotheken gerichtet werden. Wegen des erhöhten Verwaltungsaufwandes wird dafür ein erhöhtes Entgelt (von derzeit DM 25,-) erhoben. Dieser Schnell-Lieferdienst ist ähnlich dem Online Ordering fächerübergreifend. Die diesbezüglich anfallenden Dienste werden statistisch nicht gesondert ausgewiesen; sie sind zahlenmäßig bei dem Sofortlieferdienst Online Ordering miterfasst.

 

8. Informationsdienstleistungen58

Zu den primären Aufgaben eines Fachreferenten zählt, fachspezifische Informationen an Studenten, Lehrer und Forscher weiterzugeben. Dazu dienen der Sachkatalog, der bibliographische Handapparat und Nachschlagewerke, Neuerwerbungslisten, Spezialbibliographien und Zeitschriftenverzeichnisse.

 

8.1 Sachkatalog

Für die fachspezifische Auskunftserteilung dient zunächst der örtliche Sachkatalog,59 der inhaltlich über die eigenen Bestände der Bibliothek informiert. Der in Zettelform vorliegende, später online zugängliche Sachkataog wurde bis Ende 1998 nach der "Methode Eppelsheimer" aufgebaut. Seit Oktober 1998 erfolgt die Sachkatalogiserung nach den RSWK im Verbund der südwestdeutschen Bibliotheken (SWB). Durch die Einbindung der lokalen Katalogisierung in den größeren Verbund der SWB werden auch deren Bestände sachlich erschlossen und zugänglich gemacht. Die sachliche Erschließung der SSG-Bestände erfolgt völlig konform zu unserem allgemeinen Buchbestand. Zum Ganzen s. dazu Punkt 6: "Erschließung der SSG-Bestände".

 

8.2 Bibliographische Nachschlagewerke

Eine zweite Möglichkeit der Auskunftserteilung bieten die bibliographischen Nachschlagewerke der Bibliothek. Unter der Vielzahl der Möglichkeiten einer Recherche seien hier speziell für das SSG Psychologie zwei in CD-ROM-Version vorliegende Auskunftsinstrumente genannt, die wegen ihrer bequemen Zugänglichkeit, verständlichen Bedienung und ihres umfassenden Informationsangebots verdienen, besonders hervorgehoben zu werden. Sie haben, zusammen mit einigen sehr speziellen bibliographischen Nachschlagewerken, die wiederum weitgehend Teilprodukte der nachstehend genannten digitalisierten Datenbanken sind, die übrigen fast ausschließlich in gedruckter Form vorliegenden Informationsinstrumente verdrängt.

 

8.2.1 PsycLIT

PsycLIT,60 die CD-ROM-Version der "Psychological Abstracts", denen gemeinsam die Datenbank PsycINFO zugrundeliegt, ist eine von der American Psychological Association (APA) seit 1986- vierteljährlich herausgegebene Bibliographie, die versucht, weltweit das gesamte psychologische Schrifttum zu erfassen, wobei natürlich der anglo-amerikanische Raum besonders bevorzugt und bibliographisch nahezu erschöpfend erfasst wird. Die Bibliographie erstreckt sich auf alle Teilgebiete der Psychologie einschließlich wichtiger Grenzfragen zur Pädagogik, Medizin, Soziologie, Recht und Wirtschaft. Die Datenbank ist systematisch aufgebaut nach dem Klassifikationsschema der APA.61 PsycLIT beinhaltet mit Stand von Ende 1998 mehr als 750.000 bibliographische Nachweise. Der jährliche Zuwachs beträgt Eintragungen zu rund 53.000 Dokumenten.

 

8.2.2 PSYNDEX

Herausgegeben und bearbeitet von der ZPID an der Universität Trier, erschließt PSYNDEX62 mit Stand vom Januar 1999 mehr als 130.000 Dokumente zu der in den deutschsprachigen Ländern erschienenen psychologischen Literatur ab 1977-. Die Datenbank umfasst Zeitschriftenartikel, Monographien, Aufsätze aus Sammelwerken, Reports und Dissertationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darüber hinaus sind auch über 600 audiovisuelle Medien nachgewiesen. Außerdem sind in der aktuellen Version "PSYNDEXplus with Testfinder" die Beschreibungen psychologischer und pädagogischer Testverfahren der deutschsprachigen Länder aus PSYTKOM63 enthalten. Der Index64 ist analog dem "Thesaurus of Psychological Index Terms" der APA aufgebaut. Diese CD-ROM-Version erscheint seit 1991- halbjährlich.

 

8.3 Neuerwerbungslisten

Als Schwerpunktbibliothek für Psychologie und im Zuge einer verbesserten Literaturinformation wurden – beginnend mit dem Jahre 1972 und mittendrin kurz unterbrochen wegen Schwierigkeiten in der Umstellung auf eine durchgehende Datenverarbeitung in der Katalogisierung – Listen unserer "Neuerwerbungen" an Monographien (ausgenommen "Graue Literatur" s. unten) und Zeitschriften erstellt. Die Systematisierung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der ZPID in Trier nach deren vom Thesaurus der APA abgeleitetem Klassifikationsschema. Diese broschierte Publikation wurde halbjährlich erstellt und einem festen Abonnentenkreis gegen Erstattung der Selbstkosten zugeschickt. Auf Grund der vielfach schlechten Druckqualität und umständlichen Handhabung dieser Neuerwerbungslisten, der leichteren und bequemeren Zugänglichkeit moderner elektronischer Informationsquellen (s. oben unter Punkt 8.2.1 und 8.2.2) und nicht zuletzt bedingt durch die stagnierenden bzw. rückläufigen Etats der Bibliotheken, die die Hauptabnehmer dieser Listen darstellten, reduzierte sich der Abnehmerkreis auf eine derart niedrige Zahl, dass sich der mit der Erstellung dieser Neuerwerbungslisten für das SSG Psychologie verbundene Arbeitsaufwand nicht mehr lohnte und wir uns gezwungen sahen, das Erscheinen dieser Listen mit Heft 1 des Jahrgangs 1992 einzustellen.

 

8.4 Neuzugänge Reportliteratur

Zu den bevorzugten Aufgaben einer SSG-Bibliothek zählt, die nicht konventionelle, sog. "Graue Literatur", möglichst vollständig zu sammeln (s. oben unter Punkt 5.6.2) und über ihren Erwerb umfassend zu informieren. Diese Aufgabe nahm die seit 1979 mit Nummer 1 ebenfalls in Zusammenarbeit mit der ZPID erstellte Broschüre "Neuzugänge Reportliteratur" wahr. Die Aufbereitung der Titel in dieser Broschüre erfolgte primär nach dem Erscheinungsort, innerhalb des Ortes nach dem Namen der publizierenden Institution, dann streng alphabetisch nach dem Namen des (ersten) Verfassers einer Veröffentlichung. Diese halbjährlich erstellte Broschüre wurde über die Adressendatei der ZPID kostenlos an über 1.000 Interessenten vertrieben. Mit Nummer 36 (2. Halbjahr 1996) musste aus Kostengründen der Vertrieb dieser Listen eingestellt werden. Es ist geplant, dieses Produkt künftig im Internet anzubieten.

 

8.5 Bibliographie der deutschsprachigen psychologischen Literatur

Zum besseren Verständnis des nachstehend erörterten Punktes ist es von Vorteil, einen kurzen geschichtlichen Rückblick auf die bibliographische Berichterstattung der deutschsprachigen psychologischen Literatur zu machen, die nunmehr eine über hundertjährige Tradition vorzuweisen hat. Dieser Überblick vermittelt auch Einsicht in die Notwendigkeit der Erstellung oben erwähnter Bibliographie.

 

8.5.1 Historischer Rückblick

Die ersten Versuche einer bibliographischen Berichterstattung auf dem Gebiet der deutschsprachigen psychologischen Literatur reichen bis zum Jahr 1889 zurück, als in Leipzig - wenige Jahre nach der spektakulären Errichtung des ersten Instituts für Experimentelle Psychologie – die "Bibliographie der psycho-physiologischen Literatur des Jahres 1889" als Anhang zur "Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane" erschien. Diese bibliographische Beilage wurde kontinuierlich bis zum Jahre 1915 weitergeführt, worüber zuletzt 1917 im 77. Band der Zeitschrift berichtet wurde. Waren es anfangs noch 900 Titel, davon 484 Titel in deutscher Sprache (= 54%), so stieg deren Anzahl zehn Jahre später (1899) bereits auf über 4.000 bibliographische Nachweise. Die Einteilung erfolgte in 14 Sachabteilungen. 1908 erfolgte eine Umbenennung in "Bibliographie der deutschen und ausländischen Literatur über Psychologie, ihre Hilfswissenschaften und Grenzgebiete". Die Bibliographie erreichte zu diesem Zeitpunkt die stolze Zahl von 4.547 Titeleintragungen. Die Kriegsjahre 1914/15 brachten noch pro Jahr über 2.600 Titel. Es folgte eine Pause von acht unbearbeitet gebliebenen Jahren.

