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Bibliothekswesen international in den Zeitschriften des DBI
Bulgarien

Die Zusammenarbeit zwischen der Universitätsbibliothek Sofia und der Universitätsbibliothek Konstanz im Rahmen des MOE-Projekts* 1996 - 1999

Die Zusammenarbeit zwischen der Universitätsbibliothek Sofia und der Universitätsbibliothek Konstanz im Rahmen des MOE-Projekts* 1996 - 1999


Karsten Wilkens

 

Vorbemerkung

Die politische und wirtschaftliche Lage Bulgariens erfährt in den Medien merkwürdig wenig Beachtung. Man muss sich fragen, ob es immer nur solch spektakulärer Anlässe wie des versehentlichen Abwurfs einer Bombe aus einem NATO-Flugzeug in der Nähe von Sofia bedarf, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dieses Balkanland zu richten, das trotz der politischen Wende von 1989/90 und offenbar zu zaghaften ersten Reformversuchen bis heute den Anschluss an Europa nicht gefunden zu haben scheint; auch die neue Regierung unter der Führung der (nichtkommunistischen) „Vereinigung der Demokratischen Kräfte“ hat es trotz einiger positiver Ansätze, z. B. bei der Bekämpfung des auch in Bulgarien grassierenden Mafia-Syndroms, bisher nicht vermocht, einen grundlegenden Wandel herbeizuführen. Man muss leider davon ausgehen, dass der ganz überwiegende Teil des bulgarischen Volkes in Armut lebt und dass die Wirtschaft des Landes in großen Teilen zum Erliegen gekommen ist, auch deshalb, weil längst überlebte Strukturen der sozialistischen Planwirtschaft fortbestehen.

Bei unseren Kontakten mit Mitarbeitern der Universitätsbibliothek Sofia drängte sich immer wieder der Eindruck auf, dass die Menschen in Bulgarien großenteils so sehr mit den Problemen der persönlichen Existenzsicherung beschäftigt sind, dass längerfristige Perspektiven im beruflichen Bereich demgegenüber zurücktreten oder erst gar nicht in den Blick genommen werden. Jede Hilfsmaßnahme von außerhalb, auch auf dem Gebiet des Bibliothekswesens, hat deshalb zuallererst die Aufgabe, den Menschen Mut zu machen und ihnen das Bewußtsein zu vermitteln, dass es eine auch für den Einzelnen lohnende Zielsetzung sein kann, die Entwicklung, Umstrukturierung und Modernisierung des eigenen Aufgabenbereichs durch persönlichen Einsatz mit voranzutreiben. Ein ständiger Meinungsaustausch, aber vor allem die kontinuierliche, planmäßige Fortführung einmal in Angriff genommener Vorhaben der Kooperation und Unterstützung, die vor allem als Hilfe zur Selbsthilfe dienen müssen, sind vonnöten.

Wir sind davon überzeugt, dass dem Bibliothekswesen in der kulturellen und politischen Entwicklung eines Landes eine zentrale Bedeutung zukommt und dass eine gut ausgebaute Literaturversorgung zur Festigung demokratischer Strukturen und damit zum Frieden beitragen kann. Eine gelingende Kooperation wird sich längerfristig im Übrigen auch dann positiv auswirken, wenn die materiellen Leistungen zunächst überwiegend nur in einer Richtung erbracht werden, nicht zuletzt, indem beide Partner einen besseren Zugang zu den historischen „Kulturgütern“ des anderen Landes finden und gegenseitig aus den jeweilig laufenden wissenschaftlich-literarischen Aktivitäten Nutzen ziehen.

In diesem Sinne soll die Zusammenarbeit zwischen der UB Sofia und der UB Konstanz, über die im Folgenden überblicksweise berichtet wird, auch über das Jahr 1999 hinaus fortgesetzt werden.

