V. Raumprogramm
Aufgaben, Mitarbeiterbeteiligung, Koordination des Planungsprozesses / Kontrolle / Planungsgruppe, Befragungen / Inhalte / Planungspapier / Ist-Zustand / Bibliothekskonzept / Bewertung / Standortüberlegungen / Hauptnutzfläche / Funktionsbereiche / Flächenberechnung / Räumlicher Zusammenhang / Zuordnung der Funktionsbereiche / Darstellung der Funktionsbeziehungen / Weg des Benutzers / Gang des Buches / Wegebeziehungen / Bewertungskriterien / Literatur
sie finden in diesem Kapitel:
Musterberechnung für eine wissenschaftliche Bibliothek
Anwendungsbeispiel für die Flächenberechnung einer
wissenschaftlichen Bibliothek
Musterberechnung für eine Öffentlichen Bibliothek
Anwendungsbeispiel für die Flächenberechnung einer
Öffentlichen Bibliothek
Planungsprozesse bedeuten ständiges Überprüfen der zuvor geplanten Situation. Bibliothekare müssen eine Vorstellung haben über die zukünftige Konzeption der Bibliothek, das geplante Dienstleistungs- und Medienangebot, die sich daraus ergebenden Benutzungsbereiche, die Funktionsabläufe, die Verwaltungsbereiche sowie die Zuordnung der Bereiche zueinander. Daraus ergibt sich auch die erforderliche technische Ausstattung der Räume.
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Das von der Bibliothek aufzustellende Raumprogramm bildet die Grundlage der Gebäudeplanung. Es beinhaltet eine Auflistung von Nutzungsbereichen, Raumgruppen und Räumen sowie die erforderlichen Größenangaben. Ergänzt wird es durch zusätzliche Angaben zu den Beziehungen der Räume untereinander und den gebäudeinternen Verkehrsströmen (Personen, Bücher). Auch sollten die übergeordneten Bibliotheksziele aufgeführt werden, damit sie in die Gestaltung des Entwurfs einfließen können.
Da die Bibliothek meist erst den Unterhaltsträger für die Unterstützung des Projekts gewinnen muß, bevor überhaupt ein Architekt das Raumprogramm als Planungsgrundlage erhält, muß von seiten der Bibliothek vielfach ein Planungspapier zur Entscheidungsfindung des Unterhaltsträgers erstellt werden. Dieses wird auch häufig "Raumprogramm" genannt, ist aber inhaltlich weiter gefaßt, da neben der Auflistung von Räumen Bibliotheksziele, Dienstleistungen, zukünftige Angebote sowie Berechnungsverfahren für die Zielgrößen der geplanten Bibliothek - Bestand, Etat, Personal - als Grundlage für die Entscheidungsfindung des Unterhaltsträgers aufgeführt werden (s.a. Kap. III.).
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Nach der Analyse des Ist-Zustands kann als nächster Schritt die Auflistung von Defiziten verbunden werden mit einer Beschreibung der Ziele für das zukünftige Bibliothekskonzept. Diese Ziele können eine Erweiterung des Serviceangebots, die Deckung des Flächenbedarfs, die Verbesserung von Betriebsabläufen oder auch der Einsatz neuer Technologien sein. Neben der angestrebten Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Bibliotheksmitarbeiter fließen die Benutzerbedürfnisse in die Zielkonzeption ein. Befragungen der Benutzer und des Personals, Vergleiche mit anderen Bibliotheken ähnlicher Struktur und statistische Erhebungen sind dabei geeignete Hilfsmittel (s.a. Kap.III.).
