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Bibliothekswesen international in den Zeitschriften des DBI
China

Die Entwicklung der Bibliotheksautomatisierung in China1)
Yang He

(Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz "Neue Bibliotheksstrategien", veranstaltet von der Bibliothekarischen Auslandsstelle, 3. - 9. September 1995 in Bergisch-Gladbach.)

Seit China mit seinen wirtschaftlichen Reformen und der Öffnung zum Ausland im Jahre 1978 begann, hat das chinesische Bibliothekswesen eine rapide Entwicklung durchgemacht. Besonders seit der Einführung der Marktwirtschaft vor ein paar Jahren nahm der Informationsbedarf der Gesellschaft dramatisch zu, was die Automatisierung und Vernetzung der chinesischen Bibliotheks- und Informationsdienstleistungen in starkem Maße förderte.

Dieser Beitrag bietet einen Überblick über die augenblickliche Situation der Bibliotheksautomatisierung in China, beschreibt die neuesten Entwicklungen der chinesischen Informationsinfrastruktur, analysiert die Probleme und Herausforderungen, denen sich das chinesische Bibliothekswesen gegenüber sieht, und zeichnet einen Entwicklungsplan für die Zukunft auf. Dieser Beitrag kommt zu der Schlußfolgerung, daß China zum Jahrhundertwechsel mit den Bibliotheks- und Informationsdiensten in ein globales Automatisierungs- und Verbundzeitalter eintreten wird.

1. Die allgemeine Situation im chinesischen Bibliothekswesen

Ehe wir mit der Diskussion über Bibliotheksautomatisierung beginnen, möchte ich Sie gerne kurz in das chinesische Bibliothekswesen einführen.

Als ein Entwicklungsland mit einer riesigen Fläche von 9,6 Millionen qkm und mit seiner zahlreichen Bevölkerung von über 1,2 Milliarden Einwohnern, entwickelt sich Chinas Bibliothekswesen gemäß der sozial-wirtschaftlichen Entwicklung. China hat eine lange Zivilisationsgeschichte, die uns ein reiches kulturelles Erbe hinterlassen hat. In gewissem Sinne bestehen Bibliotheken in China seit über 2.000 Jahren (in der Antike als Häuser für Büchersammlungen). Was jedoch die moderne Bibliothek betrifft, so hat Chinas Bibliothekswesen, verglichen mit den westlichen Ländern, eine relativ kurze Geschichte und ist nicht so fortschrittlich wie die Industrieländer.

Im Jahre 1949, als die Volksrepublik China gegründet wurde, gab es in China nur insgesamt einige hundert Bibliotheken verschiedener Typen, davon nur 55 Öffentliche Bibliotheken. Nach vier Jahrzehnten Entwicklungsarbeit ist das chinesische Bibliothekswesen in einigen großen Bibliothekssystemen unter der Obhut verschiedener Regierungsämter eingeteilt worden: Öffentliches Bibliothekssystem, Universitäts-Bibliothekssystem, wissenschaftliches Bibliothekssystem (Bibliotheken der chinesischen Akademie der Wissenschaften und die Bibliotheken der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften), Spezialbibliotheken der verschiedenen Industriesparten, Schulbibliotheken sowie das Gewerkschafts-Bibliothekssystem. Es gibt 2.579 überregionale Öffentliche Bibliotheken, deren Dienstleistungen die meisten Regionen in China abdecken. Gemäß dem neuesten Bibliotheksverzeichnis "Hauptverzeichnis der chinesischen Bibliotheks- und Informations-Dienstleistungen" hat China mehr als 1.300 Bibliotheken an höheren Bildungsinstitutionen, ca. 3.700 Mittelschulbibliotheken, ca. 5.700 Spezialbibliotheken, die an verschiedene Institutionen und Behörden unterschiedlicher Rangordnung angeschlossen sind, mehr als 1.200 Krankenhausbibliotheken und über 340 Bibliotheken großer und mittlerer Industrieunternehmen. Die obengenannten Zahlen sind jedoch unvollständig. Die Gesamtzahl der Bibliotheken in China liegt wesentlich höher, wenn wir die Bibliotheken der kleinen Institutionen, Schulen, Fabriken, Gemeinden und Dörfer (ca. mehr als 200.000) dazuzählen. Es gibt zur Zeit keine offizielle Bibliotheksstatistik für das gesamte Land.

1.1 Die Regierung

Die Bibliotheken der verschiedenen Systeme werden von ihren zuständigen Behörden verwaltet. Die Öffentlichen Bibliotheken werden von den lokalen Behörden auf verschiedenen Ebenen verwaltet und finanziert unter der Oberaufsicht des Kulturministeriums. Die chinesische Nationalbibliothek, die sowohl Öffentliche wie auch wissenschaftliche Bibliothek ist, wird direkt vom Kulturministerium finanziert und verwaltet. Die Zusammenarbeit der Bibliotheken, die verschiedenen Regierungsstellen unterstanden, war unter dem alten Regierungssystem schwierig. Kürzlich wurde das chinesische Regierungssystem in ein volkswirtschaftliches Verwaltungssystem gemäß den Erfordernissen der Marktwirtschaft umgewandelt. Das Bibliotheksreferat des Kulturministeriums hat nunmehr die Verantwortung für die Entwicklung und Aufsicht über die Bibliotheken in ganz China übernommen.