 

„Vorlauf“

Initiiert wurde sie bereits im Jahre 1992 von der Bibliothekarischen Auslandsstelle (Berlin), und zwar durch Vermittlung und Finanzierung eines vierwöchigen Arbeitsaufenthalts einer Mitarbeiterin der UB Sofia, Frau Hauptbibliothekarin, jetzt Abteilungsleiterin Viktoria Djakova, an der UB Konstanz; die Betreuung von Frau Djakova oblag während dieser Zeit meist dem Verfasser dieses Berichts, Karsten Wilkens, Fachreferent für Philosophie und klassische Philologie an der UB Konstanz mit Verwaltungsaufgaben im Bereich der Sacherschließung. Frau Djakova ist Germanistin von Fach, spricht fließend Deutsch und Niederländisch und kannte Deutschland, vorwiegend den östlichen Teil, bereits durch frühere Besuche. Dieser Umstand kam der Verständigung natürlich sehr zugute, denn eine auch nur annähernd entsprechende Kompetenz des Bulgarischen ist an unserer Bibliothek leider nicht vorhanden, auch ist die Bulgaristik an der Universität Konstanz nicht vertreten (wohl aber die Balkanologie als übergreifende Kulturwissenschaft).

Frau Djakovas Interessenschwerpunkt lag damals auf dem Felde der Sacherschließung, genauer der Dezimalklassifikation, und zwar im Zusammenhang mit der geplanten Einführung der UDK als Einheitsklassifikation für die großen wissenschaftlichen Bibliotheken Bulgariens (in Ablösung der während der sozialistischen Zeit „geltenden“ sowjetischen BBK). Insofern war die UB Konstanz, deren Freihandaufstellung auf der Basis von „handgestrickten“ eigenen Systematiken gegliedert ist, im Grunde nicht die richtige Partnerbibliothek; immerhin konnte bei einem der späteren Besuche von Frau Djakova (1996) ein Kontakt zu einem ausgewiesenen UDK-Spezialisten, Peter Schleiffenbaum von der UB Stuttgart, geknüpft werden. Im übrigen hoffen wir, dass Frau Djakova doch auch von ihren Erfahrungen in Konstanz für ihre Arbeit, etwa die Übersetzung einiger Teile der Mittleren Ausgabe der UDK ins Bulgarische, profitieren konnte: Sie hat damals die Konstanzer Klassifizierungspraxis ausführlich studiert und sogar bei der Überarbeitung des Schlagwortregisters zu den Systematiken und zur Freihandaufstellung tatkräftig mitgeholfen, mit dem Ergebnis, dass die Themen bulgarische Geschichte und bulgarische Linguistik und Literaturwissenschaft durch dieses Register nunmehr in gültiger Weise erschlossen sind.

Im Laufe ihres Aufenthalts hat sich Frau Djakova mehr und mehr mit den Eigenheiten und Problemen des Konstanzer Fachreferats beschäftigt, die durch die Strukturen des hier bestehenden einschichtigen Bibliothekssystems bedingt sind. Zwei Besuche an der UB Freiburg und der ZB Zürich gaben ihr Gelegenheit, ihre diesbezüglichen Beobachtungen kontrastiv zu untermauern. Dass an der Universität Konstanz jeweils ein Bibliothekar in engem Kontakt mit der Fachklientel nicht nur für die klassischen Fachreferatsaufgaben Erwerbung und Klassifizierung, sondern darüber hinaus auch für Benutzerberatung und -schulung und überhaupt Informationsvermittlung zuständig ist und somit viele verschiedene Aspekte bibliothekarischer Tätigkeit in sich vereinigt, hat ihr als Modell eingeleuchtet und sie angeregt, mit den Kollegen ihrer eigenen Bibliothek zusammen über die Rolle der dortigen Fachreferenten nachzudenken; wie wir hörten, ist die Diskussion noch nicht abgeschlossen, wir wünschen und hoffen aber, dass sie zu einem guten Ergebnis führen wird.

Der 1992 geknüpfte Kontakt wurde knapp drei Jahre später wieder aufgenommen durch einen einwöchigen Informationsaufenthalt von Karsten Wilkens an der UB Sofia im Juli 1995, Reisefinanzierung durch das Ministerium für Wissenschaft und Forschung in Stuttgart. Gespräche mit dem Direktor, Prof. Zeljazko Stojanov, und seiner Stellvertreterin, Ivanka Jankova, sowie gründliche Führungen durch den Benutzungsbereich der UB, einschließlich einer CD-ROM-Station, dazu stundenweise Arbeitsaufenthalte in zwei Buchbearbeitungsabteilungen konnten hierbei einigen Aufschluss über die Struktur und Probleme dieser Bibliothek gewinnen lassen.

