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Bibliotheksdienst Heft 8/9, 96

40 Jahre Zentralkatalog Baden-Württemberg
Rückschau und Ausblick

Horst Hilger

Vorbemerkung

Im August 1996 jährte sich die Gründung des Zentralkatalogs Baden-Württemberg (ZKBW) zum vierzigsten Mal. Nachdem durch die Initiative des (damaligen) Direktors der Württembergischen Landesbibliothek, Prof. Wilhelm Hoffmann, Empfehlungen der Direktorenkonferenz der wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs und die nachhaltige Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Entscheidung vorbereitet worden war, setzte der Finanzausschuß des Landtags bei seinen Beratungen am 7.12.1955 als ersten Teilbetrag für die Einrichtung des ZKBW 50.000 DM ein. Auf einer Direktorenkonferenz in Stuttgart am 16. Mai 1956 wurde beschlossen, für die Leitung des Zentralkatalogs Hans Cordes von der Bibliothek der (damaligen) TH Karlsruhe vorzuschlagen. "...Cordes trat Ende August 1956 [in den Alt-Akten des ZK ist das genaue Datum zu finden: am 31.August 1956] seinen Dienst an. Damit begann die eigentliche Arbeit des Zentralkatalogs"1).

Entwicklung der Katalogarbeiten

Heute - vierzig Jahre später - verfügt der ZKBW über einen Bestand von circa 12 Millionen Katalogzetteln, die auf drei große Alphabete (ein Verfasseralphabet bis 1957, ein Verfasseralphabet von 1958 bis 1991 und ein Sachtitelalphabet ohne zeitliche Begrenzung bis 1991) aufgeteilt und mit deren Hilfe fast 30 Millionen Bände in 94 Bibliotheken der südwestdeutschen Leihverkehrsregion (Baden-Württemberg, Saarland, Pfalz) nachzuweisen sind. Unter den Bibliotheken, deren Bestände damals erfaßt worden sind, waren nicht nur die großen alten Universitätsbibliotheken Baden-Württembergs und die drei Landesbibliotheken in Stuttgart, Karlsruhe und Speyer, sondern zahlreiche Spezial-, Adels- und Stadtbibliotheken mit wissenschaftlichem Altbestand. Daß die Entscheidung, auch diese Bibliotheken in den Zentralkatalog Baden-Württemberg aufzunehmen, vorausblickend gewesen ist, steht spätestens seit einigen Jahren fest, als das alte Buch wieder in den Blickpunkt der (in erster Linie geisteswissenschaftlich orientierten) Forschung rückte: Erdmute Lapp belegte 1988 die Leistungsfähigkeit des ZKBW im Bereich der Altbestände. 42 % der Titel des 18. Jahrhunderts und 40,8 % der Titel des 19. Jahrhunderts, die sie auf der Grundlage des 'GV alt' signiert hatte, waren im ZKBW nachweisbar (zum Vergleich: Bayerischer ZK 40,2 % bzw. 30 %; BSB München 39,5 % bzw. 36,2 %)2). Lapp stellte bei ihrer Untersuchung fest, daß kleine und mittelgroße Spezial- (in erster Linie kirchliche), Adels- und Stadtbibliotheken erheblichen Anteil an der hohen Nachweisquote haben. Der Germanist Reinhart Siegert beschrieb den ZKBW als "einen Mikrokosmos fast des gesamten deutschen Buchhandels" und schilderte die Ergebnisse seiner bibliographischen Arbeiten folgendermaßen: Fast 40 % der gesamten deutschsprachigen Literaturproduktion im Zeitraum 1700 bis 1850 weist der ZKBW mit einem "im Durchschnitt überraschend hohen bibliographischen Niveau" nach3).

