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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 2, 98

Entwicklungen der Dublin Core-Metadaten

Bericht über den 5. Dublin Core Metadata Workshop in Helsinki und einige Bemerkungen über DC-Metadaten in Deutschland

Diann Rusch-Feja

Wie die technologischen Entwicklungen rasch voranbrausen, folgen die Entwicklungen derjenigen Arbeitsgruppen gleich hinterher, die sich mit der Optimierung der Informationsdienstleistungen, vor allem Indexierung und Informationsretrieval, beschäftigen. Was sich nun jetzt als Halbjahresrhythmus herausgestellt hat, ist - um mit den Entwicklungen im Bereich Identifizierung, Verzeichnung und Indexierung von vernetzten, elektronischen Ressourcen Schritt zu halten - für die Effektivität der Prüfung und Verifizierung der im vorangegangenen Workshop gefällten Entscheidungen und der Machbarkeit [Feasibility] in der Implementierung erforderlich. So versammelten sich 75 Teilnehmerinnen aus 16 Ländern1) im Oktober in Helsinki, um über die Probleme der Implementierung von Dublin Core Metadaten zu reden und sich über die neuesten Entwicklungen aus der Arbeit des W3-Konsortiums zu informieren, wodurch wiederum die Weiterentwicklung und spezifischere Anwendung von Dublin Core auf mehreren Ebenen von Informationen über nicht-textorientierte elektronische bzw. digitalisierte Objekte im Netz positiv beeinflußt wird. Dieser 5. Dublin Core Metadata Workshop (6. - 8. Oktober 1997) wurde von der Nationalbibliothek Finnlands und OCLC mit Zuschüssen von der National Science Foundation (NSF) der USA und der Coalition of Networked Information (CNI) der USA veranstaltet.

Ziele des Workshops beim Ausgangspunkt waren:

  1. das Auffinden von Informationen im Internet durch die Präzisierung einer einfachen, semantischbasierten Ressourcenbeschreibung zu verbessern, und
  2. einen Kern von Suchelementen zu definieren, die sowohl interdisziplinäre als auch internationale Informationsbedürfnisse erfüllen, jedoch einfach, eindeutig und intuitiv anzuwenden sind.
Der 5. Dublin Core Metadata Workshop wurde vom Nationalminister von Finnland eröffnet, der über den den Ministerien gerade vorgelegten Plan für eine Digital Library Initiative Finnlands berichtete. Dieser sieht eine enge Kooperation zwischen den Öffentlichen Bibliotheken und den wissenschaftlichen Forschungsbibliotheken vor. Im Zusammenhang mit dieser Digital Library Initiative Finnlands wird das Gesetz für die Pflichtabgabe und Depotbibliotheken in Finnland im Hinblick auf die Aufbewahrung und Archivierung elektronischer Medien geändert (http://www.danmark.dk). Der Minister betonte, daß man in Finnland zwar noch an die Zukunft des geschriebenen Wortes glaubt, aber trotzdem erkennt, daß der Anteil digitalisierter Informationen unweigerlich steigen und einen gleichwertigen Platz neben den gedruckten finden wird. Z. B. sind 85 bis 90 % aller Bibliothekskataloge in Finnland digitalisiert und übers Netz zugänglich. Der Minister verhandelt z. Z. über Lizenzrechte für die elektronischen Dienstleistungen und unterstützt bestimmte Entwicklungsprojekte. Ein neues Regierungspapier über die Rolle der Bibliothek im Hinblick auf die Informationsversorgung mittels elektronischer Dienstleistungen sollte im Oktober im Netz erschienen sein und später auch als Papierversion erschienen.

Die Nationalbibliothek ist in das Netz der wissenschaftlichen Bibliotheken Finnlands fest eingebunden und arbeitet sehr eng vor allem mit der Universitätsbibliothek in Helsinki zusammen. Seit 1997 beteiligt sich Finnland am DESIRE-Projekt und dem mit Schweden initierten Nordic Metadata Project (1996). Im Sommer 1997 beschloß die dänische Regierung, Dublin Core Metadaten für alle neu erscheinenden Regierungserzeugnisse zu verwenden. So war die Wahl von Helsinki als Tagungsort für den 5. Dublin Core Metadata Workshop gleichzeitig auch eine Anerkennung der Pionierarbeit bei der Anwendung von Dublin Core Metadaten in Skandinavien. Außerdem ist Helsinki der erste Tagungsort für einen Dublin Core-Workshop, der nicht in einem englischsprachigen Land liegt - und damit ein idealer Ort für die Aufgabe der Internationalisierung.

Nach einem Überblick über die Ergebnisse der vorangegangenen vier DC-Workshops2) gab Stuart Weibel den Auftakt des Workshops mit einem Exkurs über die Bedeutung von Dublin Core als eine Metasprache für die Bezeichnung von Deskriptionselementen. Er bezog sich auf Ausführungen von Thomas Baker (ehemals bei der GMD in Sankt Augustin, nun im Asian Institute for Technology) über die Entwicklung von Dublin Core sowohl als Pidgin-Sprache, die dazu dient, Sachverhalte zu vereinfachen, kategorisieren und hybridizieren, als auch als Creole-Sprache, die wiederum Sachverhalte komplizierter und nuancierter darstellt.3) Diese Entwicklung entspricht auch den beiden Lagern in der Dublin Core-Gruppe: den Minimalisten, die jede Beschreibung eines Objekts völlig und ausschließlich auf die fünfzehn Elemente einschränken wollen im Gegensatz zu den Strukturalisten, die die Objekte durch Sub-elements, stärkeren Bezug zu unterschiedlichen Beziehungen zwischen den beschriebenen Objekten und den Unterschied zwischen mehrfachen Darstellungsmöglichkeiten (z. B. durch verschiedenen SCHEMES) nuanciert darstellen wollen. Die Metapher der Pidgin- oder unterentwickelten - und der Creole-Sprachen drückt auch das Spannungsfeld zwischen Interoperabilität und angereicherter Präzision in den letzten beiden Dublin Core-Workshops aus.

Dublin Core Metadaten und andere Entwicklungen im Bereich Retrieval elektronischer Informationen

Ralph Swick (W3 Consortium) und Eric Miller (OCLC) stellten den im Sommer 1997 entwickelten Resource Description Framework (RDF) des W3-Konsortiums vor.4) Im Rahmen der gesamten Metadaten-Aktivitäten des W3-Konsortiums (PICS etc., s. http://www.w3.org/Metadata/) und Anwendererfahrungen bei den Digital Library Projekten wurde dieses Datenmodell als Verwirklichung des Warwick Framework entwickelt. RDF ermöglicht die Interoperabilität zwischen verschiedenen Anwendungen, die auf einen Austausch von Metadaten beruhen. Diese beinhalten z. B. nicht nur das Suchen von Informationen im Netz ("resource discovery") sondern auch "site mapping", Inhaltsranking, elektronischer Geschäftsverkehr, digitale Unterschriften und Datenschutz (privater Daten). Ziele der RDF-Entwicklung waren

