Seite 34-35 - DNB_Leseraum_FINAL

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GOTTFRIED BENN
STATISCHE GEDICHTE
Nichts hat mich beim Heranwachsen
so tief beeindruckt und geprägt wie
die Lyrik Gottfried Benns. Die unge-
heure Bildgewalt, die Melancholie,
die geschlifene Sprache – das alles
ist mir bis heute wertvoll, und noch
immer trage ich auf Reisen wenigs-
tens den Band „Statische Gedichte“
von 1948 mit mir, um in Krisenzeiten
dies zu lesen: „Wenn je die Gottheit,
tief und unerkenntlich, in einem
Wesen auferstand und sprach, so sind
es Verse, da unendlich in ihnen sich
die Qual der Herzen brach; ...“
Was ist da noch hinzuzufügen?
ELKE HEIDENREICH
LITERATURKRITIKERIN
UND AUTORIN
BERTOLT BRECHTs
HAUSPOSTILLE
Mein Lieblingsbuch soll ich nennen?
Also wohl nicht nur ein solches, das
ich besonders liebe, denn da gibt es
viele, vielmehr eines, das mich mein
ganzes Leben lang begleitet, das auf
meine Ansichten in Sachen Litera-
tur einen starken, einen prägenden
Einfuss ausgeübt hat. Nur wenige
Bücher kommen da in Betracht,
eines ist ein dünner Band, der sich in
meiner Jugend – es war die Zeit des
„Dritten Reiches“ – nicht leicht auf-
treiben ließ. Bertolt Brechts Hauspos-
tille enthielt Verse, die mich nahezu
verzauberten. Warum? Ich weiß es
nicht. Das macht eben das Wesen der
Verzauberung aus: Da ist eine starke,
eine prägende Wirkung, doch deren
Ursache lässt sich nicht so rasch
erkennen: Die Magie der Dichtung
kann man nie ganz erklären.
MARCEL REICH-RANICKI
LITERATUR-
KRITIKER UND AUTOR
PAULO COELHO
HANDBUCH DES KRIEGERS DES LICHTS
Ein Buch, das ich sehr besonders fnde, weil es ungewöhnlich
ist, ist das „Handbuch des Kriegers des Lichts“. Ich bin keine
besonders intensive und häufge Leserin, aber das hier legt
man nicht so schnell weg, weil es in „kleinen Abschnitten“
geschrieben ist. Das Buch hat „Silbermond“ sogar so angetan,
dass davon unser Song „Krieger des Lichts“ inspiriert wurde!
STEFANIE KLOSS
MUSIKERIN
PRÄDIKAT
EMPFEHLENSWERT
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt alles, empfehlt aber nichts.
Ihr Sammlungsauftrag verlangt die Gleichbehandlung aller Werke.
Das heißt jedoch nicht, dass es dort keine „Lieblingsbücher“ gibt.
SVEN REGENER
NEUE VAHR SÜD
Das Buch trift genau meinen Humor, bei seiner Art, zu
schreiben, geht mir das Herz auf.
INA MÜLLER
MUSIKERIN UND MODERATORIN
WALTER MOERS
DIE STADT DER
TRÄUMENDEN BÜCHER
Walter Moers’ fantastischer Roman
„Die Stadt der Träumenden Bücher“
ist eine einzigartige Liebeserklärung an
das Lesen und die Welt der Literatur
und alle, die sich in ihr tummeln.
Der Roman um den schriftstellern-
den Lindwurm Hildegunst von
Mythenmetz, der sich nach Buchhaim
begibt, um den Autor eines perfekten
Manuskriptes zu fnden, bietet eine
Fülle unglaublicher Geschichten, skur-
riler Charaktere – wie Bücherjäger und
Buchlinge – und ist witzig, spannend
und voller hinreißender Anspielungen.
WOLFGANG FERCHL
VERLEGER
KEN FOLLET
STURZ DER TITANEN
Ich habe bei meinem letzten Urlaub das aktuelle Buch von
Ken Follet gelesen. Es gibt drei Handlungsstränge, die in
Europa kurz vor und in Zeiten des Ersten Weltkriegs spielen.
Warum ich das Buch mag? Zum einen liebe ich historische
Romane genauso wie historische Sachwerke und zum anderen
sind die Charaktere in seinen Büchern sehr durchdacht.
NAZAN ECKES
MODERATORIN

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