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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 1, 98

SUBITO - der kooperative Dokumentlieferdienst der deutschen Bibliotheken


Traute Braun-Gorgon

SUBITO ist eröffnet!

Am 17. November 1997 haben der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Dr. Jürgen Rüttgers, und der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Prof. Wernstedt, den Start des kooperativen Dokumentlieferdienstes der deutschen Bibliotheken SUBITO in der Presse bekanntgegeben. In ihren Presseerklärungen betonten sie, daß "die Länder und der Bund mit SUBITO einen strategischen und wirkungsvollen Beitrag zur überregionalen Literatur- und Informationsversorgung von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft leisten".

Drei Jahre nach Arbeitsbeginn der Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste kann der "schnellste und komfortabelste Zugang zu allen gedruckten wissenschaftlichen Zeitschriften, die in deutschen Bibliotheken verfügbar sind" - so der Bundesbildungsminister - über das World Wide Web angeboten werden.

Die Bibliotheken haben damit den Anforderungen an Informationsqualität und -schnelligkeit Rechnung getragen. Gestützt auf moderne Technik, funktionale Infrastruktur und verbesserte Dienstleistungen bieten sie jedem Literatursuchenden mit dem neuen kooperativen Dokumentlieferdienst SUBITO die optimale Nutzung ihrer Ressourcen.

SUBITO hat ein einfaches und klar definiertes Konzept, dessen wesentliche Merkmale sind, daß der Nutzer am eigenen Arbeitsplatz jeden beliebigen Aufsatz

SUBITO bietet die Leistung, die gefordert wird und notwendig ist: einen Bibliotheksservice, über den Aufsatzkopien auf modernem, bedarfsgerechtem Wege geliefert werden, und zwar unabhängig vom geographischen Standort der literatursuchenden bzw. der liefernden Bibliothek.

Entwicklung

Im Herbst 1994 wurde die Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste ins Leben gerufen und gemeinsam vereinbart, den neuen Dokumentlieferdienst SUBITO aufzubauen.

Zunächst wurden in Arbeitsgruppen grundlegende Aspekte wie Organisation und Funktionalität der Informations- und Literaturversorgung, Sofortmaßnahmen, Kosten und Finanzierung, Entwicklung der technischen Informationsinfrastruktur und Rechtsfragen untersucht, aus denen das Funktionskonzept bzw. diverse Spezifikationen abgeleitet wurden. Die Koordinierungsgruppe (die Vorsitzenden der Bund-Länder-Initiative SUBITO, die Vorsitzenden der Arbeitsgruppen, Vertreter der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Bibliothekswesens) sowie die beim Deutschen Bibliotheksinstitut eingerichtete Geschäftsstelle stimmten die Aktivitäten und konzeptionellen Vorschläge ab. Unterstützt wurde die Initiative durch die Beratungen des Plenums (Vertreter des Bundes und der Länder, der DFG und des DBI, ferner durch Bibliothekare, EDV- und Dokumentationsexperten, Wissenschaftler verschiedenerer Disziplinen sowie Verlagsvertreter).

Die zu entwickelnde Konzeption mußte und sollte traditionelle und in den letzten Jahren fortentwickelte Formen der Literaturversorgung im deutschen Bibliothekswesen berücksichtigen und einbeziehen. Dies galt vor allem für das bestehende System der Literaturversorgung und für die im Jahre 1993 von der KMK beschlossene modifizierte Leihverkehrsordnung. Konzeptionell waren die in einzelnen Bibliotheken oder Verbünden entwickelten Ansätze für elektronische Bestell- und Liefersysteme besonders wichtig, da hierauf sowohl inhaltlich als auch strategisch aufgebaut werden konnte. Berücksichtigt wurden ferner einschlägige Gutachten und Stellungnahmen, z. B. die Empfehlungen der DFG zur Dokumentlieferung für Wissenschaft und Forschung vom Mai 1994, oder Entwicklungsprojekte wie das vom Bund und der DFG geförderte Bibliotheksvernetzungskonzept "DBV-OSI" (Deutscher Bibliothekenverbund - Open System Interconnection: Offene Kommunikation der Fachinformations- und Bibliothekssysteme).

Die Konzeption für den neuen Dokumentlieferdienst SUBITO wurde in einem Bericht festgehalten und am 15. Juli 1996 von der Arbeitsgruppe Wissenschaftliche Bibliotheken der KMK beschlossen. Die Hochschulkonferenz der KMK legte am 7. November 1996 acht Beschlußvorschläge vor, denen die Amtschefkonferenz der KMK am 5./6. Dezember 1996 zustimmte. Sie nahm außerdem den Bericht an und gab den Auftrag, den Dokumentlieferdienst SUBITO in einer Pilotphase zu erproben.

