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BIBLIOTHEKSDIENST Heft 5, 2000

Kommissionen des Deutschen Bibliotheksinstituts

Tätigkeitsberichte 1999

 

Kommission des DBI für Erwerbung und Bestandsentwicklung

Vorsitz:

Werner Reinhardt, Siegen

Weitere Mitglieder:

Ursula Allenberg, Chemnitz
Dr. Jürgen Babendreier, Bremen
Renate Peters, München

DBI:

Ulla Usemann-Keller

Berichterstatter im Fachbeirat:

Dr. Hermann Leskien, München

Sitzungen:

22.-23.3. München
27.-28.9. Berlin

Öffentliche Veranstaltungen

13. u. 14.4. Köln: Fortbildung "Outsourcing"
26.5. u. 27.5. Freiburg: Bibliothekartag
20.9. Frankfurt/Main: Fortbildung "Outsourcing"

Expertengruppen

Bestandsaufbau II
Etatverteilungsmodelle

 

Allgemeines

Noch bevor mit Beschluss des Berliner Senats vom 6. Oktober 1999 die Auflösung des Deutschen Bibliotheksinstituts in seine abschließende Phase ging, wurde die Amtszeit der Kommissionen durch den Fachbeirat um ein Jahr verlängert. Die Kommissionsmitglieder hatten auf Anfrage ihre Bereitschaft erklärt, für ein weiteres Jahr zur Verfügung zu stehen. Neben den nachfolgend dargestellten Themen konnte zu einer Reihe von Einzelanfragen aus den Bibliotheken Hilfestellung gegeben werden.

 

Expertengruppen

Die Expertengruppe "Etatverteilungsmodelle" kam am 25. und 26. Januar 1999 in Berlin zu ihrer zweiten und letzten Sitzung zusammen. Die durch den Fragebogen erhobenen Daten wurden diskutiert und bewertet. Während des Freiburger Bibliothekartages wurde über "Etatverteilungsmodelle: Ergebnisse einer Fragebogenaktion" vorgetragen sowie exemplarisch drei lokale Modelle (UB HU Berlin, UB Konstanz, UB Marburg) vorgestellt. Als abschließende Veröffentlichung wird im Jahr 2000 eine Arbeitshilfe erscheinen, die neben der Darstellung dieser drei Beispiele Angaben zu verwendeten Parametern in weiteren Universitätsbibliotheken enthält.

Die Expertengruppe ,,Bestandsentwicklung in wissenschaftlichen Bibliotheken II" fand im Berichtsjahr ihren Abschluss durch Vorträge während des Bibliothekartages in Freiburg und die Veröffentlichung von Heft 189 der dbi-materialien unter dem Titel "Erwerbungsprofile in universitären Bibliothekssystemen".

In der Expertengruppe "Inhaltliche Überarbeitung der DBS Teil B" ist die Kommission durch den Vorsitzenden vertreten.

 

Preise und Etatentwicklung

Die Harrassowitz-Preisindizes (wie bisher getrennt nach Zeitschriften und Monographien) für das Jahr 1997, bearbeitet von R. Griebel und W. Reinhardt, erschienen beide im Januarheft des Bibliotheksdienst. Da aus dem Haus Harrassowitz im Zusammenhang mit einem EDV-Systemwechsel keine aktuellen Daten zur Verfügung gestellt werden können, ist es nicht möglich die Indizes fortzuschreiben.

Die Zeitschriftenpreisentwicklung für das Jahr 1999 wurde durch die außergewöhnlichen Preiserhöhungen einschlägiger Verlage ein Schwerpunkt der Kommissionsarbeit im Berichtsjahr. Im Januar wurde ein an die Verlage Brill, Elsevier, Gordon & Breach, John Wiley, MCB, Springer und Wiley-VCH gerichteter Offener Brief versendet, der durch bibliothekarische Verbände der Niederlande, Österreichs und der Schweiz sowie die BDB unterstützt wurde. In der Frühjahrssitzung der Sektion IV des DBV wurde über den Brief berichtet, dem sich die Sektion einstimmig anschloss. Im Mai-Heft des Bibliotheksdienst erschien ein Zwischenbericht über Reaktionen der Verlage, in der Presse und aus Bibliotheks- und Wissenschaftskreisen. Nachdem bereits im Laufe des Jahres einzelne der angeschriebenen Verlage das Gespräch mit der Kommission gesucht hatten, wurden während der Frankfurter Buchmesse vorläufig abschließende Diskussionen mit allen genannten Verlagen (außer Gordon & Breach) geführt (vgl. Abschlussbericht unter "Erwerbung" in diesem Heft).

 

Elektronische Zeitschriften

Anlässlich der Herbstsitzung der Sektion 4 des DBV referierte der Vorsitzende der Kommission am 27. Oktober 1999 zum Thema "Konsortialverträge : Neue Tendenzen?" Der Bericht zum gegenwärtigen Stand in Deutschland erschien in überarbeiteter Fassung im Bibliotheksdienst.

 

Geschenk- und Tauschliteratur

Aufgrund vermehrter Anfragen sowie einer Diskussion in ERWERB-L wurden damit zusammenhängende Fragen in beiden Sitzungen der Kommission intensiv besprochen und der Entwurf für "Empfehlungen zur Behandlung von Geschenk- und Tauschliteratur" formuliert. Nach Einbeziehung von Experten aus der Praxis wird die endgültige Fassung im Jahr 2000 veröffentlicht werden.

 

Öffentliche Aktivitäten

Gemeinsam mit dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ) wurde eine Fortbildung zum Thema "Outsourcing" am 13. und 14. April in Köln konzipiert und durchgeführt. Eine weitere Veranstaltung zum gleichen Thema erfolgte in der Bibliotheksschule Frankfurt am Main am 20. September.

Im Rahmen des 89. Bibliothekartages in Freiburg im Breisgau wurde am 26. Mai 1999 der Themenkreis 15 "Etatverteilungsmodelle und Erwerbungsprofile" durchgeführt. Die traditionelle "Gesprächsrunde zu aktuellen Erwerbungsfragen" am 27. Mai wurde von über 80 Kollegen zum Informationsaustausch genutzt.

Im Rahmen der vom HBZ angebotenen Fortbildung wurde am 4. November 1999 in einem Seminar "Erfahrungsaustausch Erwerbungsleitung in Hochschulbibliotheken" über die Aktivitäten der Kommission berichtet.

