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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 4, 99

Überlegungen zu Problemen der Grund- und Spitzenversorgung mit gedruckten und elektronischen Zeitschriften

Volker Schümmer

0. Einleitung

Im Rahmen des Programms Elektronische Publikationen im Literatur- und Informationsangebot wissenschaftlicher Bibliotheken fördert die DFG an der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, an der Technischen Informationsbibliothek Hannover und an der Bayerischen Staatsbibliothek München Projekte, die sich mit der Integration elektronischer Zeitschriften in ein Modell der überregionalen Literaturversorgung beschäftigen. Ein Ziel des seit Juni 1998 an der ULB Düsseldorf laufenden Projektes ACCELERATE (ACCess to ELEctronic LiteRATurE) besteht in der Ermittlung möglichst angemessener Zugriffsformen auf elektronische Zeitschriften sowohl der Grund- als auch der Spitzenversorgung. Für dieses Vorhaben ist es notwendig, zunächst eine begriffliche Klärung der beiden Kategorien Grund- bzw. Spitzenversorgung, die in Modellen der lokalen, regionalen und überregionalen Literaturversorgung eine wichtige Rolle spielen, vorzunehmen. Im folgenden werden deshalb die bisherige Diskussion und Erwerbungspraxis, die sich ausschließlich auf gedruckte Literatur bezogen, skizziert. Vor dieser Folie wird im Anschluß daran gefragt werden, wie elektronische Zeitschriften in das existierende System der Literaturversorgung wissenschaftlicher Bibliotheken eingebunden werden können.

1. Gedruckte Zeitschriften

1.1. Entwicklung und Aufgabe der DFG-Sondersammelgebiete

Seit Anfang dieses Jahrhunderts werden in Deutschland immer wieder Etatmodelle für Hochschul- und andere große wissenschaftliche Bibliotheken entwickelt1). Diese sollen unter anderem dazu dienen, den Trägern der Einrichtungen aufzuzeigen, welche finanziellen Mittel zur Erfüllung der Aufgaben der Bibliotheken erforderlich sind. Als wesentliche Aufgabe ist hier die umfassende Versorgung der Wissenschaft mit der von ihr benötigten Literatur zu sehen.

Mit dem Anwachsen der Medienproduktion wurde immer deutlicher, daß es nicht realisierbar war, an jeder Hochschulbibliothek die gesamte für jedes einzelne Fach relevant erscheinende Literatur in möglichster Vollständigkeit zu sammeln. Da in Deutschland zudem eine Nationalbibliothek, die dieses Ziel anstrebte, nicht vorhanden war, wurde 1949 von der DFG, in Anknüpfung an ältere Strukturen und unter Berücksichtigung von gewachsenen Sammelschwerpunkten, das fachlich und regional konzipierte Sondersammelgebiets-Programm initiiert. Es beruht auf dem Prinzip überregionaler Erwerbungskooperation in einer föderal geprägten Bibliothekslandschaft. Ziel des Programms ist es, jeden wissenschaftlich relevanten publizierten Text, sei er im In- oder Ausland erschienen, jedem Forschenden in Deutschland in einer angemessenen Zeit zur Verfügung zu stellen. Folglich bildet ein gut funktionierender Fernleihverkehr eine der Hauptstützen des Sondersammelgebiets-Systems (Prinzip der Gegenseitigkeit, Subsidiaritätsprinzip). Angesiedelt sind die Sondersammelgebiete (SSG) an Universitäts- und/oder Landes- bzw. Staatsbibliotheken2).

Die DFG geht davon aus, daß die lokale und regionale Grundversorgung mit Literatur von allen Hochschulbibliotheken in ihrem Bereich gewährleistet und aus eigenen Mitteln finanziert wird. Die SSG, die zu erheblichen Teilen von der DFG unterstützt werden, sollen dagegen die Versorgung des Spitzenbedarfs ermöglichen3). Zum Spitzenbedarf wird dabei - wie es noch 1995 heißt - die "spezielle, insbesondere ausländische Literatur, die seltener und nur von einem kleineren Benutzerkreis benötigt wird"4), gezählt. Die SSG-Bibliotheken sammeln also die Literatur ihres Schwerpunktes in möglichster Vollständigkeit unabhängig von der aktuellen Nachfrage. Sie erfüllen damit folglich auch eine Reservoirfunktion. Für die praxisorientierten Fächergruppen wurden ergänzend zu den SSG zwischen 1959 und 1969 die vier Zentralen Fachbibliotheken institutionalisiert, die über die sogenannte "Blaue Liste" (Rahmen- bzw. Ausführungsvereinbarungen zu Art. 91 b Grundgesetz) von Bund und Ländern gemeinsam finanziert werden. Von der DFG - die ebenfalls auf der Grundlage von Art. 91 b GG jeweils zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert wird - erhalten diese Bibliotheken keine Erwerbungsmittel mehr. Schließlich beziehen noch 32 Spezialbibliotheken, denen in ihren Fächern und Materialgruppen überregionale Bedeutung zukommt, Sondermittel der DFG.