Kultusministerium, Bibliotheksreferat

KoordiniertChinesische Nationalbibliothek und Öffentliche Bibliotheken
Staatl.BildungskommissionBibliotheken höherer Bildungsinstitutionen Schulbibliotheken
Chinesische Akademie der WissenschaftenBibliotheken und Dokumentationsund Informationszentralen von CAS
Chinesische Akademie der SozialwissenschaftenBibliotheken und Dokumentationsund Informationszentralen von CASS
Staatl. Kommission für Wissenschaft und TechnikChinesisches Institut für wissenschaftliche und technische Information und seine Unterabteilungen
Chinesischer GewerkschaftsgesamtverbandBibliotheken und Lesesäle in Fabriken und Firmen
Andere industrielle RessortsSpezialbibliotheken und Dokumentationszentren in verschiedenen industriellen Ressorts

Abb. 1 - Beziehungen der verschiedenen Bibliothekssysteme zueinander

1.2 Die politische, soziale, wirtschaftliche Entwicklung und die Bibliotheksautomatisierung in China

Seit China vor 15 Jahren seine Türen der Welt öffnete, hat die Bibliotheksautomatisierung, symbolisiert durch moderne Informationstechnologien, einen sehr starken Einfluß auf die chinesischen Bibliotheks- und Informationsdienstleistungen ausgeübt.

Die chinesischen Bibliothekare bemühen sich um die Automatisierung ihrer Bibliotheken trotz vieler sozialer, wirtschaftlicher und technischer Schwierigkeiten. Zu diesen Schwierigkeiten gehört auch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit, die bei Bibliotheksautomatisierung und -verbünden unerläßlich ist. In der Vergangenheit haben sich die chinesischen Bibliotheken mehr auf den Aufbau individueller Sammlungen konzentriert als auf Zusammenarbeit und Dienstleistungen. Tausend Jahre Feudalismus, traditionelle Sozialkonzepte und der Nachteil einer überholten und starren Regierungsstruktur haben zu Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit, besonders zwischen Bibliotheken verschiedener Behördensysteme, geführt. Daher wogen in China die sozialen und konzeptionellen Probleme bei der Einführung der Bibliotheksautomatisierung schwerer als die wirtschaftlichen und technischen Probleme, obwohl auch diese ernster Natur waren.

Man muß auch bedenken, daß China ein riesiges Land mit einer Gesamtbevölkerung von 1,2 Milliarden Einwohnern ist, von denen ca. 800 Millionen als Bauern auf dem Lande leben und zu 70 % Analphabeten sind, daß der Wohlstand sehr unterschiedlich verteilt ist und daß wirtschaftliche Entwicklungen meistens in den wichtigsten östlichen und südlichen Küstengebieten und in einigen großen Industriestädten stattfinden. Die entlegenen und gebirgigen Regionen in Nordwest- und Südwestchina sind immer noch sehr arm. Der Informationsbedarf und die Investitionen für Bibliotheksautomatisierung in diesen Gebieten sind sehr gering. So haben die neuesten Entwicklungen bei der Einführung der Bibliotheksautomatisierung hauptsächlich in den relativ wohlhabenden Regionen Chinas stattgefunden.

Auf Grund der Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik und der Einführung der Marktwirtschaft in China haben sowohl die Entscheidungsträger wie auch die Bibliothekare die Notwendigkeit zur Bewältigung der grundlegenden Probleme erkannt. Wirtschaftliche Entwicklung, Fortschritte in der Technik und die wachsenden Informationsbedürfnisse der Gesellschaft haben zur Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten bei großen und umfassenden sozialen Projekten wie "der Informationsautobahn" geführt, die auch die Vernetzung der Datenverarbeitung in Bibliotheken und Informationsdiensten einschließt.

2. Derzeitiger Stand der Bibliotheksautomatisierung

Seit Ende der 80er Jahre hat sich die Datenverarbeitung in den chinesischen Bibliotheken rapide entwickelt. Die Nationalbibliothek hat 2 großangelegte Datenverarbeitungssysteme im Jahre 1989 installiert. In den Großstädten wie Beijing, Shanghai, Tianjin und in den wirtschaftlich entwickelten Gebieten, besonders in den Küstenprovinzen, sind die meisten überregionalen Bibliotheken, Stadtbibliotheken und einige wenige Öffentliche Kreisbibliotheken mit Rechenanlagen ausgerüstet worden, wobei entweder integrierte EDV-Verwaltungssysteme für Bibliotheken oder ein oder zwei Teilsysteme, hauptsächlich für die Katalogisierung und Ausleihe, Anwendung finden.