Im Jahre 1924 setzte man - wiederum in Leipzig und wiederum als Beilage zu einer Zeitschrift – zu einem Neubeginn an. Als bibliographischer Anhang zur "Zeitschrift für Psychologie", Bd 97.1925, erschien die "Deutsche Literatur des Jahres 1924 über Psychologie, ihre Hilfswissenschaften und Grenzgebiete". Damit war erstmals eine Trennung von deutscher und ausländischer Literatur der Psychologie vollzogen, welche letztere als gesondertes Verzeichnis zur Zeitschrift "Archiv für Psychologie", Bd 62/63.1928, erschien. 1930 erreichte die deutschsprachige Bibliographie einen Rekord mit 2.718 Titeln, eingeteilt in 12 Hauptgruppen. Im Jahre 1932 erfolgte, bedingt durch die sich abzeichnenden politischen und wirtschaftlichen Einbrüche, mit kaum 1.000 Buchtiteleintragungen ein deutlicher Abfall, der sich auf dieser Ebene bis in den 2. Weltkrieg hinein hielt. 1934 erfolgte eine Neugliederung der Bibliographie in 3 Hauptkapitel mit je 9-13 Unterabschnitten. Als letzter Band erschien der Jahrgang 1941 in Band 55.1943 oben genannter Zeitschrift.65

Den nahtlosen Übergang in der bibliographischen Berichterstattung übernahm nach den Komplikationen des Kriegsausbruchs Albert Wellek mit seinem groß angelegten Werk,66 das eine drohende Lücke von 19 Jahren schloss. Der Herausgeber gliedert seine Bibliographie zunächst rein formal nach den jeweils zu bearbeitenden Jahrgängen, innerhalb der Jahrgänge systematisch nach sieben Hauptgruppen (plus Anhang), die wiederum in 6-13 Kapitel untergegliedert sind. Für das Jahr 1942 verzeichnet Wellek noch 506 Titel; 1943 reduzierte sich die Zahl der bibliographischen Eintragungen auf nur noch 170, 1944 weiter auf 95 Titel. 1945 konnten die Bearbeiter nur mehr 39 Titel ausfindig machen. Ab dem Jahre 1946 stieg die Zahl erstmals wieder auf bescheidene 81 Nachweise. Im Jahre 1947 verzeichnet Wellek bereits 187 Titel; 1948 konnte er bereits 339 Eintragungen vornehmen. 1951 erreichte die Bibliographie mit 489 ausgewiesenen Titeln nahezu den Stand von 1942. Waren es 1952 noch 661 bibliographische Eintragungen, erfolgte im darauffolgenden Jahr ein sprunghafter Anstieg auf 1.598 Titel. Im Jahre 1956 wurde mit 1.982 Nachweisen nahezu die Hürde von 2.000 Titel erreicht. Im Jahre 1958 folgte jäh und unerwartet ein Abfall auf 1.043 Titel, der sich auf dieser Ebene bis zum Ende der Berichterstattung im Jahre 1960 hielt.

Von 1961 bis 1970 existiert eine schmerzliche Lücke in der bibliographischen Aufarbeitung der deutschsprachigen psychologischen Literatur. Sie bleibt ein dringendes Desiderat wenn nicht unbedingt für die aktuelle Forschung auf dem Gebiet der Psychologie, so doch für den mehr historisch interessierten und arbeitenden Psychologen.

Auf die Notwendigkeit einer Fortführung der Bibliographie A. Welleks hat der damalige Leiter der Universitätsbibliothek Saarbrücken, Prof. Dr. Hans Cordes, in einem Gespräch im Herbst 1969 hingewiesen. Diesen Gedanken einer kontinuierlichen bibliographischen Berichterstattung greift die "Bibliographie der deutschsprachigen psychologischen Literatur"67 auf. Dieser Hinweis bedeutete Aufforderung und Herausforderung, der sich der Bearbeiter der Bibliographie zielbewusst stellte und die ihm 20 Jahre viel Kraft und vollen Einsatz abverlangte.68

 

8.5.2 Inhaltliche Darstellung der Bibliographie

Die Bibliographie umfasst in formaler Hinsicht Monographien, Dissertationen, unkonventionelle Literatur, Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken und vereinzelte wichtige Rezensionen zu deutschsprachigen monographischen Publikationen. Inhaltlich gliedert sich die Bibliographie in 18 große Abschnitte, die mit Großbuchstaben A-R bezeichnet sind. Die Teildisziplinen der einzelnen großen Abschnitte sind mit arabischen Zahlen versehen, während weitere Untergliederungen mit Kleinbuchstaben erfolgen. Jeder Band der Bibliographie ist noch einmal durch ein Sach- und Verfasserregister inhaltlich und formal erschlossen.

Der erste Band dieser Bibliographie verzeichnet für das Berichtsjahr 1971 auf 376 Seiten 3.364 einschlägige Titel. Die Bibliographie ist in den folgenden Jahren umfangmäßig rasch angewachsen und zählte in Band 5 für das Berichtsjahr 1975 nahezu die doppelte Titelzahl (6.021 Titel). In Band 7, Berichtsjahr 1977, wurde die Systematik hinsichtlich der Großgruppen auf alle Buchstaben des Alphabets ausgeweitet. Band 10 erreichte bereits einen Umfang von 6.550 Titeleintragungen. Band 15 verzeichnet auf 933 Seiten einen Umfang von 7.344 Titeln. Der letzte Band (Band 20.1990) der vom Verfasser dieses Beitrags herausgegebenen und bearbeiteten Bibliographie erreichte schließlich den stattlichen Umfang von 1.108 Seiten, auf denen 8.238 deutschsprachige Titel des Sachgebiets Psychologie nachgewiesen sind.

Die Bearbeitung der Bibliographie für die weiteren Jahre übernahm die ZPID in Trier unter Federführung von Yrla M. Labouvie, Diplom-Psychologin und geschäftsführende Leiterin obiger Institution. Während die äußere Aufmachung der Bibliographie weitgehend unverändert blieb, wurden inhaltlich die oben bereits erwähnten "PSYNDEX Terms" der ZPID, die deutschen Verhältnissen angepasste Systematik der APA, als Klassifikationsschema zugrundegelegt. Im Jahre 1996 nahm die ZPID eine Titeländerung in "Bibliographie psychologischer Literatur aus den deutschsprachigen Ländern" vor, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass namhafte deutsche Psychologen seit geraumer Zeit auch in englischer Sprache publizieren. Der zuletzt erschienene Band 28 für das Berichtsjahr 1998 zählt auf 893 Seiten 7.880 Titel.

 

8.6 Psychologisches Zeitschriftenverzeichnis

Vordringlichste Aufgabe nach der Übernahme des SSG Psychologie durch die UB Saarbrücken war der Aufbau eines repräsentativen Zeitschriftenbestandes (s. dazu auch Punkt 5.1). Im Jahre 1966 verzeichnete die Statistik 82 laufende psychologische Zeitschriften und entsprach zum damaligen Zeitpunkt in etwa dem Durchschnitt einer normalen Hochschulbibliothek oder dem Bestand einer Institutsbibliothek. Primäres Ziel war die Abonnierung ausländischer, insbesondere anglo-amerikanischer Journale. Sie stellen die weit überwiegende Zahl unseres psychologischen Zeitschriftenbestandes dar. Daraufhin konzentrierte sich die Beschaffung auf italienische, französische und spanische, bald darauf auch auf indisch-japanische Zeitschriften. Als im letzten Jahrzehnt die lateinamerikanischen Zeitschriften immer mehr auf den Markt drängten, bemühten wir uns, auch diese Zeitschriften in unser Beschaffungsspektrum aufzunehmen trotz der vielen Hindernisse und Schwierigkeiten, die die Korrespondenz mit den zuständigen Partnern in diesem fernen Kontinent mit sich brachte. Parallel dazu versuchten wir, auch unter erschwerten Umständen, an die slawischen Zeitschriften unseres SSG heranzukommen. Hier kamen uns die eigenen sowie die Tauschbeziehungen der DFG sehr gelegen. Letztere war es auch, die die SSGG ermunterte, einschlägige Verzeichnisses ihres SSG-Zeitschriftenbestandes zu erstellen.