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In diese Rahmendaten fließen immer Standortüberlegungen ein. Bei der ersten Aufstellung des Raumprogramms wird die Bibliothek von den für sie günstigsten Bedingungen ausgehen. Das bedeutet insbesondere für Öffentliche Bibliotheken häufig einen Neubau. Bei einer Erweiterung bestehender Bibliotheken kann dies eine Aufstockung oder ein direkter Anbau sein. Wenn sich die günstigsten Bedingungen nicht realisieren lassen, beispielsweise für eine bestehende Bibliothek zusätzlich ein Erweiterungsgebäude an einem separaten Standort errichtet werden muß oder der notwendige Flächenbedarf für den Zielbestand einer Öffentlichen Bibliothek nicht erreicht wird, kann dies unter Umständen zu einem veränderten Dienstleistungsangebot führen oder zu erhöhten Folgekosten (Personalbedarf). Gleiches gilt bei der Umnutzung von bestehenden Gebäuden für Bibliothekszwecke (s.a. Kap.III.). Die Phase der Standortklärung ist also geprägt von der ständigen Rückkopplung zwischen der Zielkonzeption mit dem gewünschten Flächenbedarf und den Realisierungsmöglichkeiten in der gegebenen Situation. Auch Etatkürzungen führen meist zu veränderten Rahmenbedingungen und erfordern dann eine erneute Überarbeitung und Anpassung der Planung an die neue Situation. Jeder Kompromiß bezüglich des Flächen- oder Personalbedarfs muß zu einer veränderten Bibliothekskonzeption führen.
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Ermittlung der erforderlichen Flächen
Nach der Formulierung der Zielvorstellung wird das Soll-Raumprogramm der geplanten Bibliothek aufgestellt. Hierbei ermittelt der Bibliothekar nur die
in der DIN 277 (4) als "Hauptnutzfläche", HNF, bezeichneten Flächen. Das sind die für die Aufstellung der Bestände erforderlichen Flächen (Lesesäle, Magazine etc.), die Leseplätze sowie die Arbeitsbereiche des Bibliothekspersonals (Verwaltungsräume, Ortsleihe, Auskunft, Werkstätten etc.). Die anderen Flächen in der Bibliothek verteilen sich nach DIN auf die anderen Flächenarten:
Hauptnutzfläche | HNF | z.B. Lesesäle, Magazine, Arbeitsbereiche der Leser und Mitarbeiter |
Nebennutzflächen | NNF | z.B. Toiletten, Putzräume |
Verkehrsflächen | VF | z.B. Flure, Treppenhäuser |
Funktionsflächen | FF | z.B. betriebstechnische Anlagen (Zentrale für Heizung, Telefon usw.) |
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Diese Auflistung der verschiedenen Funktionsbereiche kann natürlich nicht umfassend sein. Weitere Anregungen hierzu sind für Wissenschaftliche Bibliotheken im DIN-Fachbericht (1) und für Öffentliche Bibliotheken im überarbeiteten Bibliotheksplan (2) zu finden. Darüber hinaus können aus den Raumprogrammen anderer Bibliotheken wertvolle Hinweise entnommen werden (19, 20). Die aufgeführten Funktionsbereiche müssen nun vom Planungsbeauftragten mit den erforderlichen Flächenangaben versehen werden. Dabei wird der Quadratmeter (m²) Grundfläche bezogen auf den Gegenstand, die sog. Nutzungseinheit (NE), der auf dem Quadratmeter untergebracht werden kann. So benötigt ein Einzelarbeitsplatz im Lesesaal einschließlich eines Zuschlags für die Nebengänge zur Erschließung der Tische 2,5 m² Grundfläche (2,5 m²/Einzelarbeitsplatz) (1 - S. 18). Die Multipikation der Anzahl der Nutzungseinheiten (hier die Tischanzahl) mit der jeweils erforderlichen Grundfläche (hier je 2,5 m²) ergibt den Flächenanspruch für den Bereich (hier für die gesamten Leseplätze):
Lesetisch Grundfläche einschl. Nebengang |
2,50 m² | |
x | ||
Anzahl der Leseplätze/Lesetische | 45 Stck | |
Erforderliche Grundfläche für Lesetische | = | 112,50 m² |
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Bevor die aufgelisteten Funktionsbereiche in diese Tabelle übertragen werden, sollte geklärt werden, welche Bereiche pauschal als eine vorerst zusammenhängende Fläche aufgeführt werden, z.B. allgemein "Buchstellfläche im Freihandbereich" oder separat "Buchstellfläche Sachliteratur" und "Buchstellfläche Schöne Literatur". Diese Differenzierung ist spätestens dann erforderlich, wenn die Funktionszusammenhänge zwischen den einzelnen Bereichen dargestellt werden müssen.
