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Bibliothekswesen international in den Zeitschriften des DBI
Estland

Bibliotheken und bibliothekarische Institutionen in Estland
Elisabeth Simon

Allgemeiner Überblick
Politische Struktur

Die Auflösung der politischen Blöcke hat nicht nur einen Staat wie die ehemalige DDR verschwinden lassen, sondern sie hat auch andere aufs neue entstehen lassen, wie z. B. die drei baltischen Staaten, zu denen Estland im äußersten Norden gehört.

Die Republik Estland (Eesti Vabariik) erklärte sich am 10.11.1988 für selbständig. Am 12.11.1989 bezeichnete der damalige Oberste Sowjet alle militärischen Aktionen der ehemaligen Sowjetunion als Agressionen gegen Estland. Damit wurde die Annektion Estlands durch die Sowjetunion vom 22.07.1940 nichtig und gleichzeitig das Protokoll des Stalin-Hitler-Paktes vom 22.08.1939 für illegal erklärt. Dieses hatte Konsequenzen für alle weiteren, in den folgenden Jahren geschlossenen Vereinbarungen, die Estland zu einer Provinz des sowjetischen Imperiums gemacht hatten. Dabei hatte man vor brutalen Methoden dieser "Kolonialisierung" nicht zurückgeschreckt. Man sagt heute, daß es keine Familie in Estland gäbe, in der nicht ein Mitglied nach Sibirien verschleppt wurde oder auswanderte (Kanada, USA, Australien, Schweden), oft trifft auch beides zu. Estland will nun politisch an die Epoche seiner Unabhängigkeit von 1920 - 1940 anknüpfen.

Sprache und Bevölkerung

Die Bevölkerungszahl beträgt 1.565.662, davon sind 61,5% Esten und 38,5% Russen, 71% der Bevölkerung leben in Städten.

Dieses nationale Problem stellt gerade das Öffentliche Bibliothekswesen vor fast unlösbare Aufgaben. Die Kinder in der Schule werden getrennt in russischen und estnischen Klassen unterrichtet. Jede Öffentliche und Kinderbibliothek besitzt zwei Abteilungen: für russische und estnische Kinder, so wird auch alle Kulturarbeit für russische und estnische Kinder angeboten. Es gibt immer zwei Kataloge und man fragt Sich, ob es in Zukunft auch zwei Etats gibt. Die durchweg estnischen Bibliothekare hoffen, daß die russische "Minderheit" zahlenmäßig zurückgehen wird. Durch die Konzentration der jeweiligen Bevölkerung auf bestimmte Wohngebiete und Arbeitsplätze schien man sich auf ein friedliches Nebeneinander geeinigt zu haben.

Die estnische Sprache gehört, im Gegensatz zur lettischen und litauischen, die baltische Sprachen sind, zu der finno-ugrischen Sprachengruppe (finnisch und ungarisch). Finnen und Esten können sich zwar verstehen, aber nur schwer miteinander kommunizieren. Durch die geographische Nähe, kulturelle und mannigfache verwandtschaftliche Bindungen und tägliche Fährverbindungen sind die Bindungen zu Finnland eng. Tallinn konnte in den früheren Jahren das finnische Fernsehen empfangen; es war sein Fenster zum Westen. Man sagt heute, daß nur 30% der Russen estnisch sprechen oder gewillt sind, die estnische Sprache zu erlernen. Dies ist ein großes kulturelles und soziales Problem.

Geschichte und Kultur

Estland wurde im Laufe der Ostkolonisation des 11./12. Jahrhunderts von verschiedenen Ritterorden besiedelt und christianisiert, die hier lange Zeit die Landeshoheit inne hatten. Im Laufe der Geschichte wurde Estland von Schweden, Dänemark und Rußland erobert. Bis zum Jahre 1939 waren ein großer Teil der Bevölkerung Deutsche (Baltendeutsche), die die Kultur und Geschichte des Landes entscheidend mitgeprägt haben 1). Die Universität Tartu wurde nach dem Vorbild deutscher Universitäten gegründet, was heute noch an dem Altbestand (400.000 Bände) ersichtlich ist. Die deutsche Bevölkerung wohnte zum überwiegenden Teil in den Städten, die Esten bis in das 19. Jahrhundert überwiegend auf dem Lande.