Die 1. Ausgabe des "Bestandsverzeichnises der psychologischen Zeitschriften der Universitätsbibliothek Saarbrücken" erschien im Jahre 1970. Sie verzeichnet bereits 199 laufende Abonnements. Die 3., erweiterte Ausgabe von 1975 zählte bereits 496 laufend gehaltene Zeitschriftentitel. Zehn Jahre später weist die 5. Ausgabe mit Stand vom 1.1.1986 868 psychologische Zeitschriften-Abonnements aus. Die zuletzt erschienene 7. Auflage von 1996 unter dem veränderten Titel "Bestandsverzeichnis der psychologischen Zeitschriften der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek"69 notiert einen Bestand von 1.154 laufend gehaltenen Titeln. Das Verzeichnis wird seitdem ständig fortgeschrieben und auf dem aktuellen Stand gehalten. Die Jahresstatistik für 1999 weist einen Bestand von 1.263 laufend gehaltenen psychologischen Zeitschriften aus. Damit verfügt die SULB in Saarbrücken über den größten psychologischen Zeitschriftenbestand in Deutschland und sicherlich über einen der größten in Europa.

Für die Zukunft ist vorgesehen, den gesamten psychologischen Zeitschriftenbestand alphabetisch und systematisch gegliedert auf der Webseite des SSG Psychologie im Internet verfügbar zu halten. Wie schon an anderer Stelle angemerkt, sind die psychologischen Zeitschriften titelmäßig auch über das SSG-S (s. Punkt 7.3.2) online zugänglich. Mit voller Titelaufnahme und Bestandsangabe - zusammen mit den Gesamtbeständen der SULB und der örtlichen Institute - sind diese Zeitschriften auch über einen Mikrofiche-Katalog einsehbar. Seit Oktober 1999 sind darüber hinaus alle Zeitschriften des SSG Psychologie mit allen übrigen an der SULB gehaltenen Zeitschriften über den neuen WebOPAC recherchierbar (s. dazu Näheres unter Punkt 6 "Erschließung der SSG-Bestände").

 

8.7 Das SSG Psychologie im Internet

8.7.1 Die Webseite des SSG Psychologie

Das SSG Psychologie an der SULB in Saarbrücken präsentiert sich mit einer eigenen Webseite im Internet.70 Diese Homepage gibt einen Überblick über Beschaffung, Erschließung und Bereitstellung der von der SULB erworbenen wissenschaftlich relevanten Literatur der Psychologie. Zugleich orientiert sie über deren Informationsdienstleistungen und gibt Auskunft über Bestand und Aufwendungen im Rahmen der Pflege unseres SSG. Ein abschließendes Kapitel stellt kurz das Arbeitsteam des SSG Psychologie vor. Eine spezielle Unterseite dieser Homepage gibt Einblick in den Aufbau unseres (alten) Sachkatalogs,71 der auf der Methode Eppelsheimer basiert. Die "Testsammlung Psychologie", die zur Zeit etwa 650 pädagogische, psychologische und klinische Tests für Lehre und Forschung vor Ort wie auf dem Weg der Fernleihe vorhält, wird auf einer weiteren Unterseite sowohl in einer alphabetischen wie in einer systematische Liste72 präsentiert, wobei sich die Systematik nach den in PSYTKOM vorgegebenen Großgruppen orientiert. Als Ergänzung zu dieser Webseite des SSG Psychologie ist in separaten "Bookmarks" eine kleine Auswahl interessanter Anlaufstellen (Institutioneller Funktionsträger) und Informationsangebote für die Psychologie im Internet zusammengestellt.73 Sie stellen vielfältige Verknüpfungen zu psychologischen Gesellschaften, Institutionen, Verlagen und anderen mit Psychologie in irgendeiner Form befassten Netzen dar. Diese Homepage darf als Knotenpunkt in der Vernetzung und Vermittlung von psychologischen Informationen angesehen werden. Besonders eng ist die Verknüpfung mit dem überregionalen Netz von WEBIS; s. die nachstehenden Ausführungen unter Punkt 8.8.

 

8.7.2 Virtuelle Fachbibliothek Psychologie

Seit November 1998 befassen wir uns in einem von der DFG initiierten und geförderten Projekt mit der Integration von Online-Dokumenten in den Bestand des SSG Psychologie. In dem Projekt geht es um den durch die Nutzungsmöglichkeiten der neuen digitalen Medien gegebenen schrittweisen Aufbau und die Organisation einer "Virtuellen Fachbibliothek Psychologie" im Sinne von Teil 2 des Memorandums der DFG zur "Weiterentwicklung der überregionalen Literaturversorgung".74 Nach den Vorstellungen der DFG haben die SSG-Bibliotheken - neben ihren regulären Tätigkeiten - die "Verpflichtung, zusätzlich zu den umfassend erworbenen Medien <...> auch derartige elektronische Informationen zu erschließen und den Benutzern in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen".75 Im Hinblick auf die Darbietung für die überregionale und internationale psychologische Forschung im Internet müssen in einem 1. Abschnitt Instrumente erarbeitet werden, um die wissenschaftlich relevanten Dokumente "nach einem einheitlichen Schema" in digitalisierter Form zu beschreiben und damit "in übersichtlicher Form zu erschließen", sie durch zweckdienliche, zusätzliche formale und sachliche Anmerkungen zu ergänzen, um damit deren Informationswert zu verbessern. Darüber hinaus gilt es, in einem 2. Schritt die auf eigenen und fremden Servern und externen Datenbanken vorgehaltenen Dokumente zu bündeln, zu erschließen und damit virtuell zusammenzuführen, so dass sie überregional zugänglich sind. Im Zentrum dieses Projektes steht damit die Organisation eines Informationsknotenpunktes für das jeweilige Sachgebiet durch die Schaffung eines "fachlich organisierten Netzes", in dem die "gebündelte Informationsversorgung ‚aus einer Hand‘"76 gewährleistet ist. J. Bunzel fasst die wichtigsten Aspekte dieser Vorhaben der DFG auf einem Workshop in Hamburg 1998 in vier Punkten zusammen, wobei den SSGG zentrale Funktionen zukommen: "the essential crossing points in the network, which initiate and coordinate the collection of web-based ressources, organize cooperative projects for metadata description of web-ressources, provide targeted search machines, and perform aggregator functions for access to electronic journals and other types of electronic publications".77

Mit der Bearbeitung dieses Projekts für das Sachgebiet Psychologie an der SULB Saarbrücken ist seit nunmehr 1 Jahr die Diplom-Psychologin A. van den Born – zusammen mit zwei studentischen Hilfskräften - betraut. Ihr vordringlichstes Ziel war die Erstellung eines Fachinformationsführers Psychologie (FIPS), der in einer ersten Version vorliegt. Dieser Fachinformationsführer bietet einen "strukturierten Zugang und ausführliche Informationen zu psychologischen Informationsangeboten im Internet". Bislang (Stand: Dezember 1999) sind rund 700 ausführliche Beschreibungen von und Links zu psychologischen Informationsmöglichkeiten im Internet erfolgt. Die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit hat A. van den Born in einem aufschlussreichen Referat zusammengefasst.78

 

8.8 WEBIS

Neben der Darstellung auf einer eigenen Webseite verfügt das SSG Psychologie in WEBIS über eine weitere Möglichkeit seiner Präsentation. WEBIS ist ein von der DFG gefördertes Projekt an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zum "Aufbau eines World-Wide-Web-Servers für überregionale bibliothekarische Sammelschwerpunkte an SSG-Bibliotheken, Zentralen Fachbibliotheken und Spezialbibliotheken".79 Das "Ziel" ist nach den Vorstellungen der DFG der "Aufbau von netzbasierten Dienstleistungen für die Sammelschwerpunktbibliotheken und deren Dienstleistungsspektrum".80 WEBIS bietet "eine ideale Plattform", innerhalb der überregionalen Literaturversorgung nach einem einheitlichen Schema eine Übersicht über Aufbau, Funktion und Tätigkeit der einzelnen SSGG zu geben und die dezentral vorliegenden Informationsangebote und Serviceleistungen der jeweiligen Sammelschwerpunkte "in einem System zusammenzuhalten". Verschiedene Sucheinstiege bieten Möglichkeiten, die interessierten Sammelschwerpunkte zu finden. "Zu jedem Sammelschwerpunkt gibt es wiederum mehrere Menupunkte, in denen die Informationen zum betreffenden Sammelschwerpunkt und seinen Serviceangeboten dargestellt werden". Diese sind im einzelnen: Betreuer, Allgemeine Informationen – hier wird in den meisten Fällen auf die Darstellungen in der eigenen Webseite verwiesen – Sammelauftrag, verwandte Sammelschwerpunkte, Kataloge, Erwerbungsvorschläge, Neuerwerbungslisten, CD-ROM-Datenbanken, Dokumentschnelllieferung, weitere Internetquellen.