1.2. Die Finanzierung von SSG-Beständen

Die Finanzierung von SSG-Erwerbungen wird nach folgendem Schlüssel vorgenommen:

Monographien:
ausländische Titel: 75 % DFG 25 % Eigenmittel
deutsche Titel*:100 % Eigenmittel
* in sechs SSG mit überproportionalem deutschsprachigen Anteil (z. B. Germanistik, Recht) gibt die DFG Sonderzuschüsse für den Erwerb deutscher Titel

Zeitschriften:
ausländische Titel:75 % DFG 25 % Eigenmittel
deutsche Titel:100 % Eigenmittel

CD-ROM:

Mikroformen:
Erstveröffentlichungen und Quelleneditionen:
80 % DFG 20 % Eigenmittel

Antiquarische Lückenergänzungen:
80 % DFG 20 % Eigenmittel

Die DFG-Zuschüsse beziehen sich lediglich auf die Erwerbungskosten. Bearbeitung, Archivierung und Zurverfügungstellung sind durch Eigenmittel zu finanzieren. Für 1999 stehen seitens der DFG 15,581 Mio DM für das SSG-Programm zur Verfügung6).

1.3. Zeitschriftenbestände in den Sondersammelgebieten

1957 und 1958 legte die DFG je ein "Gutachten über den Normaletat" einer Technischen Hochschulbibliothek und einer Universitätsbibliothek vor7). Für den Bereich der ausländischen Zeitschriften wurde bei der Kalkulation auf das 1957 von der Zeitschriftenkommission der DFG erstmals vorgelegte "Verzeichnis ausländischer Zeitschriften" (VAZ) zurückgegriffen, in dem versucht wurde, alle wissenschaftlich relevanten ausländischen Zeitschriften aller an deutschen Universitäten vertretenen Fachgebiete in zwei Gruppen aufzuteilen. Die Gruppe A umfaßte "überragend wichtige Zeitschriften auf den verschiedenen Gebieten"8). Diese sollten in jeder Bibliothek vorhanden sein, da sie der Grundversorgung dienten. In die Gruppe B fielen "die mehr spezialisierten, wahrscheinlich weniger benutzten, aber wissenschaftlich ebenfalls hochwertigen Zeitschriften"9). Sofern diese Titel nicht aufgrund lokaler Forschungsschwerpunkte angeschafft werden mußten, sollten sie nur an den SSG-Bibliotheken gehalten und durch die DFG mitfinanziert werden (Spitzenversorgung).

Auch die Wissenschaftsrat-Empfehlungen von 1964 legten in ihren Etatmodellen für den Zeitschriftenbereich das VAZ zugrunde: die A-Zeitschriften sollten vollständig an allen Hochschulbibliotheken erworben werden, von den B-Zeitschriften war "dagegen nur ein Teil zu kaufen"10).

1967 erschien die zweite und letzte Ausgabe des VAZ, jedoch nur noch für die A-Zeitschriften (2.200 Titel), weil die DFG der Auffassung war, daß sich die Klasse der B-Titel aufgrund von Erfahrungen der Forschung nicht mehr auf die "streng wissenschaftliche[n] Zeitschriften" einengen ließ11). In ihrer Denkschrift von 1975 spricht die DFG für die SSG dann auch die Empfehlung aus, "die in den anerkannten internationalen Referateorganen und Informationsdiensten regelmäßig ausgewerteten in- und ausländischen Zeitschriften grundsätzlich pauschal und ohne differenzierende Wertung" zu beschaffen12).