Als nächster Schritt ist die Anzahl der Nutzungseinheiten (NE) festzustellen und dem dafür erforderlichen Flächenbedarf zuzuordnen. Hierbei müssen auch schon besondere Einrichtungsgegenstände berücksichtigt werden, damit sie in die Flächenbilanz einfließen. Nachfolgend sind Funktionsbereiche aufgeführt, die z.T. Bestandteil der Berechnungsbeispiele auf den folgenden Seiten sind und sich meist auf den
DIN-Fachbericht (1) und
"Bibliotheken '93" (2) beziehen. Beim Lesen der Anwendungsbeispiele empfiehlt es sich, den DIN-Fachbericht parallel zu studieren.
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Garderobenfächer | Sind z.B. abhängig von der Anzahl der Leseplätze, die erforderliche Grundfläche abhängig von der Fachgröße der gewählten Schließfächer. |
Buchstellfläche/ Lesesaal (1 - Tab. 7, S.16) |
Gewählter Mengenumfang und Form der Präsentation: 30.000 Bde, Bände pro Regalmeter: 20.
Anzahl der Regalböden übereinander: 5,5. Gewünschter Achsabstand der Doppelregale: 1,80 m. |
Zeitschriften (1 - Tab. 8, S.17) | Gewählte Form der Präsentation: Zeitschriftenaus- und ablage. |
Leseplätze (1 - 5.2.1, S.18) (1 - 5.2.2, S.18) | Anzahl abhängig von den zu versorgenden Studenten pro Wissenschaftsfach, z.B. für 2% der Studenten im Fach Medizin, 22% bei den Rechts- u. Wirtschaftswissenschaften (23 - S. 42). Die Größe des Arbeitsplatzes ist davon abhängig, ob sich der Arbeitstisch freistehend im Lesesaalbereich oder in einem abgeschlossenen Raum, wie Carrels oder einem Einzelraum befindet. Gleiches gilt für Gruppenarbeitsplätze. |
Kopierer (1 - 5.2.4.5, S.22) | Anzahl abhängig von den Ausleihmodalitäten der Bibliothek, sind z.B. die Zeitschriften Präsenzbestand, müssen mehr Kopiermöglichkeiten angeboten werden als wenn sie verleihbar sind. |
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Zettelkatalog (1 - Tab. 9, S.21) |
Anzahl der Katalogschränke abhängig von der Bestandsgröße und der Anzahl der vorhande-nen Kataloge, z.B. pro Band bzw. Titel:
| ||||||||
Microfiche-Katalog (1 - Bild 6, S. 21) | Gewählter Tisch mit einem Lesegerät sowie einem Drehständer für max. 50 eingehängte Schuppentafeln, erforderliche Platzanzahl abhängig von Benutzungsfrequenz und der Menge der so angebotenen Kataloge. | ||||||||
OPAC (2 - A 4.2) | Tisch mit einem EDV-Gerät (Bildschirm, Tastatur, ggfs. Rechnereinheit und Drucker), Anzahl abhängig von Benutzungsfrequenz und Umfang der angebotenen Kataloge (z.B. nur Nachweis der Literatur der Institutsbibliothek oder auch die Bestände der zentralen UB). Empfehlung Bibliotheken '93. | ||||||||
Ausleihe/Auskunft (1 - 5.2.4, S.21 ff) | Wird bei kleineren Bibliotheken gern zusammengelegt. Neben den Verbuchungsplät-zen sind auch Flächen für einen kleinen Hand-apparat und vorbestellte Bücher zu berücksich-tigen. Die Summe der Einzelflächen für diese verschiedenen Funktionen ergibt dann den aufgeführten Wert. |
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Verwaltungsbereich (1 - Tab. 10, S.22) | Die Büroräume beinhalten einen bibliotheksspezifischen Zuschlag von 10-15% für Bücherwagen, Karteien etc. Die Raumgrößen sind wie in der allgemeinen Verwaltung z.T. vergütungsabhängig. Sind mehrere Mitarbeiter in einem Raum, so wird die Anzahl der Mitarbeiter mit dem Platzfaktor Zimmerfläche/Person multipliziert. |