Leistungsumfang

Die gemeinsame Serviceleistung für den Dokumentlieferdienst der Bibliotheken zeichnet sich sowohl durch ihre Leistungsmerkmale aus als auch durch die möglichen Lieferformen:

Die Lieferbibliothek verschickt das Dokument - je nach Wunsch - elektronisch oder gedruckt:

Das Ziel von SUBITO lautet: die Literatur soll zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Dafür garantieren der Normal- oder der Eildienst. Für den Normaldienst wird eine Bearbeitungszeit von drei Werktagen zugesichert, der Eildienst reduziert die Bearbeitungszeit auf einen Werktag.

Der SUBITO-Lieferant sendet das bestellte Dokument in der gewählten Bearbeitungszeit direkt an die vom Benutzer angegebene Adresse. Kann eine Lieferung ausnahmsweise nicht ausgeführt werden, erhält der Benutzer innerhalb der gewählten Bearbeitungszeit eine Nachricht.

Jeder Interessierte (Studierende, Personen oder Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung oder der Öffentlichkeit) kann von jedem Ort Deutschlands aus SUBITO in Anspruch nehmen; natürliche und juristische Personen können also Bestellungen aufgeben.

SUBITO unterscheidet jedoch zwei Nutzergruppen:

Zur Nutzergruppe 1 gehören:

Jede Lieferung eines Dokuments, die nicht nach den Bedingungen der Nutzergruppe 1 erfolgt, wird der Nutzergruppe 2 zugeordnet. Dazu zählen vor allem die sog. "kommerziellen" Nutzer und alle Dokumentlieferungen an eine Adresse ins Ausland. Die Zuordnung zur Nutzergruppe nimmt der Benutzer selbst für jede Bestellung einzeln vor. Ausschlaggebend für die Nutzergruppenstruktur ist, daß die Lieferung von Dokumenten beim SUBITO-Dokumentlieferdienst entgeltpflichtig ist. Die Bemessung der Entgelte richtet sich nach folgenden Gesichtspunkten: SUBITO berechnet für die Inanspruchnahme des Normaldienstes durch die Nutzergruppe 1 bundesweit ein einheitliches Entgelt.

Entgelte für den Normaldienst, Nutzergruppe 1 (in DM)
1-20 Seiten der Vorlagejede weitere Seite
E-Mail5,000,20
FTP5,000,20
Fax10,000,50
Post8,000,20
Selbstabholung5,000,20
Kurier *) 5,000,20

*) Die Kosten für den Kurierdienst trägt der Benutzer.

Für die Inanspruchnahme des Eildienstes durch die Nutzergruppe 1, des Normaldienstes durch die Nutzergruppe 2 sowie des Eildienstes durch die Nutzergruppe 2 liegt die Festsetzung der Entgelte im Ermessensbereich der SUBITO-Lieferanten. Für diese Dienste ist lediglich die Entgeltstruktur festgelegt. Es gibt eine Grundeinheit von 20 Seiten, jede weitere reproduzierte Seite wird getrennt berechnet.

Die Einführung der Nutzergruppen und die Festsetzung der bundeseinheitlichen Entgelte für den Normaldienst der Nutzergruppe 1 war nur möglich durch die gute Kooperation zwischen Bund und Ländern. Trotz kontrovers geführter Diskussionen war es allen Beteiligten ein besonderes Anliegen, diese einheitlichen Struktur umzusetzen. Seitens der SUBITO-Gremien wird jedoch besonders hervorgehoben, daß die Einnahmen des SUBITO-Dokumentlieferdienstes den am Dienst beteiligten Bibliotheken zur Deckung des entstandenen Aufwandes verbleiben.

Für jede Lieferung eines Dokuments werden ein Lieferschein und eine Rechnung erstellt. Zwei unterschiedliche Rechnungsformen sind möglich:

Aber auch beim Zahlungsverkehr können immer mehr SUBITO-Lieferanten neben der Überweisung kostengünstige Abrechnungsmodalitäten anbieten. So sind vorgesehen: Bankeinzug, Bezahlung über Kreditkarte, ggf. ist auch ein Scheck bzw. Barzahlung (bei Selbstabholung) möglich.

So benutzt man SUBITO

SUBITO ist ein Angebot im World Wide Web.

Wer über einen eigenen Internet-Anschluß verfügt, kann bequem von zu Hause oder vom Büro aus die erforderliche Literatur bestellen. Wer nicht online ist, nutzt einfach die Internet-Arbeitsplätze der Bibliotheken. Über die Internet-Homepage von SUBITO (http://www.subito-doc.de) führen Links zu den Zugangssystemen.

