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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 11, 99

Gemeinsamer KOBV-Standard1)

Monika Kuberek

 

1. Vorbemerkung

Der neue, "verteilte" Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) erfordert neue Arbeitsweisen und neue Formen der Zusammenarbeit der Bibliotheken untereinander. Im KOBV wird es keine zentrale Erschließung geben, sondern die Erschließung wird lokal, in den Bibliotheken durchgeführt. Entsprechend ihren Nutzerbedürfnissen bestimmen die Bibliotheken lokal die Erschließungsart, den Erschließungsumfang und die Erschließungstiefe selbst.

Um den Nutzern innerhalb des KOBV einheitliche Sucheinstiege zu bieten und die Nachnutzung neu angelegter Katalogisate durch andere Bibliotheken zu erleichtern, wird von den Bibliotheken im KOBV allerdings nach wie vor ein gewisses Maß an Einheitlichkeit bei neu angelegten Katalogisaten angestrebt. Bereits Dugall/Hebgen/König haben in den "Empfehlungen" - unter dem Aspekt der Nachnutzung - die Definition eines Mindeststandards gefordert [DugallHK 97, Kap.6.3]. Diese Forderung wurde in der "Länderweiten Arbeitsgruppe" von Vertretern der wissenschaftlichen Bibliotheken aufgegriffen und bestätigt [Lügger 97, Kap. 1.3].

Im Jahre 1998 hat die Arbeitsgruppe "Bibliothekarische Inhalte und Zielsetzungen des KOBV" einen Entwurf für den KOBV-Mindeststandard auf der Basis von RAK erarbeitet [Kuberek 98, Kap. 4.1.3]. Dieser diente in der nun auf Verbundebene geführten Diskussion als Diskussionsgrundlage. Die per Mailingliste geführte Diskussion der Arbeitsgruppe "Gemeinsamer KOBV-Standard" wurde am 29. Januar 1999 beim Regionalen Treffen der KOBV-Arbeitsgruppen initiiert und endete am 30. April 1999. Das Ergebnis, die Definition des Gemeinsamen KOBV-Standards, ist Thema dieses Aufsatzes.

Da der KOBV-Standard nicht qualitativ zu sehen ist, sondern die suchrelevanten Elemente festlegt, die im Verbund einheitlich sein sollen, ist man von dem Begriff "Mindeststandard" abgekommen und spricht statt dessen vom "Gemeinsamen KOBV-Standard".

2. Der Gemeinsame KOBV-Standard

Im Gemeinsamen KOBV-Standard sind die bibliographischen Erschließungselemente (Attribute) definiert, die in den KOBV-Bibliotheken einheitlich eingegeben werden sollen. Der Fokus liegt auf Sucheinstiegen für die Nutzer, deshalb beschränkte man sich bei der Definition auf suchrelevante Elemente.

Grundlage für die Definition ist der Entwurf der AG "Bibliothekarische Inhalte und Zielsetzungen des KOBV", der in seinen Prinzipien hier kurz vorgestellt wird: Ausgangspunkt der Überlegungen war, dass die KOBV-Bibliotheken zum einen ohne Einschaltung einer Zentralredaktion dahin kommen wollen, den Nutzern einheitliche Sucheinstiege zu bieten. Zum anderen soll die verbundweite Einheitlichkeit ohne großen Arbeitsaufwand für die einzelne Bibliothek und mit möglichst geringem Koordinierungsaufwand für die Bibliotheken im Verbund erreicht werden können.

Einheitlichkeit - wie sie der KOBV-Standard vorsieht - bedeutet, dass die festgelegten Elemente in allen KOBV-Bibliotheken A, B, C ... immer identisch eingegeben werden sollen. Das heißt für die tägliche Arbeit auch, dass bei einem abweichenden Eintrag in einer/zwei/drei ... Bibliotheken in sämtlichen KOBV-Bibliotheken so lange abgestimmt/diskutiert wird, bis alle sich auf eine einheitliche Eingabe einigen.