Tallinn ist eine Hansestadt. Da trotz der Bombardierung am 9. März 1943 die Altstadt gut erhalten ist, wirkt sie wie die hübschere Schwester Lübecks, wenn auch unbedingt "neue Kleider" (Renovierungen) notwendig sind. Die vielen reich ausgestatteten Kirchen und die schönen Villenvororte bezeugen den ehemaligen Reichtum dieser Stadt 2). Die Akademie der Wissenschaften wird im Sommer dieses Jahres hoffentlich eine Ausstellung ihrer "Baltica" veranstalten können. Das ausführliche Vorwort des Katalogs beschreibt das lebendige kulturelle Leben der deutschen Minderheit, in deren Mittelpunkt die Bibliothek der estländischen literarischen Gesellschaft stand. Man muß bedenken, daß Forschungen, Publikationen, Sammeln und Bewahren von estländischen Literaturdenkmälern auf der Privatinitiative seiner Bürger beruhte. An diesem reichen wissenschaftlichen und kulturellen Leben nahmen auch mehr und mehr Esten teil, die dann einen Abtransport der Bibliothek 1939 nach Deutschland verhinderten. Diese Bibliothek bildet den Grundstock der jetzigen Bibliothek der Akademie der Wissenschaften, die bis in die Achtziger Jahre die Funktion einer Nationalbibliothek hatte.

Bibliotheks- und Informationswesen

Da Bibliotheks- und Informationssysteme von allen Kulturinstitutionen am stärksten von den politischen und administrativen Strukturen des jeweiligen Landes bestimmt werden, wird der politische Umbruch die Struktur der Bibliotheken erheblich verändern - damit meinen wir nicht nur eine neue Namensgebung.

Die Bibliotheken in Estland waren nach dem sowjetischen Modell organisiert 3). Dazu gehörte eine zentralistische Planung. Das oberste Gremium war der Bibliotheksrat in Estland mit Mitgliedern aus den verschiedenen Ministerien. Die wichtigsten Bibliotheken dieses Systems wie die Nationalbibliothek, die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften, die Universitätsbibliothek, die medizinische Bibliothek in Tallinn und die Universitätsbibliothek in Tartu werden auch weiterhin die wichtigsten Bibliotheken bleiben, wenn auch mit einer anderen Struktur und wahrscheinlich veränderter Aufgabenstellung 4). Trotz eines eigenen estnischen Bibliotheksrates hat die politische Struktur der ehemaligen Sowjetunion Estland und sein Bibliotheks- und Informationswesen besonders negativ beeinflußt.

Die Lage der Bibliotheken in Ost- und Mitteleuropa, bedingt durch die zentralistischen bürokratischen Systeme, in denen Planung und Realität sehr oft kraß auseinanderklafften, wurde schon oft überblicksweise beschrieben 5). Trotzdem kann die Struktur der Bibliotheken in Ungarn, der CSFR, Polen, aber auch in Rußland mit der in Estland nicht verglichen werden. Obwohl auch diese Bibliothekssysteme nach dem sowjetischen Modell strukturiert waren und heute generell ähnliche Defizite aufweisen, waren es immerhin ungarische oder polnische Systeme, während Estland in starkem, noch näher zu untersuchendem Maße von Moskau abhängig war. Dieses mag erklären, warum der Entwicklungsabstand zwischen der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften in Prag und der in Tallinn mindestens ebenso groß, ja größer ist, als der der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften in Prag zu einer sehr gut ausgestatteten Bibliothek in Großbritannien oder der der Technischen Universitätsbibliothek Tallinn zu der Technischen Universitäts- und Nationalbibliothek in Bratislava.

Zugang zu den Informationen

Anscheinend waren Estland und seine Bibliotheken noch stärker von den Ländern Nord- und Westeuropas abgeschlossen als z. B. die Bibliotheken in der Zentrale Moskau. So hatte das Informationssystem der Akademie der Wissenschaften in Moskau (INION oder auch VINITI) Zugang zu westlichen Datenbanken 6). Mit seiner Teilnahme an ECSSID, einer gesamteuropäischen Vereinigung sozialwissenschaftlicher Institute und Informationssysteme, war auch ein Erfahrungsaustausch mit Bibliotheken und Informationssystemen des Westens auf kollegialer Basis immerhin möglich. Estland war an diesem Erfahrungsaustausch - so eingeschränkt er war - nicht beteiligt. Die Universitätsbibliothek Tartu, die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften und auch die Nationalbibliothek hatten keinen Zugriff zu Datenbanken auch nicht zu denen in Moskau. Dies war auch wegen der nicht funktionierenden Telekommunikation nicht möglich. Wie uns Frau Norberg, Leiterin der Informationsabteilung der Universitätsbibliothek Tartu berichtete, wurden nur bibliographische Anfragen auszugsweise schriftlich oder nur mit großer Verspätung beantwortet.