Die Facetten der Zugangssysteme sind vielseitig. Allen Zugangssystemen ist gemeinsam, daß sie

Bei der Bestellaufgabe hat der Benutzer die freie Auswahl des SUBITO-Lieferanten, und er bestimmt, an welche Adresse der gewünschte Aufsatz geliefert werden soll.

Eine SUBITO-Bestellung kann nur von einem registrierten Benutzer aufgegeben werden. Die Registrierung erfolgt über das Zugangssystem, das sowohl das Benutzerprofil als auch die Benutzernummer und das Paßwort verwaltet. Benutzerprofile tragen zur bequemen Nutzung des Services bei. Durch die Registrierung werden insbesondere Mißbrauchsmöglichkeiten bezüglich des Urheberrechts sowie der Nutzergruppen eingeschränkt.

In der Pilotphase von SUBITO stehen folgende Zugangssysteme zur Verfügung:

Auch die Fachinformationszentren

werden die Möglichkeit zur Aufgabe von SUBITO-Bestellungen bieten.

Die Zugangssysteme haben die Aufgabe, eine qualifizierte SUBITO-Bestellung an die liefernde Bibliothek zu übermitteln. Jede Bestellung muß neben den administrativen Angaben die bibliographischen Informationen zum Aufsatz sowie die Signatur des gedruckten Dokuments (der Zeitschrift) enthalten. Die Angabe der Signatur, die über die Zeitschriftendatenbank ermittelt wird, ist bei SUBITO eine Pflichtangabe.

Die Übermittlung der Bestellung an die liefernde Bibliothek erfolgt ausschließlich auf elektronischem Wege, entweder per E-Mail oder über Z39.50 Item-Order.

Wie wird man Lieferbibliothek?

Jede Bibliothek in öffentlicher Trägerschaft oder jede andere geeignete Informationseinrichtung kann SUBITO-Lieferbibliothek werden, wenn ihre Bestände in der Zeitschriftendatenbank nachgewiesen, die SUBITO-Bestände gekennzeichnet und die SUBITO-spezifischen Merkmale und Garantien erfüllt sind.

So verpflichtet sich jede SUBITO-Lieferbibliothek:

Neben der organisatorischen Integration des Lieferdienstes in die hausinternen Arbeitsabläufe benötigt die Lieferbibliothek ein technisches Equipment, das den elektronischen Empfang der Bestellung, die Lieferung des Aufsatzes in elektronischer Form sowie administrative Funktionen vorsieht.

Hier ist eine wichtige und erfolgreiche Kooperation besonders hervorzuheben: das von BMBF und DFG geförderte Projekt "DBV-OSI: Deutscher Bibliothekenverbund - Open Systems Interconnection: Offene Kommunikation der Fachinformation und der Bibliothekssysteme", durchgeführt von der Deutschen Bibliothek. DBV-OSI stellt die technische Infrastruktur für SUBITO bereit.

Basierend auf einem von der Geschäftsstelle der Bund-Länder-Initiative erarbeiteten Funktionskonzept wurde im Rahmen des Projekts DBV-OSI eine technische Spezifikation erstellt. Diese wurde von einem externen Software-Entwickler, ausgehend von dem in der TIB Hannover eingesetzten TIB-ORDER-System, implementiert. Die so entstandene Software (die sog. DOD-Software) ist in der Lage:

Die DOD-Software enthält neben den Komponenten zur Realisierung des Empfangs von Bestellungen und des Versendens von Dokumentkopien Module für die Rechnungserstellung und Systemadministration. Jede mit einem DOD-System ausgestattete Lieferbibliothek ist in der Lage, den Dienst SUBITO zu erbringen.

SUBITO wird zur Zeit von den folgenden Pilotbibliotheken bedient:

UB Augsburgseit1.10.1997
Staatsbibliothek zu Berlinseit14.11.1997
Deutsche Zentralbibliothek für Landbau Bonnseit24.11.1997
UB Braunschweigseit1.12.1997
Sächsische Landesbibliothek Staatsund
Universitätsbibliothek Dresdenseit30.10.1997
Staatsund Universitätsbibliothek Göttingenseit1.10.1997
Technische Informationsbibliothek Hannoverseit1.10.1997
UB Karlsruhe seit10.10.1997
Deutsche Zentralbibliothek für Medizin Kölnseit10.10.1997
UB Konstanzseit1.10.1997
Bayerische Staatsbibliothek Münchenseit15.10.1997
UB Regensburgseit1.10.1997

Im ersten Quartal 1998 werden weitere Pilotbibliotheken den Betrieb aufnehmen.