 

Teilnahme an erwerbungsrelevanten Veranstaltungen

Elektronische Zeitschriften an wissenschaftlichen Bibliotheken. Workshop in Regensburg, 4.-5.2.1999 (Reinhardt)

GESIG (German Serials Interest Group) : Gründungsgespräch während des Workshops, Regensburg am 4.2.1999 (Reinhardt)

DBV. Sektion IV. Frühjahrssitzung in Kassel, 24.2.-25.2.1999 (Reinhardt)

The Fiesole Retreat "What is the likely shape of the library in 2005? And how do we build collection for it?", Fiesole 11.3.-14.3.1999 (Reinhardt)

AGUB NRW. Arbeitsgruppe Elektronische Zeitschriften und Datenbanken. Sitzungen in Köln am 12.4. und 26.8.1999 (Reinhardt)

"Tag der elektronischen Zeitschrift", Fortbildungveranstaltung der Bibliotheksschule Frankfurt am Main, 4.5.1999 (Reinhardt)

GESIG (German Serials Interest Group) : Informationsveranstaltung während des Freiburger Bibliothekartages am 28.5.1999 (Allenberg, Babendreier, Peters, Reinhardt)

DBI-Expertengruppe "Inhaltliche Überarbeitung der DBS Teil B", Sitzung in Berlin am 14.7.1999 (Reinhardt)

Second European ScienceDirect User Conference, Amsterdam 16.-17.9.1999 (Reinhardt)

AGUB NRW. Arbeitsgruppe "Zeitschriftenversorgung". Sitzungen in Münster am 24.9. und 22.11.1999 (Reinhardt)

DBV Beiratssitzung, Dresden 29.-30.9.1999 (Babendreier)

"Kooperation zur Nutzung digitaler Ressourcen", BDB/ekz Workshop in Reutlingen 6.10.-7.10.1999 (Reinhardt)

GESIG (German Serials Interest Group) : Gründungsveranstaltung während der Buchmesse, Frankfurt am Main am 15.10.1999 (Allenberg, Babendreier, Peters)

DBV. Sektion IV. Herbstsitzung in Koblenz, 27.-28.10.1999 (Babendreier, Reinhardt)

AGUB NRW. Arbeitsgruppe "Erwerbung, Archivierung und Aussonderung von Dissertationen". Sitzung in Bonn 17.11.1999 (Reinhardt)

 

Publikationen

Informationen der Kommissionen:

Reinhardt, Werner; Rolf Griebel: Harrassowitz-Preisindex für die wissenschaftliche Buchproduktion 1997. In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 1, S. 59 ff

Griebel, Rolf; Werner Reinhardt: Harrassowitz-Preisindex für Zeitschriften. In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 1, S. 69 ff

Babendreier, Jürgen: Kommission des DBI für Erwerbung und Bestandsentwicklung - Bericht über die Herbstsitzung 1998. In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 1, S. 75 ff

Zeitschriftenpreise 1999 - Offener Brief. In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 2, S. 311 ff

Peters, Renate: Kommission des DBI für Erwerbung und Bestandsentwicklung - Bericht über die Frühjahrssitzung 1999. In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 5, S. 801 ff

Zeitschriftenpreise 1999. Ein Zwischenbericht über Reaktionen auf den Offenen Brief der Erwerbungskommission. In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 5, S. 804 ff

Allenberg, Ursula: Kommission des DBI für Erwerbung und Bestandsentwicklung - Bericht über die Herbstsitzung 1999. In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 11, S. 1897 ff

Reinhardt, Werner: Konsortialverträge: Neue Tendenzen? In: Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 12, S. 2088 ff

Erwerbungsprofile in universitären Bibliothekssystemen : eine Auswahl / Kommission des DBI für Erwerbung und Bestandsentwicklung. Hrsg. von der Expertengruppe Bestandsentwicklung in wissenschaftlichen, Bibliotheken II. - Berlin : Dt. Bibliotheksinst., 1999. 180 S. (dbi-materialien ; 189)

Babendreier, Jürgen: Erwerbungsprofile - notwendig oder wünschenswert? Oder Wer zwingt sich gern ins Prokrustesbett. In: "Grenzenlos in die Zukunft" / 89. Deutscher Bibliothekartag in Freiburg im Breisgau. Hrsg. V. Margit Rützel-Banz. Frankfurt am Main: Klostermann 2000. ZfBB : Sonderhefte Bd. 77, S. 169 ff.

Reinhardt, Werner : Etatverteilungsmodelle - Ergebnisse einer Fragebogenaktion. In: "Grenzenlos in die Zukunft" / 89. Deutscher Bibliothekartag in Freiburg im Breisgau. Hrsg. V. Margit Rützel-Banz. Frankfurt am Main: Klostermann 2000. ZfBB : Sonderhefte Bd. 77, S. 181 ff.

 

Vorhaben für 2000

Dr. Werner Reinhardt

 

 

 

Kommission des DBI für Benutzung und Information

Vorsitz:

Benno Homann, Heidelberg

Weitere Mitglieder:

Barbara Lison, Bremen
Uwe Rosemann, Hannover
Christine-Dorothea Sauer, Berlin
Werner Schwarz, Augsburg

DBI:

Ulla Usemann-Keller

Berichterstatter im Fachbeirat:

Dr. Annette Kasper, Jena
Barbara Schneider-Eßlinger, Potsdam

Sitzungen:

29. /30.3.1999 Augsburg
22. /23.11.1999 Heidelberg

Expertengruppe:

Fortbildung im Informationsbereich

Veranstaltungen:

25.5.1999 Freiburg, Bibliothekartag
25. /26.11.1999 Hamburg, Fortbildungsveranstaltung

 

I. Allgemeines

Die Amtszeit der Kommission wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Für die begonnen Aktivitäten der Kommission, die sich nicht kurzfristig bearbeiten lassen, wurde dieses zusätzliche Jahr begrüßt.

Die Kommission intensivierte ihre Kontakte mit Gremien und Initiativen, die sich mit der bibliothekarischen Fort- und Weiterbildung befassen. Sie will damit den besonders im Informationsbereich vorhandenen spezifischen Qualifizierungsbedarf zur Geltung bringen. Vorteilhaft wirkt sich hierbei aus, dass einige Kommissionsmitglieder gleichzeitig auch in entsprechenden Aktivitäten und Gremien, wie der New Book Economy, dem Round Table zur Bibliothekarischen Fortbildung und einem Projekt der Bertelsmannstiftung zur Vermittlung von Internetkenntnissen an Bibliothekare involviert sind. Unter der finanziellen Stagnation bzw. dem Stellenabbau in den Bibliotheken leidet die Kommissionsarbeit zunehmend. Das absehbare Ende des DBI wird in zunehmendem Maße die Arbeit der Kommission beeinträchtigen. Die bereits zu registrierende Abnahme politischer Akzeptanz und Unterstützung des DBI/EDBI werden dazu führen, dass Kommissionsarbeiten sich immer mehr verzögern, nicht mehr abgeschlossen werden können oder durch konkurrierende Aktivitäten anderer Gremien stagnieren. Als Beispiel für letzteres kann die Einsetzung einer zusätzlichen Expertengruppe der KMK zur Leihverkehrsordnung gesehen werden.

Der Informationsaustausch mit der DBI-Kommission für Rechtsfragen erwies sich erneut als sehr hilfreich bei der Entwicklung von Benutzungsregelungen im Bereich von EDV-Arbeitsplätzen.

 

II. Tätigkeitsfelder

Die Schwerpunkte der Kommissionsarbeit bildeten die Themen:

Auf der Grundlage eines am Jahresende 1998 erarbeiteten und von der KMK akzeptierten Strukturpapiers und mit dem eindeutigen Auftrag, die Leihvekehrsordnung (LVO) zu überarbeiten, wurde im März von der Expertengruppe LVO der Entwurf für eine neue LVO vorgelegt. Die Kommission hat die Expertengruppe bei dieser Arbeit beraten. Allerdings wurden dabei auch grundsätzliche Bedenken gegen den vorliegenden Entwurf vorgebracht. Sie bezogen sich auf die nicht erfolgte Integration von "klassischer Fernleihe" und elektronischen Dokumentlieferdiensten. Eine solche Integration lässt sich aus Sicht der Kommission und Expertengruppe aufgrund der rechtlichen Gegebenheiten nicht durchführen. Um dies zu realisieren, müssen die rechtlichen Regelungen für die beiden Literaturbeschaffungssysteme geändert und kompatibel zueinander gemacht werden.