Die Akademie der Wissenschaften in Tallinn kann jetzt einen Satelliten und E-Mail für die Kommunikation einsetzen. Der Leiter der "Computerabteilung" der Bibliothek erklärte, die Schwierigkeit, elektronische Datenverarbeitung in der Bibliothek einzufahren, läge darin, daß erstens kein Interesse daran bestünde, zweitens, daß er alle Software selbst entwickeln müßte und daß er zur Einführung eines Systems in der Bibliothek einen großen Computer für 1 Million Dollar bräuchte. Es ist nur zu hoffen, daß er die 1 Million Dollar nicht bekommt, was er aber bekommen sollte, und zwar sofort, wäre eine Fortbildung. Hier, wie in anderem Kontext, worden die nicht nur schmerzlichen, sondern auch verheerenden Folgen einer brutalen Abschottung von jeglichem Zugang zu Informationen besonders deutlich. Erschwerend kommt hinzu, daß der Mehrzahl der Mitarbeiter an den Bibliotheken diese Defizite nicht in ihrem vollen Umfang bewußt sind, wie sollten sie auch!

Aus diesem Grunde war die Teilnahme an der Jahrestagung des estnischen Bibliotheksverbandes besonders aufschlußreich. Die Vorträge: "Die Möglichkeiten der Bestandsentwicklung an estnischen Bibliotheken" (Marika Karu); "Das fremdsprachige Buch an den Bibliotheken Estlands" (Helle Martis) und "Die Informationskrise in Estland" (Eva Rannap) machten sowohl die dramatische Krise der Literaturversorgung als auch des Zugangs zu Informationen deutlich.

Die Bestandsentwicklung ist fast nur noch über Spenden und Geschenke zu bewältigen. Die von Dr. Richter (Prag 1991) gemachte Feststellung, daß die größte Schwierigkeit heute darin läge, einer neuen Generation von Politikern, die ohne den Zugang zu Informationen aufgewachsen ist, die Notwendigkeit von Bibliotheken klarzumachen, trifft auch auf Estland zu. Die Anträge auf Buchetats werden mit der Bemerkung abgelehnt, die Bibliotheken bekämen genug Geschenke! Auch die Tauschbeziehungen, die entgegen der Entwicklung in den westlichen Ländern gepflegt und ausgebaut werden (allein Tartu hat 700 Tauschpartner), drohen wegen der hohen Portokosten zusammenzubrechen, da die estnischen Bibliotheken ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Die Zentrale für ausländische Bücher in Moskau liefert nicht mehr, die Staatsverlage brechen zusammen, private Verlage, die wissenschaftliche Bücher publizieren, gibt es noch nicht 7).

Der bibliographische Überblick von Frau Martis zeigte, daß weder die Nationalbibliographie noch die Bibliographie über das fremdsprachige Buch vollständig und bis zur Gegenwart vorliegen, ja daß es anscheinend zur Zeit nicht einmal möglich ist, einen vollständigen Führer estnischer Bibliotheken zu erstellen. Die ausländischen Zeitschriften werden nur bis 1987 nachgewiesen. Der Mangel an grundlegenden bibliographischen Hilfsmitteln in einem so kleinen Land wie Estland mit einer doch stattlichen Anzahl von Bibliotheken und auch Bibliothekaren ist - auch angesichts des Fehlens automatisierter Datenverarbeitung - erschütternd.

Natürlich darf nicht außer acht gelassen werden, daß auch das Pflichtexemplarrecht neu formuliert werden muß. Der vollständige Text liegt noch nicht vor, aber es ist zu befürchten, daß auch dieses Recht sich nicht nach internationalen Richtlinien definiert.

Die Analyse der "Informationskrise in Estland" von Evi Rannap umriß die großen Probleme, die bei weiteren Hilfsleistungen aus Nord- und Westeuropa in Betracht gezogen werden müssen und die meiner Meinung nach nur von den Esten selbst, wenn auch im internationalen Rahmen, zu lösen sind.