Die 27 Teilnehmer der W3-Arbeitsgruppe RDF sind Vertreter der Industrie (IBM, Knowledge-Cite, LAN-L, Microsoft, Reuters, Grif etc.) und Vertreter der Digital Library Initiativen. Die Arbeitsgruppe sieht als Schwerpunkt ihrer Arbeit, die Syntax und die Struktur von Metadaten, z. B. gleichzeitige, nebeneinander bestehende Gruppierung von verschiedenen Metadatensätzen, zu überprüfen. Der Schwerpunkt "Semantik" wird ausdrücklich dem Dublin Core überlassen. Wichtig bei der RDF-Entwicklung ist deren Bedeutung für die Anwendung des Dublin Core-Elements "RELATION". Durch die RDF-Struktur können verschiedene relationelle Zusammenhänge zwischen digitalisierten und nicht digitalisierten Objekten mittels der entsprechenden Metadaten hergestellt werden (s. unten "DC.Relation"). RDF soll auch dazu dienen, den Registry von Metadatenschemata zu entwickeln, da RDF die gleichzeitige Nutzung verschiedener Metadatenschemata ermöglicht. Der Vortrag zum RDF ist unter der URL: http://purl.org/net/eric/talks/dc5-rdf-talk/ zu finden. RDF wurde als zukunftsträchtige Entwicklung für Dublin Core und für Metadaten im allgemeinen gesehen.

Misha Wolf (Reuters, Großbritannien) erläuterte die Veränderungen in HTML 4.0, die im November 1997 veröffentlicht wurde.5) META-Kategorien im Header werden in HTML 4.0 unterstützt und die Dublin Core Qualifier "LANG" und "SCHEME" sind vorgesehen. Eine weitere Entwicklung bei HTML 4.0 ist die Unterstützung eines "Profils" im Header, was die Verarbeitung sowohl für Menschen als auch von Computern erleichtert wird.

Clifford Lynch (Coalitions for Networked Information, CNI, USA) erläuterte die sich überschneidenden Ziele des Z 39.50 Protokoll (ISO 23950) für die gleichzeitige Recherche in mehreren (heterogenen) Bibliothekskatalogen. Er stellte fest, daß der Dublin Core-Metadatensatz den niedrigsten gemeinsamen Nenner von Zugangspunkten zu bibliographischen Datenbanken beinhaltet und sie unproblematisch in Korrelation miteinander stehen können ("mapping"). Die 15 Elemente des DC-Metadatensatzes können einen weiteren, sehr nützlichen Attributensatz für Z 39.50 bilden. Somit könnten herkömmliche bibliographische Daten über Bibliotheksbestände mit Informationen über elektronische Quellen aller - auch nicht-textmäßiger - Art gleichzeitig recherchiert werden. Eine DC-Arbeitsgruppe für die Anwendung von DC-Metadaten im Rahmen des Z 39.50 Protokolls wurde gebildet, um mit der Z 39.50 Implementors Group (ZIG) zusammenzuarbeiten, und inzwischen ist ein BIB1-DC Attributensatz für Z 39.50 definiert worden. Lediglich die Bezugszusätze (wie DC-Qualifiers LANG und SCHEME) konnten z. Z. nicht vom Klienten verarbeitet werden, was wiederum die Operabilität beeinträchtigt aber noch angestrebt wird. Dieses Problem der Referenz-Syntax soll beim nächsten ZIG-Treffen besprochen werden. Da eine Reihe von verteilten Datenbanksystemen Dublin Core-Metadaten nutzen, und es von Vorteil wäre, wenn diese auch mit dem Z 39.50 Protokoll gleichzeitig abgesucht werden könnten, wird an einem Dublin Core-spezifischen Attributensatz für Z 39.50 gearbeitet.

Carl Lagoze (Cornell University Digital Library Research Group, USA) berichtete über das STARTS Protokoll (Stanford Protocol Proposal for Internet Retrieval and Search), in dem ähnliche Fragen der Retrievalsprache und -architektur wie Z 39.50 behandelt werden (http://www-db.stanford.edu/~gravano/starts.html und http://www.cornell.edu/). Obwohl es sich hier um eine Kooperation zwischen Cornell University und Standford University im Rahmen des Digital Libraries Programms der National Science Foundation (NSF, USA) handelt, spielen auch kommerzielle Partner und Behörden eine Rolle (Infoseek, Verity, Microsoft, Excite, Netscape, GILS). Dieses Protokoll ermöglicht die gleichzeitige Recherche über verschiedene Web-Sites. Hier werden Metadaten benutzt, um die zutreffendsten Antworten in den Rechercheergebnissen herauszufiltern. Seit September 1997 wurden Dublin Core-Metadaten integriert. Der Filterungsvorgang in der Suchmaschine spezifiziert bestimmte Bedingungen, die bei Suchergebnissen erfüllt werden müssen und somit erfolgt eine Art Ranking - jedes Suchwort bekommt eine Statistik und die zusammengesetzten Ergebnisse ergeben einen maschinell berechneten Relevanzindikator ("rank merging"). Diese Implementierung führt unmittelbar zu einer Standardisierung der Metadaten-Architektur bei Suchmaschinen (vgl. Infoseeks darauffolgende Patentanmeldung für ihre Ranking-Technologie!).

Die Problematik

Ein Bericht der gerade kurz vorher stattgefundenen Metadaten-Arbeitsgruppe der Research Libraries Group (RLG, USA) wurde vorgelegt, in dem die RLG zu einigen der problematischen Aspekte des Dublin Core Stellung nahm.6) Diese sind:

  1. das Problem der Beschreibung von mehrfachen "Ebenen" von Metadaten, sprich das Nesting-Problem, indem Metadatensätze zu verschiedenen, in Bezug zueinander stehenden Objekte in einer HTML-Datei stehen, aber nur mit größten Schwierigkeiten recherchiert werden können; hier zeigten sich auch die Auswirkungen unterschiedlicher Deutungen der DC-Elemente DC.Source und DC.Relation auf;
  2. das Problem der Abhängigkeit zwischen DC.Publisher und DC.Date;
  3. das Problem der ursprünglichen Zielsetzung des Dublin Core, lediglich elektronische (Text)-Objekte ("document-like objects" DLOs) mit Metadaten zu versehen (was bereits in der Diskussion auch erwähnt wurde);
  4. das Problem des Umfangs der Metadaten, die zur Ressourcen-Suche gehören, und derjenigen, die zur Einschränkung bzw. Evaluierung der gefundenen Objekte benötigt werden;
  5. den Bedarf für Registries sowohl für Konkordanzen zwischen verschiedenen Metadatenschemata als auch für anerkannte Regelwerke oder Konventionen, die im Qualifier "SCHEME" international benutzt werden könnte.
Die Diskussionen nach den Vorträgen des ersten Tages zeigten einen großen Klärungsbedarf; dies führte dazu, daß die ursprünglich geplante Tagesordnung verworfen wurde. Neben den Punkten, die im RLG-Papier auftraten, war eine Spannung zwischen denjenigen, die die Dublin Core-Elemente nur und ausschließlich für die Zwecke des Auffindens von Informationen anwenden wollten, und denjenigen, die zusätzliche Daten liefern wollten, die für die Auswahl und Präzision der Rechercheergebnisse nützlich sein könnten bzw. administrative Daten, die etwas über Zugangsbedingungen und Verfügbarkeit aussagen. Letzteres wurden heftig diskutiert, da administrative Daten oft lokal bedingt und nur für den lokalen Bedarf sinnvoll sind, und somit nicht Teil des Dublin Core. Andererseits war es von der Mehrheit akzeptiert, daß gewisse zusätzliche Metadatenkategorien für Filtering und Auswahl der Suchergebnisse notwendig sein könnten. Die Entscheidung über die "Tiefe" der Metadaten-Erschließung liegt jedoch beim Ersteller der Metadaten. Da die Diskussionen immer wieder um die Hauptunklarheiten in der pragmatischen Anwendung von Dublin Core-Metadatenelementen kreisten, wurden folgende Arbeitsgruppen gebildet, um die Erfahrungen aller in Helsinki beteiligten Anwender und Theoretiker zu diesen Themen zu bündeln mit dem Ziel, dem Plenum am Folgetag Lösungen vorzulegen:

Da im Vorfeld des Workshop das DC-Element "Coverage" intensiv in der META2-Liste debattiert wurde, zeigte sich ein größeres Interesse bzw. Klärungsbedarf bei den ersten drei dieser Arbeitsgruppen. Andere Themen hatten auch Klärungsbedarf, jedoch richtete sich das Augenmerk erst einmal auf diese Themen als die grundlegenden Schwierigkeiten bei einer international einheitlichen Anwendung von Dublin Core. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, teilweise ergänzt durch die nach dem Workshop in Helsinki folgende breitere Beteiligung des Dublin Core-Community, sind unten zusammengefaßt.

Anwendung von Dublin Core-Metadaten

Kurzdarstellungen von 30 Projekten, die Dublin Core-Metadaten anwenden, wurden vor dem Workshop auf der Web-Site für den Workshop zusammengetragen (http://linnea.helsinki.fi/meta/projects.html). Aus zeitlichen Gründen konnten nur wenige davon im Plenum dargestellt werden. Weitere Details über die Anwendungen, ihre Besonderheiten, ihre Probleme mit der Anwendung von DC-Metadaten wurden in den Pausen, bei gemeinsamen Mahlzeiten und bis in die Nacht ausgetauscht. Fachbezogene und objektbezogene Implementierer fanden zueinander und konnten so manche Interpretationsschwierigkeiten und Einbindungsprobleme lösen bzw. neue Impulse für gemeinsame Bemühungen aus den Gesprächen ableiten.

Gleich am ersten Tag stellte Paul Miller (Archives and History Data Service, AHDS, UK) die Erfahrungen und Schwierigkeiten bei der Vergabe von Dublin Core-Metadaten und bei dem Versuch vor, Indexierungspräzision bei den verschiedenen kunstorientierten Formaten zu erzielen. Sein Erfahrungsbericht unterstützte seine Hauptthesen:7)

Vor allem die Benutzung einer breiten Skala von Sub-Elements im AHDS-Projekt zeigte, daß sie stark textorientiert waren und überarbeitet werden sollten.

Am zweiten und am dritten Tag wurden in kurzen Berichten einige der skandinavischen Anwendungen von DC-Metadaten dargestellt. Juha Hakala (Rechenzentrum der Universitätsbibliothek, Finnland) diskutierte die Schwierigkeiten bei der Anwendung von Dublin Core, vor allem im Hinblick auf die Nutzung der Metadaten durch Suchmaschinen und auf die Entwicklung geeigneter Tools zur Vergabe der Metadaten. Traugott Koch (Net-Lab, Universität Lund, Schweden) demonstrierte die neueste Version des DC-Creator-Template zur Erstellung von DC-Metadaten.8) Der Nordic DC-Creator hat eine breite Pallette von Regelwerken, die über die entsprechenden Pull-Down-Fenster ausgewählt werden können. Sigfrid Lundberg (Net-Lab, Universitätsbibliothek Lund, Schweden) zeigte den Webindex des Nordic Metadata Projekts, eine Datenbank von elektronischen Objekten, die mittels der vergebenen Metadaten zusammengestellt wurde (http://gungner.ub2.lu.se) sowie ein Konvertierungsprogramm für Dublin Core-Metadaten in das MARC-Format (http://www.bibsys.no/meta/d2m). Lundberg bemängelte, daß eine ausreichende Dokumentation zur Anwendung und Vergabe von Dublin Core-Metadaten vor allem im Hinblick auf Qualifiers und Sub-Elemente noch fehlten.

Ole Husby (Dänisches Bibliothekszentrum) erläuterte die Vorgehensweisen für alle Autoren und Verlage, die im Internet publizieren, um dem neuen Gesetz zur Vergabe von DC-Metadaten gerecht zu werden. Diese müssen sich beim dänischen Bibliothekszentrum bzw. bei der entsprechenden Stelle eintragen. Durch das EU-geförderte BIBLINK-Projekt wird ein Austauschformat auf der Basis von Dublin Core entwickelt, das zum Austausch bibliographischer und verwaltungsbezogener Daten zwischen den Nationalbibliotheken und den Verlagen dient. Verwaltungsbezogene Daten wie "Größe und Umfang", "Preis" etc. bekommen im BIBLINK-Format zusätzliche Elemente. Es ist bezeichnend, daß dieses Format gleich vom Anfang an für die Anwendung für sowohl elektronische als auch nichtelektronische Objekte konzipiert wurde.

Die Ergebnisse des 5. Dublin Core-Workshops

Der überwiegende Teil des Workshops widmete sich der Präzisierung von einigen Elementen des Dublin Core-Metadatensatzes sowie Implementierungsproblemen. Die folgenden Punkte stellen im Prinzip die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen dar, die dann zum Schluß nochmals im Plenum diskutiert wurden. Nach dem 5. DC-Workshop existieren einige dieser Arbeitsgruppen weiter (s.u.), um die Verfeinerung der Ergebnisse zu erzielen bzw. um die Ergebnisse in dem größeren Implementiererkreis über die META2-Liste zur Diskussion zu stellen und ein Konsensus zu bilden. Einige allgemeine Ergebnisse kristallisierten sich relativ schnell vor allem im Hinblick auf die künftige Datenstruktur (HTML 4 oder RDF) heraus:

Syntax der Dublin Core Elemente

In Abstimmung mit einer künftigen Nutzung des Dublin Core im Rahmen der Entwicklungen von HTML, XML und RDF-Formaten, wurde die Syntax der Dublin Core-Elemente wie folgt festgelegt: Das Element soll sich durch die Bezeichnung "DC" mit Punkt und dann den Namen des Elements mit einen Großbuchstaben am Anfang jedes Wort und mit Mehrteiligenbezeichnungen zusammengeschrieben ausgedruck werden. Ein Punkt trennt das Element von Sub-bzw. Unterelementen:

zum Beispiel:

Unterstreichungen und Bindestriche werden nicht länger als Teil der Dublin Core Elemente erlaubt.