Die einzelnen Menupunkte für das SSG Psychologie sind mit den erforderlichen Daten und Informationen versehen und orientieren in knapper und präziser Form über den Stand, die Funktion und Aktivitäten unseres SSG. Durch eine Reihe von Links werden Verknüpfungen mit Einrichtungen und Netzen vorgenommen, die eine besondere Affinität zu unserem SSG Psychologie aufweisen. WEBIS stellt somit in geeigneter Form eine ideale Ergänzung zu unserer eigenen Webseite dar. Darüber hinaus bietet dieses überregionale Netz in übersichtlicher Weise die Möglichkeit eines Vergleichs mit anderen Sammelschwerpunkten.

 

9. Ausblick

Der Trend innerhalb der Forschung – auch und gerade auf dem Gebiet der Psychologie – weist seit Kriegsende in eine immer spezieller werdende Richtung. Forschungsergebnisse vor allem im Bereich der naturwissenschaftlich ausgerichteten Disziplinen veraltern immer schneller, so dass deren Resultate, um möglichst lange aktuell zu sein, auf schnellstem Wege der wissenschaftlichen Fachwelt zugeleitet werden müssen. Dies geschah zunächst durch das verstärkte Aufkommen von Zeitschriften, die durch ihre periodische Erscheinungsweise - meist mehrfach pro Jahr - eine gewisse Beschleunigung des Informationstransfers gegenüber den normalen monographischen Verlagsproduktionen gewährleisteten. Einen weiteren Fortschritt hinsichtlich der Beschleunigung und Aktualität der Literatur stellt die den relativ zeitaufwendigen Umweg über die Verlage vermeidende und außerhalb des Verlagsbuchhandels erscheinende unkonventionelle sog. "Graue Literatur" dar, die etwa Mitte der Siebzigerjahre vehement "auf den Markt drängte", und in der die Forscher an den Hochschulen eine geeignete Publikationsform erkannten, um ihre neuesten Erkenntnisse darzulegen und innerhalb kürzester Zeit einer vergleichsweise breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die technische Möglichkeit der Verfilmung und Verfichung bot zudem eine raumsparende Form der Aufbewahrung und Archivierung von Dokumenten. Die neueste revolutionäre Möglichkeit eines brandaktuellen Wissenstransfers bietet das Internet, das mit dem Niederschreiben eines wissenschaftlich relevanten Textes in digitalisierter Form diesen unmittelbar dem interessierten Forscher an jedem beliebigen Ort mit Internet-Anschluss zugänglich macht. Neueste Forschungsergebnisse sind damit überall in der Welt sofort verfügbar. "Angesichts dieser Entwicklung sagen nicht wenige Stimmen die völlige Verdrängung des gedruckten Wortes in absehbarer Zeit voraus".81 Auch wenn man diese Befürchtung nicht teilen muss, haben sich zwischenzeitlich einige große Verlage dazu durchgerungen – so beispielsweise im Bereich der Psychologie der renommierte Verlag Psychology Press – viele ihrer Produkte, vor allem Zeitschriften und die darin publizierten Artikel zugleich, teilweise auch bereits ausschließlich, im Internet gegen eine entsprechende Gebühr anzubieten.82 Für das Fachgebiet Psychologie als einer heute weithin naturwissenschaftlich ausgerichteten Disziplin bieten sich damit ungeahnte Möglichkeiten. Dem SSG Psychologie als Hort, dieses in digitalisierter Form gespeicherte psychologische Wissen in geeigneter Weise zu vermitteln, zugleich aber auch für die Zukunft zu bewahren, wachsen damit neue große Aufgaben zu. Mit dem in naher Zukunft vermutlich beschleunigten Anwachsen der in dieser medialen Form publizierten psychologischen Literatur wird das Sammeln der Literatur, ihre sachliche Erschließung, die zudem weitgehend mehr und mehr durch Fremdleistungen ersetzt wird, aber auch das Verleihen der Literatur durch die verschiedenen Benutzungsdienste auf Dauer nicht mehr die primäre Aufgabe der SSG-Bibliothek sein. Ihre Aufgabe wird es vielmehr sein, die in digitalisierter Form publizierten und weltweit verstreuten Dokumente aufzuspüren, sie in einem "Netz" zusammenzuführen und nach einheitlichen Richtlinien zu "bündeln", ihre Erschließung mittels Metadaten durch mediale Gesichtspunkte zu erweitern und durch formale und sachliche Gesichtspunkte anzureichern, um damit ihre Aussagekraft zu stärken. Das Ziel muss eine "integrierte Informationsvermittlung"83 sein, die in einer "Virtuellen Fachbibliothek Psychologie" mündet, wie sie an der SSG-Bibliothek für Psychologie an der SULB Saarbrücken schon seit nunmehr 1 Jahr in dem von der DFG geförderten Projekt (s. oben unter Punkt 8.7.2) mit Erfolg praktiziert wird. Damit - so glaube ich – befindet sich das SSG Psychologie auf dem richtigen Weg. Ein wesentlicher Bestandteil der Pflege des SSG Psychologie wird künftig, wenn oben genanntes Projekt der DFG ausläuft, in der vertieften und erweiterten Fortführung dieser Aufgaben im Rahmen der täglichen Arbeit des zuständigen Fachreferenten für Psychologie zu sehen sein.84

 

10. Abschließende Bemerkungen

Die DFG hat in den 35 Jahren des Bestehens des SSG Psychologie an der SULB in Saarbrücken beträchtliche Mittel der Bibliothek zukommen lassen. Einschließlich der statistisch nicht mehr exakt nachweisbaren Bewilligungen für die Jahre 1965-1971 beläuft sich diese Summe auf den stolzen Betrag von annähernd 6 Millionen DM. Über diese finanziellen Zuwendungen hinaus hat uns die DFG bei umfangreicheren Projekten mehrfach auch personelle Hilfestellung gegeben. Stets aber konnten wir uns bei allen unseren Vorhaben und größeren Aktionen der moralischen Unterstützung der DFG gewiss sein. Dies ist der geeignete Ort, der DFG für ihre langjährige und großzügige Unterstützung unseren verbindlichen Dank auszusprechen. Unser ganzes Bestreben wird auch weiterhin der sorgsamen Pflege und Weiterentwicklung unseres SSG Psychologie gelten.

Danken möchte ich auch der Universität und dem Land als Träger unserer Institution, die unsere Tätigkeit am SSG mit viel Interesse und großem Wohlwollen verfolgen. Der gute Ruf unseres SSG Psychologie und sein Bekanntheitsgrad weit über die Landesgrenzen hinaus trägt nicht unerheblich zum Image der Universität und damit auch des Landes bei.

Mein besonderer Dank gilt der Leitung des Hauses für ihr allzeit "offenes Ohr" für die Belange des SSG und für die Bereitstellung der zusätzlich erforderlichen Mittel und personellen Hilfe über so viele Jahre. Danken möchte ich auch meinen Kolleginnen und Kollegen, die mich in meiner Arbeit durch ihr Interesse motiviert und mit gutem Rat begleitet haben, danken aber zugleich für ihr großes Verständnis dafür, dass sie zu Gunsten des SSG Psychologie über viele Jahre erhebliche finanzielle Einbußen bei der Betreuung der ihnen anvertrauten Sachgebiete hingenommen haben.

 

1 Herrn Dr. Otwin Vinzent, dem langjährigen und verdienten, leider inzwischen verstorbenen Direktor der UB Saarbrücken, in Verehrung und freundschaftlicher Verbundenheit zugeeignet; zugleich im liebenden Gedenken an Herrn Dr. Lorenz Drehmann und Herrn Prof. Dr. Otto Klapp.

2 Deutsche Forschungsgemeinschaft. Aufbau und Aufgaben. 7. Aufl. Wiesbaden: Steiner 1966, S. 49.

3 Durch die Wahrnehmung einer Professur in Trier wurde die Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) schließlich in Trier aufgebaut.

4 Vgl. dazu den Beitrag von I. Kolasa: Sag mir wo die Bücher sind ... In: ZfBB 42,4.1995, S. 339-364; s. dazu auch eine Umfrage der Länder in der BRD, der D. Opper in einem Zeitschriftenartikel nachgeht: "Bestandsaufnahme der Verluste kriegsbedingt verlagerten Kulturguts in Osteuropa. In: Bibliotheksdienst 26,10. 1992, S. 1544-1547.