Magazin und Freihandmagazin (1 - 5+6, S. 14/15) (1 - 5.3, S. 18) | Berechnungsverfahren wie bei den Lesesaalbeständen. Flächenbedarf für das Personal im Magazinbereich pauschal 15 m²/100.000 Bände und Sortierbereiche addieren. |
Materialraum (1 - 5.4 ff., S. 23) | Für Bibliotheksmaterialien, bei Veranstaltungsbereichen z.T. Stuhllager erforderlich, Größe abhängig von den zu lagernden Materia-lien. Flächenberechnung wie bei Werkstätten. |
Werkstätten (1 - 5.4 ff., S.23) | Es müssen anteilig die Flächen für die Arbeitsplätze sowie für die Maschinen mit den erforderlichen Bewegungsräumen vor den Maschinen addiert werden. |
Sozialbereich | Beinhaltet bei größeren Betriebseinheiten einen Sanitätsraum und einen Sozialraum mit Teeküche. |
Anwendungsbeispiel für die Richtgrößen des DIN-Fachberichts (1) bei einer Wissenschaftlichen Bibliothek
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Nutzungsart |
Zahl der Nutzungseinheiten (NE) |
Flächenbedarf / Nutzungseinheit (m²/NE) - entnommene Werte aus DIN-Fachbericht 13 (1) bzw. Bibliotheken `93 (2) |
Nutzfläche (NF) (m²) |
Eingangsbereich - Garderoben 50 Lesepl. - Wartezone mit Informationsübersicht u. Sitzgelegenh. |
50 1 |
0.50 16.00 |
25.00 16.00 |
Lesebereich - Buchstellfläche Freihand 1 NE=1000 - Zeitschriftenauslage 1 NE=100 - Leseplätze 500 Studenten x 0,10= 50 Pl.: Einzelplätze Carrels - Kopierraum |
30.0 (30000 Bde) 2.0 (200 Titel) 45 5 1 |
10.23 5.95 2.50 4.00 20.00 |
306.90 11.90 112.50 20.00 20.00 |
Bestandserschließung - Zettelkatalog 1 NE=100000 Bde - Microfiche-Katalog - OPAC |
0.30 1 2 |
38.75 3.40 3.40 |
11.62 3.40 6.80 |
Ausleihe/Auskunft |
1 |
20.00 |
20.00 |
Verwaltungsbereich - Leitung (1 Raum) - Einzelarbeitsraum (1 Raum) - Doppelarbeitsraum (2 Räume/4 Pers.) - Materialraum - Sozialbereich 6 Personen |
1 1 4 1 6 |
24.00 13.80 10.35 16.00 2.50 |
24.00 13.80 41.40 16.00 15.00 |
Hauptnutzfläche Bibliothek gerundet | - | - |
664.32 670.00 |
Musterberechnung für eine Öffentliche Bibliothek
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Bestand: | 30.000 | Medieneinheiten (ME) |
davon | 3.000 ME Marktbereich | |
8.000 ME Schöne Literatur | ||
10.000 ME Sachliteratur | ||
9.000 ME Kinder- und Jugendliteratur | ||
90 Zeitschriften | ||
(Non-Book-Medien integriert) |
Garderobe/ Taschenschränke | Berechnung der Anzahl nach durchschnittlicher Stundenfrequenz gemäß Vorschlag KGST führt zu sehr hohen Werten; Anzahl eher reduzieren aufgrund von Erfahrungswerten. |
Verbuchung | Berechnung der Größe nach durchschnittlicher Stundenfrequenz wie KGST in der Praxis weniger bewährt; Berechnung nach der Zahl der Arbeitsplätze (Zuwachs berücksichtigen) sowie den Funktionen und der Geräteausstattung günstiger, Bewegungsraum mitberücksichtigen. |
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Ausstellung und Marktbereich | Erfahrungswerte |
Zeitschriftenzone (Tab. 8, S. 17) | Präsentationsform beachten |
Gesamtkatalog (Tab. 9, S. 21) | OPAC berücksichtigen |
Medienstellfläche (Tab. 6, S. 15) (Tab. 7, S. 16 | Abhängig vom gewählten Achsabstand, der Anzahl der Fachböden (5 oder 6 für ÖB) sowie der Zahl der pro Fachboden unterzubringenden Medien. |
Leseplätze (5.2.1, S. 18) (5.2.2., S. 18) | DIN-Fachbericht 13; Anzahl laut KGST in Abhängigkeit von der Bestandsgröße; Vorschlag: Anzahl nach Besucherzahlen pro Stunde festlegen. |