Metadaten für digitalisierte und nichtdigitalisierte Objekte

Grundsätzlich können sich Metadaten auf digitalisierte Objekte oder auf nichtdigitalisierte (physische) Objekte (z. B. Bücher, CD-ROMs, Gemälde, Skulpturen, etc.) beziehen. Die Bezeichnung für das physische Medium wird in DC.Format festgehalten ggf. mit weiteren Erläuterungen im DC.Type.

Ein Metadatensatz soll sich auf lediglich ein Objekt beziehen. Zum Beispiel: Ein digitalisiertes Bild von einem Originalgemälde hat einen eigenen Metadatensatz, das Originalgemälde hat ebenfalls einen eigenen Metadatensatz. Die Zusammenhänge werden über die Elemente "DC.Relation" und "DC. Source" hergestellt. Weitere Beziehungen, z. B. eine Dissertation über dieses Gemälde oder ein Artikel dazu bekommen eigene Metadatensätze, deren Bezug zum Originalgemälde bzw. zur digitalisierten Abbildung über DC.Relation.Type (s. u.) abzuleiten sind. Dies nannte man das "Eins-zu-Eins-Prinzip" der Metadaten (ein DC-Metadatensatz pro Objekt). Somit werden Werke und ihre Reproduktionen sowie Variationen in Form, Ausdruck etc. miteinander verbunden.9)

Arten von Beziehungen zwischen Objekten und ihren Metadatensätzen (DC.Relation)

Im Laufe der Diskussionen wurde klar, daß die bisherige Lösung des sog. "Nesting" von Metadatensätzen ineinander (z. B. im DC-Element DC.Source entstand bei manchen Anwendern ein gesamter weiterer Satz von DC.Elementen für das Quellenwerk) dem Mangel an Beziehungsausdrücken entstammten. So wurde in der "Eins-zu-Eins"-Arbeitsgruppe, die auch DC.Relation und DC.Source behandelten, Vorschläge für die Arten von Beziehungen gemacht:

creative - künstlerische oder übersetzungstechnische Verarbeitungen des ursprünglichen Inhalts,

mechanical - Reproduktionen wie Photographien, andere Formate, etc.,

version - eine Überarbeitungsversion, Ausgabenbezeichnung etc.,

inclusion - ehemals "ChildOF" - beinhaltet die Beziehungen zwischen Dateien, die sowohl "Teil von etwas anderem" sind als auch das "Gesamtwerk".

reference - Inhaltliche oder zeitliche Beziehungen können mittels dieser Art von Beziehung hergestellt werden. So zum Beispiel Links zwischen Zitierungen von Artikeln oder Verbindungen zwischen einzelnen Bildern und anderen Werken eines Künstlers, seiner Biographie oder anderen Bildern derselben Epoche.

Mit diesen ersten Überlegungen der Arbeitsgruppe in Helsinki wurde allen klar, daß das Element DC.Relation die Möglichkeiten zum Ausdrucken von komplexen Wissenschafts-, Herstellungs- und bibliographischen Strukturen in sich birgt. Trotz der angestrebten Einfachheit des Dublin Core könnte hiermit eine Tiefe und vor allem eine Widerspiegelung der hypermedialen Verbindungen auf der Meta-Ebene realisiert werden, die bisher nicht durch übliche bibliographische und dokumentarische Strukturen ausgedruckt werden konnten.

Zum Jahresende 1997 legte die Arbeitsgruppe einen Vorschlag für sechs Arten von Beziehungen vor, die dann als Sub-Elemente des DC.Relation-Elements für alle Ressourcenarten und Fachgebiete dienen könnten. Diese sind:

  1. Teile eines Ganzen und Gesamtwerke => Inclusion Relations (Einbeziehung eines physikalischen oder logischen Teils)
    DC.Relation.IsPartOf
    DC.Relation.HasPart

  2. Historische Versionen => Version Relations (Beziehungen zwischen verschiedenen Ausgaben bzw. historischer Stand eines inhaltlich gleichen Werkes von demselben Verfasser)
    DC.Relation.IsVersionOf
    DC.Relation.HasVersion

  3. Formatwandel => Mechanical Relations (Beziehungen auf Grund eines Formatwandels - auch von anderen als dem Verfasser) Eine Ressource wurde von einer anderen durch Reproduktion bzw. technologische Neuformatierung abgeleitet, wobei es sich um keine grundsätzliche Interpretation des urprünglichen Objekts sondern nur eine weitere Darstellung dessen handelt.
    DC.Relation.IsFormatOf
    DC.Relation.HasFormat

  4. Vom Verfasser behauptete Verwandtschaft =>References (Referenzen) Hier sind Hinweise, Literaturzitate, Zitierungen etc. miteingeschlossen.
    DC.Relation.References
    DC.Relation.IsReferencedBy

  5. Adaptionen / Derivationen => Creative Relations (Schöpferische Beziehungen) Hier geht es um den interpretativen Ausdruck einer Ressource in einer weiteren Ressource (z. B. Aufführung eines Musik- oder Dramawerkes, auch Adaption oder Interpretation z. B. im Cartoon.
    DC.Relation.IsBasedOn
    DC.Relation.IsBasisFor

  6. Symbiose => Dependency Relations (Abhängigkeitsbeziehung) Eine Ressource benötigt eine andere, um zu funktionieren, die enthaltenen Informationen zu liefern, oder darum, den Inhalt davon nutzen zu können, z. B. E-Journalartikel in PDF benötigt Adobe-Leser etc.
    DC.Relation.Requires
    DC.Relation.IsRequiredBy
Diese werden noch besprochen und entsprechende Definitionen und Erläuterungen werden noch für den Schlußbericht des Workshops10) mit Beispielen formuliert.

Unterteilung und Präzisierung der DC.Elemente (Sub-Elements)

Bei dem DC4-Workshop wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, die Dublin Core-Elemente durch den Qualifier "TYPE" zu verfeinern oder präzisieren.11) Da sich mit der Bezeichnung "TYPE" ggf. Verständnisschwierigkeiten vor allem mit dem DC-Element DC.TYPE ("Ressourcenart") ergeben könnten, wurde im Laufe des Sommers entschieden, die Bezeichnung "Sub-Element" für die Unterteilung einzelner DC-Elemente bei Bedarf zu nutzen.

Das allgemeine Prinzip der Sub-Elemente lautet: Sub-Elemente verfeinern ein Element; es ist nicht beabsichtigt, daß Sub-Elemente das Element erweitern sollte. (Dies ist jedoch der Fall bei DC.Date.) Sub-Elemente sollen nur wenn absolut notwendig benutzt werden, wenn sie das DC-Element in seiner Bedeutung verfeinern. Nur ein Minimum an Sub-Elementen wird akzeptiert werden. Regeln für die Bildung von Sub-Elementen sollen ebenfalls formuliert werden, damit sie zur strukturellen Einheitlichkeit und Hilfeleistung bei der semantischen Bildung von regionalen, lokalen oder fachbezogenen Sub-Elementen dienen können.