5 Deutsche Forschungsgemeinschaft. Aufbau und Aufgaben. 7. Aufl. Wiesbaden: Steiner 1966, S. 49-53. Deutsche Forschungsgemeinschaft – Bibliotheksreferat. Überregionale bibliothekarische Schwerpunkte in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten System der Literaturversorgung, Stand 1. Mai 1971. In: Bibliotheksdienst 1971, H. 10, S. 437-443. Vgl. dazu auch D. Oertel: Wissenschaftliches Bibliothekswesen. Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Historische Entwicklung, heutige Aufgaben, Förderungsgrundsätze. In: Bibliotheksdienst 1971, H. 2/3, S. 86-94. D. Oertel: Die Förderung des wissenschaftlichen Bibliothekswesens durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. In: ZfBB 23,2.1976, S. 63-70. D. Oertel: Neue Vorhaben der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung des Bibliothekswesens. In: ZfBB 16,5/6.1969, S. 365-373. Für die ersten Jahre gibt G. von Busse einen Zehnjahresbericht. In: ZfBB 6.1959, S. 194-211; s. auch G. von Busse: Aus der Bibliotheksarbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft. In: ZfBB 3.1956, S. 23 ff und ZfBB 11.1964, S. 291-298.

6 J.-F. Leonhard: Von der Notgemeinschaft zur Deutschen Forschungsgemeinschaft. Entwicklung und Ziele überregionaler Forschungsförderung in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Bibliotheksförderung. In: Bibliothek. 11,1.1987, S. 8-19.

7 Überregionale Literaturversorgung von Wissenschaft und Forschung in der Bundesrepublik Deutschland. Denkschrift. Bibliotheksausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Boppard: Boldt 1975. Antwort auf die Chancen, diese Empfehlungen zu verwirklichen, gibt H. Braun: Die Denkschrift der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur überregionalen Literaturversorgung. Möglichkeiten der Realisierung. In: ZfBB 23,2.1976, S. 71-77.

8 s. dazu die Ausführungen, die H. Braun in seinem Referat auf dem 62. Bibliothekartag in Mannheim 1972 gegeben hat. H. Braun: Planungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ein Gesamtsystem der Literaturversorgung in der Bundesrepublik Deutschland. In: ZfBB 19,4/5.1972, S. 361-386.

9 Vgl. dazu H. Cordes: Welche Dokumentationsaufgaben kann heute eine Hochschulbibliothek übernehmen? In: Nachrichten für Dokumentation. 6.1955, S. 107-110 und G. Lohse: Einige Gedanken zum Problem der Dokumentation an Hochschulbibliotheken mit Sondersammelgebieten. In: Nachrichten für Dokumentation. 6.1955, S. 163-165.

10 s. dazu: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Weiterentwicklung der überregionalen Literaturversorgung. Memorandum. Bonn 1998, 1. T., Punkt 1.4, S. 7-11.

11 Hrsg. v. d. DFG. Bonn 1983. Neuausg. 1997. Mit dieser Thematik hat sich der Bibliotheksausschuss der DFG eingehend in seiner Sitzung am 9./10. März 1983 befasst; s. dazu D. Oertel in: Bibliotheksdienst 17,7.1983, S. 587-589.

12 s. dazu die "Überlegungen zum Aufbau des Zeitschriftenbestandes einer Universitätsbibliothek" von A. H. Helal, abgedr. in: ZfBB 17,4/5.1970, S. 300-308.

13 Vgl. dazu F. A. Schmidt-Künsemüller: Planung in der Zeitschriftenbeschaffung der DFG. In: ZfBB 1.1954, S. 14-32.

14 Einen ersten Überblick über alle SSG-Zeitschriften – noch vor der Zuerkennung des SSG Psychologie an die UB Saarbrücken – gibt das "Verzeichnis ausgewählter wissenschaftlicher Zeitschriften des Auslandes <VAZ>. Bearb. v. d. DFG. Wiesbaden: Steiner 1957. IV, 749 S. Register. Bearb. v. d. DFG. Wiesbaden: Steiner 1957. VIII, 333 S. Neubearbeitung der Liste A: Grundlegend wichtige Zeitschriften. Hrsg. v. d. DFG. Wiesbaden: Steiner 1969. XII, 262 S.

15 Deutsche Forschungsgemeinschaft. Aufbau und Aufgaben. 7. Aufl. Wiesbaden: Steiner 1966, S. 50.

16 ebd., S. 50.

17 ebd., S. 50.

18 Vgl. dazu auch die Ausführungen von P. Borchardt: Etat-Kürzungen an Wissenschaftlichen Bibliotheken. In: Bibliotheksdienst 1972, H. 7, S. 634-636. Über die schwindenden Etats der Bibliotheken klagte bereits R. Landwehrmeyer auf dem Bibliothekartag 1982 in Darmstadt, der ganz im Zeichen der Etatkürzungen stand. Um entsprechende statistische Unterlagen zu erhalten, hat die DFG mehrfach Gutachten eingeholt, über die bis zum Jahre 1986 R. Landwehrmeyer, später R. Gabriel und U. Tscharntke in verschiedenen Beiträgen zur "Etatsituation der wissenschaftlichen Bibliotheken in den alten und neuen Bundesländern <...>" berichten, zuletzt in: ZfBB 45,6.1998, S. 603-631. Zum Ganzen s. auch den Artikel von K. Meier-Cortes: "Zum Sparzwang der Bibliotheken. Als Bildung noch gefördert wurde" in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 166,91.1999, S. 72-73.

19 s. Schreiben der DFG an die UB Saarbrücken vom 15.6.1965.

20 Zum Ganzen s. die grundlegenden Erörterungen von G. Hagelweide: Der Mikrofilm in wissenschaftlichen Bibliotheken. In: ZfBB 22,1.1975, S. 12-27.

21 Über die einzelnen Stücktitel dieser Publikationen informierte die regelmäßig erscheinende Publikationsschrift der APA "Catalogue of Selected Documents in Psychology". Vol. 1.1971-12.1982. Fortges. u. d. T. Psychological Documents. Vol. 13.1983-15.1985. Fortges. u. d. T.: Social und Behavioral Sciences Documents. 16.1986. Mit Vol. 16 Ersch. eingestellt.

22 Diese Universitäten hat seinerzeit G. Reinert in einer statistischen Rangfolgenanalyse ermittelt.

23 Vgl. dazu die Notiz von U. Montag: Informationen der Kommission für Erwerbung und Bestandsentwicklung. Preise für Mikroformen. In: Bibliotheksdienst 26,1.1992, S. 55-56.

24 s. dazu die grundlegenden Erörterungen von R. J. Wieczorek: CD-ROM als Informations- und Speichermedium in wissenschaftlichen Bibliotheken. In: Bibliothek. 14,3.1990, S. 242-270; s. auch die Notiz von K.-D. Lehmann: CD-ROM in Bibliotheken. In: ABI-Technik. 6,1.1986, S. 60.

25 s. dazu B. Dudensing: Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Studien zur Einbindung von CD-ROM-Produkten in die Erwerbungsaufgaben der Sondersammelgebietsbibliotheken. In: Bibliotheksdienst 28,2.1994, S. 210-214. B. Dugall, B. Dudensing, E. Picard: Möglichkeiten und Auswirkungen der Einbeziehung von CD-ROM in den Sondersammelgebietsplan der DFG. In: ABI-Technik. 15,2.1995, S. 107-120.

26 s. dazu K. Wickert: Tausch und Geschenk in wissenschaftlichen Bibliotheken. In: ZfBB 35,1.1988, S. 35-41.

27 K. M. Pohl: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft als Tauschzentrale der Bundesrepublik Deutschland für den Internationalen Schriftentausch. Aufgaben, Verfahren, Kosten. In: Bibliotheksdienst 21,7.1987, S. 716-722.

28 M. Wagner: Probleme der Report-Literatur in wissenschaftlichen Bibliotheken. In: Bibliothek. 1,3.1977, S. 123-149.

29 Über diese Thematik unterhielt sich u. a. der Bibliotheksausschuss der DFG in seiner Frühjahrstagung 1986. Darüber berichtet H. Braun in: Bibliotheksdienst 20,6.1986, S. 545-549. Auf die Bedeutung der nicht konventionellen Literatur für die Forschung weist erneut H. Braun in einer Notiz "Aus der DFG", ersch. in: Bibliotheksdienst 26,2.1992, S. 188, hin. Zum Ganzen s. auch den Beitrag von C. Hasemann: Graue Literatur: Beispiele für Kooperation. In: ZfBB 33,6.1986, S. 417-427.