In Anlehnung an die wirtschaftliche Lage hat sich auch die Entwicklung der Bibliotheksautomatisierung in unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit entwickelt. In einigen unterentwickelten, abgelegenen Gebieten wie der Nordwest- und Südwestregion verfügen die Öffentlichen Bibliotheken über geringe finanzielle Mittel, und die meisten von ihnen können sich keine Datenverarbeitungsanlage leisten. Abgesehen von einigen wenigen Öffentlichen Kreisbibliotheken in bessergestellten Gegenden, die DV-Verwaltungssysteme anwenden, nutzen die meisten Öffentlichen Kreisbibliotheken die bisherigen Verwaltungsprogramme oder beginnen jetzt mit der Umstellung auf EDV-Programme. Wenige Schulbibliotheken sind zur Zeit mit EDV-Systemen ausgerüstet.

Die Lage der besserfinanzierten wissenschaftlichen und Spezialbibliotheken ist aussichtsreich verglichen mit der der Öffentlichen Bibliotheken. Die meisten Universitäts- und Spezialbibliotheken, solche der Forschungsinstitutionen und verschiedener industrieller Sparten, haben nunmehr EDV-Verwaltungssysteme eingeführt.

Die Entwicklung von qualitativ guter Software zur Verarbeitung chinesischen Materials ist eine große Herausforderung für die Bibliotheksautomatisierung in China. In den letzten Jahren wurde einige praktische Software für integrierte Bibliotheksverwaltung entwickelt. Das ILAS - Integrated Library Automation System, das die Shenzhen Bibliothek in der Provinz Guangdong entwickelt hat, ist von nahezu 200 Bibliotheken verschiedenen Typs in allen Teilen des Landes genutzt worden. Eine separate Einheit wurde in der Bibliothek aufgebaut, die als Produzent und Lieferant von einsatzbereiter Software diente und Wartungsdienste für die Benutzer verfügbar hielt. Ungefähr 40 Universitätsbibliotheken in der Provinz Guangdong und etwa 20 andere Bibliotheken im Lande nutzen SULCMIS - Shenzhen University Library Computer Management Integrated System. Ein Dutzend Öffentliche Bibliotheken in der Zhujiang Delta Region der Guangdon Provinz nutzen Software, die von der Bibliothek Zhongshan in der Guangdong Provinz entwickelt wurde. Die Nationalbibliothek hat ebenfalls ein integriertes Bibliothekssystem produziert, und zwar das Wen Jin Chinese Library Integrated Management System, das sich besonders für mittlere und kleine Bibliotheken eignet. Eine Bibliothekssoftwarefirma in Beijing, das Xi Yang Electronic Information Technology Institute, bietet ebenfalls sein Produkt, das GLIS - General Library Integrated System, an, das bereits ca. 40 Nutzer hat. Viele andere Bibliotheken haben ihre eigenen Systeme entwickelt, von denen einige von guter Qualität sind und recht erfolgreich eingesetzt werden.

Der Aufbau von bibliographischen Datenbanken ist die Grundlage für die Bibliotheksautomatisierung. Die EDV-Systeme der meisten chinesischen Bibliotheken basieren auf den bibliographischen Datenbanken, die sie sich selbst aufgebaut haben. Obwohl die bibliographische Zentrale der Nationalbibliothek den Bibliotheken genormte CN-MARC-Aufnahmen zur Verfügung stellt, ist die Trefferrate gering und deckt nicht den Bedarf aller Bibliotheken. Die fehlende Normung der von verschiedenen Bibliotheken produzierten Daten hat Schwierigkeiten für die künftige Vernetzung der Bibliotheken ergeben. Mit Unterstützung des Kulturministeriums wurde Anfang dieses Jahres ein gemeinsames Projekt zur retrospektiven Katalogisierung der chinesischen nationalen bibliographischen Datenbank begonnen. Die Nationalbibliothek und einige andere große Bibliotheken betreiben dieses Projekt gemeinsam. Der Abschluß wird in etwa 2 bis 3 Jahren erwartet.

Ein anderes gemeinsames Projekt der Nationalbibliothek und dutzender großer Öffentlicher Bibliotheken zum Aufbau einer Reihe von "Chinesischen Datenbanken für Öffentliche Bibliotheken mit chinesischen und lokalen Merkmalen" wird in Gang gebracht. Alle diese Bemühungen werden sicherlich eine bessere Grundlage für den künftigen nationalen bibliographischen und gemeinsam genutzten Online-Katalogisierungsverbund darstellen.

2.1 Die Chinesische Nationalbibliothek und ihre Rolle bei der Bibliotheksautomatisierung

Die Chinesische Nationalbibliothek, die als allgemeine Sammelstelle und nationales bibliographisches Zentrum dient, spielt eine wichtige Rolle bei der EDV-Ausrüstung und Vernetzung der Bibliotheken. Sie hat sehr viel Grundarbeit für diesen Zweck geleistet.

