Aus der 36. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme
am 30. September 1999 im Deutschen Bibliotheksinstitut
in Berlin
Hildegard Franck
Die AG der Verbundsysteme
wählte Heinz-Werner Hoffmann
(HBZ, NRW) zum Vorsitzenden.
Aktuelles aus den Verbünden
In erweiterten Sachstandsberichten
informieren die Vertreter der Verbundsysteme über aktuelle Verbundentwicklung
und -planung, Ausweitung ihrer zentralen Dienstleistungen und derzeitigen
Entwicklungsstand der Verbundsoftware sowie die Einrichtung von Lokalsystemen.
Österreichischer Bibliotheksverbund
Für den Österreichischen
Bibliotheksverbund gab Herr Hamedinger einen ausführlichen Überblick
ber die Entwicklung und termingerechte Inbetriebnahme des Verbundes
zum 12. Januar 1999 mit
em System ALEPH500 der Fa. Exlibris.
Sowohl der erfolgreiche
Einsatz des Ablösesystems ALEPH500 in einem Verbund, der die unterschiedlichsten
lokalen Softwarelösungen zu berücksichtigen hat, als auch dort
auftretende Probleme während des Migrationsweges, beim Zugriff auf
Norm- und Fremddaten sowie bei der Performance dienen dem Erfahrungsaustausch
mit deutschen Verbundsystemen, die ALEPH500
ls Ablösesoftware vorsehen.
Nordrhein-westfälischer
Bibliotheksverbund
Das Hochschulbibliothekszentrum
wird ALEPH500 der Fa. Ex Libris als neues Verbundsystem für die nordrhein-
westfälischen Bibliotheken einführen. Das
Laden der Altdaten wird in einem ersten Durchgang bis Ende 1999 durchgeführt.
Im ersten Quartal 2000 erfolgt ein Testbetrieb mit ALEPH500. Das abzulösende
Verbundsystem wird parallel betrieben. Neuaufnahmen, die in dieser Zeit
im alten System erfolgen, werden im März 2000 in das neue System nachgeladen.
Ab April 2000 wird ALEEPH500
im Routinebetrieb eingesetzt werden.
Kooperativer Bibliotheksverbund
Berlin-Brandenburg (KOBV)
Die Berliner Universitätsbibliotheken
haben im Juli 1999 den Routinebetrieb mit ALEPH500 aufgenommen.
Die KOBV-Suchmaschine ist
seit Anfang November 1999 in Betrieb. Sie bietet dem Benutzer die Möglichkeit,
über das WWW indexbasiert über einen Quick-Search oder mittels
verteilter Suche in den Beständen der KOBV-Bibliotheken zu recherchieren
und durch entsprechende Links auf die OPACs der betreffenden Bibliothek
direkt zuzugreifen, um Vormerkungen und andere Funktionen auszuführen,
die das lokale System über WWW anbietet. Bibliothekare können
über das Z39.50-Protokoll auf Bestände anderer Bibliotheken sowie
auf die zentral vorgehaltenen Fremd- und Normdaten zugreifen und diese
in das eigene System übernehmen.
Das KOBV-Projekt wurde bis
31. Dezember 2000 verlängert.
Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Das Bibliotheksservice-Zentrum
Baden-Württemberg (BSZ) wird das System HORIZON für den Verbund
sowie für die Lokalsysteme mit der Fa. DYNIX realisieren.
Zur Zeit läuft ein
Testbetrieb mit dem Ablösesystem HORIZON. Nach Abstimmung mit den
Testbibliothekten wird der vollständige Übergang auf das neue
Verbundsystem im ersten Quartal 2000 erfolgen. Grundlage des Erfassungsformats
des neuen Verbundsystems ist MAB2. Der Konverter UNIMARC-MAB2 wurde von
der Fa. DYNIX fertiggestellt.
Die Jahr-2000-Fähigkeit
des bestehenden Verbundsystems ist festgestellt.
Bayerischer Bibliotheksverbund
(BVB)
Seit 1. Juli 1999 ist die
Verbundzentrale des Bibliotheks-Verbundes Bayern, die Generaldirektion
der Bayerischen Bibliotheken, in die Bayerische Staatsbibliothek integriert.