30 Bedingt durch die "bereits seit Jahrzehnten wahrgenommenen regionalen Funktionen der früheren Universitätsbibliothek" hat die im Jahre 1994 erfolgte offizielle Umbenennung dieser Institution "auch nach außen eine sichtbare Würdigung erfahren". B. Hagenau: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek: Eine alte Bekannte mit neuem Namen. In: Bibliotheksdienst 28,8.1994, S. 1298-1299; s. auch B. Hagenau: Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek. In: Büchermarkt. 3,10.1994, S. 16-19. Vgl. dazu auch L. Drehmann: Die Landesbibliothek und ihre Aufgaben im Bibliothekssystem des Landes. In: Mitteilungsblatt. Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen. N. F. 20.1970, S. 31-39 und L. Drehmann: Die Universitätsbibliothek Saarbrücken und ihre Aufgaben als Landesbibliothek. In: Saarheimat. 15,2.1971, S. 30-35.

31 B. Picard: Zur bundesdeutschen Pflichtexemplar-Praxis. In: ZfBB 27,1.1980, S. 1-17.

32 http://www.uni-sb.de/z-einr/ub/saarland/sbo.html Näheres dazu ist in dem Beitrag von R. Weber: "Saarländische Bibliographie" im Rahmen dieser Publikation nachzulesen. R. Weber obliegt seit 1996 in Zusammenarbeit mit A. Kussler die Bearbeitung der "Saarländischen Bibliographie". An die Anfänge der bibliographischen Berichterstattung über das Saarland erinnert L. Drehmann: Die Erschließung des Schrifttums für das Saarland und seine Nachbargebiete in den letzten zwanzig Jahren (1960-1980). In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. 28.1980, S. 234-243. L. Drehmann hat in verdienter Weise die ersten 8 Bände der "Saarländischen Bibliographie" (Bd 1.1961/1962-Bd 8.1975/1976), zusammen mit Heinz Kalker, später mit U. Perl, bearbeitet; fortgeführt wurde die Bibliographie von R. Lais unter Mitarb. v. U. Perl (Bd 9.1977/1978-Bd 14.1987/88. Der bibliographische Nachweis für die weiteren Jahrgänge erfolgt seitdem nicht mehr in gedruckter Form; die diesbezüglichen Daten sind im Internet unter obiger www-Adresse recherchierbar). Zu dieser Thematik s. auch die Beiträge von R. Lais: Die Saarländische Bibliographie: ein publizistischer Spiegel des Landes. In: Saarheimat. 30.1986, S. 59-60 und: Die Saarländische Bibliographie – ein Arbeitsinstrument für Historiker und Heimatforscher. In: Saarpfalz. 1994,1=Nr.40, S. 13-16. Grundsätzliches zu Regionalbibliographien ist nachzulesen bei R. Oberschelp: Regionalbibliographien als Aufgabe der Regionalbibliothek. In: ZfBB 19,2.1972, S. 75-88.

33 Durch das (nachträgliche) Weglassen der Pfennigbeträge in den Spalten 2 und 4 kann es in der Addition zu geringfügigen Differenzen in Spalte 6 kommen.

34 Deutsche Forschungsgemeinschaft. DFG-Bibliotheksförderung 1991-1994. In: ZfBB 42,1.1995, S. 1-13.

35 Mit dieser Problematik hat sich mehrfach auch der Bibliotheksausschuss der DFG befasst; s. dazu die Ausführungen von D. Oertel in: Bibliotheksdienst 17,2.1983, S 90-92. H. Braun berichtet u. a. darüber in: Bibliotheksdienst 21,1.1987, S. 25-29.

36 R. Gabriel: Die Zeitschriften- und Monographienerwerbung in den Universitätsbibliotheken. In: ZfBB 46,2.1999, S. 107-125. Auf diese Problematik weist auch ein offener Brief der Kommission des DBI für Erwerbung und Bestandsentwicklung hin, der dies mit konkretem Zahlenmaterial belegt: Zeitschriftenpreise 1999 – Offener Brief. In: Bibliotheksdienst 33,2.1999, S. 311-313.

37 Deutsche Forschungsgemeinschaft. DFG-Bibliotheksförderung 1991-1994. In: ZfBB 42,1.1995, S. 2.

38 Im Rahmen dieser Darlegungen müssen wir uns auf einen kurzen geschichtlichen Rückblick beschränken.

39 Instruktionen für die Alphabetischen Kataloge der Preußischen Bibliotheken vom 10. Mai 1899. 2. Ausg. in d. Fass. v. 10. August 1908. Unveränd. Nachdr. Wiesbaden: Harrassowitz 1970. X, 179 S.

40 s. dazu den Vortrag von H.W. Eppelsheimer auf dem Bibliothekartag in Königsberg 1929: "Der neue Sachkatalog der Mainzer Stadtbibliothek", abgedr. in: ZfB 46.1929, S. 406-424. Eine ausführliche Darstellung der "Methode Eppelsheimer" geben A. Brall: Anwendung und Abwandlung der Sachkatalogisierungsmethode Eppelsheimers an deutschen Bibliotheken. Köln: Greven Verl. 1968. 147, LIII S. und E. H. Berninger: Die Praxis der Sachkatalogiserung nach der Methode H. W. Eppelsheimer. Köln 1966. Prüfungsarbeit für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken. Zum Ganzen s. auch A. Brall: Der gegenwärtige Stand der Sachkatalogisierung nach der Methode Eppelsheimer. In: ZfBB 14.1967, S. 316-330. Speziell über den auf der Methode Eppelsheimer aufbauenden Sachkatalog der UB Saarbrücken berichtet H. Cordes: Die UB Saarbrücken. Bericht über die Jahre 1958-1962. Saarbrücken 1963, S. 42 ff; s. dazu auch G. Stebner: Die Methode Eppelsheimer, dargestellt am Beispiel des Saarbrücker Sachkatalogs. In: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft katholisch-theologischer Bibliotheken. 37.1990, S. 61-77. Ein Modell für den Aufbau eines Sachkatalogs Psychologie speziell im Hinblick auf die (künftige) Arbeit am SSG entwirft J. Dambauer: Die Katalogisierung des Sachgebiets Psychologie nach der Methode Eppelsheimer. Köln 1969. III, 125, VIII S. Prüfungsarbeit für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken.

41 2., überarb. Ausg. Berlin: Deutsches Bibliotheksinstitut 1993. Losebl.-Ausg. Zum Ganzen s. die grundlegenden Erörterungen von F. G. Kaltwasser: Entstehung, Struktur und Anwendung der neuen "Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK)". In: ZfBB 21,1.1974, S. 1-22 und F. G. Kaltwasser: Die "Regeln für die alphabetische Katalogisierung (RAK)" und die internationale Katalogisierungspraxis. In: ZfBB 22,3.1975, S. 201-207. Einen Zwischenbericht über den Stand der Bearbeitung gibt R. Lais: Bericht über den Teilentwurf 1965 der "Regeln für die alphabetische Katalogisierung". In: ZfBB 12.1965, S. 320-332. Auf gezielte Probleme weist R. Jung: "Die RAK in der Diskussion" hin, ersch. in: ZfBB 28,1.1981, S. 1-26, denen sich K. Löffler mit weiteren Details in einem Brief an den Herausgeber "Zu RAK-WB", ersch. in: ZFBB 28,3.1981, S. 225-227, anschließt.

42 Eine detaillierte Darstellung der Abfragemöglichkeiten über die einzelnen Menü-Punkte des OPAC Saarbrücken gibt W. Kowalk in seinem Beitrag: "Der OPAC der Universitätsbibliothek Saarbrücken". In: ABI-Technik. 9,1.1989, S. 63-67.

43 s. dazu die Notiz v. W. Kowalk: Kurztitelkatalog an der UB Saarbrücken. In: Buch und Bibliothek. 37,1.1985, S. 12-13.

44 s. dazu die Ausführungen von M. Müller, D. Kiel und G. Hoffmann, in denen eine spezielle Komponente eines Bibliotheksverbundsystems, nämlich die Fernleihe, beschrieben wird: "Fernleihe im integrierten System SABINE der Universität des Saarlandes", ersch. in: ABI-Technik. 13,3.1993, S. 220-223.

45 Einen detaillierten Zwischenbericht zu den mit dieser Retrokonversion verbundenen aufwendigen Arbeiten gibt R. Lais: Retrokonversion des PI-Zettelkataloges der Universitätsbibliothek Saarbrücken im Rahmen einer ABM-Maßnahme. In: Bibliotheksdienst 26,7.1992, S. 1028-1032. Zum Ganzen s. die "Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur retrospektiven Katalogisierung an wissenschaftlichen Bibliotheken. Konvertierung vorhandener Katalogaufnahmen in maschinenlesbare Daten", abgedr. in: ZfBB 35,5.1988, S. 423-437. Zu diesen Empfehlungen nimmt R. Landwehrmeyer kritisch Stellung in: ZfBB 36,1.1989, S. 19-29.