Man könnte also glauben, die hervorragende Nachweissituation im ZKBW stelle eine günstige Ausgangssituation für die Konversion der älteren Bestandsschichten dar. Leider steht einem denkbaren Konversionsvorhaben die disparate Katalogstruktur des ZKBW entgegen: Im wesentlichen bis zum Erscheinungsjahr 1957 sind die Katalogzettel in mehrere Signieralphabete, einige Nebenalphabete von Spezialbeständen und zusätzlich ein großes Nachmeldealphabet aufgesplittet. Eine Studie zur Altbestandserfassung (ABE) in deutschen Bibliotheken von 1987 hat die Situation folgendermaßen beschrieben: "Einen wichtigen Beitrag zur ABE könnte der ZK Baden-Württemberg leisten. Auf Grund der Konzentration mehrerer großer und alter Bibliotheken im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland weist er mehr Literatur vor 1900 nach als die meisten anderen Zentralkataloge. Allerdings befindet sich der Verfasserteil (bis 1957) in einem Zustand, der die theoretisch existierenden Vorteile der ZK-Strategie nicht zur Geltung kommen läßt. Zum einen besteht der bei weitem größte Teil des Katalogs aus drei bis vier Alphabetgruppen, in denen jeweils verschiedene Bibliotheken zusammengefaßt sind, zum anderen existiert eine Mehrzahl von Nebenalphabeten. Identischer Besitz ist also (noch) nicht überall zusammengeführt"4).

Den Gründen für diese Situation ist Joachim Fesefeldt in seiner Geschichte des Zentralkatalogs Baden-Württemberg 1986 mit beispielhafter Detailgenauigkeit nachgegangen5). Sie sollen hier noch einmal in der notwendigen Kürze zusammengefaßt werden:

Ernst Zunker, der langjährige und verdiente Leiter des ZKBW, beschreibt rückblickend die Ausgangssituation so: "Keiner der großen Bibliothekskataloge des Landes war als brauchbare Grundlage für den Zentralkatalog verwendbar, da sie entweder aus mehreren Alphabeten bestanden, verschiedene Titelnachweise auf einem Zettel verzeichneten, abweichende Formate mit Titelangaben sogar noch auf der Rückseite aufwiesen oder aber eine wesentlich von den zu Grunde zu legenden Ordnungsprinzipien abweichende Titelordnung angewendet hatten"6).

Fazit: Der immer noch mangelhafte Ordnungsstand des ZKBW in den neunziger Jahren ist - zumindest indirekt - auf die unzureichende Personalausstattung in den späten Fünfzigern und Anfang der sechziger Jahre zurückzuführen.

Ende 1991 wurden auf Grund eines Erlasses des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg die Zettellieferungen an den ZKBW komplett eingestellt. Eine Intensivierung der Katalogarbeiten war nach diesem Zeitpunkt wiederum nicht möglich, weil die frei werdende Personalkapazität zur Verstärkung der Autorenredaktion des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes, die bereits im Februar 1988 beim ZKBW eingerichtet worden war, und für die damit in engem Zusammenhang stehende Beratung von Bibliotheken in allen Normierungsfragen bei der Ansetzung von Verfassernamen eingesetzt wurde. Zusätzlich wurde die laufende Konversion von Titelmeldungen dreier kleiner Bibliotheken fortgeführt, die im April 1990 begonnen worden war.

Die Einstellung der Zettellieferungen war die gravierendste Veränderung in der Arbeit des ZKBW. Eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Lenkungsausschusses des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) und daran anknüpfend das Ministerium für Wissenschaft und Kunst hatten die Aufgaben des ZKBW neu bestimmt. Am Jahresende 1991 verschickte der Zentralkatalog an die Bibliotheken, die ihm bislang Zettel geliefert hatten, jedoch nicht oder noch nicht dem SWB beigetreten waren, "Abschiedsbriefe". Darin wurden 59 Bibliotheken der südwestdeutschen Leihverkehrsregion gebeten, sich direkt dem Verbund anzuschließen und ab 1992 keine konventionellen Katalogisate (sprich: Katalogzettel) mehr an den ZKBW zu liefern. Nach intensiven Verhandlungen blieben lediglich drei Bibliotheken übrig, deren Katalogisate (bis heute) konvertiert und in den Datenpool des SWB eingegeben werden. Damit wurde das Ziel, eine möglichst große Deckungsgleichheit von ZK-Bibliotheken und SWB-Bibliotheken zu erreichen, leider verfehlt, was auch im Vergleich zu anderen Verbundregionen wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Hessen, wo in größerem Umfang Katalogisate weiterhin konventionell arbeitender Bibliotheken konvertiert werden, zu bedauern war. Die Nachweislücke, die sich 1992 aufgetan hat, wird erst ganz allmählich durch den Verbundanschluß eines Teiles dieser ehemaligen ZK-Bibliotheken und die sich abzeichnende Teilnahme Öffentlicher Bibliotheken am SWB geschlossen.