  1. Angelehnt an internationale Standards hat die Bibliothek eine Serie von Regeln und Normen für die Dokumentenverarbeitung unter Berücksichtigung der chinesischen Besonderheiten erarbeitet, z. B. Normen für bibliographische Daten, Regeln für die Retrievalsprache wie die chinesische Klassifikation und den chinesischen Thesaurus, die Norm für den chinesischen Zeichencode und die Normen für chinesische Zeichenattribute und das chinesische MARC(CN MARC)-Format. CN-MARC spielt eine entscheidende Rolle bei dem Austausch von bibliographischen Daten zwischen Bibliotheks- und Informationsdiensten in China und zwischen chinesischen Institutionen und denen anderer Länder. Das CN-MARC-Format wird offiziell ausgegeben und wird in Kürze die nationale Norm.
  2. Die Bibliothek hat zum Aufbau von bibliographischen Datenbanken beigetragen und stellt die wichtigste bibliographische Datenquelle in China dar. Zur Zeit sind folgende Datenbanken verfügbar:
Zur Zeit wird von der Nationalbibliothek an einem Programm für die elektronische Bibliothek gearbeitet. Sie nutzt die bestehenden Computermöglichkeiten und gesammelten elektronischen Produkte wie die obengenannten Datenbanken, CD-ROMs und Floppy-Disks und hält sie für Benutzerretrieval innerhalb der Bibliothek oder von außerhalb über die verfügbaren Verbindungsleitungen bereit. Sie wird ebenfalls Verbindungen zu den wichtigsten nationalen und internationalen Datenbanken via CHINAPAC und Internet schaffen.

2.2 Verbünde

Im allgemeinen sind die Verbünde bei den Bibliotheks- und Informationsdiensten noch im Anfangsstadium und noch nicht so weit entwickelt wie auf anderen Gebieten in China, z. B. bei den Banken, der zivilen Luftfahrt, dem Zoll, den öffentlichen Telekommunikationen und anderen industriellen Sparten. Die Hauptgründe sind, abgesehen von den sozialen und politischen oben schon erwähnten,

  1. ehe Verbünde eingerichtet werden können, müssen die einzelnen Bibliotheken erst das EDV-Stadium erreicht haben und eine Anzahl von benutzbaren Datenbanken muß verfügbar sein;
  2. die knappen Finanzen machen es schwierig für die Bibliotheken, ihre eigenen Spezialverbünde aufzubauen und die Kommunikationsgebühren zu anderen Verbünden aufzubringen.
Trotz dieser Schwierigkeiten haben die chinesischen Bibliothekare Anstrengungen in dieser Richtung unternommen und auch schon Ergebnisse erzielt.

2.2.1 APTLIN

APTLIN - The Library and Information Network of the Chinese Academy of Sciences, Peking University and Tsinghua University - ist ein regionaler Bibliotheks- und Informationsverbund, der auf den drei Universitätsnetzen des NCFC-Verbundes operiert. APTLIN nutzt die NCFC-Verbundvorrichtungen, um verschiedene Verbindungen zwischen Teilnehmerbibliotheken zu schaffen, so daß die Computer- und Informationsressourcen der Teilnehmer und anderer Institutionen in dieser Region mitgenutzt werden können, um gemeinsames Management, verteilte Datenverarbeitung und Verbunddienstleistungen zu ermöglichen. Es ist ein Bibliotheksverbundsystem. Jede Teilnehmerbibliothek hat ihr eigenes Ethernetz, verbunden mit dem entsprechenden Universitätsnetz, das wiederum an das Hauptnetz von NCFC angeschlossen ist. So können über alle Terminals bei NCFC alle Informationsressourcen der drei Teilnehmerbibliotheken angezapft werden. Der Verbund unterstützt z. Z. die Gesamtkatalogisierung und die Erstellung von Gesamtkatalog-Datenbanken, Koordination der Erwerbung, die Fernleihe und OPAC. Die Teilnehmerbibliotheken verarbeiten die bibliographischen Daten nach denselben Normen.

LC-MARC wird für westliche Sprachen benutzt, UNIMARC für fremdsprachige Serien und CN-MARC für chinesische Publikationen.

APTLIN ist als integraler Teil des geplanten nationalen bibliographischen Verbundes vorgesehen und wird sich an der Shared-Online-Katalogisierung des nationalen bibliographischen Verbundes beteiligen. Durch Nutzung der fortschrittlichen Anlagen des NCFC-Netzes wird APTLIN einen Online-Retrievaldienst zu fernen Datenbanken bieten, einschließlich CD-ROM, Gesamttext und Multi-Media-Retrieval-Diensten.