46 Auf "Probleme beim Einstieg in die EDV-Sacherschließung und Lösungsvorschläge nach dem Eppelsheimer System" weist W. Kowalk in einem Vortrag hin; abgedr. in: Sacherschließung im Verbund. Badische Landesbibliothek. Hrsg. <...> v. G. Römer. Karlsruhe: Badische Landesbibliothek 1990, S. 167-174.

47 (Stand: Februar 1998). Berlin: Deutsches Bibliotheksinstitut 1998. Losebl.-Ausg. Praxisregeln zu den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) und der Schlagwortnormdatei (SWD). Die Deutsche Bibliothek. Erarb. v. F. Geißelmann u. a. Leipzig, Frankfurt, Berlin: Die Deutsche Bibliothek 1995. Losebl.-Ausg. Nähere Erläuterungen zur 3. Aufl. gibt F. Geißelmann in: Bibliotheksdienst 33,1.1999, S. 38-54; s. dazu auch den Beitrag von C. Bossmeyer: RSWK-Anwendung und Schlagwortnormdatei unter Einsatz der Datenverarbeitung. In: ZfBB 35,2.1988, S. 113-121. Grundsätzliches zur Sacherschließung im Verbund erläutert R. Frankenberger in: ABI-Technik. 6,3.1986, S. 200-203.

48 aufrufbar unter der Internet-Adresse: http://opac.sulb.uni-saarland.de/

49 http://www.uni-sb.de/z-einr/ub/dienste/fernleih.html. Von besonderer Wichtigkeit sind in diesem Zusammenhang die Überlegungen der DFG. Ausgehend von der Denkschrift: "Überregionale Literaturversorgung von Wissenschaft und Forschung" (1975) gibt die DFG Empfehlungen zum auswärtigen Leihverkehr, die "zu verbesserten Rahmenbedingungen beitragen und zugleich auf eine Leistungssteigerung des Fernleihservice der Bibliotheken hinwirken". Deutsche Forschungsgemeinschaft. Dokumentlieferung für Wissenschaft und Forschung. Perspektiven zur weiteren Entwicklung. In: ZfBB 41,4.1994, S. 375-392. Über die Praxis des auswärtigen Leihverkehrs unterhielt sich auch der Bibliotheksausschuss der DFG im Oktober 1983. Darüber berichtet H. Braun in: Bibliotheksdienst 18,1.1984, S. 60-62. Zum Ganzen s. auch die "Empfehlungen zur Verbesserung des Leihverkehrs. Vorgel. v. e. Arbeitsgruppe des Bibliotheksausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft", abgedr. In: ZfBB 24,4.1977, S. 321-329. Vgl. auch K.-D. Lehmann: Grenzen und Möglichkeiten des regionalen Leihverkehrs. In: ZfBB 23,1.1976, S. 1-8. Wie Fernleihe effektiv funktioniert und aufzubauen ist, erörtert O. Vinzent, der sich über Jahrzehnte eingehend mit Fragen des auswärtigen Leihverkehrs befasst hat, am Modell Saarbrücken. O. Vinzent: Organisationsmodell für den Leihverkehr in wissenschaftlichen Universalbibliotheken, dargelegt am Beispiel der Universitätsbibliothek Saarbrücken. In: ZfBB 23,2.1976, S. 87-93. Mit dem heiklen Thema der "<...> Dauer der Literaturbeschaffung im auswärtigen Leihverkehr" befasst sich C. Paschek in: ZfBB 18,6.1971, S. 388-390. Gegenüber dem vielfach negativen Bild des Leihverkehrs in der Öffentlichkeit, das angesichts der steigenden Zahl von Fernleihbestellungen "den Leihverkehr immer schwerfälliger, die Wartezeiten immer länger, den Unmut der Benutzer immer größer werden" lässt, zeigt O. Vinzent in seinem Referat "Leihverkehr der deutschen Bibliotheken – Anlass zum Optimismus?" (abgedr. in: Die Hochschulbibliothek. Hrsg. v. K.-D. Lehmann u. H. Hüttemann. Frankfurt: Klostermann 1978, S. 162-180) Möglichkeiten auf, die eine gezielte und beschleunigte Erledigung von Fernleihbestellungen versprechen. Der Aufsatz stützt sich auf eine Umfrage, die H. Benninger im Zusammenhang mit ihrer Diplomarbeit: "Deutscher Leihverkehr und direkter Leihverkehr aus der Sicht von Benutzer und Bibliotheken" (Köln 1976) gemacht hat. Zu dieser Thematik s. auch: J. Tehnzen: Zur Effizienz des Leihverkehrs der deutschen Bibliotheken. In: Bibliotheksdienst 1976, H. 6, S. 300-310.

50 B. Hagenau, G. Hoffmann: Document Ordering in der Universitätsbibliothek Saarbrücken. In: Bibliotheksdienst 27,8.1993, S. 1220-1222.

51 Näheres über Subito 1 ist auf der Webseite www.subito-doc.de nachzulesen. Vgl. dazu auch: B. Dugall: Vom Leihverkehr zur Dokumentlieferung: Strukturen und Strategien. In: ABI-Technik. 17,2.1997, S. 129-142.

52 Vgl. dazu R. Landwehrmeyer, D. Schmidmaier, G. Beyersdorff: Zeitschriftendatenbank (ZDB): Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Staatsbibliothek, dem Deutschen Bibliotheksinstitut und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. In: Bibliotheksdienst 24,7.1990, S. 934-936. Die Verfasser weisen hier insbesondere auf die historischen Wurzeln der ZDB hin, die auf einer fruchtbaren Koordination zwischen drei bedeutenden Institutionen beruht. Die wichtigsten Vereinbarungen sind dort in sieben Punkten zusammengefasst. Auf die Förderung seitens der DFG, die sich "für die Fortentwicklung der Zeitschriftendatenbank <...> unter Beibehaltung der Katalogisierungs- und Leihverkehrsfunktion ausgesprochen" hat, weist G. Schlitt in seinem Beitrag: "Perspektiven der Zeitschriftendatenbank (ZDB) in Berlin" hin, ersch. in: ZfBB 33,2.1986, S. 71-90. "Verbundprobleme aus der Sicht der Teilnehmerbibliotheken" spricht R. Lais in seinem Beitrag: "Die Zeitschriftendatenbank der ABT. <...>" an; ersch. in: Die Zukunft automatisierter Bibliotheksnetze in der Bundesrepublik Deutschland. München: Verl. Dokumentation 1977, S. 112-123.

53 T. Braun-Gorgon: SUBITO – der kooperative Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken. In: Bibliotheksdienst 32,1.1998, S. 33-44. Vgl. dazu auch: M. C. Hirsch: SUBITO – eine neue Initiative von Bund und Ländern zur schnellen Lieferung wissenschaftlicher Dokumente. In: ZfBB 42,1.1995, S. 31-43.

54 Nähere zu SSG-S s. auf der Webseite http://www.uni-sb.de/z-einr/ub/ssg/de-head.html. Weitere Details s. die Notiz von W. Kowalk: "Dokumentlieferung für psychologische Literatur" in: Bibliotheksdienst 29,10.1995, S. 1681.

55 Seit Juli 1999 wird auch Literatur aus anderen Sachgebieten in diesen Schnell-Lieferdienst miteinbezogen.

56 Nähere Informationen dazu unter http://dbix01.dbi-berlin.de:8163/infos/info/supplier/291.htm; s. dazu auch die Abhandlung von W. Vogt: Der DBI-VK und die Regionalen Verbund- und Zentralkataloge im Leihverkehr. In: Bibliotheksdienst 18,8.1984, S. 792-796.

57 Mit der Thematik "Direktbestellungen und Leihverkehr" befasst sich G. Schlitt in: ZfBB 23,1.1976, S. 9-21; s. dazu auch: J. Jacoby: Regionalisierung und Direktbestellung im Fernleihverkehr. In: ZfBB 23,5.1976, S. 301-309.

58 Grundsätzliches dazu s. den Beitrag von P. Kaegbein: Literaturerschließung und Informationsmaterialien in Zentralen Fachbibliotheken und Sondersammelgebietsbibliotheken. In : ZfBB 23,6.1976, S. 383-396.

59 Die Diskussion um den Nutzen des Sachkatalogs wird seit Jahren kontrovers geführt. Während er auf der einen mehr konservativ ausgerichteten Seite als unentbehrliches Informationsinstrument einer wissenschaftlichen Bibliothek weiterhin bejaht wird, nimmt die andere mehr progressiv orientierte Seite eher eine kritische Stellung dazu ein. Unter Hinweis auf die verbesserte bibliographische Lage müsse – so die Argumentation der Letztgenannten - eingeräumt werden, "dass der Sachkatalog heute problematischer denn je geworden ist". H.-J. Scholz: Der Sachkatalog – eine lebendige Tradition. In: ZfBB 16,4.1969, S. 274-279.