Um zu verhindern, dass ein hoher Abstimmungsaufwand entsteht, hat die AG in Bezug auf die Definition der Elemente drei grundlegende Entscheidungen getroffen:

Die Verwendung von Normdaten bei der Neukatalogisierung bietet eine gute Möglichkeit, ohne hohen Aufwand Einheitlichkeit im Verbund zu erzielen, so dass der Nutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit alle in den Bibliotheken vorliegenden Exemplare zu einem bestimmten Titel findet, selbst wenn unterschiedliche Bibliotheken diesen Titel aufgenommen haben. Auch kleine Bibliotheken können die im KOBV zentral vorgehaltenen Normdaten nutzen. Normdaten bieten darüber hinaus den Vorteil, dass die suchrelevanten Felder mit den Daten aus anderen deutschen Verbünden, die ja ebenfalls Normdaten nutzen, "kompatibel" sind. Schließlich soll die verteilte Suche nicht nur KOBV-Bibliotheken einbeziehen.

Auch durch die Verwendung von Standard-Kodierungen kann bei einer Reihe von Elementen ohne Aufwand die Einheitlichkeit im Verbund hergestellt werden. Standard für Kodierungen ist für deutsche Bibliotheken der MAB2-Standard. Im MAB2-Format werden inzwischen zudem Kodierungen entsprechend den ISO-Normen verwandt, die weltweit benutzt werden. Auch die Verwendung der MAB2-Kodierungen bietet - wie schon die Verwendung von Normdaten - den Vorteil, dass sie in den anderen deutschen Verbünden ebenfalls genutzt werden.

Aufgrund der verbundweiten Diskussion Anfang 1999 wurde der Entwurf der AG minimal ergänzt und - mit einigen Änderungen versehen - von den KOBV-Bibliotheken als Gemeinsamer KOBV-Standard definiert. Es wird unterschieden zwischen Elementen, bei denen die Eingabe und die Einheitlichkeit für alle KOBV-Teilnehmer obligatorisch sein sollen (Pflichtelemente), und solchen, bei denen dies optional sein soll.

Der Gemeinsame KOBV-Standard umfaßt die folgenden Elemente:

3. "Frequently Discussed Questions"

Während der Diskussion in der AG "Gemeinsamer KOBV-Standard" wurde eine Reihe von Punkten immer wieder angesprochen. Die Diskussion dieser Fragen hat letztendlich sehr dazu beigetragen zu klären, was der Gemeinsame KOBV-Standard ist. In Anlehnung an die gebräuchlichen und nützlichen FAQ-Listen (Frequently Asked Questions) hier eine Zusammenstellung dieser "FDQs" (Frequently Discussed Questions) zur Orientierung dessen, was den Gemeinsamen Standard ausmacht und wie in den Bibliotheken mit dem Gemeinsamen Standard umzugehen ist.

Der Gemeinsame KOBV-Standard ist nicht identisch mit einer Titelaufnahme. Die Titelaufnahmen werden im KOBV lokal, in den Bibliotheken, angelegt. Sie werden im Normalfall umfassender sein als der Gemeinsame KOBV-Standard.

Dieser definiert lediglich die Erschließungselemente, die in den Bibliotheken des Verbundes gleich sein sollen, d.h. nur in Bezug auf diese Elemente wird es zwischen den Bibliotheken Abstimmungen geben. Der Gemeinsame KOBV-Standard beschränkt sich im wesentlichen auf Sucheinstiege. Die Anzahl dieser Elemente ist klein, um den Abstimmungsaufwand zwischen den Bibliotheken gering zu halten.

Beim Gemeinsamen KOBV-Standard handelt es sich um einen Standard für Neuaufnahmen. Bereits vorliegende "Altdaten" in den Bibliotheken sind davon nicht betroffen; sie müssen nicht nachbearbeitet werden.