2.2.2 ZDNET und die geplante elektronische Bibliothek

Im Jahre 1991 wurde das ZDNET - Zhujiang Delta Public Library Automation Network - gemeinsam von der Zhongshan-Bibliothek der Provinz Guangdong und einem Dutzend anderer Öffentlicher Bibliotheken in der Zhunjiang-Delta-Region ins Leben gerufen. ZDNET besteht aus Bibliotheken auf drei Ebenen - Provinz, Stadt und Kreis - , wobei die überregionale Provinzbibliothek als Verbundzentrale dient. Das EDV-Netz kann mit dem EDV-System der Nationalbibliothek verbunden werden, zum Zwecke der Übertragung von bibliographischen Standarddaten im CN-MARC-Format, und an die Stadt- und Kreisbibliotheken angeschlossen werden für den Austausch von bibliographischen und Textdaten. Die Kommunikation zwischen den Verbundteilnehmern läuft über CHINAPAC oder über das Datenfernübertragungsnetz GDPAC, wobei X.25 oder TCP/IP-Übertragungsregeln zur Anwendung kommen.

ZDNET bietet jetzt Retrievaldienstleistungen aus bibliographischen Datenbanken und einige aus Dokumentendatenbanken an. Die Katalogisierung wird zur Zeit größtenteils von dem Personal der Bibliotheken in den Provinzen durchgeführt. Online-Shared-Cataloguing wird später in diesem Jahr eingeführt werden, wenn das Fortbildungsprogramm für das Personal in den Teilnehmerbibliotheken abgeschlossen ist. In der Zwischenzeit schreitet der Aufbau der Datenbank bei den Teilnehmerbibliotheken gemäß dem Programm zur Zusammenarbeit fort. Einige der Teilnehmerbibliotheken sind für die Erstellung von Datenbanken für bestimmte Gebiete verantwortlich, so ist z. B. die Provinzbibliothek verantwortlich für die Datenbank der Publikationen aus Guangdon, die Datenbank süd-ostasiatischer Materialien, die chinesische bibliographische Datenbank und die ausländische bibliographische Datenbank usw.; die Bibliothek in Guangzhou für die Musikaliendatenbank; die Bibliothek in Shenzhen für die Datenbank für Materialien gewisser Wirtschaftsbereiche und die Bibliothek in Zhuhai für die Datenbank der Publikationen aus Hong Kong und Macao usw.

In der Provinz Guangdon ist ebenfalls ein umfassendes Projekt für die elektronische Datenverarbeitung in Bibliotheken in Vorbereitung. Auf der Grundlage von ZDNET initiierten die Provinzbibliothek und die Provinz-Informationszentrale zusammen das "Elektronische Bibliotheksprojekt des neuen Zeitalters", das von der Provinzregierung unterstützt wird. Für dieses Projekt ist eine Arbeitsgruppe gebildet worden. Die erforderliche Finanzierung für die erste Phase des Projektes wird ca. 15 Million Yuan für Hardware, Software, Verbund- und Leitungseinrichtungen und den Aufbau der Datenbank betragen. Mit dem Projekt soll später in diesem Jahr begonnen werden. Dieser elektronische Bibliotheksverbund wird später nicht nur die bereits existierenden Ressourcen der Teilnehmerbibliotheken von ZDNET umschließen, sondern auch wissenschaftliche und Universitätsbibliotheken und Informationseinrichtungen in der Provinz. Er wird an die Verbünde von nationalen, provinzialen und städtischen Informationszentralen angeschlossen werden sowie auch an internationale Netze wie Internet, so daß die Endnutzer die benötigten Informationen abrufen können. Der Aufbau der Datenbank ist der schwierigste Teil des Projektes. In der ersten Phase sollen wenigstens 18 Datenbanken verschiedenen Typs und unterschiedlicher Themengebiete einschließlich bibliographischer Datenbanken, Volltext-Artikel-Datenbanken, CD-ROM-Datenbanken, elektronische Zeitschriftendatenbanken, Datenbanken für seltene Bücher, Ausbildungssoftware, Wirtschaftsnachrichten und verschiedene Arten von Allgemeininformationen verfügbar sein.

In der nächsten Phase sollen dann Multibereichs- und Multimedia-Datenbanken dazukommen und die Leitungseinrichtungen verbessert werden, so daß Zugang zu den Informationsdiensten von der Bibliothek, vom Büro oder der Wohnung der Lehrkräfte oder Studenten und der normalen Bürger möglich ist. Nach dem Zeitplan wird die elektronische Bibliothek ihren Dienst innerhalb der nächsten drei Jahre aufnehmen.

2.2.3 Die Entwicklung der Bibliotheksautomatisierung in anderen Gebieten

Ähnliche Entwicklungen finden auch in anderen Teilen Chinas statt. Mehr als 30 Bibliotheken der Institute der Akademie für Sozialwissenschaften in Beijing betreiben ein gemeinsames Katalogisierungs- und zentrales Erwerbungsverfahren. Zur Zeit werden die Daten per Floppy Disk ausgetauscht, aber sobald die Kommunikationsvorrichtungen vorhanden sind, wird Online-Verarbeitung eingeführt.

