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Bibliothekswesen international in den Zeitschriften des DBI
Polen

Aktuelle Situation und Perspektiven der Öffentlichen Bibliotheken in Polen am Beispiel der Region Poznan *)
Zofia Platkiewicz

1. Grundlagen der Arbeit Öffentlicher Bibliotheken in Polen

Öffentliche Bibliotheken in Polen erlebten nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche organisatorische und strukturelle Wandlungen. Diese Wandlungen standen in engem Zusammenhang mit den sich vollziehenden Entwicklungen in der Verwaltung des Landes: die Schaffung von Dorfgemeinden, dann Bezirksgemeinden, die Auflösung der Kreisbezirke und Gründung von neuen Bezirken (heute sind 49 Bezirke vorhanden). Dies spiegelte sich in der Anpassung des Bibliotheksnetzes an die neue Lage wider. Die Organisationsstruktur des Bibliotheksnetzes in Polen stützt sich ab 1945 bis zum heutigen Tage auf die Struktur der administrativen Gliederung des Staates, die seit 1975 zweistufig ist: Gemeinde - Woiwodschaft.

Diese Lage übte auch einen gewissen Einfluß auf die Organisation der Sacharbeit der einzelnen Bibliothekseinheiten aus. Es soll jedoch festgestellt werden, daß das polnische öffentliche Bibliothekswesen der Nachkriegszeit - trotz zahlreicher Mängel vor allen Dingen im Bereich der Finanzen, der Ausstattung der Bibliotheksgebäude und der Zentralsteuerung - das umfangreichste, dynamischste und am besten organisierte Bibliotheksnetz war, das in größtem Umfang gesellschaftliche Auswirkungen hatte.

In den letzten Jahren wurde Polen - wie auch andere Länder Mittel- und Osteuropas - vor die Aufgabe des Umbaus der politischen und sozialen Gesellschaftsordnung gestellt. In diesen Umbau wurden auch die Bibliotheken, besonders die Öffentlichen Bibliotheken, einbezogen.

Die Bibliotheken der Dorf- und Stadtgemeinden wurden den lokalen Selbstverwaltungen unterstellt. Dagegen unterstehen die Woiwodschaftsbibliotheken der Staatsverwaltung.

Die öffentlichen Selbstverwaltungsbibliotheken und die Woiwodschaftsbibliotheken (Staatsbibliotheken) bilden immer noch - obwohl letztlich nicht rechtlich begründet - einen Funktionszusammenhang. Die Erhaltung dieses Zusammenhangs - sie kommt in den Statuten zum Ausdruck - ist die Voraussetzung für eine weitere Entwicklung des bibliothekarischen Informationssystems, für die Schaffung der regionalen Informationszentren, für die Unterstützung der Bildungstätigkeit und die Organisation der Beteiligung am kulturellen Leben.

Die Änderung der Stellung der Öffentlichen Bibliotheken brachte das Gesetz vom 8. März 1990 über territoriale Selbstverwaltung, das beinhaltet, daß der Unterhalt der Bibliotheken zur eigenen Aufgabe der Gemeinde gehört. Die Verpflichtung der Selbstverwaltungsbehörden zur Sicherung der Bibliotheken, ihrer Existenz- und Arbeitsbedingungen, brachte das Gesetz vom 27. Mai 1990 über die Verteilung der Zuständigkeit zwischen Gemeindeorganen und Organen der Staatsverwaltung.

Die Anpassung der Bibliotheken an die Selbstverwaltungsstrukturen vollzog sich unter sehr komplizierten Bedingungen (u. a. wegen der im Lande herrschenden Wirtschaftskrise und wegen des Mangels an entsprechenden Erfahrungen).

Die Idee, die Selbstverwaltungsbibliotheken mit ständigen staatlichen Subventionen in der Übergangsperiode zu unterstützen, konnte nicht verwirklicht werden. Die Gemeinde trägt heute die Gesamtkosten des Unterhalts der Bibliothekseinheiten, und die staatlichen Subventionen decken nur in geringem Maße den Bedarf der Gemeinde in diesem Bereich. Infolgedessen analysieren die lokalen Behörden die Kulturaufwendungen und prüfen die Effektivität und Rentabilität der Tätigkeit der Kultureinrichtungen. In der Konsequenz werden Entscheidungen getroffen, die schwachen Bibliotheken (Zweig- und Ausleihstellen) abzuschaffen, die Stellenzahl herabzusetzen bzw. die Zahl der Arbeitsstunden zu beschränken.