Wird in den Altdaten eine Kategorie entsprechend dem KOBV-Standard nachgetragen, so stellt dies für die Suche über die KOBV-Suchmaschine kein Problem dar: Ein suchrelevantes Element, das lokal indexiert ist, wird aufgrund der Indexierung bei der verteilten Suche gefunden. Der Zeitpunkt, wann es aufgenommen wurde, ist damit nicht relevant. Die Indices, die für die KOBV-Quick-Search aufgebaut werden, werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Bei den Sucheinstiegen handelt es sich um suchrelevante Elemente, die indexiert und damit suchbar gemacht werden. Mit ihrer Hilfe kann der Nutzer nach einem Werk suchen. Die verbundweite Einheitlichkeit dieser suchrelevanten Elemente macht durchaus Sinn, soll doch der Nutzer bei seiner Suche über die KOBV-Suchmaschine möglichst alle gleichen Titel in den unterschiedlichen Bibliotheken finden.

Sobald der Nutzer ein Werk gefunden hat, dient die Anzeige des Titels dazu, ihm nähere Angaben über das gefundene Werk zu liefern.

Strikt ist zu unterscheiden zwischen Indexierung und Definition eines Anzeigeformates. Für das Anzeigeformat werden die Elemente nicht indexiert, sondern es wird definiert, welche Elemente in welcher Reihenfolge an welcher Stelle auf dem Bildschirm erscheinen. Standardformat für die Anzeige ist heute das ISBD-Format mit seinen verschiedenen Ausprägungen. Nebenbei bemerkt, ist das ISBD-Format auch in RAK eingeflossen und bestimmt damit wesentlich, welche Elemente bei der Titelaufnahme eingegeben werden müssen. Zwar ist ein Teil dieser Elemente auch suchbar, doch längst nicht alle. Das heißt: bei der Titelaufnahme werden sehr viele Elemente eingegeben, die "lediglich" angezeigt werden, aber nicht suchbar sind.

Außer Frage steht, dass die Eingabe dieser Elemente wichtig ist, liefern sie doch dem Nutzer beispielsweise die Information, ob das gefundene Werk das gesuchte ist, ob er wegen des gefundenen Werkes unter Umständen einen langen Weg auf sich nimmt und andere Informationen mehr. Allerdings ist es nicht unbedingt notwendig, dass in allen Bibliotheken sämtliche für die Anzeige notwendigen Elemente zeichengenau gleich eingegeben werden. Wenn auch die suchrelevanten Elemente gleich sind, so muss nicht die gesamte Aufnahme in allen Bibliotheken einheitlich sein, und es ist nicht unbedingt ein "Fehler", wenn eine Bibliothek eine Eingabe so und die andere sie anders macht.

Zur Veranschaulichung ein - konstruiertes - Beispiel, die Ausgabebezeichnung betreffend:

Bibliothek A: 2. überarbeitete [und ergänzte] Auflage - (Angabe aus Haupttitelseite und Vorwort)

Bibliothek B: 2. überarb. Aufl. - (Angabe aus Haupttitelseite)

Bibliothek C: 2. überarbeitete Auflage - (Angabe aus Haupttitelseite)

  • Fokus auf den Nutzer bzw. "Was ist ein suchrelevantes Element?"
  • Um deutlich zu machen, was mit Fokus auf den Nutzer gemeint ist, im folgenden eine thesenhafte Diskussion der Frage: Was ist ein suchrelevantes Element, das einen unter Umständen hohen, da zeit- und damit kostenintensiven Abstimmungsaufwand im KOBV rechtfertigt?

    Dies am Beispiel der Ausgabebezeichnung, von der mehrfach im Laufe der Diskussion der Wunsch geäußert wurde, sie in die Menge der suchrelevanten Elemente aufzunehmen:

    Nach RAK ist vorgegeben, dass für jede neue Auflage eine neue Titelaufnahme angelegt wird - rein nach diesen formalen Gesichtspunkten wird die bibliothekarische Entscheidung getroffen.

