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Strategische
Priorität 1
Die Deutsche
Nationalbibliothek
intensiviert ihre
Sammelaktivitäten
und passt ihre
Erwerbungsabläufe
und -instrumenta-
rien an neue Publi-
kationsformen an.
Die Sammlungen der Deutschen Nationalbibliothek,
anfangs auf deutsche Buch- und Zeitschriftendrucke
beschränkt, umfassen heute auch Zeitungen, Karten,
Musikalien und Tonträger in einem Gesamtbestand von
27 Millionen physischen Medienwerken. Auch wenn die
Sammlungen nie einen absoluten Vollständigkeitsanspruch
erfüllen können, sollen die retrospektive Lückenfüllung
und insbesondere die Intensivierung der Sammlung von so
genannter Grauer Literatur und Musikveröffentlichungen
außerhalb der Verlagsproduktion stärker fokussiert werden.
Angesichts der langjährigen Erfahrung mit der Sammlung
von physischen Veröffentlichungen rücken seit 2006 die
neuen Publikationsformen in öffentlichen Netzen in den
Vordergrund der strategischen Überlegungen, von denen
zwischenzeitlich bereits eine Million Einheiten gesammelt
wurden. Die Implementierung von Verfahren zur weitest-
gehend automatisierten Erwerbung von Netzpublikationen
in Text, Bild, Noten und Ton und die Rückwirkung dieser
Erwerbungsverfahren wiederum auf die Erwerbung von
physischen Medienwerken werden für die nächste Zukunft
die prozeduralen, fnanziellen und personellen Prioritäten
des Sammelns selbst prägen. Für die Sammlung von nicht
körperlichen Musiklieferungen wird bis 2015
ein Konzept erarbeitet und mit Zielvorga-
ben konkretisiert. Schon für das Jahr 2016
werden einzelne konkrete Ziele im stetigen
Prozess der Zielüberprüfung und -anpassung
in die strategischen Prioritäten eingearbeitet.
Das Ressort Sammlung ist für den Aufbau
aller Sammlungen zuständig. Vor allem stellt
es sicher, dass von allen Publikationen, die
unter den gesetzlichen Sammelauftrag fallen,
möglichst lückenlos Exemplare in den Bestand
gelangen. Zu den Aufgaben des Ressorts ge-
hören auch die Entwicklung von Verfahren des
Webharvesting und die Qualitätskontrolle der
über technische Schnittstellen abgelieferten
Netzpublikationen und E-Paper.
Ziel 1: Bis 2016 hat die Deutsche
Nationalbibliothek einen auf einem
umfassenden Konzept basierenden
Sammlungsworkfow für ihre Web-
harvesting-Aktivitäten implementiert.
2013
Ausgehend von 200 Websites Ende 2012,
die von einem Dienstleister periodisch geharvestet
werden, werden bis zu 4.000 Crawls durchgeführt.
2014
Der Routinebetrieb für das selektive Web-
harvesting ist dem Sammlungskonzept entspre-
chend ausgebaut.
2016
Die Zahl der durch Crawls eingesammelten
Websites ist verdreifacht.
Ziel 2: Bis 2016 erreicht die Sammlung
digitaler monografscher Publikationen
einen Vollständigkeitswert von 80%.
2013
Die vom Sammlungsauftrag erfassten digita-
len monografschen Publikationen sowie ein Stufen-
plan für den Aufbau der Sammlung sind defniert.
Ein Verfahren zur systematischen Identifzierung von
Ablieferern, die in das Verfahren einbezogen werden
sollen, ist aufgebaut und mengenmäßig bewertet.
Die Zahl der Ablieferer ist von 3.200 auf 3.500
gestiegen. Diese Steigerungsrate wird unter Einbe-
ziehung von Musikalien bis 2016 fortgeschrieben.
2015
Die einzubeziehende Zahl von Ablieferern
und deren Produktion erfasst 60% der Verlagspro-
duktion.
Ziel 3: Bis 2016 erreicht die Sammlung
digitaler periodisch erscheinender
Publikationen eine Verdoppelung des
derzeitigen Standes.
2013
Die vom Sammlungsauftrag erfassten
digitalen periodischen Publikationen und die sie
ausmachenden Bestandteile sind defniert und men-
genmäßig bewertet.
Die Zahl der Titel hat sich von 2.400 auf 2.880
erhöht. In den Folgejahren wird eine jährliche
Steigerung von 20% erreicht.
Im Segment E-Paper hat sich die Zahl der Tagesaus-
gaben von 380 auf 630 erhöht.
2015
Alle E-Paper werden gesammelt (ca. 1.200
Ausgaben).
Ziel 4: Bis 2016 erreicht der Vollstän-
digkeitsgrad für die Sammlung ge-
druckter Grauer Literatur 90% und für
die Tonträgerproduktion 80%.
2013
Im Rahmen eines Projekts mit einer
Hochschule wird der Abgleich der Sammlung der
Deutschen Nationalbibliothek mit den Regional-
bibliografen Bayerns und Sachsens (exemplarisch)
strukturiert.
2014
Der stichprobenhafte Abgleich der Katalo-
ge der Deutschen Nationalbibliothek mit regiona-
len Katalogen wird automatisiert durchgeführt.
Die Mahn- und Erinnerungsverfahren sind verein-
facht und automatisiert und die Tonträgererwer-
bung ist einbezogen.
Quellen für Lücken werden systematisch ausgewer-
tet. Das Erinnerungsverfahren ist für außerhalb
des Verlagsbuchhandels und der kommerziellen
Tonträgerproduktion erscheinende Publikationen
ausgebaut.
98% der Druckwerke und 90% der Tonträgerpro-
duktion sind erfasst.
Die zur Messung eines Vollständigkeitsgrades für
gedruckte Graue Literatur notwendigen Kennzahlen
sind defniert und ermittelt. Sie erfassen, wie viele
Publikationen außerhalb des Verlagsbuchhandels
und der kommerziellen Tonträgerproduktion
zeitraumbezogen erscheinen und wie viele davon in
den Sammlungsauftrag der Deutschen Nationalbi-
bliothek fallen.
Ziel 5: Die retrospektive Erwerbung
wird aktiv ausgeweitet. Bis 2016
werden 40% der Bestandslücken ge-
schlossen.
2013
Durch die Retroerwerbung sind die Be-
standslücken um 5.000 Titel reduziert.
2014
Die antiquarische Erwerbung wird ausge-
schrieben.
2016
Im Bereich der Musikalien und Tonträger
ist die antiquarische Erwerbung zur Aufarbeitung
von Bestandslücken weitergeführt worden. Im Vor-
dergrund stehen Erwerbungen, die dazu beitragen,
vorhandene Sammlungsteile nutzbar zu machen.
Ziel 6: Das Ziel der veröffentlichungs-
nahen und vollständigen Sammlungen
der Deutschen Nationalbibliothek wird
verstärkt in das Bewusstsein insbe-
sondere der Ablieferungsverpfichte-
ten gerückt.
2013 – 2016
Im Rahmen der fachlichen
Öfentlichkeitsarbeit werden jährlich Fachvorträge
gehalten bzw. Zeitschriftenartikel veröfentlicht.