Daten zu den Öffentlichen Bibliotheken in Polen in den Jahren 1990-1991:

19901991
Gesamtzahl der Bibliothekseinheiten:10.2969.936 (-360)
auf dem Lande:6.9316.694 (-237)
(Die Dichte des Netzes ist immer noch hoch: 1 Einheit auf 3.850 Einwohner)
Gesamtzahl der Ausleihstellen17.56510.300 (-7265)
auf dem Lande:15.0448.487 (-6557)

Gleichzeitig worden auf lokaler Ebene Versuche gemacht, die Öffentlichen Bibliotheken mit den Schulbibliotheken, Betriebsbibliotheken, Krankenhausbibliotheken und sogar mit Kulturhäusern (diese Idee findet kein Verständnis bei Bibliothekaren) zu vereinigen.

Tröstlich dabei ist, daß trotz der Erhöhung der Kosten (Preissteigerung und Erhöhung der Verwaltungskosten) und obwohl die von den Gemeinden für die Erhaltung der Bibliotheken geplanten Aufwendungen weit überschritten sind, generell keine Abnahmetendenz beim Kauf von Büchern und sonstigen Bibliotheksmaterialien zu verzeichnen ist. Allgemein wurden im Jahre 1991 landesweit sogar über 300.000 Bände mehr als im Jahre 1990 erworben. Die Zahl der gekauften Bücher auf 100 Einwohner betrug in den beiden Jahren 10 bzw. 10,8 Bände. Die Relation beträgt zur Zeit auf lokaler Ebene 355 Bücher auf 100 Einwohner (im übrigen liegt die Spanne der Relationen in den einzelnen Woiwodschaften zwischen 470 und 265). Gleichzeitig haben die Bibliotheken eine sorgfältige Selektion durchgeführt, bei der aus den Bibliotheken veraltete und nicht mehr gelesene Werke entfernt wurden.

Die Inanspruchnahme der Bibliotheken nahm in dieser Übergangsperiode ab, was auch der folgenden Zusammenstellung zu entnehmen ist.

19901991
Zahl der Leser auf 100 Einwohner:19,417,8
Zahl der Ausleihungen auf 100 Einwohner:406379

Diese Zahlen sind auf die Abschaffung zahlreicher Bibliothekszweigstellen und unentgeltlich tätiger Ausleihstellen zurückzuführen.

Es soll auch betont werden, daß die Bibliotheken in Polen ein grundlegendes und durch die Gesellschaft anerkanntes Netz von kulturellen Einheiten bilden, die sich mit der Verbreitung von Wissen und Kultur beschäftigen und die kulturellen Bestrebungen der Gesellschaft fördern, wodurch sie wichtiger Bestandteil im System der nationalen Bildung (vor allem in der Fortbildung) und zum Hauptzentrum der Information für die lokale Gesellschaft werden.

Die Arbeit der Bibliotheken erfordert aber neue rechtliche Regelungen im Bereich der Organisation, der Finanzen und der Funktion, von denen zahlreiche mit den Zuständigkeiten von Ministerien, Organen der Regierungsverwaltung, der Selbstverwaltung usw. verbunden sind. So ist jetzt ein neues Gesetz über das Bibliothekswesen in Vorbereitung (bisher galten zwei Gesetze: das aus dem Jahre 1946 und das aus dem Jahre 1968).

2. Zur Lage der Öffentlichen Bibliotheken in der Woiwodschaft Poznan im Jahre 1991

In der Woiwodschaft Poznan sind 296 Bibliotheken tätig. Darunter eine Woiwodschaftsbibliothek (Staatsbibliothek) und 61 Selbstverwaltungsbibliotheken mit 234 Zweigstellen.

Diese gliedern sich wie folgt:

Im Vergleich zu 1990 wurden 11 Zweigstellen aufgelöst. Acht öffentliche Bibliotheken wurden mit Schulbibliotheken und 3 Gemeindebibliotheken mit Kulturzentren zusammengeschlossen.