    Die Entscheidung, ob ein Buch in einer neuen Auflage erscheint, trifft der Verleger. In welchen Fällen trifft er diese Entscheidung? Welche Aussage verbirgt sich hinter einer neuen Auflage: formale Änderungen, inhaltliche Änderungen, ein guter Geschäftssinn, da zumindest jede Bibliothek die nächsthöhere Auflage kauft?

    Stillschweigend wird in den Bibliotheken davon ausgegangen, dass im Vergleich zur vorhergehenden Auflage gravierende (inhaltliche) Änderungen vorgenommen wurden. Nur manchmal gibt der Verleger den Hinweis, dass es sich um die "xte, überarbeitete, korrigierte, ergänzte ... Auflage" handelt; in vielen Fällen unterbleibt diese Aussage jedoch. Wie, wenn in der 2. Auflage beispielsweise lediglich die Tippfehler der 1. Auflage bereinigt wurden, jedoch am Inhalt nichts geändert wurde?

    Die Ausgabebezeichnung ist geeignet, zwei unterschiedliche Dokumente zu charakterisieren, doch für eine Aussage über den Inhalt eines Werkes ist sie nur bedingt zu verwenden. Ist damit der Wunsch, die Ausgabebezeichnung als suchrelevant anzusehen, nicht stark von einer bibliothekarischen Sichtweise geprägt? Dem Nutzer geht es in der Regel nicht um ein bestimmtes Dokument (es ist ihm auch egal, wenn zwei ansonsten identische Werke in zwei verschiedenen Verlagen erscheinen), sondern zumeist um ein bestimmtes Werk.

    Sucht er nicht eher mit dem Erscheinungsjahr als z.B. mit der Auflagenzählung? So ist beispielsweise kein Bibliothekssystem bekannt, das die Suche nach der Ausgabebezeichnung anbietet, während der Sucheinstieg über die Jahreszahl inzwischen zum Standard gehört.

    In den allermeisten Fällen spiegelt auch die Jahreszahl wider, ob es sich um eine neue oder alte Auflage handelt. Natürlich gibt es die Fälle, dass zwei verschiedene Auflagen in einem Jahr erscheinen. Dies ist jedoch eher die Ausnahme und nicht der "Normalfall".

    Lehrbücher, die vorwiegend von Studenten - und weniger von Wissenschaftlern - benutzt werden, Standardnachschlagewerke und Standardwerke, die von beiden Gruppen genutzt werden, "Bestseller".

    Hier gibt es sicherlich einen Unterschied zwischen einem nicht-wissenschaftlichen Nutzer bzw. einem Studenten, der ein Lehrbuch sucht, und einem Wissenschaftler, der wirklich die neueste Auflage für seine wissenschaftliche Arbeit braucht (Buchdurchlaufzeiten!).

    Wieviele Nutzer möchten eine ganz bestimmte Auflage haben und nur diese? Ist es nicht vielmehr so, dass die Mehrzahl der Nutzer auch eine andere Auflage nimmt, wenn beispielsweise die aktuellste ausgeliehen ist? Man denke nur an die Lehrbuchsammlungen, wo auch die älteren Auflagen auf hohe Ausleihzahlen kommen.

    Letztendlich ist bei der Diskussion um suchrelevante Elemente - bleiben wir bei unserem Beispiel Ausgabebezeichnung - die Frage zu beantworten: Muss der Nutzer nach der Ausgabebezeichnung suchen können? Oder genügt ihm nicht vielmehr, wenn ihm die Auflage angezeigt wird? Auch wenn das Element Ausgabebezeichnung nicht im KOBV-Standard vertreten ist, so wird doch jede Bibliothek diese in ihrem lokalen System angeben - prinzipiell ist damit die Anzeige auch über die KOBV-Suchmaschine möglich.