Da auch die nachfolgend von der KMK bzw. der DFG eingesetzte Expertengruppe bis zum Jahresende zu keinem Ergebnis kam, verabschiedete die Kommission in ihrer Herbstsitzung eine Empfehlung zur flexibleren Handhabung der LVO. In der im Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 12 veröffentlichten Empfehlung spricht sich die Kommission dafür aus, eine schnelle Literaturversorgung der Benutzer als oberstes Prinzip und das Regionalprinzip als nachrangig zu sehen. Damit soll den neuen technischen Möglichkeiten der Direktbestellung Rechnung getragen werden und für eine Übergangszeit - so lange keine neuen Regelungen für die Lieferung von Dokumenten in Kraft sind - die Möglichkeit zu einer effizienteren Fernleihe geschaffen werden.

In ihrer Herbstsitzung befasste sich die Kommission mit den Ist-Gegebenheiten der elektronischen Dokumentlieferdienste. Das besondere Interesse der Kommission galt dabei den Fragen, inwieweit lokale Dokumentlieferdienste mit bundesweiten Diensten konkurrieren und wie sich Dokumentlieferdienste auf das Fernleihsystem auswirken.

Dem Bericht von Herrn Mönnich über das lokale Dokumentliefersystem LEA an der Universität Karlsruhe konnte die Kommission entnehmen, dass das lokale System eher als Komplementärdienst zu sehen ist. Sie unterstützen den lokalen Forschungs- und Lehrbetrieb, insofern als sie den lokalen Zeitschriftenbestand im Netz schnell, komfortabel und kostengünstig bzw. kostenlos und damit ohne größeren Verwaltungsaufwand zugänglich machen. Neben der effizienten Dokumentenbereitstellung sind als ein weiterer wesentlicher Vorteil die Einsparungsmöglichkeiten bei Mehrfachexemplaren zu sehen. Eine Ausweitung der Nutzung auf Studenten und allgemeine Nutzer wird nicht als sinnvoll erachtet, da dies nur mit beträchtlichem zusätzlichem technischem, personellem und organisatorischem Aufwand möglich wäre, den die Bibliotheken derzeit nicht erbringen können.

Den Berichten aus verschiedenen Bibliotheken konnte die Kommission entnehmen, dass die Fernleihe in vielen Bibliotheken inzwischen automatisiert ist bzw. wird und entweder Direktbestellungen möglich sind oder mit regionalen elektronischen Systemen (z. B. in Bayern) erfolgt. Direktbestellungen oder regionale elektronische Fernleihmöglichkeiten sind jedoch noch immer nicht flächendeckend im Bundesgebiet anzutreffen.

Positive Effekte durch die elektronischen Bestell- und Liefermöglichkeiten werden von der UB Augsburg berichtet. Dort hat sich die Bearbeitung in der konventionellen Fernleihe beschleunigt. Skeptisch werden die Erfahrungen mit den großen Zentralbibliotheken beurteilt, die langen Bearbeitungszeiten bei der Fernleihe geben zur Befürchtung Anlass, dass subito-Bestellungen vorrangig und Fernleihbestellungen nachrangig bearbeitet werden.

Auf der Grundlage des umfangreichen Informationsaustauschs mit der Rechtskommission des DBI und der Auswertung einer Internet-Umfrage wurden auf vielfachen Wunsch verschiedener Bibliotheken Kriterien und eine Musterordnung für die Regelung der Benutzung von EDV-Arbeitplätzen in einer Bibliothek erstellt. Sie wurden in der öffentlichen Sitzung der Kommission während des Bibliothekartags in Freiburg vorgestellt und im Bibliotheksdienst 33 (1999) H. 7 veröffentlicht.

Die Kommission wird sich auch weiterhin mit Fragen der EDV-Arbeitsplätze und der Nutzung von Multimedia sowie darauf basierender elektronischer Lernsysteme befassen. Insbesondere durch die neuen Lernsysteme werden neue organisatorische und personelle Anforderungen an die Bibliotheken gestellt, wie Herr Homann in seinem Bericht über die Learntech 1999 in Karlsruhe und einer Fortbildung an der HBI-Akademie in Stuttgart über selbstgesteuertes Lernen verdeutlichte. Die Kommission wird dabei insbesondere die Aktivitäten der vom Wissenschaftsrat eingesetzten Arbeitsgruppe "Multimediales Lernen" über Herrn Rosemann verfolgen.

Die Auswertung der Gebührenumfrage in Universitätsbibliotheken im Jahr 1997 verzögerte sich wegen EDV-technischer Engpässe. Diese Defizite wurden kompensiert durch die bei Kommissionsmitgliedern vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der empirischen Sozialforschung und der entsprechenden Statistikprogramme. Eine erste Auswertung konnte in der Herbstsitzung der Kommission vorgelegt werden. Im Mittelpunkt standen dabei die Gebühren im Bereich der Ausleihe. Die Kommission entnimmt den vorliegenden Daten Ansatzpunkt für weitergehende Analysen, in der die Bedeutung von Mahngebühren für die Steuerungseffizienz und Rationalisierung der Ausleihverwaltung untersucht werden müsste.

Die Kommission verfolgt die verschiedenen Aktivitäten im Bereich der bibliothekarischen Fort- und Weiterbildung und begrüßt insbesondere die Bestrebungen, Qualitätsstandards einzuführen. Die Mitarbeit von Kommissionsmitgliedern an entsprechenden Fort- und Weiterbildungsaktivitäten, wie dem DBI-Round-table "Fortbildung" im September und dem Projekt der Bertelsmannstiftung "Virtuelles Internet-Training für Bibliotheksmitarbeiter" ermöglichte es, die spezifischen Weiterbildungsanforderungen des Informationsbereichs, die in dem Round Table "Bibliothekarische Fort- und Weiterbildung im Informationsbereich" der Kommission im Jahr 1998 erarbeitet wurden, einzubringen. Erreicht wurde auf diese Weise eine Öffnung des Projekts der Bertelsmann-Stiftung auch für das wissenschaftliche Bibliothekswesen.

Die Bestrebungen der Kommission im Bereich der Fortbildung werden durch die von Herrn Homann geleitete Expertengruppe "Fortbildung im Informationsbereich" intensiviert. Das Hauptinteresse dieser Gruppe galt der Verbesserung der Benutzerschulungen. Sie befasste sich dabei in ihren Sitzungen in Karlsruhe und Hamburg zum einen mit neuen Schulungskonzepten und zum anderen mit der Vermittlung pädagogischer Zusatzqualifikationen für die bibliothekarischen Mitarbeiter mit Schulungsaufgaben.