In Shanghai, Shenyang und Shenzhen nehmen einige Öffentliche und Universitätsbibliotheken an einem gemeinsamen Erwerbungs- und Katalogisierungsverbund teil. Obwohl diese Verbünde noch in einem Anfangsstadium sind, indem sie zentrale Erwerbungs-, Katalogisierungs- und bibliographische Dienstleistungen noch hauptsächlich offline erbringen, haben die meisten Teilnehmerbibliotheken doch bereits ihre eigenen EDV-Anlagen. Die gemeinsame Bearbeitung hat die Normung der bibliographischen Daten und die rationale Verteilung der Bibliotheksressourcen unter den Teilnehmerbibliotheken in diesen Gebieten gefördert. Es wird für die Teilnehmerbibliotheken leichter sein, ihre einzelnen Systeme miteinander zu verbinden, wenn die Bedingungen dafür gegeben sind.

3. Chinas Informationsstruktur

Was die Anwendung moderner Informationstechnologien betraf, hatte China eine sehr geringe Grundlage, als es seinen langen Marsch zur Modernisierung antrat. Durch 15 Jahre unermüdlicher Anstregungen hat China die Grundlagen für eine moderne Informationsindustrie geschaffen, wobei Bibliotheks- und Informationsdienstleistungen eine wichtige und integrale Rolle spielen. So hat China zum Beispiel mehr als 20 große nationale Informationssysteme, zu denen zählen: das öffentliche Telefonnetz, CHINAPAC - China public packet switching network, ein landesweites Satelliten-Kommunikationssystem, 20 Satellit-Erdempfangsstationen, 22 Glasfaser-Telekommunikationsleitungen CHINADDN - China Digital Data Network, 20 Mikrowellenleitungen, ein starkes wissenschaftliches und technisches Informationssystem bestehend aus mehr als 400 Instituten und mehr als 800 relativ gut funktionierenden Datenbanken. China ist ebenfalls an INTERNET angeschlossen und ist dabei, sein eigenes Internetsystem CHINANET aufzubauen. Zur Zeit gibt es ungefähr 30 große öffentliche Kommunikationsverbünde und über 2.000 regionale Verbünde, die sich auf meteorologische Daten, die zivile Luftfahrt, öffentliche Sicherheit, den Zoll, das Bankwesen usw. spezialisieren. Diese haben alle dazu beigetragen, günstige Voraussetzungen für die Bibliotheks- und Informationsdienstleistungsverbünde zu schaffen.

3.1 CHINAPAC

Das Ministerium für Post und Telekommunikation installierte ein französisches paketübertragendes Datennetz genannt CHINAPAC, das Ende 1989 in Betrieb genommen wurde. Das Netz hat 3 Netzknotenstellen in Beijing, Shanghai und Guangzhou, während die Netzzentrale und das internationale I/O-Büro sich in Beijing befinden. Netzwerkkonzentratoren wurden in 8 Großstädten installiert und mehr als 20 PADs wurden eingesetzt, um CHINAPAC auf alle Provinzhauptstädte auszudehnen. CHINAPAC ist das erste EDV-Kommunikationsnetz in China.

Die frühere Version von CHINAPAC hatte mehrere gravierende Nachteile, u. a. begrenzte Betriebskapazität und niedrige Übertragungsgeschwindigkeit (9.600 baud), geringe Netzausdehnung und allgemein schwache Leistungen. Im Jahre 1993 wurde aus Kanada ein neues Fernleitungsnetz für CHINAPAC eingeführt, das aus 32 Netzknotenstellen in 31 Provinzen und Städten besteht und alle Provinzhauptstädte einschließt. Zwei weitere I/O-Büros wurden eingerichtet, eines als internationales I/O-Büro in Shanghai und das andere in Guangzhou als I/O-Büro für die Region Hong Kong und Macao. Acht "tandem switch centers" wurden in Beijing, Shanghai, Wuhan, Chengdu, Xi'an, Guangzhou, Nanjing und Shenyang eingerichtet. Diese tandem switch centers haben eine gänzlich neue Struktur und jede von ihnen hat zwei oder mehr "relay trunk circuits" mit verschiedenen Relaisrichtungen. Die Übertragungsgeschwindigkeiten des neuen Fernleitungnetzes sind folgende:

Die Einführung des neuen Fernleitungsnetzes hat die Datenübertragungskapazität von CHINAPAC stark erhöht. Es wird unterstützt durch X.25, X.32, SDLC, X.28, TCP/IP und T3POS.

3.2 CHINADDN

CHINADDN ist ein landesweites öffentliches Glasfaserübertragungsnetz für Digitaldaten, das von dem Post- und Telekommunikationsministerium betrieben wird. Die erste Phase seines Fernleitungsnetzes wurde im Juli 1994 fertiggestellt und erreicht 21 Provinzen und Städte im Lande. Die Fernleitungsübertragungsrate ist 2mbps. CHINADDN versorgt all Provinzhauptstädte und teilweise die größeren und Kreisstädte mit 64kbps-Leitungen. Es ist mit den Vereinigten Staaten, Japan, Hongkong und Südkorea verbunden.