Paul Miller erläuterte die Hauptergebnisse, die im ADHS-Report12) zur Anwendung von DC-Metdaten im Bereich Kunst und Geisteswissenschafen dargestellt wurden. Hier wird die Anwendung von Sub-Elemente, um die 15 Basis-DC-Elemente feiner zu definieren und zu qualifizieren, als notwendig angesehen, vor allem um Eindeutigkeit zu erzielen. Es wurde festgestellt, daß die Bedürfnisse im Bereich der Beschreibung von Kunst- und geisteswissenschaftlichen Objekten dazu beitragen, daß Sub-Elemente für notwendig gehalten werden. Dagegen kann man ggf. auf Sub-Elemente in anderen Domänen verzichten. Als Verfasser des Berichts gab Paul Miller zu bedenken, daß - so wichtig und nützlich die Sub-Elemente sind - mit der größeren Qualifizierung der Elemente die Interoperabilität beeinträchtigt wird.

Interoperabilität - die Gewährleistung der Verarbeitbarkeit unterschiedlicher Arten von Metadaten und anderen Daten bei einer gleichzeitigen Recherche in verschiedenen Datensammlungen - ist auch das Hauptanliegen bei "cross-domain" Metadaten vor allem bei der Bestimmung von Sub-Elementen. Rebecca Guenthers Vorarbeit13) diente als Grundlage der Diskussionen in der Arbeitsgruppe. Paul Miller formulierte einige Grundsatzprinzipien14) für die Erarbeitung der Sub-Elemente: Sub-Elemente müssen im Einklang mit der Definition des eigentlichen DC-Elements stehen und lediglich eine Verfeinerung - nicht unbedingt eine Erweiterung dessen sein. Die Arbeit in der Sub-Element-Gruppe führte ebenfalls dazu, an den Definitionen der DC-Elemente zu feilen. Es soll höchstens sieben Sub-Elemente für ein DC-Element geben mit möglichst wenigen Ebenen von Sub-Elementen. In manchen Fällen wird es sinnvoll sein, kein Sub-Element zu vergeben (DC.Description, DC.Subject, DC.Type, DC.Format, DC.Identifier, DC.Source, DC.Language, DC.Rights). Bei DC.Type und DC.Format wird eine spezifizierte ("enumerated") Liste von Standardangaben von der Type-Format-Arbeitsgruppe (s. u.) zusammengestellt und an die META2-Liste zur Diskussion weitergegeben. DC.Type sollte die Kategorien IMT (Internet Media Type) und PMT (Physical Media Type) mit einbeziehen ggf. mit Rücksicht auf bereits existierende Referenzlisten von Materialarten wie die "General Material Description" (GMD) anzuwenden in US-MARC.

Bei den anderen DC-Elementen kommt es auf die Angaben im SCHEME-Qualifier an, um z. B. bei DC.Subject verschiedene Arten von Erschließungsinstrumenten zu kennzeichnen, wie Klassifikationsregelwerk, Thesaurus etc. Bei anderen wird der SCHEME nur leicht abweichen (URL oder URN etc.).

DC.Title hat nur ein Sub-Element DC.Title.Alternative, unter der alle weiteren Titel eines Werkes gekennzeichnet werden, vor allem mit dem Hinweis, daß der Qualifier "LANG" für die Metadatensätze hier besonders wichtig ist. Bei DC.Creator, DC.Publisher und DC.Contributor sind die Sub-Elemente ähnlich:

Die Sub-Elemente für DC.Date und DC.Relation sind bereits erläutert worden. Für DC.Coverage wurden die Sub-Elemente kurz vor dem DC5-Workshop von Mary Larsgaard zusammengestellt.15) Es soll angemerkt werden, daß DC.Coverage immer auf der Ebene des weiteren Sub-Elements definiert werden muß, um die Trennung von räumlichen und zeitlichen Coverage zu ermöglichen. Rebecca Guenther gibt auch die zu Zeit anerkannten SCHEME Werte (relevante Regelwerke) für die jeweiligen DC-Elemente an.16)

DC.Date

Das Datum kann ohne Präzisierung nicht sinnvoll stehen. Das unqualifizierte Datum "DC.Date" bedeutet das Datum der Erstellung (date of creation). Die Voraussetzungen für ISO 8601 Date Profile werden angeglichen.17) Auch wenn der Fehlwert von DC.Date eigentlich das Datum der Herstellung des Objekts ist, kann es passieren, daß entweder der Indexierer sich nicht an die Abmachungen hält, oder daß das Datum "LastModified" eingesetzt wird. (Umgekehrt wäre genauso fatal).

So wurde festgestellt, daß das DC.Datum durch Sub-Elemente qualifiziert wird. Vorgeschlagen (zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels)18) sind:

DC.Date.Creation_of_intellectual_contentDatum der Erstellung des Inhalts
DC.Date.Creation/Modification_of_present_formDatum der Erstellung vorliegender Form
DC.Date.FormalPublicationDatum veröffentlicht ggf. Copyrightdatum
DC.Date.AvailableDatum der Verfügbarkeit
DC.Date.Valid (includes Verification)Datum der Gültigkeit (bzw. Prüfung)
DC.Date.Acquired/Accessed Datum des Erwerbs bzw. der Benutzung
DC.Date.AcceptedDatum akzepiert (insbesondere bei Dissertationen und Zeitschriftenaufsätzen)
DC.Date.DataGatheringDatum der Datensammlung.

Daten, die sich auf inhaltliche Aspekte des Objekts beziehen, sollen in DC.Coverage oder DC.Subject erfaßt werden. Datenangaben wie das vorgeschlagene DC.Date.Acquired/Accessed sind administrative bzw. lokal bedingte Angaben, die zwar wichtige Informationen z. B. für ein Filtering der Suchergebnisse enthielten, aber nicht unbedingt für die Recherche primäre Bedeutung haben. In dem Sinne - zumindest für andere administrative Sub-Elemente wurde vorgeschlagen, daß solche administrative Daten ihren eigenen lokalen Bezeichnung (z. B. XY.Date.Acquired oder nur Date.Acquired) im Metadatensatz erhalten. Administrative Metadaten sind grundsätzlich nicht Teil des Dublin Core.

Datenangaben in den DC.Date-Elementen können nach dem ISO-Format für einzelne Daten, offene Zeitspannen (1997- ) oder als ungefähren Angaben eingetragen werden. Der Fehlwert sollte das Datum sein, wann das Objekt vom Creator erstellt bzw. zur Verfügung gestellt worden ist. Allein diese Unklarheit bei dem Fehlwert zeigt die Notwendigkeit, das DC.Date Element möglichst mit einem Sub-Element zu verfeinern, damit die Präzision der Suche erreicht werden kann.

Zusammenfassung des DC5-Workshops

Wie oben beschrieben waren die wichtigsten Ergebnisse des Workshops die deutliche positive Zusammenarbeit mit dem W3-Konsortium hinsichtlich des Datenmodells (vor allem RDF), die Befestigung der Definitionen und Anwendungsmöglichkeiten der 15 DC-Elemente sowie der Sub-Elemente für die jeweiligen DC-Elemente, die Konkretisierung des Elements DC.Relation, das vorher nicht ausreichend definiert war und dessen Anwendung wegen struktureller Probleme oft beeinträchtigt war, und der Konsensus über die Anwendung von DC-Metadatensätzen ("Eins-zu-Eins"-Prinzip, Erweiterung von DC.Format, um nicht nur digitalisierte sondern auch nichtdigitalisierte Objekte einzuschließen) etc.