Entwicklung der Leihverkehrsarbeiten

Seit der Einschaltung in den Leihverkehr am 1. April 1963 hat der ZKBW bis Mitte 1996 knapp 6,6 Millionen Fernleihbestellungen bearbeitet. Circa 2,75 Millionen davon (= ca. 41,5%) kamen aus der Leihverkehrsregion Südwest. Diese auf den ersten Blick eindrucksvollen Zahlen haben bei näherer Betrachtung nur geringe Aussagekraft. Viel entscheidender für die Bedeutung des ZKs ist sein Anteil am Gesamtaufkommen der Leihverkehrsbestellungen seiner Region. Dieser Anteil ist von 1964 (= 61,3 %) bis 1994 (= 9,4 %) kontinuierlich gesunken, eine Folge verbesserter Direktbestellmöglichkeiten der zum Leihverkehr zugelassenen Bibliotheken auf Grund gedruckter und/oder in Mikroform vorliegender Bestandsverzeichnisse und (spätestens seit Mitte der 80er Jahre) regionaler und überregionaler Verbunddatenbanken. Die Leihverkehrsordnungen von 1979 und 1993 förderten den Trend zur Direktbestellung und trugen auf ihre Weise zum Rückgang der Bestellungen in den ZKK bei. Der ZKBW hat diese Entwicklung - wie andere ZKK auch - tatkräftig unterstützt, indem er Teile seiner Zettelkataloge verfichen ließ7).

Fesefeldt folgert aus dem prozentualen Rückgang, "daß die Bedeutung des ZKBW für den Leihverkehr seiner Region - wie die aller Zentralkataloge - seit 1963 stetig abgenommen hat"8). Ganz anders sieht es bei den absoluten Zahlen aus: Bis 1977 (260.830) stieg die Zahl der insgesamt eingegangenen Leihscheine kontinuierlich an (und überschritt zeitweise die Grenzen der Belastbarkeit des Personals), um seit diesem Zeitpunkt relativ stetig zu sinken. Der prozentuale Rückgang erklärt sich ausschließlich durch den explosionsartigen Anstieg der Leihverkehrsbestellungen insgesamt aus der Südwest-Region von 1964 (83.368) bis 1995 (575.506).

Die Strukturveränderungen im Leihverkehr machen sich auch in der Verringerung der Positivquoten der noch vom ZK bearbeiteten Bestellungen bemerkbar. Sie lagen noch Mitte der 70er Jahre bei circa 65 % (Bestellungen aus der Region), wohingegen sie Mitte der 90er Jahre auf circa 50 % gesunken sind. Schon Fesefeldt stellte diesen Trend 1986 fest; seitdem hat er sich für die Bestellungen aus der Region verstärkt. Die Erklärung liegt auf der Hand: Die Titel, die in den regionalen und überregionalen Verbunddatenbanken (leicht) nachweisbar sind, werden direkt bestellt, so daß der ZK nur noch die schwerer nachweisbaren Bestellungen erhält, was sich wiederum in einer sinkenden Quote der positiv erledigten Bestellungen niederschlägt. Fesefeldt prognostizierte bereits 1986, daß - hält dieser Trend unvermindert an - "der ZKBW - wie auch andere Zentralkataloge - ... zu einer 'Negativstelle' für das in den regionalen und überregionalen Standortnachweisverzeichnissen nicht nachgewiesene Schrifttum"9) wird.