Bei den Schulungskonzepten votiert die Gruppe für eine Einbeziehung und Orientierung an den amerikanischen Modellen der "Information Literacy". Um die Akzeptanz des Modells im deutschsprachigen Raum zu erhöhen, entschied sich die Gruppe für die Verwendung des Begriffs "Informationskompetenz". Informationskompetenz wird dabei als ein Komplex methodischer Fähigkeiten gesehen, die zum effizienten Umgang mit Informationen in unterschiedlichen medialen Präsentationsformen befähigen. (Kennzeichen der am Konzept der Informationskompetenz orientierten Schulungen sollen eine stärkere Benutzer- und Problemorientierung sowie eine Einbettung in einen umfassenderen Gesamtkontext der Informationssuche und Informationsbewertung sein. Für die Konkretisierung und Realisierung dieses Schulungskonzeptes soll ein Projekt beantragt werden, in dem auch neue Methoden der "distance education", also des Einsatzes von Internet geprüft werden sollen. Die Beantragung des Projektes erfolgte bisher noch nicht, da es sinnvoll erschien, technische und organisatorische Erfahrungen des Projekts der Bertelsmann-Stiftung "Virtuelles Internet-Training für Bibliotheksmitarbeiter" abzuwarten, um so einerseits den Finanzierungsbedarf zu reduzieren und andererseits die methodischen Erfahrungen zu nutzen. Realisiert wurde das Vorhaben, pädagogische Zusatzqualifikationen zu vermitteln. Geleitet von zwei Mitgliedern der Expertengruppe (Dannenberg, Homann) fand im November 1999 die erste Fort- und Weiterbildungsveranstaltung zum Thema "Neue Methoden der Benutzerschulung", getragen vom DBI und der FH Hamburg, statt. Neben der Vermittlung alternativer Methoden für Benutzerschulungen galt das besondere Interesse der Teilnehmer grundsätzlichen konzeptionellen Fragen des Angebotes und der Durchführung von Schulungen. Aufgrund der starken Nachfrage werden im Jahr 2000 weitere Veranstaltungen angeboten.

 

III. Öffentliche Aktivitäten

Auf der vom Vorsitzenden geleiteten Sitzung der Benutzungs-Kommission auf dem Bibliothekartag in Freiburg wurden neben dem Bericht über die Kommissionsarbeit folgende Vorträge gehalten:

Im November wurde, getragen vom DBI unter Leitung der beiden Mitglieder der Expertengruppe Dannenberg und Homann, eine erste Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Planung und Durchführung von Benutzerschulungen mit neuen informationsdidaktischen Methoden" an der Fachhochschule Hamburg durchgeführt. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Teilnehmerzahl erhöht.

Die Teilnehmer vereinbarten eine Fortsetzung der Veranstaltung im kommenden Jahr und den Aufbau eines Kommunikationssystems, um die Schulungserfahrungen auszutauschen.

 

IV. Vorhaben für das folgende Jahr

Die Kommission kann im Jahr 2000 als EDBI-Kommission, also mit dieser voraussichtlich auf ein Jahr begrenzten Verlängerung, keine neuen Vorhaben beginnen. Sie wird sich darauf beschränken, die begonnen Aktivitäten zu beenden und Stellung zu nehmen zu aktuellen Anfragen und Problemen aus den Benutzungs- und Informationsbereich der Bibliotheken.

Zu den begonnenen Vorhaben zählen:

Im Bereich der Benutzerschulung und Fortbildung im Informationsbereich wird die Kommission die Arbeit der Expertengruppe unterstützen. Sie erhofft sich durch die Berufung ihres Vorsitzenden in das IFLA-Round-table "Benutzerschulung" einen verstärkten Erfahrungsaustausch mit ausländischen Bibliotheken auf diesem Gebiet.

 

V. Veröffentlichungen

Kommissionen des Deutschen Bibliotheksinstituts. Tätigkeitsberichte 1998. Kommission des DBI für Benutzung und Information. In: Bibliotheksdienst 33 (1999), H. 5, S. 827 ff.

Homann, Benno: Einführung in die Kataloge der UB Heidelberg - ein WWW-basiertes Schulungsprogramm. In: Bibliotheksdienst 33 (1999), H1, S. 33 ff.

Homann, Benno: Weiterbildung im Informationsbereich. Round Table und erste Maßnahmen. In: Bibliotheksdienst 33 (1999), H. 4, S. 684 ff

Homann, Benno: Benutzungsregelungen für EDV-Arbeitsplätze an Bibliotheken. In: Bibliotheksdienst 33 1999, H. 7, S. 1083 ff.

Information der Kommission des DBI für Benutzung und Information. Deutscher und Internationaler Leihverkehr. In: Bibliotheksdienst 34. (2000), H. 1, S. 112 ff.

Benno Homann: Vermittlung von Informationskompetenz. Benutzerschulung und pädagogische Fortbildung im Informationsbereich der Bibliotheken, In: Theke, 1999 S. S.64-70

 

 

 

Kommission des DBI für Bestandserhaltung

Vorsitz:

Dr. Yorck Haase, Darmstadt

Weitere Mitglieder:

Dr. Helmut Bansa, München
Reinhard Feldmann, Münster
Dr. Berthold Jäger, Fulda

DBI:

Ulla Usemann-Keller

Berichterstatter im Fachbeirat:

Dr. Eilhard Cordes, Osnabrück

Sitzungen:

22./23. 3. Münster
02./03. 11. München

Öffentliche Veranstaltungen

26.05. Freiburg, Bibliothekartag

Fortbildung:

15./16.11. Fulda Massenkonservierung

 

Allgemeines

Die Arbeiten, die sich die Kommission für die laufende Amtsperiode vorgenommen hat, wurden auch im Berichtsjahr fortgesetzt. Schwerpunktmäßig befasste sich die Kommission erneut mit den Fragen der Massenkonservierung sowie mit der Notfallvorsorge im Katastrophenfall. Weitere Arbeitsbereiche waren Schimmelbekämpfung, Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und Erstellung eines Restauratorennachweises.

 

Massenentsäuerung – Fortbildungsveranstaltung

Zu den Hauptsorgen der wissenschaftlichen Bibliotheken und der Archive zählt nach wie vor das Problem des Papierzerfalls. Seit einigen Jahren werden in Deutschland zur Erhaltung der Bestände mehrere Verfahren der Massenentsäuerung angeboten: das Battelle/Papersave-Verfahren (ein Flüssiggasverfahren auf der Basis von Magnesium-Titan-Verbindungen), das LIBERTEC-Verfahren (eine Trocken-Behandlung auf der Basis von Magnesiumoxid und Kalziumoxid) und das Bückeburger Verfahren für Archivalien (ein Einzelblattverfahren, Entsäuerung durch ein Magnesiumhydrogenpräparat). Auf der Grundlage eines vom Deutschen Bibliotheksinstitut im Februar 1998 veranstalteten Round Tables, bei dem Anbieter und Anwender über die positiven und negativen Erfahrungen mit den Entsäuerungsverfahren diskutierten, veranstaltete die DBI-Kommission für Bestandserhaltung am 15. November 1999 in Fulda für Bibliothekare und Archivare eine Fortbildungsveranstaltung "Massenkonservierung". Nach einer Einführung durch Dr. Helmut Bansa wurden die drei genannten Verfahren durch die jeweiligen Vertreter der Firmen vorgestellt. Ferner referierten Vertreter der schweizerischen Entsäuerungsanlage in Bern und des Zentrums für Bucherhaltung in Leipzig über die Anwendung des z.T. modifizierten Papersave-Verfahrens. Danach berichteten Großkunden aus dem Bibliotheks- und Archivbereich, die wenigstens zwei Verfahren nutzen, über ihre Erfahrungen. Am Folgetag hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Anlagen der Firmen Battelle in Eschborn bei Frankfurt, LIBERTEC in Nürnberg oder des Zentrums für Bucherhaltung in Leipzig in Augenschein zu nehmen.