1.4. Erwerbungskoordination für Zeitschriften auf regionaler Ebene

Neben dem DFG-SSG-Programm gibt es vereinzelt regionale Erwerbungskoordinationen im Zeitschriftenbereich13). Am weitesten entwickelt ist das 1975 eingeführte Zeitschriftenschwerpunktprogramm in Nordrhein-Westfalen14). Hier sind den teilnehmenden Bibliotheken einzelne Wissenschaftsfächer zugeordnet, für die sie über den lokalen Grundbedarf hinaus Zeitschriften beschaffen. Die Erwerbung dieser Titel wird zu 60 % aus zentralen Landesmitteln finanziert.

Die DFG empfahl 1994 "zur Deckung des erweiterten Grundbedarfs [...] innerhalb der einzelnen Regionen die Bildung von Sammelschwerpunkten - insbesondere für Zeitschriften", um die regionale Literaturversorgung zu sichern15). Ausdrücklich wurde in diesem Zusammenhang das NRW-Programm als Vorbild genannt.

1993 wurde vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium an die Errichtung eines solchen Programms gedacht, in dem bestimmte Bibliotheken fachspezifisch zusätzlich zu den überall zu erwerbenden Standardtiteln nicht die "hochspezielle[n]" Zeitschriften - hierfür sind ja die DFG-SSG zuständig -, sondern die "Titel, die für speziellere Forschungsarbeiten wichtig sind" aus Landes-Sondermitteln erwerben sollten16). Die Direktorenkonferenz äußerte jedoch starke Bedenken gegenüber dieser Initiative (aufwendige Erstellung von Titellisten, Beschränkung auf ein Bundesland in Anbetracht der Möglichkeiten der Dokumentlieferung wenig sinnvoll, ungesicherte Finanzierung auf lange Sicht) und hielt den erforderlichen finanziellen Aufwand höchstens für die naturwissenschaftlichen Fächer für gerechtfertigt. Sie schlug deshalb vor, für die in Rede stehenden Zeitschriften(-Aufsätze) auf Dokumentlieferdienste zu setzen und die Nutzer eventuell an den anfallenden Kosten zu beteiligen. Dies sei, so wurde konstatiert, im Vergleich zu den im Rahmen eines Schwerpunktprogramms anfallenden Abonnement-Kosten wirtschaftlicher.

In Bayern wurde etwa zur gleichen Zeit modellhaft für das Fach Anglistik untersucht, ob der kooperative Aufbau eines regionalen Zeitschriftengrundbestandes sinnvoll ist17). Bei einem Abgleich von Titellisten (NRW-Zeitschriftenschwerpunkt-Bibliothek: UB Wuppertal, New contents des DFG-SSG an der SuUB Göttingen, einschlägige Bibliographien, Bestand der BSB München) mit dem Bestand bayerischer Hochschulbibliotheken stellte sich jedoch heraus, daß es zwischen den Listen nur einen relativ geringen Überschneidungsbereich gibt, der folglich als Grundbestand definiert werden könnte. Die meisten Titel werden von nur wenigen Bibliotheken gehalten, was mit lokalen Forschungsschwerpunkten erklärt wird. Diese würden auch bei einer Bildung von Bestandsschwerpunkten weiter von den einzelnen Bibliotheken bezogen werden müssen. In Übereinstimmung mit dem baden-württembergischen Votum wird die Gründung eines regionalen Zeitschriftenschwerpunktprogrammes in den geisteswissenschaftlichen Fächern nicht empfohlen. Die 1996 von der Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken erlassenen Richtlinien über Erwerbungsabstimmung und koordinierte Beschaffung bei hochpreisigen Werken sehen für den Erwerb und die Abbestellung von Zeitschriften eine Zusammenarbeit mit der BSB und der UB der Technischen Universität München (technische Fächer) vor, damit u. a. das Prinzip des letzten Exemplars im Land eingehalten werden kann18).