Südwestdeutscher Bibliotheksverbund

Der 1983 gegründete Südwestdeutsche Bibliotheksverbund (SWB) nahm 1986 mit fünf katalogisierenden Bibliotheken den Routinebetrieb auf10). Da diese Bibliotheken recht schnell ihre Zettellieferungen an den Zentralkatalog einstellten, sah sich der ZKBW seit 1987 gezwungen, zusätzlich im Datenpool des SWB zu recherchieren, um die notwendigen Bestandsnachweise ermitteln zu können. Der SWB, dessen Verbundzentrale in Konstanz eingerichtet wurde, brachte in den ersten Jahren keine Arbeitserleichterung für den ZK. Im Gegenteil: Da sich die wissenschaftlichen Bibliotheken der Leihverkehrsregion Südwest zeitversetzt um die Teilnahme am Verbund bemühten, war der ZKBW gehalten, sowohl in seinen Zettelkatalogen als auch in den Datenbeständen des Verbundes zu recherchieren, um die Normen der LVO erfüllen zu können. Trotz der sinkenden Zahl eingehender Bestellungen war die Arbeitsbelastung durch den Leihverkehr nicht geringer geworden. Erst seit Anfang der 90er Jahre, nachdem die gewachsenen Datenbestände des SWB Direktbestellungen zwischen den Bibliotheken im großen Umfang erlaubten, machte sich die entlastende Funktion des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes deutlich bemerkbar. Heute (Stand: 1. Juli 1996) umfaßt der SWB ca. 11,5 Millionen Bestandsdaten und zusätzlich etwa 799.000 Zeitschriftendaten. Mitte 1993 wurden die Online-Recherchen auf die Datenbank des Hochschulbibliothekszentrums (HBZ) des Landes Nordrhein-Westfalen, Mitte 1995 auf die PICA-Datenbank des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) in Göttingen ausgedehnt, um durch die Direktanlenkung ermittelter Bibliotheken in anderen Regionen weitere Möglichkeiten zur Beschleunigung des Leihverkehrs zu nutzen11).

Wie wird es weitergehen ?

Man muß kein Prophet sein, um vorauszusagen, daß sich der Trend zur Direktbestellung in den nächsten Jahren noch beschleunigen wird (und damit auch der Rückgang der in den ZKK zu bearbeitenden Fernleihscheinen). Der Start von SUBITO im nächsten Jahr, DBI-LINK, SSG-S und andere entgeltpflichtige Dokumentlieferdienste, das DBV-OSI-Projekt, das letztendlich die Einrichtung von automatisierten Leitwegalgorithmen vorsieht und es dem Endnutzer ermöglichen soll, direkt von einer Recherche ausgehend selbständig eine Fernleihbestellung, auch für Monographien, vorzunehmen, die rapide voranschreitende Konversion der noch nicht maschinenlesbaren Bestandsdaten der Bibliotheken und die zunehmende Aushöhlung des Regionalprinzips, aber auch die geplante Erhöhung der Fernleihgebühren lassen keinen anderen Schluß zu. Prognosen, wie lange die konventionellen Nachweise der ZKK noch benötigt werden, sind spekulativ. Auszuschließen ist zumindest, daß "durch die Retro-Katalogisierungsprojekte und die Zugangszahlen neuer Titel in den Verbunddatenbanken...die Zettel-Zentralkataloge durch die Verbunddatenbanken bald abgelöst sein werden"12). Auch vage Zeitangaben, die aber auf die allernächste Zukunft schließen lassen, sind aus heutiger Sicht allzu kühn. In der Leihverkehrsregion Südwest kommen die mittlerweile vorwiegend eigenfinanzierten Konversionsprojekte zügig voran, aber es ist kaum vorstellbar, daß in nächster Zeit die gewaltige Lücke, die sich noch zwischen 1851 und den 70er und 80er Jahren des 20.Jahrhunderts auftut, komplett geschlossen werden kann. Das gilt gleichermaßen für die (Alt-)Bestände der kleinen und mittelgroßen Bibliotheken, die sich in der Regel in nicht-staatlicher Trägerschaft befinden und von großer Bedeutung für die geisteswissenschatliche Forschung sind. Darüber hinaus wird gerne übersehen, daß zwischen der maschinenlesbaren Erfassung der älteren Literatur in einigen wenigen großen Bibliotheken und den (u. U. relativ breit gestreuten) Standortnachweisen zu diesen Titeln, die für die Erledigung einer Fernleihbestellung unverzichtbar sind, unterschieden werden muß13). Folgender Schluß liegt also nahe: Die ZKK werden - wohl oder übel - noch länger gebraucht werden, als manche selbst ernannten Propheten heute wahrhaben wollen.

Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg

Am 1. Januar 1996 hat ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Zentralkatalogs Baden-Württemberg begonnen. Ekkehard Henschke, der Leiter des ZKBW von 1983 bis 1992, schrieb in seinem Vorwort zum Jahresbericht für 1991: "Ein Postulat ist und bleibt die Aufhebung der Zweiteilung grundsätzlich gleichartiger Arbeiten in Konstanz (Verbundzentrale des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes) und in Stuttgart (Zentralkatalog Baden-Württemberg). Die Zusammenführung beider Institutionen, die eine wesentlich bessere Nutzung der in Konstanz und Stuttgart vorhandenen Ressourcen ermöglichen würde, liegt leider noch in weiter Ferne"14). Knapp vier Jahre später ist die Zusammenführung der beiden Einrichtungen mit "gleichartigen" Arbeiten im Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg, das seinen Standort in Konstanz hat, erfolgt. Das BSZ führt die Aufgaben der Verbundzentrale und des Zentralkatalogs fort und ist außerdem gebeten worden, ein integriertes Lokalsystem in den baden-württembergischen Bibliotheken einzuführen. Zusätzlich kümmert sich das BSZ um die Installation und Pflege des OLIX-OPAC. Um dieser Verantwortung gerecht werden zu können, hat das BSZ die Stellen der Zentralen Entwicklungsgruppe für das lokale Bibliothekssystem an der UB Karlsruhe erhalten. Der Zentralkatalog ist mit seiner bisherigen Funktion, die auch in der Satzung des BSZ Berücksichtigung gefunden hat15), in Stuttgart verblieben.

Die "Aufhebung der Zweiteilung" hat bereits zaghaft im Februar 1988 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt übernahmen Mitarbeiterinnen des Zentralkatalogs in Stuttgart Normierungsaufgaben im Bereich der Personennamen im Auftrag der Konstanzer Verbundzentrale. Nach der Zusammenführung sind weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den ersten Monaten 1996 Normierungsaufgaben (zuallererst ebenfalls im Bereich der Personennamen) übertragen worden. Weitere personelle Umschichtungen - von der Erledigung der Fernleihscheine hin zu anderen redaktionellen Aufgaben für das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg bzw. den Südwest-Verbund - werden in dem Maße vorgenommen, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentralkatalogs nicht mehr durch Leihverkehrsarbeiten gebunden sind.

Anmerkungen:

1)Zunker, Ernst. Zentralkatalog Baden-Württemberg. Bericht über die Zeit vom August 1956 bis März 1959. Stuttgart 1959. S. 18. Zunker beschreibt ausführlich die Vorgeschichte des Zentralkatalogs, insbesondere die schon 1950 beginnende Diskussion um einen südwestdeutschen oder (zusammen mit Bayern) gemeinsamen süddeutschen ZK.

2)Lapp, Erdmute. Nachweis des deutschen Schrifttums des 18. und 19.Jahrhunderts in Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins. Berlin: Dt. Bibliotheksinst., 1988. 74 S. (DBI-Materialien; 72)

3)Siegert, Reinhart. "Zur Bedeutung des Zentralkatalogs Baden-Württemberg im Rahmen der retrospektiven Katalogkonversion und einer deutschen Nationalbibliographie". In: Bibliothek - Kultur - Information. Beiträge eines internationalen Kongresses anläßlich des 50jährigen Bestehens der Fachhochschule für Bibliothekswesen Stuttgart vom 20. bis 22. Oktober 1992. Hrsg. von Peter Vodosek...München [u.a.]: K.G.Saur, 1993. S. 192.