  • Verhältnis Gemeinsamer KOBV-Standard - KOBV-Suchmaschine (Dublettencheck / Anzeige eines Datensatzes / Pointer auf lokale Daten)
  • Elemente des Gemeinsamen KOBV-Standards werden auch für die Dublettenbehandlung sowie für die Anzeige von Datensätzen in der KOBV-Suchmaschine herangezogen. Die für diese Zwecke genutzten Elemente entsprechen im wesentlichen denen, die im Gemeinsamen KOBV-Standard als Pflichtelemente eingestuft sind.

    Die KOBV-Suchmaschine wird bei der Dublettenbehandlung auch in Zukunft immer mit einem Gemisch aus Alt- und Neudaten - nur die letzteren entsprechen dem KOBV-Standard - sowie mit heterogenen Daten aus unterschiedlichen Bibliothekssystemen umgehen müssen. Für die Dublettenbehandlung werden automatisierte Abgleichmechanismen entwickelt, die - vielleicht in etwas abgewandelter Form - sicherlich auch künftig eingesetzt werden.

    Vereinfacht und damit schneller und kostengünstiger werden kann das Verfahren allerdings, wenn in Zukunft - neben ISBN, ISSN und ISMN - in einem relativ hohen Prozentsatz weitere Standardnummern und weitere Kodierungen in den Daten enthalten sind. Diese sollen allerdings nicht durch eine Nachbearbeitung der Altdaten in die Bibliotheksdaten eingebracht werden, sondern werden erst im Laufe der Zeit - indem die KOBV-Bibliotheken sie ab einem bestimmten Zeitpunkt eingeben - eine relevante Größe erreichen.

    4. Schlussbemerkung

    Mit der Festlegung auf wenige gemeinsame Elemente, die verbundeinheitlich gleich sein sollen, wird im KOBV eine Verfahrensweise für die Zusammenarbeit im Verbund festgelegt, die in dieser Form in Deutschland noch nicht praktiziert wird. Mit der Diskussion um einheitliche Sucheinstiege für Nutzer wird gleichzeitig aktiv ein Thema angegangen, das derzeit auch überregional bei der Überarbeitung von RAK-WB zu einem Regelwerk für Online-Kataloge im deutschsprachigen Raum diskutiert wird [KfR 98].

    Der Gemeinsame KOBV-Standard bedeutet somit durchaus kein "Abkoppeln" von der Praxis im deutschsprachigen Raum, sondern nimmt Regelungen, die in absehbarer Zeit kommen werden, vorweg. Die Kompatibilität zu anderen Verbünden bleibt gewahrt. Weiterhin lässt sich der Gemeinsame KOBV-Standard ohne weiteres in den Dublin Core abbilden und ist damit auch zu diesem internationalen Standardmodell kompatibel [DC 97].

    Die Bestimmung dessen, was ein suchrelevantes Element ist, geht auch damit einher, alltägliche Handlungsweisen unter einem anderen Blickwinkel neu zu hinterfragen. Es ist sicherlich ein Umdenk- und Lernprozess, bei der Erschließung die Suchrelevanz zu hinterfragen und dieser die Priorität einzuräumen. Diese Arbeit ist für die Verbundebene mit der Definition des Gemeinsamen KOBV-Standards geleistet.