Kinderbücherei | Medienstellfläche mit nur 4 Fachböden berechnen, Zahlen aus DIN-Fachbericht 13 übertragbar. Lese- und Spielbereiche nach durchschnittlichen Besucherzahlen pro Öffnungsstunde festlegen; pro Platz Zahlen aus dem DIN-Fachbericht übertragbar. |
Nebenräume | siehe Berechnungsmodell für Wissenschaftliche Bibliotheken |
Anwendungsbeispiel für die Flächenberechnung einer Öffentlichen Bibliothek
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Nutzungsart |
Zahl der Nutzungseinheiten (NE) |
Flächenbedarf / Nutzungseinheit (m²/NE) - entnommene Werte aus DIN-Fachbericht 13 (1) bzw. Bibliotheken `93 (2) |
Nutzfläche (NF) (m²) |
Eingangsbereich - Garderobe/Taschenschränke (1 NE=10 Fächer) - Verbuchung (1 NE=1 Arbeitsplatz) - Ausstellung/Bürgerinformation Marktbereich/Browsing (1 NE= 1000 ME einschl. Anleseplätze) |
5 3 3 |
3.0 10.00 25.0 |
15.00 30.00 ca. 15.0 75.0 |
Zeitschriftenzone - Auslage (1 NE=100 Titel) - Leseplätze |
1 10 |
10.0 2.5 |
10.0 25.0 |
Gesamtkatalog (1 NE=100.000 ME) |
0.30 |
21.0 |
7.0 |
Ausleihbereich Erwachsene (1 NE=1.000) - Schöne Literatur Medienstellfläche Leseplätze - Sachliteratur Medienstellfläche Arbeitsplätze - Auskunftsdienst (mit CD-Rom-Platz) |
8 10 10 20 2 |
10.00 2.5 10.0 2.5 6.0 |
80.0 25.0 100.0 50.0 12.0 |
Ausleihbereich Kinder (1 NE= 1000 ME) - Vorschulbereich Medienstellfläche Lese- und Spielplätze - Schülerbereich Medienstellfläche Lese-, Spiel- und Arbeitsplätze - Jugendbereich (Medienstellfläche und Aufent- haltsbereich = 1 NE) |
1 15.0 8 30 1 |
16.0 2.5 10.0 2.5 25.0 |
16.0 30.0 80.0 75.0 25.0 |
Veranstaltungsraum | - | - |
100.0 |
Verwaltungsbereich - Leitung - 2 Büroräume/4 Pers. - Buchpflege/Vorsortieren - Materiallager - Sozialbereich/6 Pers. |
1 4 1 1 6 |
24.0 10.35 14.0 16.0 2.5 |
24.0 41.4 14.0 16.0 15.0 |
Hauptnutzfläche Bibliothek | - | - |
880.0 |
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Funktionszusammenhänge
Während der Berechnung des Flächenbedarfs hat der Planungsbeauftragte meist schon eine Vorstellung, wie die einzelnen Funktionsbereiche einander zugeordnet sein sollen. Dieses ist ein wichtiger Bestandteil der Zielkonzeption. Durch Gegensatzpaare wie z.B. Lärm - Ruhe, Nähe - Entfernung, Offenheit - Abgeschlossenheit können die Bereiche beschrieben werden. Da diese den Bibliothekaren häufig selbstverständlichen Beziehungen den Entwurf des Architekten beeinflussen, sollten die Funktionszusammenhänge dargestellt werden. Gleichzeitig ist es ein gutes Hilfsmittel, selbst Klarheit über die Beziehungen zwischen den Räumen und den geforderten Innenraumqualitäten zu bekommen.
Die Darstellungsform der Funktionsbeziehungen kann sehr unterschiedlich sein. Die einfachste Form besteht in einer schriftlichen verbalen Beschreibung eines Raumes mit der Erläuterung seiner Beziehungen zu angrenzenden Räumen verbunden mit Aussagen zum Charakter und zur innenräumlichen Gestaltung des Raumes.
Ergänzend hierzu können graphische Darstellungsweisen zu Hilfe genommen werden.
In Bild 1 und 2 (die Bilder sind in Kürze verfügbar!)
werden Beispiele vorgeführt, die nach dem Muster von Ablaufdiagrammen die Wegebeziehungen als Strichlinie darstellen.
Diese schematische Darstellung läßt sich auf alle Beziehungen der Bibliothek übertragen, weitere Beispiele hierfür sind z.B. bei
Metcalf (30 - S. 545-546) zu finden.
