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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 9, 2000

Aktuelles aus Österreich

Heinz Hauffe

 

Zur Situation der Verbünde in Österreich

Im Zuge der Regierungsumbildung in Österreich im Frühjahr 2000 wurden die Aufgabenbereiche mehrerer Ministerien umstrukturiert; u. a. wurden das bisherige Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst und das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten zum nunmehrigen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zusammengelegt. Damit sind nun Universitäten und Schulen samt ihren Bibliotheken wieder (nach etwa dreißig Jahren Trennung) in einem Ressort vereinigt.

Davon betroffen sind auch zwei der drei österreichischen Aleph-Verbünde, und zwar

Beide Verbünde (im bibliothekarischen Jargon "Neuverbund" und "Altverbund" genannt) waren nach Ausschreibungen, die 1997 entschieden wurden, im Jahre 1999 von BIBOS auf Aleph 500 umgestiegen und pflegen noch getrennte Verbundkataloge. Seit Mitte des Jahres läuft nunmehr neben dem Katalog des Österreichischen Bibliothekenverbunds auch jener des VBK auf dem Zentralrechner der Arbeitsgruppe Bibliotheksautomation (AGBA, siehe http://www.bibvb.ac.at/) in Wien. Eine Arbeitsgruppe wurde eingesetzt, die eine Harmonisierung der Standards beider Verbünde und damit eine Zusammenführung ermöglichen soll; diese Vereinigung ist für 2001 geplant. Am Zentralrechner wurde kürzlich eine Z39.50-Schnittstelle installiert, über die die Nutzung von Fremddaten aus fremden OPACs ermöglicht wird.

Neben diesen beiden Verbünden verwenden die Vorarlberger Landesbibliothek samt vier weiteren Vorarlberger Bibliotheken Aleph 500; ihre Kataloge sind zum Virtuellen Bibliothekenverbund Vorarlberg (VBV) zusammengefügt (siehe http://aleph.vlr.gv.at:4505/ALEPH/). Die DABIS-Anwender unter den österreichischen Landesbibliotheken sowie die Südtiroler Landesbibliothek "Friedrich Tessmann" sind ebenfalls in einem virtuellen Verbund vereint (siehe http://www.landesbibliotheken.at/). Die Burgenländische Landesbibliothek sowie drei Bibliotheken von Arbeiterkammern verwenden BIBOS:iv und bieten ihre Kataloge separat unter http://www.edvg.co.at/bibos/opac/index.htm an.

Zur Vorgeschichte der EDV-Anwendung in österreichischen Bibliotheken vgl. Heinz Hauffe: Bibliotheksautomation in Österreich - State of the Art, in: Bibliotheksmanagement - Kulturmanagement : Vorträge und Berichte ; 24. Österreichische Bibliothekartag, Congress Innsbruck, 3 - 7.9.1996 / Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen u. Bibliothekare. [Red.: Maria Seißl]. - Wien : Österr. Nationalbibliothek, 1998. - 602 S.. - (Biblos-Schriften ; 168); Vertrieb: Biblos-Schriften-Administration, A-1015 Wien, Josefsplatz. - Literaturangaben. -ISBN 3-9500751-1-9, S. 113-126 http://www.uibk.ac.at/sci-org/voeb/bibaut.html.

 

Pflichtexemplarrecht auf elektronische Medien erweitert

In einer Novelle zum Mediengesetz (§ 43), die am 1. September 2000 in Kraft tritt, wird die bisher auf Druckwerke beschränkte Ablieferungspflicht auf elektronische Offline-Medien wie CD-ROMs erweitert. Der ursprünglichen Forderung der Bibliotheken, derzufolge auch audiovisuelle und Online-Medien ablieferungspflichtig hätten werden sollen, wurde vom Gesetzgeber nicht entsprochen. Nutznießer der Novelle sind die Österreichische Nationalbibliothek sowie eine Reihe von Universitäts-, Landes- und Amtsbibliotheken. Auf freiwilliger Basis werden Online-Publikationen an das "Archiv Österreichischer Online-Publikationen" (AOOP) abgeliefert, sind dort aber nur restriktiv zugänglich (vgl. http://www.onb.ac.at/allg/archiv/areinf.htm).

 

Hans Marte 65

Am 2. Mai feierte Hans Marte - seit September 1993 Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek, außerdem Vizepräsident der VÖB - seinen 65. Geburtstag. Zu diesem Anlass erscheint in Kürze im Wieser-Verlag unter dem Titel "Der Grenzgänger" eine Festschrift für Hans Marte, herausgegeben von Erhard Busek mit Beiträgen u. a. von: Barbara Frischmuth, Esko Häkli, Kardinal König, Peter Turrini u. a.


Stand: 01.09.2000
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