Somit wird die Anwendung von Dublin Core-Metadaten erleichtert. Obwohl die internationale Suchmaschine, die DC-Metadaten verarbeiten kann, noch fehlt - einige Ansätze sind jedoch vorhanden -, bedeutet die Anerkennung von Dublin Core bei der Entwicklungsarbeit des W3-Konsortiums eine Sicherung des Status des Dublin Core für die Indexierung und "Bibliographierung" von Objekten auf einer - im Vergleich zu herkömmlichen Bibliotheksregelwerken - vereinfachten aber durchaus ausreichenden Basis. Letzteres bezeugt die weltweite Anwendung von Dublin Core-Metadaten. Schließlich ermöglichen die Strukturen des Dublin Core die Zusammenführung bibliographischer, inhaltsbeschreibender und anderer wichtigen Metadaten über digitalisierte und nichtdigitalisierte Objekte in weltweit verteilen Servern nach verschiedenen Kriterien, was mittels herkömmlicher Bibliotheks- oder Dokumentationssysteme nicht erreichbar war.

Standardisierung

Die RFC's (Request for Comments), die nach dem 4. DC-Workshop der Internet Engineering Task Force (IETF) formuliert und vorgelegt werden sollte, wurden zunächst wegen der Unklarheiten bei manchen Interpretationen der Elemente zurückgestellt. Da der 5. Workshop dazu beitrug, erhebliche Fortschritte bei der Klärung und Stabilisierung der Interpretation der Elemente zu erzielen, werden folgende RFC's vorgenommen und der META2-Liste zunächst zur Kommentierung vorgelegt:

  1. Dublin Core Metadata for Simple Resource Discovery19)
    (Redaktion: John Kunze und Carl Lagoze; nur die 15 DC-Elemente ohne Qualifier und Sub-Elemente)
    In diesem Text sind die einzelnen Elemente entsprechend der Diskussionen in Helsinki und in den nachfolgenden Arbeitsgruppen näher präzisiert.

  2. Encoding Dublin Core Metadata in HTML
    (Redaktion: John Kunze und Carl Lagoze; nur 15 Elemente und ihre HMTL-Einbettung)

  3. Qualified Dublin Core Metadata for Simple Resource Discovery
    (Redaktion: Paul Miller und Tony Gill; die 15 DC-Elemente mit den Qualifiers SCHEME, LANG und Sub-Elementen)

  4. Encoding qualified Dublin Core Metadata in HTML
    (Redaktion: Paul Miller und Tony Gill; die 15 DC-Elemente mit Qualifiers SCHEME, LANG und Sub-Elementen für HMTL-Einbettung)
Weitere Überlegungen für eine RFC hinsichtlich des Dublin Core im RDF-Format werden angestellt. Hierfür ist noch keine Redaktionsgruppe bestimmt worden. Die Standardisierung des Dublin Core ist bereits Diskussionsgegenstand von ISO- und NISO-Gruppen.

Arbeitsgruppen

Seit DC5 setzten die Arbeitsgruppen, die in Helsinki gebildet worden sind, ihre Arbeit unter Erweiterung weiterer Interessierter aus der META2-Liste fort. Einige dieser Gruppen haben sehr regen Austausch und Konsensusbildung, die zu einer Empfehlung geführt haben. Andere arbeiten noch daran, die noch offenen Fragen und Möglichkeiten bis zum offiziellen Bericht über den DC5-Workshop oder bis zum nächsten DC-Workshop zu klären. Die Gruppen sind:

Registry-Fragen wurden angesprochen, und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen (Sub-Elements, Format & Type) sowie angewandte Schemes (Regelwerke bei individuellen Elementen) werden in den DC-Registry aufgenommen. Sprachbezogene Registries - wie in Deutschland, Thailand und Skandinavien - sind bereits in den Anfangsstadien.

Zusammenarbeit mit anderen Gruppen

Neben der Zusammenarbeit mit dem W3-Konsortium und engen Verbindungen mit der Z 39.50 Implementierergruppe wird ein enger Kontakt, Informationsaustausch und ggf. eine Zusammenarbeit mit folgenden Gruppen insbesondere durch Kontaktpersonen angestrebt: MARC und Marbi (Rebecca Guenther, Priscilla Caplan), US-National Digital Libraries Foundation (Robin Wendler, Rebecca Guenther), NSF Digital Library Initiative Program (Mary Larsgaard, Terry Smith etc.), IFLA (Terry Kuny), GILS (Eliot Christian) u. a.

Metadaten in Dissertation-Online in Deutschland

Neben den Preprint- und Veröffentlichungsservern der Fachgesellschaften bzw. Fachbereichen (z. B. MathNet) ist die Verwendung von Metadaten bei Dissertationen am leichtesten zu realisieren. Autoren werden verpflichtet, eine Maske mit Fragen zu den bibliographischen und inhaltlichen Aspekten ihrer Arbeit auszufüllen, aus der ein Dublin Core-Metadatensatz erzeugt wird.

Von den mittlerweile ca. 30 Anwendungen von DC-Metadaten allein in Deutschland, beziehen sich die meisten auf die Preprint- und Veröffentlichungsserver der einzelnen Fachgesellschaften21) oder auf Dissertationen wie im Projekt Dissertationen Online.22) Hierfür werden auch Richtlinien für die Eintragung der Metadaten durch den Verfasser als Teil des Projekts angefertigt. Auch die Promotionsordnungen und Universitätsregelungen über die Abgabe der Dissertationen müssen geändert werden. Ein Austausch an Erfahrungen bei der Organisation und bei der Formulierung von neuen Abgabeverpflichtungen (z. B. Promotionsordnungen) könnte über Prof. Dr. Peter Diepold,23) Leiter des Projekts Dissertationen Online, stattfinden, damit Engpässe und verwaltungsbedingte Schwierigkeiten durch Konsensus bzw. durch Erfahrungen, die aus den Lösungen anderer gewonnen werden können, vermieden werden.

Bei dieser Sitzung zeigte sich auch das Problem der Regelwerkbezeichnungen und Übernahme von einheitlichen Terminologien bei der Vergabe von Metadaten, die sich auf die inhaltliche Erschließung der Dissertationen (jedoch übertragbar auf alle Medienobjekte) beziehen. Eine von allen als sinnvoll betrachtete Möglichkeit, war die Vorgehensweise, daß der Promovend die inhaltliche Erschließung nach den in seinem Fach gängigen und international anerkannten Regelwerken und Klassifikationsinstrumenten selbst im Rahmen des von ihm anzufertigen Metadatensatzes24) ergibt mit dem Bezeichnung des Regelwerks im Qualifier "SCHEME". Bei der Abgabe der Promotionsarbeit können diese Daten geprüft und durch die Bibliothekaren dann mit den entsprechenden SWD-Terminologien bereichert werden. Es soll auf jeden Fall empfohlen werden, daß deutsche Schlagwörter nach RSWK und SWD und englische Fachbegriffe aus international anerkannten Klassifikationssystemen oder Fachthesauri für jede Dissertation vergeben werden. Hierfür wäre empfehlenswert, wenn die SWD im Rahmen des Projekts Dissertationen Online bzw. später für alle Einrichtungen, die Promotionsstudiengänge anbieten, online und als Auswahlliste beim Eintrag in eine Metadatenerfassungsmaske zur Verfügung stünde.