 

Notfallvorsorge

Auf Initiative der DBI-Komission für Bestandserhaltung wurde von Bruno Klotz-Berendes an der FH Köln eine Assessorarbeit zum "Katastrophenmanagement, unter besonderer Berücksichtigung von Bestandssicherung und Bestandserhaltung in Bibliotheken" erstellt. In dieser Arbeit sind die Gedanken der Kommission zum Thema Notfallvorsorge enthalten. Von der Kommission begleitet wird die Arbeit in der Reihe der dbi-materialien veröffentlicht. Der Publikation wird ein von der Kommission erarbeiteter überschaubarer Musterplan für das Verhalten im Notfall beigegeben.

 

Restauratorennachweis

Von der ursprünglich geplanten Herausgabe eines Adressbuches für Restaurierwerkstätten und Bestandserhaltungsbibliothekare will die Kommission vorerst Abstand nehmen. Vorbereitet wird stattdessen eine Liste mit Adressen empfehlenswerter Werkstätten, die für Bibliotheken ältere, wertvolle und schützenswerte Drucke und Handschriften restaurieren. Die Liste soll die bevorzugten Arbeitsgebiete der Werkstätten benennen und ein Verzeichnis der beteiligten Bibliotheken mit ihren Ansprechpartnern enthalten. Sie wird als interne Handreichung erstellt, die den Kommissionsmitgliedern und dem Deutschen Bibliotheksinstitut zur Verfügung steht und auf Anfrage weitergegeben wird.

 

Öffentliche Veranstaltungen

Auf dem 89. Deutschen Bibliothekartag in Freiburg war die Kommission für Bestandserhaltung mit einer Themenkreisveranstaltung im Hauptprogramm vertreten. In den Referaten ging es um allgemeine und spezielle Fragen des Bestandserhaltungsmanagements (Reinhard Feldmann, Hermann Leskien) und um Langzeitarchivierung digitaler Medien (Marianne Dörr). Ferner wurden die Konservierungsprojekte mit der Massenentsäuerungsanlage in der Schweiz (Susan Herion / Agnes Blüher) und das niederländische nationale Bestandserhaltungs-Programm Metamorfoze (Hans Jansen) vorgestellt.

 

Öffentlichkeitsarbeit

Die Kommission befasste sich eingehend mit der Frage, wie die Belange der Bestandserhaltung in der bibliothekarischen und in der interessierten Öffentlichkeit stärker präsent gemacht werden kann. Vordringlich ist die Sensibilisierung der Unterhaltsträger. Wichtig ist eine den Realitäten angemessene Informationspolitik in den Medien. Weitere Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit sind Sponsoring und Fundraising, Buchpatenschaften, Bibliotheksgesellschaften und Fördervereine. Ein Weg, das Problembewusstsein zu wecken, wird in der Durchführung professionell gestalteter Ausstellungen gesehen, die nicht nur ein "Bild des Grauens" zeigen, sondern auch konkrete Lösungsmöglichkeiten vorführen. Von der Kommission wird ein Grundgerüst für eine Wanderausstellung erarbeitet, das je nach Schwerpunktsetzung durch lokale Exponate ergänzt werden kann.

 

Vorhaben für das Jahr 2000

Arbeitsvorhaben der Kommission für 2000 sind weiterhin die Fragen der Schimmelbekämpfung und der Notfallvorsorge, die Probleme der Massen-Konservierung sowie Kosten/Nutzen-Konzepte für die Originalerhaltung.

Am 18. Januar 2000 veranstaltet die Kommission in Erfurt eine Fortbildungs-Veranstaltung zum Thema "Schimmelbekämpfung", bei der Fragen der gesundheitlichen Gefährdung, der Prophylaxe und der Magazinhygiene sowie chemische Methoden und deren kritische Bewertung auf dem Programm stehen.

Auf dem gemeinsamen Kongress von BDB und DGI (90. Deutscher Bibliothekartag) im März 2000 in Leipzig ist die Kommission wiederum mit einer Themenkreisveranstaltung im Hauptprogramm vertreten. Referiert wird über Normen der Bestandserhaltung, über Format Conversion, über Möglichkeiten der Originalerhaltung und über Ausbildungsfragen. Ferner ist die Kommission an einer weiteren Hauptveranstaltung mit dem Thema "Archivierung: Zukunft der Vergangenheit" beteiligt.

 

Veröffentlichungen

Tätigkeitsbericht 1998. Kommission für Bestandserhaltung des DBI. In: Bibliotheksdienst 33. (1999), S. 833-836.

Feldmann, Reinhard: Marketing für das alte und kostbare Buch. Workshop an der ULB Münster. In: Bibliotheksdienst 33. (1999), S. 1494-1500.

Jäger, Berthold: Aus der Arbeit der Kommission für Bestandserhaltung beim Deutschen Bibliotheksinstitut (1997/1998). In: Informationen für kirchliche Bibliotheken 25 (1999), Nr.50, S. 18-28.

Richtlinien für die Vergabe im Buchbinderhandwerk. Hrsg. vom Bund Deutscher Buchbinder-Innungen und von der Kommission des DBI für Bestandserhaltung. Red. Bearbeitung: Ulla Usemann-Keller. (Arbeitshilfen / Deutsches Bibliotheksinstitut.) Berlin 1999. 31 S.

Dr. Yorck Haase

 

 

 

Kommission des DBI für Organisation und Betrieb

Vorsitzende:

Dr. Claudia Lux, Berlin

Weitere Mitglieder:

Dr. Peter te Boekhorst, Münster
Ingrid Bußmann, Stuttgart
Dr. Axel Halle, Göttingen
Cornelia Vonhof, Göppingen

Betreuung im DBI:

Dr. Herbert Partzsch

Berichterstatter im Fachbeirat:

Hannelore Jouly, Stuttgart
Prof. Helmut Jüngling, Köln

Sitzungen:

25./26. Januar, Göppingen
25./26. Oktober, Göttingen

Öffentliche Veranstaltungen:

26. Mai, 89. Dt. Bibliothekartag, Freiburg
25. Oktober, Göttingen

 

Schwerpunkte 1999

1. Organisationsstrukturen in Bibliotheken

Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe in Bibliotheken stehen auf dem Prüfstand. Neue Führungskonzepte, neue EDV-Lösungen und Sparmaßnahmen zwingen laufend zum Überdenken herkömmlicher Strukturen. Der von der Kommission gemachte Vorschlag, wegen der Komplexität dieses Veränderungsprozesses eine interaktive Darstellung im Netz aufzubauen, konnte Anfang 1999 verwirklicht werden. Unter dem Titel "Organisation im Wandel" (OiW) werden unter der URL: http://www.dbi-berlin.de/oiw/index.html neue Organisationsformen in allen Bibliothekstypen graphisch und verbal dargestellt, verbunden mit der Möglichkeit, diese online zu diskutieren. Mit Hilfe von zahlreichen Graphiken, Diagrammen, Kurzdarstellungen und Volltexten vermittelt OiW verschiedene Aspekte des organisatorischen Wandels. OiW wurde gestaltet in Kooperation mit L4 - Institut für Neue Medien, unterstützt vom EU-Projekt "New Book Economy". Im Verlauf der vergangenen zwölf Monate konnten verschiedene Beiträge zum organisatorischen Wandel in Bibliotheken durch die Aktivitäten des DBI in diese interaktive Darstellung aufgenommen werden, weiteres ist noch geplant.