Die Verbundzentrale bildet eine Abteilung der Bayerischen Staatsbibliothek,
erweitert um das Sachgebiet Münchner Dgitalisierungs- zentrum. Durch
die Bereitstellung eines leistungsfähigen BS2000-Rechners, der die
Jahr-2000-Fähigkeit sicherstellt, und die Anpassung der Software (Jahr-2000-,
MAB2-Fähigkeit) ist die Aufrechterhaltung und Fortführung des
bayerischen Verbundkatalogs in der bestehenden Form für die nächsten
zwei Jahre gewährleistet. Eine Entscheidung über ein zukünftiges
Ablösesystem
konnte damit auf das kommende
Jahr verschoben werden.
Ebenso wurden die Verbundbibliotheken
bei der Jahr-2000-Problematik durch die Installation von Jahr-2000-fähigen
Programmversionen unterstützt. Der UNIX-basierte Verbund-WWW-OPAC
wird zu einem einheitlichen Zugangssystem für Internet-Ressourcen
erweitert und um eine Fernleihkomponente ergänzt, die die automatisierte
Bestellung und Verbuchung in den lokalen Bibliothekssystemen unterstützt.
Gemeinsamer Bibliotheksverbund
(GBV)
Die Staatsbibliothek zu
Berlin (SBB) ist seit 1.10.1999 aktiver Teilnehmer des GBV. In einem ersten
Schritt hat die SBB im April mit der aktiven und passiven GBV-Online-Fernleihe
für Aufsatzkopien begonnen. Die Umstellung ihrer Daten aus dem BVBB
ist abgeschlossen. Zur Zeit wird der Retro-Pool der SBB umgestellt; Anfang
2000 wird die SBB mit der DV-gestützten Erwerbung in ihrem PICA-LBS
beginnen.
Zukünftige Aufgaben
der Verbundzentrale werden neben zentralen technischen Aufgaben die Organisation
der Fernleihe und des Lieferverkehrs innerhalb des Verbundes sowie das
Angebot eines Vollservice für den Betrieb von Lokalsystemen, so u.a.
für Max-Planck-Institute und Bundesein- richtungen und das Angebot
eines zentralen CD-ROM-Servers sein.
Hessisches Bibliotheks-Informationssystem
(HEBIS)
Seit Anfang 1999 ist die
Online-Fernleihe zwischen den Verbundbibliotheken auf leihverkehrsrelevante
Bestände der HEBIS-Verbunddatenbank in Betrieb; die Online-Fernleihbestellung
für Endnutzer wird
zur Zeit eingerichtet.
In der Verbunddatenbank
werden jetzt auch Online-Dokumente nachgewiesen: mit dem Schwerpunkt auf
E-Dissertationen der Verbund-Hochschulen (Volltext dort auf lokalem Server);
zunehmend steigt auch der Anteil von E-Zeitschriften.
Zeitschriftendatenbank (ZDB)
/ Die Deutsche Bibliothek (DDB)
Im Juli 1999 fiel die endgültige
Entscheidung, die Gesamtzuständigkeit für die ZDB an die Staatsbibliothek
zu Berlin abzugeben. Die Datenverarbeitung für die ZDB wird von Der
DB Frankfurt übernommen und auf ein PICA/ILTIS-System verlagert. Mit
der Überführung nach PICA wird die ZDB
auf MAB2 umgestellt.
Die DB wird die Bibliotheksdatei
der ZDB als Normdatei anbieten.
Das DBI stellt Der Deutschen
Bibliothek einen Gesamtabzug der ZDB und GKD im November 1999
zur Verfügung.
Der Online-Betrieb der IBAS-ZDB
wird ab 3.12.1999 eingestellt.
Die Eröffnung der ZDB
unter PICA/ILTIS auf dem Rechner Der DB ist für den 3. Januar 2000
vorgesehen.
Zur Situation des Deutschen
Bibliotheksinstituts
Vor dem Hintergrund der
Auflösung des Deutschen Bibliotheksinstituts werden Serviceleistungen
ab dem Jahr 2000 eingeschränkt weitergeführt, eingestellt oder
abgegeben.
Aktuelles zur Situation
des Instituts unter: http://www.dbi-berlin.de/
Zum Bibliothekskongreß
2000:
Auf dem Bibliothekskongreß
in Leipzig vom 21.-23.3.2000 wird es keinen gemeinsamen Stand der Verbundsysteme
geben.
Bericht
35. Sitzung
Stand:21.12.1999
E-mail: franck@dbi-berlin.de