Bearbeitungen weiterer "Guides" für die Anwendung von DC-Metadaten existieren bereits in englischer Sprache von Preben Hansen im Nordic Metadata Projekt25) sowie von Tony Gill im ADAM-Projekt (Großbritannien)26) und in kurzer Form in deutscher Sprache als Erläuterung zu den DC-Elementen von Dr. Remco van Capelleveen (UB der Freien Universität Berlin).27) Weitere Hinweise über Projekte, Eingabemasken, Regelwerke und deutschsprachige Literatur zum Thema Dublin Core Metadaten sind im German Metadata Registry http://www.mpib-berlin.mpg.de/DOK/dc5ber.htm zu finden. Weitere Hinweise auf englischsprachige Literatur und deutsche Projekte sind im Metadata-Server der Universitätsbibliothek Göttingen http://www2.sub.uni-goettingen.de/.

Weitere Literatur zu Dublin Core und diesem Workshop:

Die HomePage des Dublin Core http://purl.oclc.org/metadata/dublin_core.

Die HomePage des DC5-Workshops ist http://linnea.helsinki.fi/meta/DC5.html. Die Vorträge und Powerpoint-Präsentationen, die im DC5-Workshop gehalten wurden, sind größtenteils unter der URL: http://linnea.helsinki.fi/meta/slides.html zu finden. Ausnahmen hierzu sind bereits oben im Text erwähnt.

The 5th Dublin Core Metadata Workshop, Helsinki, Finland, October 6-8, 1997: Project Presentations. Version 1.2 October 1997. http://linnea.helsinki.fi/meta/projects.html.

Internet Draft: Weibel, S.; Kunze, J.; Lagoze, C.: Dublin Core Metadata for Simple Resource Description [27 October 1997] ftp://ds.internic.net/internet-drafts/draft-kunze-dc-02.txt. Siehe auch Dublin Core Element Set: The 15 Elements. http://www.ub2.lu.se/tk/metadata/DC10cats.hmtl.

Knight, Jon; Hamilton, Martin: Dublin Core Qualifiers. v. 1.26 http://www.roads.lut.ac.uk/Metadata/DC-Proposal.html.

SCHEME für "LANG" ist RFC 1766, Tags for the Identification of Languages http://ds.internic.net/rfc/rfc1766.txt.

Syntactic Considerations for the Dublin Core http://purl.oclc.org/metadata/dublin_core/syntax.html.

Tennant, Roy: Dublin Core Resource Types http://sunsite.berkeley.edu/Metadata/types.html.

Literatur und verwandte Grundsatzwerke:

Capelleveen, Remco van: Zur Bedeutung von Metadaten für die Erschließung von Internetquellen (Dublin Core, Warwick Framwork etc.) http://www.ub.fu-berlin.de/~rvc/web/metadata.html.

Capelleveen, Remco van: Weitere Informationen und Hyperlinks zu Metadaten (Dublin Core, Warwick Framework etc.) und Metadatenprojekten. http://www.ub.fu-berlin.de/~rvc/web/metadaten.html

Desai, B.D.: Supporting discovery in virtual libraries. Journal of the American Society for Information Science 48 (3) (1997), S. 190-204.

Dempsey, Lorcan; Heery, Rachel: A review of metadata: a survey of current resource description formats. DESIRE RE-1004. [March 1997] http://www.ukoln.ac.uk/metadata/DESIRE/overview/.

Husby, Ole: Metadata. ELAG '97, Gdansk, June 18th 1997. http://www.bibsys.no/elag97/metadata.html.

Koch, Traugott: Recommendations [vorgetragen beim IuK-Kommission AG Metadata und Klassifikation Workshop "MetaData: Qualifying WebObjects" 15.-18. Oktober 1997 in Osnabrück]. http://www.ub2.lu.se/tk/metadata/Osnabr-recomm.html.

Koch, Traugott; Day, Michael: DESIRE - RE 1004. the role of classification schemes in Internet resource description and discovery. [February 1997] http://www.ukoln.ac.uk/metadata/DESIRE/classification/.

Lynch, Clifford: Searching the Internet. Scientific American 276 (3) (1997), S. 52-56.

Miller, Paul; Gill, Tony: Down Under with the Dublin Core. [nur in der elektronischen Ausgabe der Zeitschrift Ariadne] http://www.ariadne.ac.uk/issue8/canberra-metadata/. CHECK

Miller, Paul; Gill, Tony: Metadata Corner. DC5: The search for Santa. [nur in der elektronischen Ausgabe der Zeitschrift Ariadne] http://www.ariadne.ac.uk/issue12/metadata/

Morrison, Ian O.: Report on the Dublin Core Metadata Workshop (DC5), Helsinki. October 6th-8th 1997. http://www2.scran.ac.uk/staff/ianm/dc5.htm.

The Nordic Metadata Project. [18.11.1997] http://linnea.helsinki.fi/meta/.

UKOLN Metadata Resources [Maintained by Michael Day and Andy Powell] http://www.ukoln.ac.uk/metadata/resources/.

UKOLN Metadata: Mapping between metadata formats. [Maintained by Michael Day] http://www.ukoln.ac.uk/metadata/interoperability/.

UKOLN Metadata [Maintained by Michael Day and Andy Powell] http://www.ukoln.ac.uk/metadata/.

Weibel, Stuart; Iannella, Renato; Cathro, Warwick: The 4th Dublin Core Metadata Workshop Report. DC-4, March 3-5, 1997, National Library of Australia, Canberra. D-Lib Magazine, June 1997 http://www.dlib.org/dlib//june97/metadata/06weibel.html CHECK

Younger, J.A.: Resources description in the digital age. Library Trends 45 (3) (1997), S. 462-487.

1) Die 16 Länder sind: Australien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Thailand, USA.

2) Vgl. Überblick in D. Rusch-Feja: Dublin Core Metadata. Auf dem Weg zur Entwicklung eines Internet-Standards - 4. Dublin Core Metadata Workshop in Canberra. Bibliotheksdienst 32 (4) (1997), S. 622-639.

3) Thomas Baker: Dublin Core in Multiple Languages: Esperanto, Interlingua, or Pidgin. [Manuskript, 8 S. (nicht numeriert) vom Oktober 1997], s. a. Thomas Baker: Metadata Semantics Shared across Languages: Dublin Cores in Languages Other than English http://www.cs.ait.ac.th/~tbaker/Cores.html 1997, und "Dublin Core in Multiple Languages: Esperanto, Interlingua, or Pidgin? http://www.mathematik.uni-osnabrueck.de/projects/workshop97/abstracts/baker16.12.97.html und http://www.cs.ait.ac.th/~tbaker/Isdl97.ps.