1.5. Modelle zum Aufbau von Büchergrundbeständen

Zum Aufbau von Beständen an neu gegründeten Hochschulbibliotheken können nach dem Hochschulbauförderungs-Gesetz (HBFG) seit dem ersten Rahmenplan für den Hochschulbau (1971 - 1974) 50 %ige Bundeszuschüsse beantragt werden19). Bereits 1964 hatte der Wissenschaftsrat mit seinen Etatmodellen Eckwerte für den Umfang eines solchen Grundbestandes festgelegt20). 22 Jahre später stellten die Verfasser des Gutachtens der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken zum Erwerb des Büchergrundbestandes fest, daß es - obwohl das Programm zum Aufbau von Büchergrundbeständen seit Jahren lief - "keine einheitliche Auffassung in der Umschreibung des sog. Büchergrundbestands gibt"21). Auf der Grundlage der Erwerbungen der Universität Regensburg in den Jahren 1979 und 1980 und unter Berücksichtigung weiteren Materials wurde daraufhin ein - auf die lokalen Besonderheiten bezogen modifizierbares - Modell für die Büchergrundbestände der neuen bayerischen Universitäten entwickelt. Die Zahl der Zeitschriften-Abonnements einer Volluniversität ohne medizinische Abteilung und ohne technische Fakultät wurde in dieser Modellrechnung auf 6.870 Titel festgelegt. Die Listen für die einzelnen Universitäten sahen dann 10.270 Titel vor22). Die Erhöhung ist in erster Linie auf die nun hinzugerechneten Zeitschriften für die technischen und medizinischen Fächer zurückzuführen.

Der Wissenschaftsrat hat 1990 das Bayerische Etatmodell bei der Berechnung der Büchergrundbestände der Hochschulbibliotheken in den neuen Bundesländern zugrundegelegt und hat für eine Volluniversität 12.450 Zeitschriften-Abonnements vorgesehen23), jedoch einschränkend hinzugefügt, daß es sich hier nicht "um ein revidiertes Etatbedarfsermittlungsmodell für die Novitätenerwerbung" handelt. Zudem sei im Hinblick auf die Erwerbung von Monographien und Zeitschriften "der Begriff der Grundversorgung in Abgrenzung zur überregionalen Literaturversorgung zu präzisieren"24). Daß die vom Wissenschaftsrat empfohlenen Zahlen in der Praxis aufgrund drastischer Kürzungen der Mittel und zu niedrig angesetzter Durchschnittspreise für Zeitschriften nicht erreicht werden konnten, wurde 1995 am Beispiel der UB Chemnitz-Zwickau gezeigt25).

1.6. Fazit: Was ist unter Grund- und Spitzenversorgung im Bereich gedruckter Zeitschriften zu verstehen?

Ungeachtet der Tatsache, daß die Begriffe Grund- und Spitzenversorgung in den vorgestellten Gutachten, Modellen und Empfehlungen eine zentrale Rolle spielen, werden sie zumeist verhältnismäßig vage definiert, und es wird regelmäßig auf noch vorhandenen Klärungsbedarf hingewiesen. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß im Bereich gedruckter Zeitschriften solche Titel zur Grundversorgung gerechnet werden, die "überragend wichtig [...] auf den verschiedenen Gebieten" sind (VAZ)26). Impliziert wird mit der Bezeichnung "überragend wichtig" im allgemeinen nicht nur eine hohe Reputation innerhalb der Forschung, sondern auch - und gegebenenfalls daraus resultierend - eine hohe Benutzungsfrequenz27). Zeitschriften der Grundversorgung sind also solche, die an allen Bibliotheken, unabhängig von der lokalen Schwerpunktbildung der Forschung, stark nachgefragt werden. Sie werden auch als "Schlüsselzeitschriften" oder "Core Collection"28) bezeichnet und decken nach Dorfmüller die Nachfrage zu 50 % bis 60 % 29). Um die Titel, die hierzu gehören, zu ermitteln, schlug Ahmed Helmi Helal bereits 1970 vergleichende Nutzungsanalysen an möglichst vielen Hochschulbibliotheken vor, die sich über den Zeitraum eines Jahres erstrecken sollten30). Nutzungsanalysen von medizinischen Zeitschriften zeigten schon zu dieser Zeit, daß sich 90 % der Nutzungen auf eine kleine Zahl von 300-350 Titeln beziehen und die neuesten Jahrgänge am stärksten gefragt sind. Als weiteres Hilfsmittel bei der Auswahl von zu erwerbenden Zeitschriftentiteln führte Helal die Auswertung von Referatediensten an. Leider ist die geforderte "scharfe Beobachtung der Benutzungsfrequenz" von Zeitschriften nicht zur Routineaufgabe von Bibliotheken geworden. Es blieb bei singulären Erhebungsaktionen31).