Gesondert zu nennen ist in diesem Fall der Dokumentlieferdienst JASON, denn JASON wird als "virtuelle Bibliothek" die Dokumentlieferung für SUBITO anbieten.

Die Evaluierung

In den Beschlüssen zum Bericht der Bund-Länder-Initiative wird diese seitens der KMK gebeten, den SUBITO-Dokumentlieferdienst in einer Pilotphase zu evaluieren. Eine Expertengruppe hat die Aufgabe, die Empfehlungen zur Evaluierung auszuarbeiten. Die Evaluierung selbst soll in der Zeit vom 1. April 1998 bis 31. März 1999 erfolgen. Sie wird sich insbesondere auf Fragen konzentrieren, die sich auf die Leistungsfähigkeit des Dienstes beziehen z. B.:

Die Ergebnisse der Evaluierung werden den Routinebetrieb bestimmen. SUBITO.1 wird nach dem Ende der Pilotphase bis zur Vorlage der Schlußfolgerungen aus der Evaluierung unter den Bedingungen der Pilotphase fortgeführt.

Rechtliche Aspekte

Angesichts unterschiedlicher urheberrechtlicher Auffassungen von Verlegern und Bibliotheken bezogen auf die Durchführung eines Dokumentlieferdienstes wie SUBITO, war eine Verständigung mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels ein wichtige Aufgabe der Bund-Länder-Initiative.

Die Durchführung des SUBITO.1-Dokumentlieferdienstes wurde durch die Kompromißfähigkeit beider Seiten möglich und konnte in einer Gemeinsamen Erklärung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (vgl. BIBLIOTHEKSDIENST 31 (1997) 6, S. 1029) geregelt werden.

SUBITO im DBI

Wie schon erwähnt, hat die Geschäftsstelle der Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste die Aufgaben, die Aktivitäten und konzeptionellen Vorschläge abzustimmen. Die Leistung der Bund-Länder-Initiative ist die Kooperation der deutschen Bibliotheken als Basis für den Dokumentlieferdienst. Erreicht wurde dies durch die Harmonisierung der bibliotheks- und länderspezifischen Interessen. Die Grundlage ist das Funktionskonzept.

Das Funktionskonzept wurde von der Geschäftsstelle ausgearbeitet und den Entscheidungsgremien zur Diskussion und Beschlußfassung im iterativen Verfahren vorgelegt. Neben der funktionalen Beschreibung des Dienstes mußten - während des Harmonisierungsprozesses - die jeweiligen bibliotheksspezifischen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, so daß sich im Konzept die Synthese aus Produkt und Umfeld widerspiegelt. Darüber hinaus waren weitere Spezifikationen erforderlich. So sind die funktionalen Überlegungen in die SUBITO.1-Ordnung eingeflossen. Aber auch eine Beschreibung der Bestellformulare für E-Mail bzw. Z39.50 sowie die dazugehörige Schnittstellenbeschreibung war gefordert. Für die Abwicklung des Liefervorgangs galt es aus organisatorischer Sicht eine Spezifikation für das Bestellempfangs- und Dokumentversendesystem zu erstellen. Notwendig wurden auch Empfehlungen zu Abrechnungsverfahren.

Die genannten Ausarbeitungen wurden alle von der Geschäftsstelle konzipiert und, unterstützt durch Expertengruppen, inhaltlich ausgearbeitet.

Der Aufbau und Betrieb der SUBITO-Homepage war für die Geschäftsstelle obligatorisch. Umgesetzt wurde ein modernes unter Marketingaspekten erstelltes Konzept. Hier wurden die Möglichkeiten des Outsourcing genutzt.

Der wichtigste technische Aspekt ist der Aufbau und der Betrieb des SUBITO-Bestellsystems. Der dafür notwendige WWW-Server im DBI wird mit moderner Technik betrieben. Für eine effiziente und schnelle Recherche mit einem modernen Retrievalsystem wurde die Zeitschriftendatenbank auf eine UNIX-Plattform umgestellt, die über Z39.50 mit komfortablen Suchmöglichkeiten allen Clients zur Verfügung steht. Für den Benutzer wurde ein WWW-Server entwickelt, der alle Anforderungen des Funktionskonzepts erfüllt und über ein modernes Design verfügt. Die Ausarbeitung des Pflichtenheftes sowie der Spezifikationen war Aufgabe der Geschäftsstelle; die Entwicklung des Servers wurde an eine Software-Firma vergeben. Bereits bei Auftragsvergabe war in Kooperation mit dem Projekt DBV-OSI beschlossen, daß der Bibliotheksverbund Bayern und das Bibliotheksservicezentrum Baden-Württemberg diesen Server ebenfalls für den SUBITO-Zugang betreiben werden.