OiW wurde mit einem Kurzreferat auf dem Bibliothekartag in Freiburg vorgestellt, es wird im Jahr 2000 im EDBI weitergeführt.

 

2. Veränderungsmanagement

Im Hauptprogramm des Bibliothekartages in Freiburg gestaltete die Kommission den Themenkomplex "Hin zu oder weg von? Veränderungsmanagement in der Praxis" mit Beiträgen wie "Das Organigramm als Ausdruck des Veränderungsmanagements" oder "Der Wandel zur virtuellen Forschungsbibliothek".

Am 25. Oktober wurde in Göttingen eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Veränderungsmanagement in Bibliotheken im Spannungsfeld von Bewahren und Verändern - eine Anleitung zum Scheitern von Veränderungsprozessen" für Mitarbeiter aller Bibliothekstypen durchgeführt. Der Referent Dieter Tappe (Bremen) brachte Praxiserfahrungen aus unterschiedlichen Veränderungsprojekten und -prozessen in Verbindung zu neueren Theorien und Modellen, insbesondere zu Ansätzen der Selbstorganisationstheorie und knüpfte damit an seinen erfolgreichen Vortrag auf dem Bibliothekartag in Frankfurt a. M. 1998 an.

Weiterhin informierte sich die Kommission über die Durchführung von Arbeitsbesprechungen in der Stadtbibliothek Hanau anhand ausführlicher Informationen von Beate Schwartz-Simon zum Thema "TransferTraining in der StB Hanau, wie man die Vision in handliche Teile zerlegt" sowie über Untersuchungen zu Führungsstilen am Beispiel Berlin von Dr. Gerd Paul.

Fragen des Veränderungsmanagements stehen auch im Mittelpunkt der Kommissionsarbeit im Jahre 2000. Für den 13. November 2000 wird in Göttingen ein Round Table vorbereitet, zu dem die verschiedenen Elemente des Wandels dargestellt und diskutiert werden sollen.

 

3. Arbeitsvorgänge in Bibliotheken

Die vba/DBI-Expertengruppe "Arbeitsvorgänge in Öffentlichen Bibliotheken" unter Leitung von Prof. Dr. Konrad Umlauf (Institut für Bibliothekswissenschaft Berlin) hat die Arbeit abgeschlossen und die Ergebnisse publiziert. In der Publikation wird eine Verknüpfung zwischen geltenden Eingruppierungsvorschriften und Tätigkeiten in Öffentlichen Bibliotheken hergestellt, im Mittelpunkt steht eine tabellarische Übersicht über Arbeitsvorgänge in Öffentlichen Bibliotheken und ihre Bewertung nach dem BAT. Die Expertengruppe steht nicht für eine Einzelfallberatung zur Verfügung. Zuständig für Fragen zur Bewertung, Eingruppierung oder Arbeitsplatzbeschreibung in ÖB ist die Kommission für tarif- und arbeitsrechtliche Fragen des vba.

Die VdDB/DBI-Expertengruppe unter Leitung von Barbara Jedwabski (UB Dortmund) überarbeitet die Publikation "Arbeitsvorgänge in wissenschaftlichen Bibliotheken" von Sauppe/Vollers (1978). Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Ende 2000 vorgesehen.

Informationen sind auf dem EDBI-Server zu finden unter: http://www.dbi-berlin.de/dbi_ber/bib_ma/arbvor/arbvor00.htm.

 

4. Marketing in wissenschaftlichen Bibliotheken

Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts "Entwicklung einer praxiswirksamen Marketingstrategie für Hochschulbibliotheken", das am 31.10.98 auslief, wurden abschließend zwei weitere Publikationen herausgegeben.

 

Veröffentlichungen

Arbeitsvorgänge in Öffentlichen Bibliotheken (AVÖB) : Beschreibung und Bewertung nach dem Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT). Von Renate Gundel... - Berlin: DBI, 1999. (dbi-materialien, 190)

Controlling und Marketing in wissenschaftlichen Bibliotheken (COMBI). Entwicklung einer praxiswirksamen Marketingstrategie für Hochschulbibliotheken am Beispiel der Universitätsbibliotheken Düsseldorf und Magdeburg. Hrsg.: Elisabeth Niggemann, Ute Olliges-Wieczorek, Albert Bilo, Ekkehard Oehmig, Wolfgang Jäger.
Band 2: Zwischenergebnisse und Arbeitsmaterialien II. - Berlin: DBI, 1999. (dbi-materialien, 186)
Band 3: Beiträge des COMBI-Kolloquiums zur Analyse und Umsetzung der Projektergebnisse.-Berlin: DBI, 1999. (dbi-materialien, 193)

Deutsches Bibliotheksinstitut: OiW (Organisation im Wandel) - neues Internet-Angebot. - In: Bibliotheksdienst 33(1999)4, S. 678-679

Halle, Axel: Die Organisation des Wandels zur digitalen Bibliothek. In: 89. Deutscher Bibliothekartag in Freiburg im Breisgau. Grenzenlos in die Zukunft. (ZfBB, Sonderheft 77, S. 317-325)

Lux, Claudia: Das Organigramm als Ausdruck des Veränderungsmanagements. In: 89. Deutscher Bibliothekartag in Freiburg im Breisgau. Grenzenlos in die Zukunft. (ZfBB, Sonderheft 77, S. 290- 301)

Dr. Claudia Lux

 

 

 

Kommission des DBI für Bau und Einrichtung

Vorsitzende:

Inken Feldsien-Sudhaus, Hamburg-Harburg

Stellv. Vorsitzender:

Konrad Heyde, Freiburg

Weitere Mitglieder:

Klaus Kempf, München
Gunter Riemers, Münster
Roswitha Schreiber, Berlin

Berichterstattung im Fachbeirat:

Dr. Peter Hoffmann, Rostock

Betreuung im DBI:

Marion Sommerfeld

Sitzungen:

25./26. März 1999, Eichstätt
25. / 26. November 1999, Münster
22. / 23. März 2000, Leipzig

Round Table:

24. November 1999 Dortmund: "Ergänzung des überarbeiteten DIN-Fachberichts 13 mit Flächenstandards für Öffentliche Bibliotheken"

WWW: http://www.dbi-berlin.de/dbi_ber/bauein/komm.htm#a2
http://www.dbi-berlin.de/dbi_ber/bauein/bau_00.htm

Aufgrund der Abwicklung des DBI ist es im Frühjahr 1999 kurzfristig zu einem Betreuerwechsel innerhalb des DBI gekommen. Auf der Frühjahrssitzung konnte der scheidenden Betreuerin, Frau Stephan, der Dank der Kommission ausgesprochen werden und Frau Sommerfeld als Nachfolgerin begrüßt werden. Frau Sommerfeld hat sich mit großem Engagement in das für sie neue Aufgabenfeld eingearbeitet, hat aber bedingt durch die Stellensituation im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin leider keine volle Stelle.