3.3 CHINAMAIL

China hat zur Zeit ein landesweites E-Mailsystem (CHINAMAIL) mit ca. 20.000 E-Mailfächern eingerichtet. Es liefert E-Maildienstleistungen über CHINAPAC, das öffentliche Telefonnetz und das Telexnetz der Benutzer. CHINAMAIL ist kompatibel mit dem Internet E-Mailsystem.

3.4 CHINANET

CHINANET ist ein öffentliches Internetnetz, das vom dem Post- und Telekommunikationsministerium betrieben wird. Es hat zwei internationale Knotenpunkte in Beijing und Shanghai installiert, die mit Internet verbunden sind. Zur Unterstützung nutzt es die Übertragungsleitungen von CHINAPAC, CHINADDN, CHINAMAIL und das öffentliche Telefonnetz. Es ist vorgesehen, im Jahre 1995 inländische Knotenpunkte des Netzes zu etablieren, die alle Provinzhauptstädte und andere große Städte abdecken. Es wird die gesamten Internetdienstleistungen anbieten.

3.5 CERNET

Im November 1994 wurde ein weiteres landesweites EDV-Projekt für Lehre und Forschung - China Education and Research Network - offiziell begonnen. Dieses Projekt wird von der chinesischen Regierung finanziert und wird unter der Aufsicht der staatlichen Bildungskommission eingerichtet werden. Es ist das Gesamtziel des Projekts, die internen Datenverarbeitungsanlagen der meisten Universitäten des Landes miteinander zu verbinden und bis zum Jahr 2000 an Internet anzuschließen. Es wird drei Ebenen des Netzes geben: das nationale Leitungsnetz, regionale und die internen Universitätsnetze. Die Verbundzentrale wird sich in der Universität Tsinghua in Beijing befinden. Die acht Knotenpunkte werden in Beijing, Shanghai, Nanjing, Xi'an, Guangzhou, Wuhen, Chengdu und Shenyang eingerichtet werden. Das Projekt soll in zwei Phasen entstehen. Die erste Phase dient der Einrichtung des Hauptleitungssystems und der Verbundzentrale und zum Anschluß an Internet und zum Anschluß der 100 internen Universitätsnetze bis Ende 1996. Die zweite Phase sieht vor, daß bis zum Jahr 2000 alle regionalen Netze etabliert sind und die meisten internen Universitätsnetze an CERNET angeschlossen sind. Die Übertragungen über das Netz werden auf CHINAPAC und besonders dafür vorgesehene Übertragungsleitungen basieren.

Ein CERNET-Versuchsprojekt ist in Betrieb genommen worden zwischen den Anlagen auf dem Gelände von 10 Universitäten, und zwar: Universität Tsinghua und der Universität Pekingin Beijing, Kommunikationsuniversität Shanghai, Kommunikationsuniversität Xi'an, die Zentralchinesische Technische Universität in Wuhan, die Südchinesische Technische Universität in Guangzhou, die Südöstliche Universität in Nanjing, die Nordostchinesische Universität in Shenyang, die Universität für Elektroniktechnologie in Chengdu und die Post- und Telekommunikationsuniversität in Beijing.

3.6 NCFC

NCFC - National Computing and Networking Facilities in China. Es ist ein Versuchsprojekt für EDV-Netze für ein staatliches Bildungs- und wissenschaftliches Forschungsnetz, das gemeinsam von der Weltbank und der chinesischen Regierung mit je 4,2 Millionen US-Dollar und 40 Millionen Chinesischen Yuan finanziert wird. Zur Zeit hat NCFC die 3 Universitätsnetze von CASnet, PUnet und TUnet mit ca. 100 LANs in der Region Zhongguancun in Beijing online verbunden unter Anwendung des Übertragungsweges TCP/IP. Die derzeitige Übertragungsgeschwindigkeit ist 10 Mbps, sie soll jedoch auf 100 Mpbs erhöht werden, sobald die nächste Phase des Projektes vollendet ist. Zur Verbindung der externen Netze wird der Übertragungsweg X.25 P eingesetzt. Im Jahre 1994 wurde NCFC formell an Internet angeschlossen.

3.6.1 CASnet

CASnet - Chinese Academy of Sciences Network - ist ein großflächiger integrierter EDV-Verbund, der verschiedene Typen von EDV-Vorrichtungen und Übertragungswegen umfaßt. Es ist ein offenes System, das mehr als 30 Ethernetze der CAS-Forschungsinstitute in der Region Zhongguancun in Beijing umschließt. Die Terminals von CASnet können sich in die EDV-Anlagen der externen Netze via CHINAPAC einklinken, und sie unterstützen den Terminalzugang zu Hosts, Dateitransfer, E-Mail, EDV-Verwaltung und Service und den Wechsel zwischen verschiedenen Übertragungswegen.