60 Mit speziellen Fragen zu PsycLIT hat sich mehrfach W. Lehmler befasst. U. a. berichtet er über ein Projekt in Konstanz, das "Fragen der Akzeptanz und der Kosten-Nutzen-Relation beantworten" soll. W. Lehmler: PsycLit auf CD-ROM. Ein DFG-Projekt an der Bibliothek der Universität Konstanz. In: Bibliotheksdienst 21,3.1987, S. 196-198. Wie dieser Modellversuch "von Bibliotheksbenutzern in Selbstbedienung angenommen wird, dies sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht" , erörtert W. Lehmler in einem weiteren Beitrag: "CD-ROM zur Selbstbedienung von Benutzern. Erfahrungen mit PsycLit in der Bibliothek der Universität Konstanz". In: Bibliotheksdienst 22,1.1988, S. 27-33.

61 Thesaurus of Psychological Index Terms. American Psychological Association. 8th ed. Washington, D.C. 1997. XXIX, 378 p.

62 Y. M. Labouvie: Die Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation an der Universität Trier (ZPID). In: ABI-Technik. 5,2.1985, S. 129-131.

63 Verzeichnis psychologischer und pädagogischer Testverfahren aus der Datenbank PSYTKOM. Kurznamen und Langnamen. Hrsg: Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation. Zsgest. v. M. Eberwein. 6., aktualis. Aufl. Trier: ZPID, Universität Trier 1998. VI, 310 S.

64 PSYNDEX Terms. Deskriptoren / Subject Terms zu den Datenbanken PSYNDEX und PSYTKOM. Hrsg.: ZPID. 5., aktualis. Aufl. Trier: ZPID 1997. XXXII, 261 S.

65 s. dazu die Übersicht, die A. Wellek in seinem "Gesamtverzeichnis der deutschsprachigen psychologischen Literatur der Jahre 1942-1960" auf Seite VII/VIII gibt.

66 Gesamtverzeichnis der deutschsprachigen psychologischen Literatur der Jahre 1942-1960. Bearb. v. Th. Herrmann, G. Nessler, M. Sader, H. Wellek. Red. u. hrsg. v. A. Wellek. Göttingen: Verl. f. Psychol. 1965. XLIII, 876 S.

67 Hrsg. u. bearb. v. J. Dambauer. Frankfurt: Klostermann 1972-. Bd 1. 1971-.

68 Herrn Prof. Dr. Otto Klapp, dem großen Bibliographen (Bibliographie der französischen Literaturwissenschaft. Frankfurt/M.: Klostermann 1960-. Bd 1.1956-58-; fortgef. ab Bd 24.1986- v. A. Klapp-Lehrmann), der mich zur Bearbeitung der Bibliographie ermunterte und mir über viele Jahre wertvolle und nützliche Hinweise gab, sei an dieser Stelle posthum herzlich gedankt.

69 (Stand: 1.10.1996). Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek. Bearb. v. J. Dambauer u. C. Vollmer-Becking. Saarbrücken 1996. 317 S.

70 Die betreffende Webseite ist unter der Adresse http://www.uni-sb.de/z-einr/ub/ssg/einleitung.html aufrufbar.

71 s. dazu http://www.uni-sb.de/z-einr/ub/ssg/sachkat.html

72 s. dazu http://www.uni-sb.de/z-einr/ub/ssg/test.html

73 s. dazu die betreffende Webseite unter der Adresse http://www.uni-sb.de/z-einr/ ub/ssg/links.html

74 Deutsche Forschungsgemeinschaft. Weiterentwicklung der überregionalen Literaturversorgung. Memorandum. Bonn 1998, S. 11 ff; s. dazu auch die Ausführungen von R. Rutz: "Positionen und Pläne der DFG zum Thema Virtuelle Fachbibliothek", ersch. in: ABI-Technik. 18,4.1982, S. 402-409.

75 W. Enderle: "SSG-Informaton". DFG-Projekt an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. In: Bibliotheksdienst 30,10.1996, S. 1715-1717. R. Rutz spricht in diesem Zusammenhang von einer "übergreifende(n) fachspezifische(n) Informations- und Medienverantwortung" der SSG-Bibliotheken. R. Rutz: SSG-Programm‚Virtuelle Fachbibliothek und das Förderkonzept der DFG. In: Bibliothek. 22,3.1998, S. 303-308.

76 ebd., S. 305. Einen "knappen Überblick über verschiedene Projekte wissenschaftlicher Bibliotheken <...>, welche mit unterschiedlichen Zielen und Konzepten zum Aufbau digitaler Bibliotheken beitragen", gibt W. Enderle: Auf dem Weg zur digitalen Bibliothek – Projekte in Deutschland. In: Bibliothek. 21,3.1997, S. 357-360.

77 J. Bunzel: The Digital Library Program of the Deutsche Forschungsgemeinschaft. In: ABI-Technik. 18,2.1998, S. 132-137.

78 A. van den Born: Wege zur Fachinformation: Konzeptionelle Überlegungen zum Entwurf einer "Virtuellen Fachbibliothek Psychologie". Aus dem gleichnamigen DFG-Projekt am SSG Psychologie in der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB). In: Bibliotheksdienst 33,8.1999, S. 1335-1348.

79 s. dazu das Kapitel "Ziele und Entwicklungen von WEBIS" in der Einleitung zur Webseite http://webis.sub.uni-hamburg.de/cgi-bin/ssg?file=ssg/texte/1.htm. Vgl. auch die grundlegenden Erörterungen von T. Ahlers, J. Schliephacke, A. Schmidt: Die von der DFG gefördertern Schwerpunktbibliotheken im Internet. Ein Informationssystem für Sondersammelgebiete, Zentrale Fachbibliotheken und Spezialbibliotheken. Das Projekt WEBIS. In: ZfBB 43,3.1996, S. 227-240. Die ersten konkreten Vorstellungen zum Projekt WEBIS sind niedergelegt in dem Artikel: T. Ahlers, J. Schliephacke, A. Schmidt: Aufbau eines WWW-Servers für Sondersammelgebietsbibliotheken, Zentrale Fachinformationsbibliotheken und Spezialbibliotheken. Das Projekt WEBIS. In: Bibliotheksdienst 29,11.1995, S. 1806-1811.

80 T. Ahlers, W. Enderle: Die DFG-Projekte WEBIS (SUB Hamburg) und SSG-Fachinformationen (SUB Göttingen). Aufbau von WWW-Servern zur Unterstützung des Informations- und Dienstleistungsangebots von Sammelschwerpunktbibliotheken im Internet. In: Bibliotheksdienst 31,2.1997, S. 216-219.

81 Deutsche Forschungsgemeinschaft. Bibliotheksausschuss. Elektronische Publikationen im Literatur- und Informationsangebot wissenschaftlicher Bibliotheken. In: ZfBB 42,5.1995, S. 445. In diesem Zusammenhang stellt B. Dugall "die für die Bibliotheken relevante, vielleicht sogar (über)lebenswichtige Frage <...>: In welchem Umfang und wie schnell werden gedruckte Materialien durch elektronische Formen ersetzt und welche Konsequenzen hat dies auf Nutzung und Verlauf der Informationsströme?" B. Dugall: Herausforderung an die Bibliotheken durch moderne Informationsmedien. In: ZfBB 39,1.1992, S. 24-35.

82 Da nach den Vorstellungen der DFG in ihrem letzten Memorandum "diese Entwicklung unmittelbare Auswirkungen auf die Literatur- und Informationsversorgung hat", sind die SSG-Bibliotheken, Zentralen Fachbibliotheken und Spezialbibliotheken "dazu gehalten, entsprechende Dienstleistungen in ihren überregionalen Sammelauftrag einzubeziehen"; s. dazu auch: H.-P. Berg, H. Schäffler, M. Schröter: Elektronische Zeitschriften in der überregionalen Literaturversorgung. In: Bibliotheksdienst 33,4.1999, S. 608-613.

83 M.: Wederhake-Gottschalk: Fachreferat 2000 und die Aufgabenfelder der Sacherschließung. Vortr. auf d. 9. Fortbildungssem. f. Bibliothekaren, Fachreferenten der Erziehungs- und Bildungswissenschaften. Unveröff. Manuskr. Berlin 1999.

84 In dieser Aufgabe liegt, wie M. Wederhake-Gottschalk in ihrem oben genannten Referat treffend zum Ausdruck bringt, für die Zukunft die "Wachstumsbranche" der Fachreferenten.


Stand: 01.09.2000
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