4) Resource Description Framework (RDF) Model and Syntax. W3C. Working Group Chairs: Eric Miller, Bob Schloss; Editors: Ora Lassila, Ralph R. Swick; Contributors: Tsuyoshi Sakata, Murray Maloney, Bob Schloss, Naohiko Uramoto, Bill Roberts, Ron Danniel, Andrew Layman, Chris McConnell, Jean Paoli, R.V. Guha, Ora Lassila, Ralph LeVan, Eric Miller, Misha Wolf, Lauren Wood, Im Bray, Paul Resnick, Tim Berners-Lee, Dan Connoly, Jim Miller, Ralph Swick. Version 1, 02-Oct-1997 http://www.w3.org/TR/WD-rdf-syntax-971002.html

5) HTML 4.0 Specification http://www.w3.org/TR/WD-html40/.

6) Research Libraries Group: Guidelines for Extending the use of Dublin Core Elements to Create a Generic Application integrating all kinds of information resources. Draft October 1, 1997 http://www.rlg.org/metawg.html; siehe auch Cromwell-Kessler, Willy: Dublin Core Metadata in the RLG Information Landscape. D-Lib Magazin December 1997 http://www.dlib.org/dlib/december97/12cromwell-kessler.html and http://ukoln.ac.uk/lis-journals/dlib/dlib.html und Cromwell-Kessler, Willy; Erway, Ricky: Metadata Summit: Meeting Report, 1997 http://www.rlg.org/meta9707.html.

7) Discovering Online Resources Across the Humanities: A Practical Implementation of the Dublin Core. Ed. by Paul Miller and Daniel Greenstein on behalf of the Arts and Humanities Data Service (AHDS) and the UK Office for Library and Information Networking (UKOLN). Bath: UKOLN, 1997. (Sample records using the Dublin Core, overview articles from all areas of the Elib projects UKOLN implementing the Dublin Core Metadata.)

8) http://www.ub2.lu.se/ Hierzu gibt es eine Reihe von Erklärungstexten zu den einzelnen DC-Elementen, z. B. http://www.sics.se/~preben/DC/title_help.html. Das Template des Nordic Metadata Projekts ist nun mit Erlaubnis ins Deutsche übersetzt und steht im German Metadata Registry zur Verfügung http://www.mpib-berlin.mpg.de/.

9) Vgl. den Entwurf der IFLA Functional Requirements for Bibliographical Records http://www.nlc.bnc.ca/ifla/VII/s13/frbr/frbr-toc.htm, sowie SPECTRUM: The UK Museum Documentation Standard http://open.gov.uk/mdocassn/spectrum.htm und VRA Core http://www.oberlin.edu/~art/vra/wc1.html.

10) Der offizielle Workshopbericht für den DC5-Workshop in Helsinki erscheint voraussichtliche in der Februar 1998 Ausgabe der Dlib Magazin http://www.dlib.org/.

11) Siehe Angaben in Fußnote 1, hier S. 631-632 bzw. under dem Abschnitt "Die 'Canberra Qualifiers' " im elektronischen Text.

12) Siehe Fußnote 7.

13) Guenther, Rebecca: Dublin Core Qualifiers/ Substructure : a proposal. [15 April 1997] http://www.loc.gov/marc/dcqualif.html.

14) Diese wurden teilweise in den Arbeitsgruppensitzungen in Helsinki formuliert und teilweise von Paul Miller in einer E-Mail-Meldung an die DC-Subelements-Arbeitsgruppe am 28.10.1997 "Guiding Prinziples" neu formuliert. Siehe auch www.mailbase.ac.uk/lists/dc-subelements/files/helsinki.html.

15) Dublin Core Element: Coverage http://www.sdc.ucsb.edu/~mary/coverage.htm.

16) Der jetztige Stand ist in Guenther, Rebecca: Dublin Core Qualifiers/Substructure [15 November 1997] http://www.loc.gov/marc/dcqualif.html nachzulesen.

17) Vgl. ISO 8601 Profile for the Dublin Core http://purl.oclc.org/metadata/dublin_core.

18) Guenther: Dublin Core Qualifiers/Substructure (Fußnote 16).

19) Siehe Internet Draft: Weibel, S.; Kunze, J.; Lagoze, C.: Dublin Core Metadata for Simple Resource Description [27 October 1997] ftp://ds.internic.net/internet-drafts/draft-kunze-dc-02.txt.

20) User Guide Working Group Page http://purl.oclc.org/metadata/dublin_core/workuserguide.html.

21) Siehe D. Rusch-Feja: Internet, Informationsressourcen und die Fachcommunities: Angebot, Qualität, Organisation. In: 50 Jahre ASpB - Dienstleistungen für die Zukunft. 26. Arbeits- und Fortbildungstagung der ASpB/Sektion 5 im DBV 4. bis 8. März 1997 in Berlin. Hrsg. von M. Reich. Karlsruhe 1997, S. 73-92, bzw. Liste der Fachgesellschaftsserver in den IuK-Kommissionsseiten http://elfikom.physik.uni-oldenburg.de/IuK/.

22) Siehe http://www.educat.hu-berlin.de/diss_online/; siehe auch Projekt Online-Dissertationen http://www.vetmed.fu-berlin.de/online/dissen.html und "Digitale Dissertation: Projekt Digitale Dissertaionen der Humbodlt-Universität zu Berlin http://webmania.rz.hu-berlin.de:1200/epdiss/projekt.html.

23) Dies wurde in einer von Herrn Professor A. Imhof organisierten Sitzung einiger mit elektronischen Dissertationen beteiligter Berliner Fachwissenschaftler und Bibliotheken angeregt, die sich mit den Problemen der Metadatenvergabe und der Organisation des Ablaufs am 11.Dezember 1997 auseinandergesetzt haben (Protokoll der Sitzung von Susanne Dobratz http://userpage.fu-berlin.de/~aeimhof/metatags/metatags.htm).

24) Vgl. die in Test befindlichen Eingabe-Maske "My Meta Maker for Theses", entwickelt von Thomas Severiens, Universität Oldenburg, auf der Basis der Eingabe-Maske MyMetaMaker bzw. MathematicsMetaMaker (MMM) für die Fachgesellschaftsserver des DMV und der DGP. "Dissertationen (Ph.-D. theses) Information form" http://www.physik.uni-oldenburg.de/docserver/diss/. Parallel dazu wird auch das Template DC.Creator (s.o.) von Traugott Koch und die deutsche Übersetzung für die Eingabe der Metadaten von einigen Partnern in DissOnline benutzt.

25) Preben Hansen: User Guidelines for Dublin Core Creation http://www.sics.se/~preben/DC/DC_guide.html.

26) ADAM Quick Guide to Metadata [Tony Gill] http://adam.ac.uk/adam/metadata.html.

27) Remco van Capelleveen: Metadaten (Dublin Core, Warwick Framework) für Verfasser von HTML-Dokumenten. http://www.ub.fu-berlin.de/~rvc/web/hpmeta.html.


Stand: 11.02.98
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