Auch im vergangenen Jahr hat die Vorsitzende der Baukommission immer wieder auf die Bedeutung des Bauarchivs hingewiesen. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht die Erhaltung und Weiterführung des Bauarchivs. Ein wichtiger Baustein dazu ist die Erschließung der Materialien über eine Datenbank und die Zugänglichkeit über das Internet http://www.dbi-berlin.de/dbi_ber/bauein/bauarch/bauar00.htm. Dadurch konnte die Beantwortung vieler Anfragen durch die Betreuerin aus dem DBI zur Entlastung der Mitglieder der Baukommission übernommen werden. Ende 1999 bekam die Vorsitzende kurzfristig die Möglichkeit, einen Konzeptvorschlag für die Mitglieder der AG Bibliotheken der KMK zu erarbeiten. Dieser Vorschlag befindet sich z.Z. in der Abstimmung innerhalb der AG Bibliotheken der KMK.

Wieder waren die inhaltliche Vorbereitung von Veranstaltungen ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt der Baukommission:

Besonders wichtig ist die Vorbereitung und Diskussion während der Baukommissionssitzungen, um in den Veranstaltungen thematisch geeignete und qualitätvolle Beispiele präsentieren zu können. Damit werden die Teilnehmer der Veranstaltungen gerade in Gestaltungsfragen visuell trainiert, ihre gebaute Umgebung und Einrichtung kritisch zu beurteilen und Veränderungsmöglichkeiten zu erkennen.

Über das Jahr verteilt war wieder jedes Mitglied der Baukommission im Verlauf der Sitzungsperiode bei kleineren und größeren Bauvorhaben im In- und Ausland beratend tätig.

 

Fortbildung

Die Baukommission führte am 4./5. November 1999 in Berlin eine Fortbildungsveranstaltung mit dem Titel "Erlebnisbibliothek – Inszenierung von Räumen" durch. Mit diesem Thema beschritt die Baukommission neue Wege. Das Experiment lag u.a. auch darin, dass Referenten fast ausschließlich außerhalb des Bibliothekswesens gewonnen werden konnten, die den Bibliotheken Anregungen aus dem Bereich des Konsums geben konnten. Produkt- und Ausstellungsdesigner, Architekten und ein Szenenbildner boten eine bunte Palette an Ideen und forderten mit ihren Aussagen die Teilnehmer heraus, bewusst auf das äußere Erscheinungsbild ihrer Einrichtung, z.B. im Eingangsbereich, zu sehen. Hilfsmittel zur temporären Veränderung oder Produktpräsentation wurden vorgestellt. Viele Teilnehmer wünschten sich am Ende der zwei Tage eine dazu ergänzende Veranstaltung.

 

Bibliothekartag

Mit der sehr gut besuchten Veranstaltung "Architektonische Leitbilder contra Funktionalität oder ein Leben im Architektonischen Kunstwerk" war die Baukommission auf dem Bibliothekartag in Freiburg 1999 wieder im Hauptprogramm vertreten. Die Leitbilder von drei Bibliotheken wurden exemplarisch durch Bibliothekare und die beteiligten Architekten vorgestellt:

Allen Bibliotheksgebäuden gemeinsam ist, dass sie schon einige Jahre fertiggestellt sind und daher die Bibliothekare über ihre Erfahrungen im Gebrauch berichten konnten. Interessant dabei war auch die Frage nach der Einbeziehung der Architekten bei späteren Nutzungsänderungen von Gebäudebereichen. Weiterhin wurde angesprochen, dass die Außenwirkung des architektonisch interessant gestalteten Bibliotheksgebäudes positive Effekte für die Bibliothek hat, z.B. den Bekanntheitsgrad steigern bzw. zur Corporate Identity der Bibliothek beitragen kann.

 

Publikationen

Es wurde auch weiterhin an der "Auswahldokumentation Bibliotheksbau" gearbeitet, die die Jahre 1996-98 abdecken soll. Ende 1999 wurden etliche Projekte dafür nachgereicht, die in der Auswahldokumentation noch Berücksichtigung finden sollen. Dagegen wurde die Dokumentation der Fortbildungsveranstaltung des Vorjahres abgeschlossen:

 

Geplante Vorhaben

Aufgrund der Situation des EDBI ist für die Kommission nicht erkennbar, ob die Arbeit zukünftig überhaupt fortgesetzt werden kann. Der Erhaltung des Bauarchivs widmet derzeit die Baukommission seine besonderen Bemühungen.

Zukünftige Projekte sind vorstellbar:

Inken Feldsien-Sudhaus

 

 

 

Rechtskommission des DBI

Vorsitz

Gabriele Beger, Berlin

Weitere Mitglieder:

Dr. Christoph-Jürgen Gödan, Hamburg
Ulrich Moeske, Dortmund
Dr. Harald Müller, Heidelberg
Prof. Klaus Peters, Köln

DBI:

Helmut Rösner

Berichterstatter im Fachbeirat:

Reiner Diedrichs, Göttingen

Sitzungen:

22./23. 2. 1999, Berlin
4./5. 11.1999, Berlin

WWW: http://www.dbi-berlin.de/dbi_ber/recht/recht00.htm
http://www.dbi-berlin.de/dbi_pub/einzelth/rechtpub/re_pu_00.htm

Die aktuelle Entwicklung des Urheberrechts und vielfältige Probleme im Zusammenhang vor allem mit elektronischen Informationen bildeten auch im vergangenen Berichtszeitraum den Schwerpunkt der bibliothekspolitischen Arbeit der Rechtskommission. Im Auftrag der BDB, des DBV und nicht zuletzt des DBI erarbeitete sie Stellungnahmen und Statements zur Behandlung von Urheberrechtsfragen gegenüber dem Bundesjustizministerium, dem Europarat, dem Europäischen Parlament und seinen Ausschüssen.

Im Mittelpunkt stand dabei der Entwurf einer Richtlinie zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und verwandter Schutzrechte des Europäischen Parlaments (EU-RL), der in Umsetzung des im Dezember 1996 unterzeichneten WIPO-Urheberrechtsvertrages die Würdigung von elektronischen und digitalen Netzpublikationen zum Gegenstand hat. Danach wird die "öffentliche Wiedergabe" nicht mehr an einen unbestimmten Personenkreis geknüpft, sondern eine öffentliche Wiedergabe liegt gemäß Art. 3 EU-RL bereits vor, wenn ein Mitglied der Öffentlichkeit von einem Ort und einem Zeitpunkt seiner Wahl Zugang zu einem Netzangebot hat. Verweist der WIPO-Urheberrechtsvertrag im Zusammenhang mit der Befugnis zur Erlassung von Ausnahmetatbeständen auf Art. 9, Abs. 2 der Revidierten Berner Übereinkunft (RBÜ), wonach Ausnahmen in Sonderfällen, die die normale Auswertung nicht unverhältnismäßig beeinträchtigen, statthaft sind, so formuliert die EU-RL einen abschließenden Ausnahmenkatalog (Art. 5 EU-RL). Nach dem gegen-wärtigen Verhandlungsstand (April 2000) ist die Vervielfältigung ohne Zustimmung des Berechtigten zulässig, wenn sie für den rein privaten Gebrauch vorgenommen wird. Dem wissenschaftlichen Gebrauch eines Wissenschaftlers ohne mittelbaren und unmittelbaren gewerblichen Zweck und der Archivierungspflicht von Bibliotheken, Archiven und anderen ähnlichen Einrichtungen wird entsprochen, indem das Kopieren auf jeglichem Träger zu diesem Zwecke erlaubt wird. Die öffentliche Wiedergabe ohne Zustimmung ist im Rahmen der Wissenschaft, Forschung und dem Unterricht unter Angabe der Quelle sowie in unwesentlichem Umfang möglich, soweit dies durch Einrichtungen erfolgt, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Alle Ausnahmetatbestände, ausgenommen die "Archivkopie", unterliegen einer Vergütungspflicht bzw. einem fairen Ausgleich (Art. 4, Abs. 4). Eine große Gefahr begründete Art. 6 EU-RL, wonach technische Schutzmaßnahmen es ermöglichen, Ausnahmen zu umgehen. Die zahlreichen Interventionen der europäischen Bibliotheksverbände unter Koordination der EBLIDA haben dazu geführt, dass nunmehr in Art. 6, Abs. 4(a) EU-RL es den Berechtigten untersagt wird, Ausnahmen durch technische Maßnahmen auszuhebeln. Dies gilt allerdings nicht für die private digitale Vervielfältigung, so dass es letztendlich dem Produzenten obliegt, die private Kopie auf digitalem Träger zu gestatten oder zu unterbinden.