Im sowjetischen System hatten sich die Informationsinstitute und Bibliotheken vollständig voneinander getrennt und eigene Entwicklungen genommen. Da die Informationsinstitute den jeweiligen Ministerien unterstanden, waren sie als nachgeordnete Behörden regierungsabhängig. Das erklärt, daß sie nur marginal das Informationsverhalten der Benutzer beeinflußten, und daß sie jetzt vollständig zusammenbrechen. Diesem Informationsbedürfnis müssen nun die jeweiligen Bibliotheken gerecht werden. Auf der anderen Seite besteht in Osteuropa ein großer Widerstand gegen Koordinierung und Leitung, weil die "Worte" an das alte System erinnern. Dieses verhindert aber eine notwendige Kooperation.

Auch nach der erwarteten Währungsumstellung auf die estnische Krone werden die Staatskassen leer sein, so daß die großen estnischen Bibliotheken zu Bestandsabsprachen hinsichtlich ihrer Leser und deren Bedürfnisse gezwungen werden.

Es fehlt zur Zeit sowohl an einer Informationsinfrastruktur (Statistiken sind veraltet oder gefälscht, gestohlene Software zog Computerviren nach sich usw.) als auch an einer Informationspolitik.

Das Bestreben, Barrieren vor dem Zugang zu Informationen aufzurichten, beeinflußte auch generell die Ausbildung. Besonders schlimme Konsequenzen ergaben sich dabei für ein Fach wie Medizin, in der der kreative Umgang mit Informationen und deren Umsetzung in die Praxis besonders wichtig ist 8). Dieses verhinderte auch die Orientierung der Bibliothekare an den Bedürfnissen der Benutzer. Erfolge werden oft in Bestandsgrößen gemessen, nicht in Dienstleistungen für den Benutzer 9). Es ist daher konsequent, wenn Frau Rannap fordert, daß die Informationskrise nur durch Zusammenarbeit und Weiterbildung überwunden werden kann.

Bibliotheksgesetzgebung

Seit 1989 gibt es ein Gesetz über die Nationalbibliothek, die jetzt wieder gleichzeitig die Funktion einer Parlamentsbibliothek hat. Sie knüpft damit an die Tradition von 1918 an. Nach ihrem gesetzlichen Auftrag ist sie methodisches Zentrum für die Öffentlichen Bibliotheken, die, wie jene, dem Kultusministerium unterstehen. Die zentrale Kinderbibliothek untersteht direkt dem Kultusministerium.

Das Gesetz über das Öffentliche Bibliothekswesen wurde gerade verabschiedet. Es gilt für 627 Öffentliche Bibliotheken (davon 21 zentrale städtische und 457 ländliche Bibliotheken). Es sieht eine Finanzierung durch die Kommunen und durch das Ministerium über einen Bibliothekarsrat vor, dem die Direktoren der großen Öffentlichen Bibliotheken angehören. Der Staat unterstützt die Bibliotheken mit Mitteln für Bücherkäufe wenn die Kommune nicht genügend Bücher kaufen kann, jedoch nur in estnischer Sprache. Dieses Verfahren kann angesichts einer russischen Minderheit von 600.000 Menschen, von denen nur 200.000 die estnische Sprache beherrschen, zu erheblichen Problemen führen. Nach dem Gesetz dürfen kommunale Bibliotheken nur mit Zustimmung des Kultusministeriums geschlossen werden. Damit hofft man, eine Schließung der Öffentlichen Bibliotheken in großem Ausmaße zu verhindern.

Für die wissenschaftlichen Bibliotheken steht ein Gesetz noch aus. Die Bibliothek in Tartu definiert sich heute aber schon als Mittelpunkt und Serviceleistung für die Universität, die Stadt und ihre estnischen und russischen Studenten. Die jetzige Direktorin hat richtig erkannt, daß die Bibliothek in den wichtigen Gremien der Universität vertreten sein muß, die aber auch erst zum Teil aufgebaut werden können 10).