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Wenn es bei einer Umnutzung räumliche Zwänge gibt und daher nicht alle Bereiche der Bibliothek über einen gemeinsamen Eingangs- und Ausgangsbereich verfügen können, oder wenn die räumliche Ausdehnung auf einer Geschossebene so groß ist, daß bei nur einem Ausgang für die Benutzer sehr lange Wege entstehen würden (z.B. UB Bielefeld), kann der Kontollbereich dezentral angeordnet werden (Bild 2 - die Bilder sind in Kürze verfügbar !). Dieses ist natürlich eine personalintensivere Lösung im Vergleich zur Lösung von Bild 1 und wird daher nur in begründeten Fällen zur Ausführung kommen.
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Je größer die zu planende Einheit ist, umso komplizierter wird dann die oben beschriebene graphische Darstellung der Funktions- und Wegebeziehungen. Hier kann eine Matrix als Form der Darstellung gewählt werden. Hierbei wird davon ausgegangen, daß in beiden Richtungen die gleichen Bedingungen gelten. Diese Bedingungen zwischen den einzelnen Bibliotheksräumen werden vom Planungsbeauftragten definiert und in der Tabelle jedem Bereich zugeordnet:
++ voneinander abhängige Bereiche, verträglich
+ voneinander abhängige Bereiche, gegenseitige Störung
o keine Abhängigkeit, verträglich
- keine Abhängigkeit, gegenseitige Störung
oder
+ verträglich
- unverträglich
oder die für dieses Beispiel gewählten Beziehungen:
++ intensive Zusammenarbeit, kurze Wege, direkte Anbindung
+ häufige Kooperation, kurze Wege
o gelegentliche Kooperation, längere Wege möglich
- Bereiche trennen, z.B. intern - extern
-- Bereiche möglichst weit voneinander entfernt legen
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Äußere Erschließung |
Verkehrsmäßige Erschließung - Anbindung für PKW, öffentlichen Nahverkehr, Fußgänger Anlieferungsmöglichkeiten, ggfs. für LKW Parkmöglichkeiten für PKW und Fahrräder Erschließung des Grundstücks für Fußgänger Maßnahmen gegen den Verkehrslärm |
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Funktionelles Konzept |
Internes Verkehrs- und Wegesystem - Klarheit der Wegeführung Benutzer - Bücher - Personal durch das Gebäude, durch die einzelnen Bereiche - Orientierbarkeit innerhalb des Gebäudes, Übersichtlichkeit des vertikalen und horizontalen Erschließungsystems Bereichsgliederung, Bereichszuordnung, Verbindung einander zugeordneter Raumgruppen bzw. Räume Eignung der Räume für die vorgesehene Nutzung (Lesesaal, Büroraum etc.), Art und Größe Möglichkeit der Verbindung einzelner Flächen |
Formale Kriterien |
Vorhandensein aller geforderten Flächen Konstruktion - Stützenweite - Heizung, Lüftung - Sonnenschutz - Materialien Lage nach Himmelsrichtungen, Orientierung der einzelnen Bereiche Planungswerte - Geschoßflächenzahl (GFZ) - Grundflächenzahl (GRZ) - Verhältnis Fassadenfläche zur Nutzfläche bezogen auf den Energieverbrauch - Verhältnis des Anteils der Verkehrsfläche zur Nutzfläche Flexibilität (Nutzungsänderungmöglichkeiten ohne bauliche Veränderungen) Variabilität (Nutzungsänderungsmöglichkeiten mit baulichen Veränderungen innerhalb des Gebäudes) Erweiterbarkeit |
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Gestalterisches Konzept |
Einfügung des Gebäudes in die Umgebung - Massen des Gebäudes, Höhenentwicklung - Maßstab und Form - Sichtbeziehungen - Materialien - Umweltverträglichkeit - Umgang mit dem vorhandenen Baumbestand Image des Gebäudes innerhalb des Ortes, des Stadtteils, der Stadt; Ablesbarkeit der funktionellen Bereiche Beziehung zwischen der architektonischen Gestaltung, der Konstruktion und den verwandten Materialien Form und Anzahl der gestaltbildenden Elemente und ihre Beziehung zueinander Räumliche Gesamtwirkung, Charakteristik der Innenräume, funktionsgerechte Gestaltung - Gliederung des Raumes (z.B. mehrgeschossige Halle) - Lichtführung, Art der Beleuchtung - Material- und Farbwahl |
Raumblätter der Haushaltsunterlage Bau (HU-Bau)
(Die Bezeichnung der HU-Bau ist z.T. in den Bundesländern unterschiedlich.)
