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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 7/8, 2000

ILEKS

Zum aktuellen Stand der Datenbank und des ILEKS-Konsortiums

Erwin Miedtke

 

Auch 2000 ist das Interesse am ILEKS-Projekt weiter groß! Nach zahlreichen ILEKS-Präsentationen u.a. auf der Leipziger Buchmesse, dem Hessischen Bibliothekartag in Marburg/L. und den regionalen Informationsveranstaltungen der Partner spiegeln zahlreiche Anfragen an die ILEKS-Bibliotheken die sich verändernde Bewertung des Internets im Angebot der Öffentlichen Bibliotheken angesichts der explodierenden Datenfülle. Parallel dazu erfordern die Entwicklungen des Informationsmarktes und der Informationsdienstleistungen, die wachsende Konkurrenz anderer Anbieter und die immer stärkere Einbindung der Bibliotheken in diesen Markt neue inhaltliche Servicekonzepte der Bibliotheken.

Für die Bibliotheken, die in die neue Rolle als Kompetenzzentren für Information hineinwachsen, kommt es auf jeden Fall auf den Inhalt einer Information und nicht auf die Medienplattform an. Das gesellschaftspolitische Ziel der Förderung von Medienkompetenz heißt als Aufgabe der Öffentliche Bibliotheken, nicht nur mit diesen Medien zu arbeiten und sie zur Verfügung zu stellen, sondern auch den Umgang zu schulen und Kriterien für die Bewertung der Inhalte zu erarbeiten und zu kommunizieren. Das gilt insbesondere für das Internet. Da im Netz die Qualitätskontrollen des konventionellen Publikummarktes fehlen, ist es eine Aufgabe der Bibliotheken, hier Qualitätssicherung zu betreiben.

Nutzer erwarten nicht nur die Bereitstellung von Informationen aus dem Internet, sondern auch Informationen über deren Charakteristika und die Relevanz. Hier entsprechende Leistungen zu erbringen, ist eine der aktuellen Herausforderungen der Bibliotheken. Klar ist aber auch, dass eine Bibliothek allein das Internet nicht erschließen kann.

Deshalb wurden in den USA und in einigen europäischen Ländern "Virtuelle Bibliotheken" und Wissensnetzwerke entwickelt. In Deutschland soll als Angebot der öffentlichen Bibliotheken der Internet-Lektoratsservice ILEKS diese Leistung im Verbund erbringen.

Das ILEKS-Angebot ist ab sofort auch über die Homepages der beteiligten Bibliotheken

zugänglich. Der GBV richtet ebenfalls in Kürze eine spezielle URL für ILEKS ein.

Die Datenbank befindet sich im Aufbau; derzeit werden von acht ILEKS-Lektoren die Themengebiete

bedient.

Die bis dato beteiligten vier Bibliotheken haben sich als Konsortium organisiert; ein Konsortialvertrag regelt das Binnenverhältnis hinsichtlich der redaktionellen und inhaltlichen Betreuung, der Schulung der Mitarbeiter in den Konsortiumsbibliotheken, der Einbindung des ILEKS-WWW-Zugangs in das lokale Angebot der Konsortiums-Bibliotheken. Eine weitere Beteiligung ist dringend gewünscht und vertraglich jederzeit regelbar.

Als Konsortialführerin wurde die Stadtbibliothek Bremen bestimmt, die mit dem GBV in einem bilateralen Konsortiumsvertrag die Leistungen des GBV für das ILEKS-Konsortium festgeschrieben hat: Der GBV übernimmt den Hostbetrieb für die Datenbank sowie das WWW-Angebot des ILEKS-Projektes: den Aufbau der Nachweisdatenbank, die technische Pflege der Datenbank und ihre Weiterentwicklung und das Angebot der Datenbank im WWW unter der Pica-WWW-Oberfläche.

 

Ein neues Projekt?

Bei der gesellschaftlichen Neuorientierung und Neuorganisation im Bereich von Kultur, Information und Wissen spielen Öffentliche Bibliotheken durch ihren hohen Grad der Öffentlichkeitserreichung sowie ihre nationalen wie internationalen Netzwerke eine wichtige Rolle und sie sind ein wichtiger, interessanter Partner geworden.

Bei der Diskussion um die Gestaltung der Wissensgesellschaft ist das Internet als Medium, aber auch der Transfer von der Information zum Wissen eine der zu lösenden Herausforderungen. Öffentliche Bibliotheken müssen sich hier durch neue Konzepte wichtige Anteile sichern!

Basierend auf den Zielen des Bremer BINE-Projekts, ob Internet-Erschließung und -Bewertung eine Aufgabe einzelner Bibliotheken oder ob es nicht effizienter ist, dieses gemeinsam zu tun, hat der DBV Position bezogen: "Die kooperative Form wird sich sicher als wirtschaftlicher herausstellen. Darüber hinaus steigt die Akzeptanz der Bibliotheken für dieses Produkt, wenn sie selbst an seiner Erstellung Anteil nehmen" (Dr. Arend Flemming, Vorsitzender des DBV).

Damit wird wieder einmal das BINE-Projektergebnis und die Überleitung in den ILEKS-Echtbetrieb bestätigt. Im Rahmen der Initiative "Bibliotheken und Internet" greifen der DBV und die Bertelsmann-Stiftung diese Voraussetzungen für ILEKS auf, um eine dauerhafte Internet-Qualifizierungsoffensive für die deutschen Öffentlichen Bibliotheken zu starten. Ziel ist eine intensive Verbreitung der Beteiligung und Unterstützung aktiv beteiligter Bibliotheken bei der kooperativen themenorientierten Auswahl, Erschließung, Bewertung und Eingabe in ILEKS.

Mit Freude haben die ILEKS-Konsortialbibliotheken dieses Engagement zur Kenntnis genommen und dem DBV ein entsprechendes Arbeitspapier zur Verfügung gestellt.

 

ILEKS-Info-Tag in Göttingen

Um auf die vielen Nachfragen zum praktischen Vorgehen bei der ILEKS-Bearbeitung zu reagieren, organisieren die ILEKS-Konsortialbibliotheken eine kostenlose Informationsveranstaltung am 9. Oktober (12 -16 Uhr) in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek in Göttingen.

Anmeldungen bitte bis zum 25.9.2000 an: Erwin Miedtke: miedtke@edvserv.stabi.uni-bremen.de oder Dr. Andreas Teichert: teichert@bz-sh.flensburg.de

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldungen, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Die Rückmeldung erfolgt bis zum 29.9.2000.

 

1 http://www.stadtbibliothek-bremen.de àEigene KatalogeàILEKS

2 http://www.zlb.de (Link wird demnächst hinzugefügt)

3 http://wwwtest.stbib-paderborn.de/STBIB

4 http://www.bz-sh.flensburg.de (Link wird demnächst hinzugefügt)


Stand: 01.08.2000
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