4)Syré, Ludger. Altbestandserfassung in wissenschaftlichen Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland. Berlin: Dt. Bibliotheksinst., 1987. S. 64-65 (DBI-Materialien; 67)

5)Fesefeldt, Joachim. Der Zentralkatalog Baden-Württemberg. Seine Geschichte und Bedeutung im Deutschen Leihverkehr (Hausarbeit zur Prüfung für den höheren Bibliotheksdienst) Köln: FHBD, 1986. 225 gez. Bl. (masch.schr. vervielfältigt). In gekürzter Fassung veröffentlicht u.d.T.: Der Zentralkatalog Baden-Württemberg: Seine Geschichte und seine Bedeutung im Deutschen Leihverkehr. Stuttgart: Württ. Landesbibl., 1986. 88 S.

6)Zunker, Ernst. "Die regionalen Zentralkataloge der Bundesrepublik und ihre Einschaltung in den Leihverkehr". Dokumentation, Fachbibliothek, Werksbücherei 10(1962) S. 151.

7)Mikrofiche-Katalog "ZKBW Verfasser 1958 bis 1983. 2. Ausg. Stuttgart 1986/87 (1039 Mikrofiches mit ca. 2 Mio. Titelaufnahmen). Zu den verfichten Zettelkatalogen der regionalen ZKK vgl. Brazda, Monika. "Microfiche-Zentralkataloge - Eine vergleichende Analyse". Bibliotheksdienst 18(1984)H.1. S. 9-33.

8)Fesefeldt, Joachim. Geschichte.....Stuttgart: Württ. Landesbibl., 1986. S. 55.

9)Fesefeldt, Joachim. Geschichte.....Stuttgart: Württ. Landesbibl., 1986. S. 61.

10)Über den Südwestdeutschen Bibliotheksverbund informiert umfassend: SWB-Kompakt: Entwicklung, Struktur, Leistungen, Teilnahmebedingungen. Ausg. Mai 1996 [Red.: Peter Fischer und Renate S.Koch] Konstanz: Bibliotheksservice-Zentrum Bad.-Württ., 1996. 60 S.

11)Vgl. dazu Heydrich, Jürgen; Hilger, Horst. "Ein schneller Schritt über die Ländergrenzen". MB NRW 44(1994)H.3.S.342-344 und Hilger, Horst. "Leihverkehrsrecherchen in der PICA- und HBZ-Datenbank". Bibliotheksdienst 29(1995) H.12. S. 1975-1979.

12)Franken, Klaus; Nagelsmeier-Linke, Marlene. "Das Konstanzer Fernleihprojekt: derzeitiger Stand, Perspektiven und offene Fragen". ZfBB 42(1995) H. 3. S. 246.

13)Vgl. dazu auch Amedick, Jutta. "Noch einmal: Fernleihe". Expressum. Informationen aus dem Freiburger Bibliothekssystem. 1995. H. 8. S. 28-33. J. Amedick äußert sich ebenfalls in diesem Sinne und stellt fest, daß es sicher erheblich länger dauern wird, "bis die Bestände aller Bibliotheken der Region derartig erfaßt, die Zentralkataloge also tatsächlich ersetzt sind. In der Zwischenzeit bedeutet ihre Übergehung für die Literatur bis ca. 1990 eine Verletzung des Regionalprinzips der LVO. Mir scheint bereits seit einiger Zeit verbreitete Praxis zu sein, die Nachweise aus dem VK zu verwenden, ohne vorher die Ressourcen der Region genutzt zu haben....Diese 'Direktbestellungen' (wohlgemerkt nicht von sehr spezieller und mit Sicherheit nur in bestimmten Bibliotheken gehaltener Literatur) lassen dann in der Regel auch einen Leitweg vermissen, was ihre Weiterbearbeitung im 'verliehen'-Fall nicht gerade beschleunigt" (S. 29).

14)Zentralkatalog Baden-Württemberg. Jahresbericht 1991. Stuttgart: Württ. Landesbibl., 1992. S. 2.

15)Vgl. § 2, 2: " Die Dienstleistungen des Zentrums bestehen vor allem in.....5. der Organisation des Leihverkehrs in der Leihverkehrsregion Südwest". Die Satzung des BSZ ist abgedruckt in: Amtsblatt Wissenschaft und Forschung (Stuttgart) 15(1996) Nr.1-2. S. 50-51.


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