Neben der Gruppe der Zeitschriften der allgemeinen Grundversorgung gibt es aufgrund von lokalen Forschungsschwerpunkten und -strukturen jeweils noch eine Gruppe von Titeln, die aufgrund ihrer häufigen Nachfrage an einem Ort zur lokalspezifischen Grundversorgung gezählt werden können. Diese Gruppe kann ebenfalls durch vergleichende Nutzungsanalysen eingegrenzt werden. Da sich örtliche Forschungsschwerpunkte häufiger ändern, ist eine größere Fluktuation innerhalb dieser Teilmenge der Zeitschriften üblich, so daß regelmäßige Nutzungsanalyse sinnvoll sind. Jedoch ist bei der Erwägung von Abbestellungen momentan nicht mehr am Ort gefragter Titel auch zu bedenken, ob es auf lange Sicht nicht zweckmäßiger ist, wegen eines konsistenten Bestandsaufbaus, solche Zeitschriften weiterhin zu halten, wenn dies finanziell möglich ist32). Denkbar wäre auch, beim Wechsel eines Wissenschaftlers an eine andere Universität, die nur von diesem und seiner Forschungsgruppe intensiv genutzten Zeitschriften an die andere Universität abzugeben, wenn sie dort nicht vorgehalten würden. Im Rahmen von modernen Haushaltsführungsmodellen sollten solche Aktionen möglich sein.

Zur Spitzenversorgung gehören alle Zeitschriften, die an allen Hochschulen wenig nachgefragt werden, die aber aufgrund ihrer wissenschaftlichen Relevanz greifbar sein müssen. Im Rahmen von vergleichenden Nutzungsanalysen kann der Grenzwert herausgefunden werden, ab dem von Zeitschriften der Spitzenversorgung zu sprechen ist. Dieser Wert sollte für jedes Fach einzeln ermittelt werden, da zum einen die Rolle von Zeitschriften im wissenschaftlichen Diskurs in den verschiedenen Disziplinen differiert, zum anderen große Fächer Zeitschriften mit absolut höheren Nutzungszahlen vorweisen können als kleine Fächer.

Da Nutzungsanalysen bislang nie längerfristig systematisch und überregional durchgeführt wurden, müssen zur Beurteilung von einzelnen Titeln auch andere Methoden herangezogen werden:

2. Elektronische Zeitschriften

In den DFG-Empfehlungen "Elektronische Publikationen im Literatur- und Informationsangebot wissenschaftlicher Bibliotheken" von 1995 heißt es: "Wie bei der Vermittlung gedruckter Literatur kommt auch für die neuen Medien vorrangig jeder einzelnen Bibliothek die Verantwortung der Grundversorgung ihrer Benutzer zu. Grundversorgung orientiert sich dabei an den konkreten Nutzerbedürfnissen. Diesen hat primär die örtliche Bibliothek zu entsprechen. Sie muß die Bereithaltung der regelmäßig nachgefragten elektronischen Publikationen mit den zuzuordnenden Funktionen der Erwerbung, Erschließung und Sicherung als wesentliche, eigenständige Aufgabe betrachten und garantieren"36). Für die Abdeckung des Spitzenbedarfs wird die Bildung von Schwerpunkten unter Nutzung der vorhandenen Strukturen gefordert.

Eine Zuordnung von Titeln elektronischer Zeitschriften zu einer der beiden Gruppen ist ebenso wie bei den gedruckten Periodika über die Analyse ihrer Nutzungsintensität möglich. Zwar ist die Erhebung der einschlägigen Rohdaten bei diesem Medium deutlich weniger aufwendig als bei frei zugänglich aufgestellten Print-Zeitschriften, da routinemäßig automatische Zugriffsprotokolle (LogFiles) auf den Servern, auf denen die Dateien der elektronischen Zeitschriften gespeichert sind, erstellt werden. Jedoch müssen für eine detaillierte Auswertung dieser Rohdaten eigene Analysemethoden und -programme entwickelt werden, die darüber hinaus an die jeweils vorliegende Datenstruktur anzupassen sind. Vor Beginn einer routinemäßigen LogFile-Analyse entsteht also ein beträchtlicher Arbeitsaufwand. Hinzu kommt, daß es für Bibliotheken mitunter problematisch ist, Zugang zu diesen Daten zu erhalten, wenn die elektronischen Zeitschriften auf verlagseigenen Servern aufliegen. Es scheint sich jedoch von seiten einiger Verlage momentan eine größere Kooperationsbereitschaft in dieser Frage abzuzeichnen. Regelmäßig hohe Zugriffszahlen von vielen Standorten aus würden eine elektronische Zeitschrift als Titel der Grundversorgung ausweisen. Hohe Werte von nur einer oder wenigen Universitäten über einen längeren Zeitraum hinweg deuteten auf Titel der lokalen Grundversorgung. Niedrige oder nur temporär höhere Zugriffszahlen wiesen eine elektronische Zeitschrift als solche der Spitzenversorgung aus. Liegt ein Titel sowohl in gedruckter als auch elektronischer Form vor, stellt sich darüber hinaus die Frage, ob eine Korrelation zwischen den Zugriffszahlen auszumachen ist. Ist dies der Fall, kann der Titel leicht einer der Gruppen zugeordnet werden. Ist das Nutzungsverhalten sehr unterschiedlich, sollten die Gründe hierfür ermittelt werden.