Erste statistische Daten

Die ersten statistischen Daten vom SUBITO-Zugangssystem beim DBI liegen vor. Bis zum 17. Dezember 1997 wurden:

1.185 Benutzer registriert
70.554Recherchen durchgeführt und
4.520Bestellungen aufgegeben
Bei den registrierten Benutzern ist folgende Aufgliederung möglich:

294Studierende
337Mitglieder und Angehörige der Hochschulen
119Mitarbeiter der überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanzierten Forschungseinrichtungen
99Mitarbeiter sämtlicher juristischer Personen des öffentlichen Rechts, gemeinnütziger, kultureller oder sozialer Einrichtungen
185Privatpersonen
117Inland
34Ausland

Bereits diese Zahlen erlauben den Schluß: SUBITO wird gebraucht und SUBITO funktioniert. SUBITO ist ein Dienst für Jedermann. Der PC mit dem Internet-Anschluß ist das zentrale Element. Aber die Integration der Dienstleistung von SUBITO in das lokale Bibliotheksangebot ist für alle Beteiligten der Bund-Länder-Initiative ein großen Anliegen. Die Bibliotheken sind die Informationsquellen und die Multiplikatoren für den Benutzer.

Der Erfolg von SUBITO wird auch davon abhängen, in welcher Weise die Bibliotheken die potentiellen Benutzer auf SUBITO aufmerksam machen und für diesen Service werben. Die Nachfragen bei der Geschäftsstelle zeigen, daß die Bibliotheken aller Couleur diese Multiplikatorfunktion einnehmen und künftig noch mehr einnehmen werden.

Der Bundesbildungsminister faßt die Leistung von SUBITO wie folgt zusammen: SUBITO "ist der größte Innovationsschub, den die überregionale Dienstleistung der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken bisher erhalten hat. Ein entscheidender Schritt wird damit auf dem Weg zur digitalen Bibliothek geleistet. Für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft wird es immer wichtiger, Informationen schnell, zielgenau und umfassend zu gewinnen. Wissen ist der Rohstoff für Innovationen und die Basis für unsere technologische Leistungsfähigkeit und Beschäftigung in Deutschland".

Damit wird klar ersichtlich, daß die elektronische Bestellung und die elektronische Lieferung von Reproduktionen aus gedruckten Dokumenten ein erster Schritt sind. Folgen müssen die Dienste für die ausschließlich in elektronischer Form vorliegenden Dokumente, aber auch im Rahmen des Gesamtkomplexes die elektronische Bestellung und die herkömmliche Lieferung von rückgabepflichtigen Dokumenten.

SUBITO ist schon jetzt ein Markenzeichen, das Schnelligkeit und Qualität impliziert.

Informationen zu SUBITO erhalten Sie über die Homepage mit der Adresse http://www.subito-doc.de

oder über die Geschäftsstelle im DBI mit der Adresse:

Quellen

Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste: Bericht der Bund-Länder-Initiative vom 29. Juli 1996. Berlin 1996.

Fernleihbestellungen von Zeitschriftenaufsätzen: Benutzererwartungen an Kosten, Erledigungsdauer und Qualität der kostenpflichtigen Dokumentlieferung; Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste SUBITO. [Bearb. Peter Reuter]. - Berlin: DBI, 1996. (dbi-materialien ; 151). ISBN 3-87068-951-X.

Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste: Der SUBITO.1-Dokumentlieferdienst. Funktionskonzept (SUBITO.1-001). Stand: 1. Dezember 1997. Berlin 1997.

Gemeinsame Erklärung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Bundesvereinigung deutscher Bibliotheksverbände. 12. Mai 1997. In: BIBLIOTHEKSDIENST, 31.1997, H. 6, S. 1029.

Rüttgers: Start frei für SUBITO. Neuer Internet-Zeitschriftenservice für die Wissenschaft. Presse-Info. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie. Bonn, 17.11.1997.

SUBITO - ein neuer Service für die Wissenschaft. Präsident der Kultusministerkonferenz und Bundesbildungsminister geben Startsignal für SUBITO, den neuen Dokumentbestell- und Lieferdienst der deutschen Bibliotheken. Pressemitteilung. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland. Bonn, 17.11.1997.

SUBITO: Minister Rüttgers gab Startschuß. In: BIBLIOTHEKSDIENST, 31.1997, H. 12, S. 2357.


Stand: 19.01.98
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