    Lokal wird dieser Prozess weitergehen, indem die Bibliotheken aufgrund der neuen Verbundstruktur die Möglichkeit haben, die lokale Erschließung an den Bedürfnissen ihrer Nutzer auszurichten. Zum Abschluss ein Hinweis auf das "Program for Cooperative Cataloging (PCC)", das vor einigen Jahren in den USA als Projekt gestartet wurde mit dem Ziel, in den Bibliotheken hochwertige Katalogisate zu erstellen, allerdings weniger aufwendig als die der Library of Congress und mit Focus auf den speziellen Nutzerbedürfnissen [PCC Info]. Auch für die US-amerikanischen Bibliothekare bedeutete dieses Focussieren auf den Nutzer einen Lernprozess, wie Sarah Thomas in ihrem Bericht über den PCC darlegt [Thomas 96]. Inzwischen wurden in Zusammenarbeit mehrerer Bibliotheken Bestimmungen für folgende "Core Bibliographic Records" definiert, die sich auf unterschiedliche Materialien beziehen. Jeder "Core Bibliographic Records" umfasst einen Kanon von (MARC-)Feldern, der aufgrund der Erfahrungen in den Bibliotheken als wesentlich für die Beschreibung der speziellen Materialien angesehen wird.

    Diese "Core Bibliographic Records" basieren zwar auf dem MARC-Format und müssen von daher auf deutsche Verhältnisse übertragen werden. Doch eventuell können diese, auf die nutzerrelevanten Elemente reduzierten Kanons von Feldern der einen oder anderen KOBV-Bibliothek eine Anregung für die lokale, an den Nutzerbedürfnissen ausgerichtete Erschließung bieten.

    Literatur

    [DugallHK 97] Bernd Dugall, Michael Hebgen, Wolfgang König: Empfehlungen zur zukünftigen Struktur der Informationssysteme der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Berlin unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Brandenburg. Januar 1997. <http://www.kobv.de/docs/index.html>

    [DC 97] Dublin Core Element Set: Reference Description. Stand: 1997-10-02. <http://purl.org/dc>

    [KfR 98] Konferenz für Regelwerksfragen - Leitprogramm. In: BIBLIOTHEKSDIENST32 (1998), S. 326-332.

    [Kuberek 98] Monika Kuberek (Red.): Bibliothekarische Inhalte und Zielsetzungen des KOBV. März 1998. ZIB TR 98-03. <http://www.kobv.de/docs/index-konz.html>

    [Lügger 97] Joachim Lügger (Red.): Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg : Lokale Konzepte und technische Schnittstellen. Mai 1997. ZIB TR 97-14. <http://www.kobv.de/docs/index-konz.html>

    [PCC Info] Program for Cooperative Cataloging (PCC). <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/brochure.html>

    [PCC Books] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Core Bibliographic Record for Books. <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/corebook.html>

    [PCC Collection] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Collection Level Core Cataloging Record. <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/collevelcore.html>

    [PCC Graphic] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Core Bibliographic Record for Graphic Materials (PCC CBR-GR/Final). <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/coregm.html>

    [PCC Mov] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Core Bibliographic Record for Moving Image Materials (PCC CBR-MI/Final). <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/coremim.html>

    [PCC Music] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Core Bibliographic Record for Music and Non-Music Sound Recordings. <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/coremusic.html>

    [PCC MusicMss] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Core Bibliographic Record for Printed and Manuscript Music. <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/coremusmss.html>

    [PCC NonLatin] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Additional Requirements for Core Records Containing Non-Latin Scripts. <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/corejack.html>

    [PCC RBooks] Program for Cooperative Cataloging (PCC) : Core Bibliographic Record for Rare Books (DCRB core). <http://lcweb.loc.gov/catdir/pcc/dcrbcore.html>

    [PCC Serials] Conser Record Requirements for Full, Core, and Minimal Level Records. <http://lcweb.loc.gov/acq/conser/recordreq.html>

    [Thomas 96] Sarah E. Thomas: The Core Bibliographic Record and the Program for Cooperative Cataloging. In: Cataloging and Classification Standards and Rules 1996, S. 91-108

     

    1) Der hier vorgestellte "Gemeinsame KOBV-Standard" ist das Ergebnis einer im KOBV-Projekt per E-Mail geführten Diskussion von Januar bis April 1999. Allen an der Diskussion Beteiligten sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.


    Stand: 4.11.99
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