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Allgemeine Angaben
- Baumaßnahme | Bezeichnung des Bauvorhabens |
- Raumnutzungsart | z.B. Büro, Gruppenarbeitsraum, Lesesaal, Kopierraum, Lagerraum, WC-Räume |
- Grundflächenart (nach DIN 277) |
HNF: z.B. Büro,Gruppenarbeitsraum, Lesesaal, Kopierraum
NNF: z.B. Lagerraum, WC-Räume FF : z.B. Heizungsraum VF : z.B. Flure, Treppenhäuser |
Ausführung der raumabschließenden Bauteile
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- Fußboden | z.B. Nadelfilz; Linoleum; Kunststeinbelag; Fliesen; staubbindend gestrichen |
- Decke | z.B. abgehängte Decken; Lamellendecke; verputzt und gestrichen; gestrichen |
- Wände | z.B. verputzt - Oberfläche gestrichen; Gipskarton- oberfläche hell gestrichen; bis Türhöhe gefliest |
Technische Ver- und Entsorgung / Haustechnik
- Heizung | z.B. Radiator; Konvektor; Plattenheizkörper; Zentrale Warmwasserheizung mit Radiatoren, Grundlast +18°C, Rest durch Lüftungsanlage) |
- Lüftung | z.B. Be- und Entlüftung; Klimaanlage |
- Beleuchtung | z.B. Rasteraufbauleuchten; Einbaustrahler; Wandlampe; Deckenaufbauleuchten |
- Beleuchtungsstärke | z.B. Regalbereiche 300 Lux, Büro, Ausleihe 500 Lux |
- Steckdosen | 220V / 380V : Anzahl, ggfs. auf extra abzusichernde Geräte hinweisen, wie z.B. Kopierer |
- Frisch- und Abwasser | Anzahl der Kalt- und Warmwasseranschlüsse sowie Art und Anzahl der sanitären Gegenstände, z.B. Waschbecken, Teeküche, Kaffeeautomaten |
- Sonstige Medien | z.B. Anzahl der EDV-Anschlüsse; Sprechanlage mit Mikrofon; elektrische Uhr |
- Fernsprecher | Anzahl der Anschlüsse |
- Fernsehen | Anzahl der Anschlüsse |
- Betriebliche Einbauten | z.B. Wandschränke; Wandtafeln |
- Bemerkungen | z.B. Brandmelde-, Einbruchsmelde- und Türsicherungsanlage; Sicherheitsbeleuchtung |
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Nutzung der Räume | Raum-Nummer | Fußboden | Decke | Wände | ...... |
Foyer | |||||
Garderobe | |||||
Lesesaal EG | |||||
Lesesaal OG | |||||
Kopierraum | |||||
Ausleihe | |||||
Auskunft EG | |||||
Auskunft OG | |||||
Büros | |||||
Büro Leiter | |||||
Teeküche | |||||
Buchbinderei | |||||
Flure/Verwaltung | |||||
Toiletten | |||||
Lagerraum KG |
Inken Feldsien-Sudhaus / Ingrid Bußmann | zurück zum Seitenanfang |
Literatur
(zurück zu: "Auflistung der Funkltionsbereiche")
(zurück zu: "Einzelarbeitsplatz")
(zurück zu: "Anzahl der Nutzungseinheiten")
(zurück zur Musterberechung WB)
(zurück zum Anwendungsbeispiel WB)
(zurück zur Musterberechnung ÖB)
(zurück zum Anwendungsbeispiel ÖB)
(zurück zu: "Auflistung der Funkltionsbereiche")
(zurück zu: "Anzahl der Nutzungseinheiten")
(zurück zum Anwendungsbeispiel WB)
(zurück zum Anwendungsbeispiel ÖB)
DIN 277 Teil 2: Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau; Gliederung der Nutzflächen, Funktionsflächen und Verkehrsflächen (Netto-Grundrißfläche). 06.87
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