Obwohl die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften erst 1946 gegründet wurde, besitzt sie reiche Bestände (Bibliothek der Olai Kirche, die alte Stadtbibliothek, die Bibliothek der Deutschen Gesellschaft, der Domschule und die Bibliotheken zahlreicher Privatgelehrter). Ihr Vorläufer war die Bibliothek der Estländischen Literarischen Gesellschaft. Sie besitzt das Pflichtexemplarrecht und unterstand direkt der Regierung, wie wir es auch aus anderen Ländern kennen. Der sich eventuell ergebende Konflikt mit der Nationalbibliothek hinsichtlich der Aufgabenstellung und angesichts der ungeklärten gesetzlichen und finanziellen Grundlage kann bei guter Kooperation vermieden werden. Die Akademiebibliothek bedient zur Zeit als einzige Bibliothek ein akademisches Publikum, da die Nationalbibliothek seit einem Jahr geschlossen ist. Auch nach deren Wiedereröffnung in dem neuen Gebäude ist eine Absprache der Aufgaben möglich.

Der schon 1923 gegründete estnische Bibliotheksverband wurde 1988 erneuert und ist jetzt Mitglied der IFLA. Zwei Drittel seiner Mitglieder sind Bibliothekare an Öffentlichen Bibliotheken, die Mehrzahl seiner Vorstandsmitglieder arbeitet an der Nationalbibliothek. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 1% des Einkommens. Der Verband versteht sich als Ansprechpartner der Regierung und ist eine sehr wichtige Institution für die notwendige Fort- und Weiterbildung, die zu den dringendsten Aufgaben gehört, die von Bibliotheken, Bibliothekaren und den verantwortlichen Politikern bewältigt werden muß. Diese Weiterbildung muß im internationalen Kontext und im Dialog mit ausländischen Institutionen erfolgen. Die Bibliotheken wollen und sollten eine wichtige Rolle bei der Überwindung der Isolation spielen, die Estland kulturell und wirtschaftlich schweren Schaden zugefügt hat. Nicht umsonst stand diese Tagung des estländischen Bibliotheksverbandes unter dem Motto "Estnische Bibliotheken und die Außenwelt".

1) Siehe dazu: Aira Lepik: Lesefreiheit, Traditionen und Möglichkeiten in Estland. 1989. Zu beziehen vom Auslandssekretariat des DBI.

2) Angaben über Estland in: The Baltic States, a Reference Bock. Tallinn, Riga, Vilnius 1991. 267 S.

3) Paul Kaegbein gibt einen guten Überblick über die Bibliotheken und die relevante Literatur: Some glimpses on Estonian librarianship. 1989. Zu beziehen vom Auslandssekretariat des DBI (Adresse s. u.).

4) Für eine kurze Beschreibung der Bibliotheken mit Adressen siehe: Libraries in Estonia. Hrsg. für den Estnischen Bibliotheksverband von Tin Valm, Kirsti Ora und Hans Jürmann, Tallinn 1990.

5) Siehe dazu: "Von einer zentralistischen Bibliothekspolitik zur Zusammenarbeit in Europa"; Prag 1991. 125 S. Graham Cornish u. a.: "East-West Information Transfer". IFLA Office for International Lending 1991. 215 S.

6) Siehe dazu Jörg Becker and Tamas Szecska: "Europe speaks to Europe". International / Information flans between Eastern and western Europe. Frankfurt a. M. 1989. XX, 445 S.

7) Siehe: The Library of the Estonian Academy of Sciences. 1991. 48 S. Die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften fungiert auch als Verlag und will dieses Programm weiter ausbauen. Dies wird nicht ohne staatliche Hilfe gehen, wie es die Erfahrungen anderer kleiner Länder, z. B. Nordirland, zeigen. Auf Grund internationaler Erfahrungen in der Vergangenheit kann man daher an einen Erfolg des Projektes "Biblioteca Baltica" nicht glauben, das auf der Tagung vorgestellt wurde.

8) Siehe das Interview mit Felix Tarm: Estonian's Health Care Omagmise. Er charakterisiert die medizinische Versorgung in Estland als schlechter als in einem Entwicklungsland: "... The sad fact ist, that Estonian's doctors and Estonian medicine are comparably in the stone age... They are not even closer to some systems in poorer European countries." Tallinn City Paper. Vol 1/No. 2. News and Information Quarterly. 1992.

9) Siehe dazu Faltblatt über die Nationalbibliothek. Eesti Rahvusraamatukogu, Tallinn 1991.

10) Eesti Teatuste Akadeemia Raamatukogu. The Library of the Estonian Academie of Sciences. 1991. 48 S.