Gegenüber dem ersten Richtlinienentwurf sind bedeutende Fortschritte in Bezug auf die Einräumung von Ausnahmen erreicht worden. Es gilt nunmehr das gleiche Engagement bei der bevorstehenden Umsetzung der Richtlinie in das deutsche Urheberrechtsgesetz (voraussichtlich 2001) einzubringen. Der Entwurf eines 5. Urheberrechtsänderungsgesetzes liegt bereits vor, der nach Beschluss über die EU-Richtlinie (voraussichtlich noch 2000) aktiviert wird. Die Rechtkommission ist dazu übergegangen, ihre Stellungnahmen mit sogenannten Formulierungsvorschlägen zu verknüpfen, die konkret formulierte Normen mit Begründung beinhalten und diese über EBLIDA allen europäischen Bibliotheksverbänden zur Übernahme anzubieten.

Besonders hat sich auch die Zusammenarbeit mit der Copyright-Expertengruppe der EBLIDA, der Herr Rösner vom EDBI angehört, bewährt, da somit ein sehr schneller Erfahrungsaustausch und ein abgestimmtes Vorgehen zwischen den europäischen Bibliotheksvertretern möglich ist.

Das Internet mit seinen vielfältigen Angebotsmöglichkeiten war ein weiterer Schwerpunkt sowohl in der Vortrags- und Publikationstätigkeit als auch bei der Beantwortung zahlreicher Anfragen. Beispielhaft wäre hier zu erwähnen die Beratung bei Benutzungsbedingungen für Internet-Arbeitsplätze, die Erläuterung gesetzlicher Haftungsfragen, die sich aus dem Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften und Medieninhalte ergeben (Service-Provider) sowie die Zulässigkeit von elektronischen Pressespiegeln und -archiven, aber auch Fragen zur Haftung für Links und die urheberrechtliche Würdigung von Angeboten auf eigenen "Verlagsserver" (Inhaltsprovider) vor allem von Universitäten, die Dissertationen und andere Hochschulschriften online anbieten.

Auch in die Umsetzung des BGH-Urteils in Sachen Kopienversand (TIB Hannover ./. Börsenverein) vom 26. 2. 1999 war und ist die Rechtskommission involviert. Nachdem im Oktober 1999 die Verhandlungen zwischen der Kommission Bibliothekstantieme der KMK und der VG Wort vielversprechend begonnen hatten, stockten Anfang des Jahres 2000 die Verhandlungen, da die Definitionen zur Höhe einer "angemessenen Vergütung" für den Kopienversand an Direktbesteller durch die Verhandlungsparteien sehr stark voneinander abwichen (vgl. dazu Bibliotheksdienst 4/2000).

Nicht Gegenstand der Verhandlungen in der Kommission Bibliothekstantieme, aber im Zusammenhang mit dem BGH-Urteil standen kontroverse Auffassungen in Bezug auf Subito-Leistungen, zwischen Verlegern und Bibliotheken. Insbesondere war dabei strittig und deshalb Gegenstand der Stellungnahmen der Rechtskommission, in welcher Form die Dokumentenlieferung zulässig ist. Das OLG Frankfurt hat zwischenzeitlich in seinem Beschluss auf Antrag einer einstweiligen Verfügung auch die digitale Lieferung (FTP/FTA), als vom BGH-Urteil erfasst, definiert.

Neben diesen Aktivitäten hat die Rechtskommission im Berichtszeitraum zwei Musterverträge mit Begründung vorgelegt: zum Ehrenamt (vgl. Bibliotheksdienst 6/99) und zur Ausleihe von Handschriften (in Vorbereitung). Weitere Muster- bzw. Formularverträge sind geplant. In diesem Zusammenhang werden Lizenz- und Konsortialverträge im Mittelpunkt stehen.

In Zusammenarbeit mit der VDB-Kommission für Rechtsfragen hat die DBI-Rechtskommission die seit langem geplante "Entscheidungssammlung zum Bibliotheksrecht" zusammengestellt, die - als Folgeband zu den "Rechtsvorschriften" - im Sommer 2000 beim EDBI erscheinen wird.

Abschließend sei auf die nunmehr traditionelle gemeinsame Veranstaltung mit dem Börsenverein auch auf dem Bibliothekskongress 2000 hingewiesen, die unter dem Thema "Lizenzierungsfragen" die unterschiedlichen Positionen von Verlegern, Verwertungsgesellschaften und Bibliotheken dazu wiedergab. Bei der Würdigung der naturgemäß unterschiedlichen Interessenlage dienen diese Podiumsdiskussionen stets auch einer Verständigung.

Dieser Bericht kann nur Schwerpunkte wiedergeben und nicht die gesamten Tätigkeiten der Rechtkommission. So sei auf die Aufzählung aller Anfragen, Vorträge, Referate, Seminare u.ä. an dieser Stelle verzichtet. Auf Publikationen, die im Bibliotheksdienst erschienen sowie auf ausgewählte Gutachten, die online über die DBI-Web-Seite abrufbar sind, sei jedoch ausdrücklich hingewiesen.

 

Veröffentlichungen

Jahresbericht 1998, in: Bibliotheksdienst 33 (1999), 5, S. 843.

Berichte über die Kommissionssitzungen (Regina Elias) in: Bibliotheksdienst 33. (1999), 1, S. 110, 33. (1999), 4, S. 660 und 34.(2000), 2, S. 288.

Gödan, Jürgen Christoph: Mustervertrag für ehrenamtlich Tätige in Bibliotheken. Mit Erläuterungen. In: Bibliotheksdienst 33. (1999), 6, S. 987.

Müller, Harald: Angebote im Netz. Was ist bei Lizenzverträgen zu beachten? In: Bibliotheksdienst 33. (1999), 7, S. 1129.

Müller, Harald: Jugendschutz und Internet-Zugang (Filtersoftware oder was?). Rechtsvorschriften und Handlungsvorschläge für Öffentliche Bibliotheken. In: 33. (1999), 11, S. 1905.

Müller, Harald: Internet - Neueste Rechtsentwicklung. In: Internet in Öffentlichen Bibliotheken - up (to) date!. - Berlin: DBI, 1999. (dbi-materialien ; 181).

Müller, Harald: Europäische Entwicklung im Urheberrecht für digitale Medien. In: mb (Mitteilungsblatt der Bibliotheken in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt), Heft 111/112 (1999), S. 5.

Gabriele Beger


Stand: 03.05.2000
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