Eine Einbindung der steigenden Zahl der angebotenen elektronischen Zeitschriften in ein Modell der kooperativen überregionalen Literaturversorgung ist vor dem Hintergrund der entstehenden hohen Erwerbungskosten unumgänglich. Folglich bleibt abschließend zu fragen, wie die Forderung der DFG nach einer Integration in das existierende Modell37) erfüllt werden kann. Folgende Punkte sind dabei zu klären:

Literatur

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ERWERBUNGSABSTIMMUNG (1996) : Erwerbungsabstimmung und koordinierte Beschaffung bei hochpreisigen Werken, in Kraft gesetzt zum 1. März 1996 / Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken

ETATMODELL (1966) : Etatmodell für eine Universitätsbibliothek / DFG. - In: Fünfzehn Jahre Bibliotheksarbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1949-1964: Ergebnisse und Probleme / hrsg. von Wieland Schmidt ... - Frankfurt am Main: Klostermann, 1966, S. 107-129.

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GRIEBEL (1996) : Griebel, Rolf: Ausleihanalysen als Instrument der Bestandsevaluierung. - In: BIBLIOTHEKSDIENST 30 (1996), S. 668-682

GRIEBEL & HÖCHSMANN (1991) : Griebel, Rolf & Höchsmann, Dieter: Aufbau von Büchergrundbeständen an den Universitätsbibliotheken der neuen Bundesländer. - In: BIBLIOTHEKSDIENST 25 (1991), S. 1172-1195

GRIEBEL & WERNER & HORNEI (1994) : Griebel, Rolf & Werner, Andreas & Hornei, Sigrid: Bestandsaufbau und Erwerbungpolitik in universitären Bibliothekssystemen. - Berlin: DBI, 1994. - (DBI-Materialien ; 134)

HELAL (1970) : Helal, Ahmed Halmi: Überlegungen zum Aufbau eines Zeitschriftenbestandes einer Universitätsbibliothek. - In: ZfBB 17 (1970), H 4/5, S. 300-308

JOHST (1996) : Johst, Volker: Untersuchungen zu den Zeitschriften medizinischer Hochschulbibliotheken mittels der Online-Recherche in der ZDB. - In: BIBLIOTHEKSDIENST 30 (1996), S. 653-660

GUTACHTEN (1957) : Gutachten über den Normaletat einer Technischen Hochschulbibliothek / DFG. - [S.l.]. - 1957

KAHL (1995) : Kahl, Michael: Zitatenanalyse mit den Journal Citation Reports des Institute for Scientific Information. - In: Bibliothek 19 (1995), H. 1, S. 30-63

KANTHAK (1995) : Kanthak, Gerhard: Regionale Erwerbungskoordinierungen in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland. - In: ZfBB 42 (1995), S. 491-506

KRAUSE (1994) : Krause, Jutta: Methodische Untersuchungen zur Ermittlung von Schlüsselzeitschriften. - In: BIBLIOTHEKSDIENST 28 (1994), H. 3, S. 346-351

LEYH (1922) : Leyh, Georg: Der Bücheretat der Universitätsbibliothek. - In: ZfB 39 (1922), S. 227-247

LEYH (1923) : Leyh, Georg: Der Bücheretat der Universitätsbibliothek. - In: ZfB 40 (1923), S. 350-362