Die ergänzenden Besuche einer ausgewählten Zahl anderer Bibliotheken in Sofia und Plovdiv, darunter der Nationalbibliothek (Sofia), deren damalige Direktorin, Aleksandra Diptschikova, eine Sacherschließungsspezialistin ist, gaben Einblicke in die Situation des bulgarischen Bibliothekswesens überhaupt: Die Auswirkungen der materiellen Not waren unverkennbar; um so beachtlicher erschienen verschiedene „Modernisierungsansätze“ wie die erwähnte CD-ROM-Station der UB Sofia, die von der Leiterin der Informationsabteilung, Svetla Stojanova, einer gelernten Physikerin, betreut wird, und die Implementation des israelischen Systems ALEPH an der UB Sofia, wo es, übrigens erworben mit finanzieller Unterstützung der Open Society, u. a. in der Katalogisierung und Ausleihverbuchung eingesetzt wird. Es ist fast überflüssig zu betonen, dass ein einwöchiger Besuch nicht ausreicht, um sich eine substantielle Kenntnis des Bibliothekswesens eines Landes von der Größe Bulgariens zu verschaffen, dazu ist ein regelmäßiger Besuchs- und Informationsaustausch vonnöten!

 

Teilnahme am MOE-Projekt (Oktober 1996 bis Dezember 1999)

Dass 1996 dann die Kooperation zwischen der UB Sofia und der UB Konstanz als Teilprojekt in das MOE-Projekt aufgenommen werden konnte, erwies sich gerade unter diesem Gesichtspunkt als wesentlicher Fortschritt!

Den Anfang machte ein Besuch zweier Kolleginnen aus Sofia im Dezember 1996: Zusammen mit Frau Djakova, deren Dolmetscherdienste die Kommunikation wieder ungemein erleichterten, war diesmal Frau Teofana Kirova eine Woche lang an unserer Bibliothek zu Gast, die Leiterin der Zweigbibliothek für Biologie der UB Sofia (eines zentral verwalteten zweischichtigen Systems mit Hauptbibliothek und über 20 Zweigbibliotheken); dass sich Frau Kirova von ihrer Sofioter Aufgabe her mindestens ebenso wie Frau Djakova für Struktur und Probleme des Konstanzer Fachreferatesystems interessierte, liegt auf der Hand. Erfahrungsaustausch und Diskussionen über dieses Thema bildeten denn auch einen Hauptpunkt ihres Besuchs, wiederum ergänzt durch die vergleichende „Anschauung“ des Aufgabenspektrums der Fachreferenten zweier anderer Bibliotheken – diesmal der WLB und der UB Stuttgart.

Im Hinblick auf den damals erst im Planungszustand befindlichen Aufbau einer MOE-geförderten Kooperation auf dem Gebiet des Dokumentlieferdienstes wurden Frau Djakova und Frau Kirova an den beiden letzten Tagen ihres Besuches dann aber noch vor allem in die Modalitäten der deutschen Fernleihe eingeführt und so der Grund für eine recht erfreuliche Entwicklung gelegt: Nach zögerlichem Beginn stellte sich bald ein Halbjahresschnitt von 250 Aufsatzbestellungen aus Sofia her, die per E-Mail geschickt und meist aus dem eigenen Bestand der UB Konstanz per Kopie und Postversand erledigt werden konnten, im ersten Halbjahr 1999 hat sich die Zahl weiter erhöht (rund 280 Bestellungen) und für das ganze Jahr 1999 rechnen wir mit einer Steigerung um mindestens 50% gegenüber 1998; dies ist entscheidend auf die Anfangsinitiative der beiden Kolleginnen zurückzuführen, aber inzwischen hat sich daraus anscheinend bereits eine Routine entwickelt, auch deshalb, weil die Möglichkeit seitens der Sofioter Benutzerschaft gern in Anspruch genommen und der Dienst von der Leitung der UB Sofia gestützt wird.