3.6.2 PUnet

PUnet - Peking University Network - ist ein ausgedehntes Netz auf dem Universitätsgelände mit ca. 400 Computern online am Netz. PUnet ist ein offenes pragmatisches System, das verschiedenen Typen von Computern und Netzen den Anschluß gestattet.

3.6.3 TUnet

TUnet - der Universitätsverbund Tsinghua setzt die neuesten EDV-Netztechniken und -produkte aus der ganzen Welt ein. Der fertiggestellte Teil des Verbundes schließt ein, den Hochgeschwindigkeits-LAN im Universitätshauptgebäude, FDDI-Glasfiber-Übertragungsnetz, Hochgeschwindigkeitsverbindungen, allgemeines Management von Digitalschaltnetzen und internationale Netzanschlüsse. Er ist in der Lage, Multimedia-Informationsdaten wie Text-, Ton-, Grafik- und Bilddaten zu übertragen. TUnet ist das modernste und bestfunktionierende großflächige Universitätsstandortnetz in China.

4. Strategie für die Entwicklung der Bibliotheksautomatisierung in China

Neben der fehlenden Wertschätzung von Informationen, besonders in einigen wenig fortschrittlichen Gebieten, unzureichenden Investitionen und finanziellen Beschränkungen und der Knappheit von Kommunikationsausrüstungen und qualifiziertem Personal, sind die ernstesten Probleme die fehlende globale Planung auf nationaler Ebene und die Zurückhaltung bei der Koordinierung der Aktivitäten der verschiedenen Bibliotheks- und Informationssysteme. Für eine gewisse Zeitspanne entwickelten einige Bibliotheken ihre eigenen Systeme und Datenbanken ohne Rücksicht auf vereinheitlichte Normen, so daß auf diese Weise ernste Schwierigkeiten für die weitere Entwicklung in der Bibliotheksautomatisierung und für Verbundnetze entstanden. Das war die Folge des alten Regierungssystems und der Vorherrschaft von überholten Konzepten.

In jüngster Zeit ändern sich die Verhältnisse. Das Bibliotheksreferat des Kultusministeriums ist nunmehr für die Beaufsichtigung des Bibliothekswesens im ganzen Lande verantwortlich und hat die Koordination der Zusammenarbeit verschiedener Bibliothekssysteme übernommen. Es wird in Kürze einen Entwurf für die Bibliotheksautomatisierung erarbeiten, der ein integraler Teil des 9. Fünfjahresplans für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist. Nach diesem Plan ist bis zum Ende dieses Jahrhunderts für die Nationalbibliothek, alle Provinzbibliotheken, große Stadtbibliotheken und die Öffentlichen Kreisbibliotheken, die über angemessene finanzielle Mittel verfügen, die Umstellung ihrer täglichen Arbeit auf EDV vorgesehen. Der EDV-Anteil in wissenschaftlichen und Universitätsbibliotheken sollte auf dem gleichen oder einem höheren Niveau liegen. In den letzten fünf Jahres dieses Jahrhunderts werden sich die Bemühungen zur Entwicklung von Bibliotheksnetzen auf die Regionen Beijing, Shanghai, Tianjin, das Zhujiang-Flußdeltagebiet und das Yangzi-Flußdeltagebiet konzentrieren. Größere Öffentliche Bibliotheken in den Städten Beijing, Shanghai, Tianijin, Dalian und Shenzhen und den Provinzen Liaoning, Hebei, Jiangsu, Fujian, Guangdon, Hubei, Sichuan und Gansu werden durch Online-Bibliotheks- und Informationsnetze erreichbar sein. Ein erstes landesweites Bibliotheks- und Informations-Resource-Sharing-System wird dann entstehen. Verbünde der wissenschaftlichen und Universitätsbibliotheken werden durch die vorgesehenen Netzprojekte CERNET und NCFC etabliert werden. Eine große Anzahl von brauchbaren bibliographischen Datenbanken und andere Typen von Informationsdatenbanken werden dann dem inländischen und ausländischen Benutzer zur Verfügung stehen. Der Austausch von Informationen und Daten zwischen China und dem Ausland wird dann einfacher werden.

Das Informationsbüro der Staatlichen Kommission für Wissenschaft und Technologie hat außerdem noch mit dem Entwurf eines allgemeinen Programms für eine nationale wissenschaftlich-technische Entwicklung begonnen. Ein nationales Programm für die Entwicklung eines Wirtschafts- und Geschäftsnetzes wird von der Staatlichen Planungskommission vorgelegt werden. Wenn diese Programme umgesetzt sind, wird das Netz der Bibliotheks- und Informationsdienstleistungen in China zweifellos einen sehr gesunden Zustand erreicht haben.

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1) Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz "Neue Bibliotheksstrategien", veranstaltet von der Bibliothekarischen Auslandsstelle, 3. - 9. September 1995 in Bergisch-Gladbach.