MAKOSKI (1998) : Makoski, Roman: Zeitschriftennutzungsanalysen. - In: Controlling und Marketing in Wissenschaftlichen Bibliotheken (COMBI): Entwicklung einer praxiswirksamen Marketingstrategie für Hochschulbibliotheken am Beispiel der Universitätsbibliotheken Düsseldorf und Magdeburg / hrsg. von Elisabeth Niggemann ... - Berlin: DBI. - Band 1: Zwischenergebnisse und Arbeitsmaterialien, S. 164-178

REHM (1983) : Rehm, Margarete: Zeitschriftenabbestellung - aber wie? - In: ABI-Technik 3 (1983), S. 21-24

REINHARDT (1994) : Reinhardt, Werner: Zeitschriftenschwerpunktprogramm Nordrhein-Westfalen: Bericht über die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe beim Ministerium für Wissenschaft und Forschung. - In: Mitteilungsblatt NRW 44 (1994), H. 1, S. 47-56

REINHARDT (1997) : Reinhardt, Werner: Kaufen wir die richtigen Zeitschriften? - In: Ressourcen nutzen für neue Aufgaben: 86. Deutscher Bibliothekartag in Erlangen / Sabine Wefers (Hrsg.). - Frankfurt am Main: Klostermann, 1997, S. 247-258

ROQUETTE (1894) : Roquette, Adalbert: Die deutschen Universitätsbibliotheken, ihre Mittel und ihre Bedürfnisse. - Wiesbaden, 1894. - (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten ; 6)

ROQUETTE (1902/1969): Roquette, Adalbert: Die Finanzlage der deutschen Bibliotheken. - Repr. - Nendeln: Kraus, 1969. - (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten ; 16)

RÜCKERT (1995) : Rückert, Ingrid: Erwerbungskooperation in Bayern: Überlegungen zu einem "regionalen Zeitschriftengrundbestand" im Fach Anglistik. - In: Bibliotheksforum Bayern 23 (1995), S. 31-51

RUTZ (1998) : Rutz, Reinhard: Positionen und Pläne der DFG zum Thema virtuelle Fachbibliothek. - In: ABI-Technik 18 (1998), H. 4, S. 402-409

SCHEIBERT (1966) : Scheibert, Peter: Rückblick auf die Arbeit der Zeitschriftenkommission. - In: Fünfzehn Jahre Bibliotheksarbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1949-1964: Ergebnisse und Probleme / hrsg. von Wieland Schmidt ... - Frankfurt am Main: Klostermann, 1966, S. 65-70

STÄGLICH (1984) : Stäglich, Dieter: Aspekte bibliothekarischer Zusammenarbeit am Beispiel der Schwerpunktbildung nordrhein-westfälischer Hochschulbibliotheken. - In: Die neue Bibliothek: Festschrift für Harro Heim zum 65. Geburtstag / hrsg. von Günther Pflug ... - München [u. a.]: Saur, 1984, S. 282-299

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[http://www.dfg.de/foerder/biblio/memo.html (25.02.1999)]

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WR-EMPFEHLUNGEN (1992) : Empfehlungen zur Literaturversorgung an den Hochschulbibliotheken der neuen Länder und im Ostteil von Berlin / Wissenschaftsrat. - In: BIBLIOTHEKSDIENST 26 (1992), H. 4, S. 480-491

1) Frühe Beispiele solcher Modelle stammen von ROQUETTE (1894), ROQUETTE (1902/1969) und LEYH (1922), LEYH (1923). Beide stellten den an einer Bibliothek tatsächlich zur Verfügung stehenden Vermehrungsetat in ein Verhältnis zur gesamten Literaturproduktion und ermittelten daraus die Kaufkraft der Bibliothek.

2) Zur Neustrukturierung der SSG seit dem 1.1.1998 vgl. den ersten Teil des Memorandums WEITERENTWICKLUNG (1998).

3) Laut BIBLIOTHEKEN '93 (1994), S. 50, gelten SSG-Bibliotheken als solche der Funktionsstufe 4, die den "hochspezialisierte[n] Bedarf" decken, während die anderen Universitäts- und Landesbibliotheken als Einrichtungen der Funktionsstufe 3 den "spezialisierte[n] Bedarf" erfüllen helfen (S. 35).

4) DEGKWITZ (1995), S. 82

5) Diese Praxis ist u. a. das Ergebnis der Studie von DUGALL & DUDENSING & PICARD (1995).