Das Netz der regulären Bibliothekseinheiten wird durch 508 Ausleihstellen ergänzt; 106 davon sind in der Stadt Peznan tätig und 402 auf dem Gebiet der Woiwodschaft (382 auf dem Lande). Im Laufe des Jahres 1991 wurden 262 Stellen aufgelöst.

Die räumliche Situation der Bibliotheken in der Woiwodschaft Poznan ist immer noch recht gut. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten mancher Gemeinden worden den Bibliotheken immer noch neue Räume zur Verfügung gestellt. Allein im Jahre 1991 erhielten 8 Bibliotheken geräumige und funktionelle Unterbringung. Besonders erwähnenswert sind die Lokalbehörden der Stadt und Gemeinde Skoki, die der Bibliothek ein Gebäude mit der Gesamtfläche von ca. 900 m² zur Verfügung gestellt haben. Darüber hinaus statteten sie sie mit technischen Hilfsmitteln und Computern aus und sicherten eine systematische Unterstützung mit finanziellen Mitteln, so daß die Bibliothek ihr erweitertes Kulturprogramm realisieren kann, was heute nach landesweiten Maßstäben eine Musterlösung ist.

Zur Zeit verfügen alle Bibliotheken zusammen über Bestände von ca. 4.500.000 Bänden (in der Woiwodschaft sind ca. 2.990.000 Bände vorhanden), was 333 Bücher auf 100 Einwohner ergibt (in der Woiwodschaft beträgt diese Relation 401). Im Jahre 1991 wurden 13,2 Bände auf 100 Einwohner neu beschafft (in der Woiwodschaft 15,8 Bände).

Im Jahre 1991 wurden die Öffentlichen Bibliotheken in der Stadt Poznan und in der Woiwodschaft von insgesamt 268.100 Lesern besucht, d. h., 20,1 Leser auf 100 Einwohner benutzen die Bibliotheken (die Relation für die Woiwodschaft beträgt 22,8, und dieses Ergebnis bringt sie landesweit an die zweite Stelle). Die Leser liehen ca. 6.000.000 Bücher aus, was 534 Bände auf 100 Einwohner ergibt (in der Woiwodschaft betrug diese Relation 485 Bände, was für sie den dritten Platz landesweit bedeutet). Die verzeichnete Abnahme der Leser im Verhältnis zum Jahr 1990 ist kein Grund zur Beunruhigung.

Die Bibliotheken dominieren in breitem Umfang die Bildungs- und Erziehungsarbeit. Bibliotheks- und Leserveranstaltungen richten sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche. Es werden Wettbewerbe, Bücherausstellungen, Treffen mit interessanten Persönlichkeiten, z. B. Schriftstellern und Journalisten, veranstaltet, Fremdsprachenkurse, insbesondere für Englisch und Deutsch, organisiert, Kassetten ausgeliehen, Bücher verkauft usw.

Die Bibliotheken erreichen so alle Berufs- und Altersgruppen (Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren machen fast die Hälfte der Gesamtzahl bei Lesern und Entleihungen aus), sie arbeiten mit älteren und behinderten Menschen zusammen und versuchen, die unterschiedlichsten Lese- und Informationsbedürfnisse all dieser Benutzer zu befriedigen.

Zentrale Funktion im öffentlichen Woiwodschaftsbibliotheksnetz übt die Woiwodschaftsbibliothek in Poznan aus, obwohl deren Funktion in den letzten zwei Jahren wegen der Dezentralisierung der Bibliotheksverwaltung einigermaßen modifiziert wurde. Gemäß der von dem Poznaner Woiwoden bestätigten Bibliotheksordnung dient diese Bibliothek den Interessen und Bedürfnissen der Leser und den Informationsbedürfnissen der Bevölkerung in der Region, der Verbreitung des Wissens und der Wissenschaft sowie der Entwicklung der Kultur. Sie kümmert sich um eine einwandfreie Funktion des Netzes, des Informationssystems und des interbibliothekarischen Austausches und übt eine verlegerische Tätigkeit aus.

