Seite 2 - DNB_Stratgiepapier_DE_Web_300dpi

Das ist die SEO-Version von DNB_Stratgiepapier_DE_Web_300dpi. Klicken Sie hier, um volle Version zu sehen

« Vorherige Seite Inhalt Nächste Seite »
3
2
Vorwort
Die Gründungsväter gaben der Deutschen Nati-
onalbibliothek einen klar defnierten Auftrag. Im
Lauf ihrer Geschichte wurde dieser erweitert, den
sich wandelnden gesellschaftlichen wie technischen
Realitäten angepasst, präzisiert und formalisiert.
Heute bestimmt das Gesetz über die Deutsche
Nationalbibliothek aus dem Jahr 2006 die Aufgabe
der Bibliothek. Im Rückblick auf die wechselhafte
und entwicklungsreiche deutsche Geschichte voller
tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen ist
es bemerkenswert, dass der Auftrag der Bibliothek
grundsätzlich unverändert geblieben ist. Auch
ist er eine Herausforderung geblieben, denn die
Verfahren und Kommunikationswege, mit denen
und über die in Deutschland Informationen,
Wissenschaft, Kunst und Kultur dokumentiert und
verbreitet werden, wandeln sich stetig. Die Deut-
sche Nationalbibliothek muss im Gegenzug ihre
Verfahren weiterentwickeln, damit sie ihrem Auftrag
gerecht werden und die veröfentlichten oder ver-
breiteten Werke sammeln, nachweisen, erhalten und
Nutzern zur Verfügung stellen kann. Neben Konsis-
tenz und Nachhaltigkeit gehören daher Flexibilität
und Kreativität zu den zwingenden Anforderungen
an ihr Tun. Allerdings hat der Wandel durch den
informationstechnologischen Fortschritt im letzten
Jahrzehnt eine noch nie dagewesene Beschleuni-
gung erfahren. Eine angemessene Reaktion auf die-
se rasanten Entwicklungen lässt sich nur durch eine
Bündelung der Anstrengungen und einen klaren
Fahrplan erreichen.
Deshalb legt die Deutsche Nationalbibliothek 100
Jahre nach ihrer Gründung zum ersten Mal in
schriftlicher Form ihre strategischen Prioritäten
und Ziele als Schwerpunkte ihrer Arbeit für einen
Zeitraum von vier Jahren vor. Durch das Errei-
chen der defnierten Ziele passt die Bibliothek ihre
Arbeit gezielt an heutige und absehbare zukünftige
Gegebenheiten an, um so die Erfüllung ihres dau-
erhaften Auftrags für die weitere Zukunft sicherzu-
stellen. Beispielhaft sei eine stärkere Konzentration
auf die Geschäftsgänge für Netzpublikationen ge-
nannt, um der wachsenden Rolle digitaler Medien
in der Gesellschaft gerecht zu werden. Der gesetz-
liche Auftrag der Deutschen Nationalbibliothek
ist dabei selbstverständlich immer die Richtschnur
für den notwendigen Veränderungsprozess und auf
jeden Fall vorrangig.
Den mittelfristigen strategischen Zielen liegt eine
Vision zugrunde, die die Rolle und Funktion der
Deutschen Nationalbibliothek in zehn Jahren
skizziert. Sie geht von einer Zukunft aus, in der
Metadaten, Dienstleistungen und große Bestände
eines nationalen und internationalen Netzwerks
von Partnereinrichtungen jedem überall und jeder-
zeit zur Verfügung stehen. Diese Bestände sind
leicht zu fnden, zu klar defnierten Konditionen zu
nutzen, die Suche erfolgt vielsprachig, die Dienste
sind verlässlich und am Bedarf der Nutzerinnen
und Nutzer orientiert.