6) AUS DER DFG (1999), S. 103.

7) GUTACHTEN (1957); ETATMODELL (1966).

8) SCHEIBERT (1966), S. 65.

9) Ebd.

10) WR-EMPFEHLUNGEN (1964), S. 145.

11) VAZ (1969), S. VII.

12) DENKSCHRIFT (1975), S. 16.

13) Einen ersten, mittlerweile allerdings teilweise überholten Überblick über damals existierende regionale Kooperationsstrategien im Zeitschriftenbereich gab KANTHAK (1994), S. 495-503.

14) Vgl. STÄGLICH (1984), REINHARDT (1994).

15) DOKUMENTLIEFERUNG (1994), S. 379.

16) DÖRPINGHAUS (1994), S. 40.

17) RÜCKERT (1995).

18) Vgl. BESTELLKATALOGISIERUNG (1996). Eine regionale Koordination von Zeitschriftenabbestellungen, mit dem Ziel, das letzte Exemplar im Land zu halten, wurde in Baden-Württemberg wieder verworfen; vgl. FRANKEN (1997), S. 99 f.

19) Vgl. DUGALL (1997), S. 342.

20) WR-EMPFEHLUNGEN (1964), S. 46-48, 148-151.

21) EMPFEHLUNGEN (1984), S. 12 f.

22) Ebd., S. 14, 28-32.

23) Die nach Fächern strukturierte Tabelle der Anzahl der Zeitschriften-Abos und deren Kosten u. a. bei GRIEBEL & HÖCHSMANN (1991), S. 1193.

24) Ebd., S. 1181. Es wurde außerdem angemerkt, daß bei einer Fortschreibung des Etatmodells elektronische Publikationen einbezogen werden müssen, ebd., S. 1189, Anm. 16.

25) Vgl. ALLENBERG (1995), S. 15-27. Vorgesehen waren 9.010 Zeitschriften-Abos, 1994 konnten jedoch nur 3.899 gehalten werden.

26) SCHEIBERT (1966), S. 65.

27) Vgl. z. B.: REHM (1983), S. 23: "Die Benutzungsfrequenz einer Zeitschrift, als zweifellos wichtigstes Kriterium für die Einstufung ihrer Bedeutung [...]".

28) "Core-Zeitschriften" nennt WERNER (1995), S. 27, Zeitschriften, die das Fach insgesamt abdecken und von allen Fachwissenschaftlern regelmäßig gelesen werden. Ebenfalls hierzu zählt er die Titel, "die nur einen Teilbereich des Faches betreffen, aber für diesen unentbehrlich sind, d. h. regelmäßige Nutzung durch den Spezialisten". Hier sind bereits lokale Forschungsschwerpunkte zu berücksichtigen.

29) DORFMÜLLER (1989), S. 63.

30) HELAL (1970), S. 302.

31) Ebd., S. 307. Hinweise zu einzelnen Untersuchungen bei REINHARDT (1997).

32) So handelten ausdrücklich einige Hochschulbibliotheken, wie einer Umfrage im Jahre 1993 ergab; vgl. GRIEBEL & WERNER & HORNEI (1994), S. 54.

33) Vgl. KAHL (1995). Die am Impact-Factor immer wieder geäußerte Kritik faßt BRUGBAUER (1998) zusammen. Sein Fazit: "Folglich sollte bei der Zeitschriftenabbestellung die Höhe des IF nicht das entscheidende Kriterium sein." Die Tatsache, daß das ISI den deutschsprachigen Zeitschriftenmarkt nahezu vernachlässigt, ist für eine Evaluation im Hinblick auf DFG-SSG-Zeitschriften nicht unbedingt von Nachteil, da im bisherigen Finanzierungsmodell der DFG ohnehin nur der Erwerb ausländischer Zeitschriften unterstützt wird.

34) Vgl. hierzu MAKOSKI (1998), S. 172-175, REINHARDT (1997), S. 254.

35) Vgl. die Untersuchungen von KRAUSE (1994) und JOHST (1996).

36) ELEKTRONISCHE PUBLIKATIONEN (1995), S. 451.

37) WEITERENTWICKLUNG (1998), Teil 2.

38) Vgl. RUTZ (1998), S. 407.

39) Vgl. z. B. DOBSON (1999), S. 198.


Stand: 08.04.99
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