So ist die Woiwodschaftsbibliothek in Poznan die öffentliche Hauptbibliothek in der Woiwodschaft, die durch ihre Erfahrung, durch den Einsatz von hochqualifizierten Mitarbeitern, durch die ihr zur Verfügung stehende Technik sowie durch ihre organisatorische und sachliche Tätigkeit eine vielseitige Hilfe für die Bibliotheken in der Woiwodschaft leistet.

Die sachliche und informatorische Hilfe wird in folgenden Bereichen realisiert:

  1. Die Allgemeine Woiwodschaftsbibliothek führt - als Zentrum für berufliche Aus- und Fortbildung - ein Fernstudium nach dem Abitur im Bereich Bibliothekskunde (als Filiale des Zentrums für bibliothekarische Fortbildung in Warszawa) für Angestellte aller Bibliotheken aus sieben Woiwodschaften Nordpolens durch (Absolventen erlangen Qualifikationen auf einem mittleren Niveau). Sie führt Kurse und Praktika für neuangestellte Bibliothekare der öffentlichen Bibliotheken durch, veranstaltet Woiwodschaftsseminare für ausgewählte Angestelltengruppen aus einzelnen Bibliotheken (im Durchschnitt nach dem 13. Jahr der Anstellung), erfüllt Beratungsfunktionen an Ort und Stelle oder während der Schulungsreisen und veranstaltet Erfahrungsaustausch.

  2. Die Allgemeine Woiwodschaftsbibliothek stellt - als Zentrum für methodische Hilfe - Programme im Bereich der Modernisierung, Bibliotheksausstattung und der Funktion des Bibliotheksnetzes auf, sie bearbeitet den Zeitplan der kulturellen Leserveranstaltungen (u. a. für Kinder und Jugendliche im Rahmen der kulturellen Bildung), stellt Vorschläge für die Treffen mit interessanten Persönlichkeiten vor, vermittelt Informationen über den Buchmarkt, leistet Hilfe für Bibliothekare im Bereich der geltenden Rechtsvorschriften und erstellt Analysen über die Arbeit der Bibliotheken in der Woiwodschaft.

  3. Die Woiwodschaftsbibliothek in Poznan besitzt - als Informationszentrum - einen ausgebauten Informationshintergrund in Bezug auf Bücher, Fragen der Wissenschaft und Kultur.
    Einen besonderen Platz nimmt die Information über die Region ein. Die Woiwodschaftsbibliothek gibt systematisch "Die Regionale Bibliographie Großpolens (Regionalna Bibliografia Wielkopolski)" heraus (laufende und retrospektive Jahrgänge), bio-bibliographische Ratgeber über Schriftsteller der Poznaner Region, bibliographische Zusammenstellungen bezüglich der Region sowie einen bibliographisch-methodischen Ratgeber (Quartalsschrift), in dem den aktuellen Bedürfnissen der Region entsprechende bibliographische und methodische Zusammenstellungen veröffentlicht werden. Die Woiwodschaftsbibliothek erteilt auch Informationen auf Anfragen seitens der Bevölkerung.
    Viele der Veröffentlichungen gibt die Woiwodschaftsbibliothek selbst heraus. Sie erfüllt auch die Rolle eines Informationszentrums im Bereich der angesammelten Veröffentlichungen in den wissenschaftlichen Bibliotheken der Stadt Poznan und beteiligt sich aktiv am Leihverkehr.
    Die Woiwodschaftsbibliothek verfügt auch über das Magazin für Reservebestände (Magazyn Rezerw Bibliotecznych), in dem nicht mehr aktuelle und nicht mehr gelesene Bibliotheksbestände aus 5 Woiwodschaften Großpolens aufbewahrt werden.
    Zur Zeit wird die Computerisierung der Bibliothek durchgeführt. In Vorbereitung ist das Computerisierungsprogramm der Bibliotheken in der Woiwodschaft.
3. Die internationale Zusammenarbeit der Bibliotheken in Polen