Um ihre strategischen Ziele zu erreichen, setzt die
Deutsche Nationalbibliothek auf das Engagement,
die Kreativität, die Begeisterungsfähigkeit und auch
den Mut ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Sie wird den Strategieprozess mit einer Organisati-
onsentwicklung begleiten, die über Zielvereinbarun-
gen das Erreichen der strategischen Prioritäten und
anderer Ziele im Blick hat. Die Beschreibung dieses
Prozesses wird Teil künftiger Jahresberichte sein.
Damit sollen Erfolge und Veränderungen auf dem
Weg zu den Zielen sichtbar gemacht werden. Alle
Veränderungen von Arbeitsprozessen und Dienst-
leistungen wird die Deutsche Nationalbibliothek
im Dialog mit Kooperationspartnern, Nutzerinnen
und Nutzern sowie Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern entwickeln und umsetzen. Sie wird ihre
Ziele und die zum Erreichen notwendigen Verände-
rungen als verlässlicher Partner, Dienstleister und
Arbeitgeber konsequent nach innen und außen
kommunizieren.
Dr. Elisabeth Niggemann
Generaldirektorin
Geleitwort
Mit den Strategischen Prioritäten 2013 bis 2016 wurden erstmals seit Gründung
der Deutschen Nationalbibliothek haus- und abteilungsübergreifend die Ziele
und Prioritäten für die Weiterentwicklung der Bibliothek in einem defnierten
Vier-Jahreszeitraum schriftlich gefasst. Als Resultat der Mitarbeiterbefragung 2011
initiiert und vor allem im Jahre 2012 in bibliotheksinternen Gesprächen und
Veranstaltungen erarbeitet, sollen die Strategischen Prioritäten der Bibliothek
zunächst vor allem als Arbeitsgrundlage und als Instrument zur Priorisierung
dienen – sei es bei der Auswahl und Durchführung von Projekten, sei es beim
Einsatz und der Umschichtung von Sach- und vor allem Personalressourcen.
Entstanden ist dabei ein lebendes Dokument als Ausgangspunkt für einen fort-
laufenden Strategieprozess, der die Arbeit der Bibliothek in den kommenden
Jahren bestimmen wird. Begleitend soll ein mehrjährig angelegter Organisations-
entwicklungsprozess helfen, die Bibliothek auf die neuen Herausforderungen
und Aufgaben einzustellen. Das Instrument der Strategischen Prioritäten hat sich
für die laufenden Planungen und Entscheidungen des Jahres 2013, dem ersten
Jahr des betrachteten Zeitraumes, bereits als Richtschnur insbesondere auch für
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewährt.
Die Gremien der Deutschen Nationalbibliothek – ihr Beirat, der Beirat für das
Deutsche Musikarchiv und der Verwaltungsrat – haben sich im Jahr 2013 und
Anfang 2014 intensiv mit den von der Bibliothek vorgelegten Strategischen
Prioritäten befasst. Die Deutsche Nationalbibliothek veröfentlicht daher jetzt,
nach Abschluss der Beratungen in den Gremien, ihre Strategischen Prioritäten für
die Jahre 2013 bis 2016, um ihre Partner, Nutzer, die interessierte Öfentlichkeit
und die Politik über ihre Pläne und Aktivitäten verlässlich zu informieren. Sie
erhoft sich Resonanz vor allem in Form von neuen Anregungen, Partnerschafts-
angeboten und Hinweisen auf Entwicklungen, die die Bibliothek berücksichtigen
sollte. Denn auch wenn mit den Strategischen Prioritäten bis 2016 ein klarer
Rahmen abgesteckt wurde, so ist doch allen Beteiligten bewusst, dass es innerhalb
dieses Zeitraums insbesondere technische Entwicklungen geben wird, die eine
stetige Anpassung der Ziele zur Folge haben müssen. So werden immer wieder
einzelne Ziele im Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses der Zielüberprüfung
und -anpassung in die Strategischen Prioritäten eingearbeitet werden. Darüber
und über den Fortschritt der Zielerreichung werden die kommenden Jahresberichte
informieren.
Dr. Günter Winands
Vorsitzender des Verwaltungsrats