Re: Re...: Thema Scan-Qualitaet

From: Guenter Radestock <guenter@ubka.uni-karlsruhe.de>
Subject: Re: Re...: Thema Scan-Qualitaet
Date: Mon, 10 Jul 2000 14:45:18 +0200

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On Mon, Jul 10, 2000 at 01:47:13PM +0200, Fred Röhner MD PhD wrote:
> 
> PS3000:   http://www.minolta.de/beo/office/produkte/scanner/ps3000p/ps3000p.htm
> PS7000:   http://www.minolta.de/beo/office/produkte/scanner/ps7000/ps7000.htm
> 
> Es ist also ohne weiteres möglich, damit 64Graustufen (also 6Bit Tiefe) oder sogar
> 256Graustufen (also 8Bit Tiefe) zu scannen!!

Zumindest beim PS3000 ist diese Information irrefuehrend.  Die meisten
Bibliotheken haben wie wir auch eine Version des PS3000 im Einsatz, die
zusammen mit einer PC-Steckkarte und der Software "Epic" (der Name der
Software wurde geaendert, mir fallen gerade nicht alle Namen ein)
geliefert wurden.  Zumindest bei dieser Kombination ist es so, dass:

1. das CCD im Scanner zwar die angegebenen Graustufen einscannen kann
2. der Scanner aber immer nur Schwarz/Weiss-Bilddaten an den Rechner
   liefert - zumindest ist das, was aus der Karte oder aus der Software
   herauskommt immer schwarz/weiss.

Wenn Sie per Software etwas einstellen (bei uns heisst das "Foto"), was
Graustufen am naechsten kommt, erhalten Sie geditherte
schwarz/weiss-Bilder.  Ich kann mir gut vorstellen, dass beim Ausdruck
solcher Bilder sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden, je
nachdem welche Software Sie verwenden und welche Aufloesung Ihr Drucker
unterstuetzt (ist die Aufloesung Ihres Druckers identisch zur Aufloesung
der geditherten schwarz/weiss-Bilder (in der Regel 300, 400 oder 600
DPI) oder groesser oder kleiner - wie skaliert die Software?).

Diese Situation ist zwar unbefriedigend, scheint aber beim neueren
PS7000 mit unterschiedliche Software genauso zu sein.  Theoretisch
koennte die Lieferbibliothek die vom Scanner gelieferten geditherten
S/W-Bilddaten wieder in Graustufenbilder zurueckrechnen, jedoch ist auch
das aus mehreren Gruenden nicht sinnvoll:

1. Dabei muss ein Verlusst an Bildqualitaet/Aufloesung hingenommen
   werden.
2. Graustufenbilder koennen nicht mit G4/Fax-Verfahren komprimiert
   werden.  Bei anderen Kompressionsverfahren sind
   Softwareinkompatibilitaeten beim Oeffnen der TIFF-Dateien beim Benutzer
   zu erwarten.
3. Wegen der genannten Qualitaetseinbussen bei Graustufen muessen
   Graustufenscans und S/W-Scans von der Software unterschiedlich behandelt
   werden.  Diese sind jedoch nicht ohne weiteres voneinander zu
   unterscheiden.
4. In der DOD-Software muessten einige Aenderungen vorgenommen werden,
   die sich auf Grund von organisatorischen Voraussetzungen nicht auf die
   Schnelle realisieren lassen.

Bitte gehen Sie daher davon aus, dass es nicht moeglich ist, Dokumente
mit der bestehenden Hardware mit wesentlich besserer Qualitaet
einzuscannen, als Sie heute von den Lieferbibliotheken bereitgestellt
werden.

Scanner, die Farbe unterstuetzen und das Einscannen von oben
ermoeglichen (eine Voraussetzung fuer den Massenbetrieb mit Subito)
kosten heute noch das mehrfache der vorhandenen S/W-Geraete und stehen
in den meisten Lieferbibliotheken (noch) nicht zur Verfuegung.  In der
Software der Lieferbibliotheken muss bei der Umstellung von S/W auf
Graustufen oder Farbdateien einiges an der Software, die die Scandateien
verarbeitet, geaendert werden; die DOD-Software beruecksichtigt momentan
nur S/W-Scandateien.

viele Gruesse
-- 
Guenter Radestock, Universitaetsbibliothek Karlsruhe
guenter@ubka.uni-karlsruhe.de
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/~guenter