Zur entstehenden Fernleihbeziehung kam im ersten offiziellen Kooperationsjahr 1997 als vordringliche Aufgabe der Abschluss einer Kooperationsvereinbarung hinzu. Nach ausführlicher Diskussion eines Entwurfs der UB Konstanz (Federführung durch die stellvertretende Direktorin, Petra Hätscher), die noch zu einigen Verbesserungen und Ergänzungen führte, wurde die Vereinbarung gegen Ende des Jahres vom Kanzler der Universität Sofia, dem Rektor der Universität Konstanz und den beiden Bibliotheksdirektoren unterzeichnet. Der Text der Vereinbarung wird als Anhang II dieses Berichts mitgeteilt. Zusätzlich zu den vom MOE-Projekt her vorgegebenen Zielen der Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Dokumentlieferdienstes sowie des Informationsaustausches über aktuelle Entwicklungen an der jeweiligen Bibliothek, z. B. auf dem Wege gegenseitiger Besuchsreisen, wurde als besonderer Punkt „ein vertiefender Informationsaustausch im Bereich Management und Organisation von Bibliotheken“ aufgenommen. Hierbei ist nicht nur an das bereits erwähnte Problem der Stellung und Funktion der Fachreferenten zu denken, sondern auch an die vieldiskutierte Frage der Abteilungs- versus Teamstruktur, wobei die Konstanzer Realisierung des Teammodells in der Buchbearbeitung selbstverständlich nicht als einfach zu kopierendes Vorbild, sondern als Beispiel und Diskussionsanstoß verstanden werden soll.

Gewissermaßen um die Vereinbarung zu besiegeln und sogleich in die Tat umzusetzen, luden wir für Anfang Dezember 1997 den Direktor der UB Sofia, Herrn Stojanov, und seine Stellvertreterin, Frau Jankova, dazu erneut Frau Djakova als bereits kundige Begleiterin und Dolmetscherin zu einem Besuch an unserer Bibliothek ein; im Zentrum des Besuchsprogramms standen naturgemäß die Gespräche „auf Direktionsebene“ über Probleme des Managements und der Personalpolitik; daneben wurden aber auch Herr Stojanov und Frau Jankova mit den neuen „Instrumenten“ der Fernleihe wie SUBITO und DBI-Link vertraut gemacht, um selbst eine konkrete Anschauung zu gewinnen. Ein Tagesreise zur UB Tübingen rundete das Programm ab.

Neu bei diesem Besuch war ein eigener Beitrag der bulgarischen Seite: Vor einer größeren Zahl von Mitarbeitern hielt Frau Jankova einen Vortrag über die Situation des bulgarischen Bibliothekswesens (in bulgarischer Sprache, übersetzt von Frau Djakova). Wir gewannen den Eindruck, dass dieser Vortrag bei den teilnehmenden Mitarbeitern auf Interesse stieß und sicher zur Horizont-
erweiterung beigetragen hat.

Das Jahr 1998 war dann vor allem durch die Weiterentwicklung der Fernleihbeziehung geprägt. Diesem Zweck diente auch ein Besuch in der umgekehrten Richtung: Zwei Mitarbeiter der UB Konstanz aus dem Kreise des gehobenen Dienstes, Kerstin Keiper und Edgar Fixl, hielten sich im November 1998 in Sofia auf, vor allem, um Mitarbeiter der Zentralbibliothek, aber auch mehrerer Zweigbibliotheken in der Benutzung „fernleihrelevanter“ Datenbanken im Internet (OCLC, KVK, ZDB u. a.) zu schulen.

Ein wiederum einwöchiger Aufenthalt der Leiterin der Benutzungsabteilung der UB Sofia, Anna Angelova, und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Elena Koitscheva, im Juli 1999 stand ebenfalls im Zeichen der Fernleihe; dass sich dabei die beiden Verantwortlichen, Frau Angelova und auf Seiten der UB Konstanz Frau Christa Kuon, persönlich kennenlernten, dürfte die Zusammenarbeit auf eine neue Basis gestellt haben.

Bei diesem letzten Besuch wurde ein Dublettentausch zwischen den beiden Bibliotheken vereinbart und durch die Überlassung von rund 60 Bänden aus dem Konstanzer Dublettenbestand an die UB Sofia auch schon in Angriff genommen. Als Zeichen der guten Weiterentwicklung der Beziehungen sei erwähnt, dass der Fachreferent für Slawistik der UB Konstanz, Pavlos Bitzarakis, die beiden Kolleginnen auf einer Tagesreise zur UB Tübingen begleitete, und die Unterhaltungen mit ihnen dabei zu einem großen Teil auf Russisch führen konnte!