Die polnischen Bibliotheken sehen sich vor neue Anforderungen gestellt. Die Gesellschaft erwartet von ihnen Bereitschaft, die jetzt bestehenden Lese- und Informationsbedürfnisse und die sich im Lande vollziehenden Veränderungen (politische, sozial-ökonomische und systembezogene) abzudecken, die neuen Ideen zu verbreiten und in dieser schwierigen Periode, die hoffentlich nur eine Übergangsperiode ist, auch ihren eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Die polnischen Bibliothekare suchen im eigenen Kreise nach Lösungen, indem sie Informationen über die Tätigkeiten der Bibliotheken in anderen Ländern aus Artikeln und Übersetzungen sammeln, die in Bibliotheksschriften und sonstigen Werken (z. B. "Übersetzungshefte") zu finden sind, und indem sie die Erfahrungen des Verbandes Polnischer Bibliothekare nutzen, der mit vielen Verbänden in Europa und der restlichen Welt zusammenarbeitet und Kontakte nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten fördert. Im Rahmen des Verbandes Polnischer Bibliothekare werden Reisen ins Ausland, Tagungen und internationale Treffen veranstaltet.

Ein entsprechendes Programm wird im Bereich der internationalen Zusammenarbeit von der Nationalbibliothek, wissenschaftlichen Bibliotheken und manchen Woiwodschaftsbibliotheken (z. B. Szczecin, Krakow, Poznan) realisiert. Und schließlich existiert auch zwischen einzelnen Gemeinden in Polen und den Nachbarländern eine gute Zusammenarbeit, die außer Wirtschaftsangelegenheiten - wenn auch in geringem Umfang - Fragen der Kultur des Buches und der Bibliotheken umfaßt. Auf dem Gebiet der Woiwodschaft Poznan sind diese positiven Beispiele vorhanden.

In der Woiwodschaft Poznan betrifft die internationale Zusammenarbeit zwei Problemkreise:

  1. Das polnische Buch und die polnische Zeitschrift sollen den in der ganzen Welt lebenden Polen zugänglich sein (die Städtische Allgemeinbibliothek in Poznan verfügt über 17 Filialen - jede von ihnen enthält etwa 1.000 Bände - in verschiedenen Ländern, z. B. in Deutschland, Österreich, Belgien, Finnland, Luxemburg, Ungarn, Rußland, in der Ukraine und in Argentinien). Außerdem soll die "Auslandspolnische Informationswerkstatt" (Polonijne Warsztaty Informacyjne) für Personen, die sich mit der Leitung polnischer Bibliotheken beschäftigen, geführt werden.

  2. Erfahrungsaustausch zwischen den polnischen Bibliotheken und den Bibliotheken anderer Länder, Meinungsaustausch über Organisations- und Arbeitsformen auf dem Gebiet der Leserbildung und Information.
In den achtziger Jahren unterzeichnete die Woiwodschaftsbibliothek in Poznan mit entsprechenden Bibliotheken in Leipzig, Brünn (Tschechoslowakei), Plowdiw (Bulgarien), Charkow (Ukraine) Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit, und die Städtische Bibliothek in Poznan unterzeichnete eine entsprechende Vereinbarung mit der Bibliothek in Hannover und setzte diese in folgenden Bereichen um: Die bisherigen Erfahrungen - soweit vorhanden, weil in den letzten zwei Jahren wegen der finanziellen Schwierigkeiten manche Formen des Austausches unterbrochen waren - zeigen ein positives Resultat. Sie ermöglichen einen Austausch von Informationen und Materialien und ermöglichen, neue Formen der Zusammenarbeit auszuarbeiten.

Wir sind daran interessiert, die Kontakte mit dem Ausland fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Sie liefern praktisches Anschauungsmaterial für den Einsatz neuer Organisationslösungen.

Informationen über unsere Sammlungen, Materialien, Dokumente und Organisationslösungen könnten ein Bestandteil des europäischen bibliothekarischen Informationswesens sein, was einerseits zur Integration des Bibliothekswesens in dem sich vereinigenden Europa beitragen und andererseits den Mitgliedern unserer Gesellschaften die richtige Nutzung der Wissens- und Informationsressourcen ermöglichen würde.

1) Referat auf der 40. Fachkonferenz der Staatlichen Büchereistellen der Bundesrepublik Deutschland, 21. - 25.9.1992 in Freiburg i. Br.