 

Zur Zukunftsperspektive

Wie in der Vorbemerkung schon gesagt, beabsichtigt die UB Konstanz, die Zusammenarbeit mit der UB Sofia im Rahmen ihres Kooperationsvertrages auch über das Ende von 1999 (Abschluss des MOE-Projekts) hinaus fortzusetzen. Insbesondere soll das Angebot des kostenlosen Dokumentlieferdienstes (Zeitschriftenaufsätze) aufrechterhalten werden, Finanzierung durch die Universität Konstanz. Dagegen können die Subskriptionskosten für die fünf Zeitschriften, deren Bezug der UB Sofia über das MOE-Projekt für drei Jahre ermöglicht wurde, seitens der Bibliothek der Universität Konstanz nicht übernommen, der bereits eingeleitete Dublettentausch soll aber ausgebaut werden. Ob es zu weiteren Besuchskontakten kommen kann, ist derzeit nicht genau abzusehen, es besteht jedoch der Wunsch, die in der Vergangenheit geknüpften (dienstlichen und persönlichen) Beziehungen zumindest nicht abreißen zu lassen. Insbesondere die Gespräche über Managementprobleme sollten fortgeführt werden.


Anhang I: Veröffentlichungen

Edgar Fixl / Kerstin Keiper: „Sofia“, in: Bibliothek aktuell: Zeitschrift von und für MitarbeiterInnen der Bibliothek der Universität Konstanz H. 73, 26. April 1999, S. 32-36

[Bericht über die oben erwähnte Reise der beiden MitarbeiterInnen nach Sofia]

Unter URL: <http://www.ub.uni-konstanz.de/ba.htm>

Karsten Wilkens: „Meine Reise nach Sofia: Bericht über einen Informationsbesuch an der Universitätsbibliothek Sofia ...“, in: Bibliothek aktuell: Informationsblatt für die Mitarbeiter der Bibliothek der Universität Konstanz H. 67, 1. April 1996, S. 13-20

[Zum Titel vgl. Angelika Schrobsdorffs erstes Sofia-Buch: Die Reise nach Sofia, München/Wien 1983!] URL: <http://www.uni-konstanz.de/ZE/Bib/ba/ba678.htm>


Anhang II: Text der Kooperationsvereinbarung

Kooperationsvereinbarung zwischen der Bibliothek der Universität Konstanz und der Universitätsbibliothek Sofia

Die Universität Konstanz, vertreten durch den Rektor Prof. Dr. Rudolf Cohen und den Ltd. Bibliotheksdirektor Dr. Klaus Franken, und die Universität Sofia, vertreten durch den Kanzler Prof. Dr. Panajot Bontschev und den Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Zeljazko Stojanov, schließen für die Bibliothek der Universität Konstanz und die Universitätsbibliothek Sofia folgende Kooperationsvereinbarung:

§ 1 Ziel der Kooperation

Das Ziel der Kooperation zwischen der Bibliothek der Universität Konstanz und der Universitätsbibliothek Sofia ist die gegenseitige und vertrauensvolle Unterstützung und Zusammenarbeit der Bibliotheken im Bereich der Literatur- und Informationsversorgung, sowie ein wissenschaftlicher und kultureller Dialog zwischen den beiden Bibliotheken sowohl auf personeller als auch auf sachlicher Ebene.

§ 2 Durchführung der Kooperation

In Ausfüllung des oben genannten Zieles haben die beiden Bibliotheken die Absicht, die bereits bestehende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Fernleihe fortzusetzen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu intensivieren.

Darüber hinaus soll ein vertiefender Informationsaustausch im Bereich Management und Organisation von Bibliotheken stattfinden.

Hierzu verpflichten sich die Bibliotheken, regelmäßig in Kontakt miteinander zu treten und zu bleiben, um so der jeweiligen Partnerbibliothek Zugang zu den jeweils in der eigenen Bibliothek aktuell und dauernd anstehenden Fragen, Diskussionsständen und Entwicklungen zu ermöglichen.

Ergänzend verpflichten sie sich, regelmäßig die von ihnen herausgegebenen Dissertationslisten, Bibliographien und sonstige Schriften der jeweiligen Partnerbibliothek kostenfrei zuzuleiten.

Über diesen Informationsaustausch hinaus soll die Möglichkeit persönlicher Kontakte in Form von Besuchen helfen, den gegenseitigen Wissensstand zu vervollständigen und zu vertiefen.

§ 3 Kündigungsmöglichkeit der Kooperation

Die Kooperation ist mit einer dreimonatigen Frist zum Ende eines Kalenderjahres von beiden Seiten kündbar.

 



*     MOE = „Kooperation zwischen deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken und wissenschaftlichen Bibliotheken in Mittel- und Osteuropa“.